Ich vertrete hier eine übergreifende Ansicht: für jeden sollen die wahren Kosten seines Handelns sichtbar sein (und spürbar sein, weil er sie bezahlen muss), außer das sichtbar machen dieser Kosten bringt mehr Nachteile als Vorteile.
Sichtbar machen kann man das auch wenn die Kosten verteilt werden, zumindest, wenn man nicht von einer Gesellschaft aus Soziopathen ausgeht. Ob es so dringend nötig ist bezweifle ich aber weitgehend.
Darunter verstehe ich, dass es Einfluss auf die Menschen hat. Meinetwegen nenn es "spürbar machen", aber allgemein anerkannt ist anscheinend der Terminus "sichtbar machen", warum weiß ich allerdings auch nicht.
Ich möchte noch (zur Sicherheit) ein moralisch philosophisches Gedankenexperiment beschreiben: man stelle sich vor, es ist eine Situation gegeben, in der 100€ auf 10 Personen (die mehr oder weniger gleich gut leben) verteilt werden müssen. Man kann jetzt (politisch) entscheiden, wie die Verteilung aussehen soll, aber je gleichmäßiger man verteilt, desto weniger kriegt jeder.
Genau, weil es bei Ungleichheit auch nichts über (oder unter) dem Durchschnitt liegt.
"Edit:" Oder gehört das noch zur Bedingung? Was passiert mit den restlichen 50 Euro? Wenn die verschwinden wäre es nicht so gut
Genauso ist es, die verschwinden. (z.B. im Verwaltungsaufwand für das Verteilen, aber im Grunde soll es erstmal zur Vereinfachung egal sein, warum sie verschwinden. Was natürlich bedeutet, dass das Gedankenexperiment bzgl der Praxisrelevanz auf Fälle eingeschränkt wird, bei denen auch wirklich das Geld irgendwo verschwindet)
Aber auch dann würde bei Gleichverteilung derjenige der beispielsweise 5 Euro statt 0 Euro bekommt mehr kriegen, also nicht "desto weniger kriegt jeder".
"desto weniger kriegt jeder" war schlecht formuliert. Denk dir noch ein "durchschnittlich" hintendran. Aber ich denke es ist klar, was ich gemeint habe.
Wie sollte man entscheiden, wie die Verteilung aussehen soll? Meine Antwort auf diese Frage lautet: wenn jemand wüsste, dass er morgen stirbt und als eine dieser 10 Personen wiedergeboren werden wird ohne aber zu wissen als welche - für welche Verteilung würde er sich in seiner jetzigen Situation entscheiden? Wohlgemerkt unter dem Wissen, dass sich seine Präferenzen ändern werden (er ist ja dann ein anderer Mensch und weiß nicht, ob er dann z.B. risikofreudig sein wird). Die von ihm getroffene Entscheidung ist dann diejenige, die politisch getroffen werden sollte.
Es ist nichts gegeben an dem man festmachen könnte wie die Verteilung bestenfalls vorzunehmen wäre.
Nur Erfahrung und Bauchgefühl - richtig. Mathematisch geht das (noch) nicht, erst recht nicht in der Praxis.
Es ist auch sonnst nichts gegeben an dem man beispielsweise abwägen könnte, ob es gut (und möglich) wäre, beispielsweise das Geld aufzubewahren, bis mehr Informationen vorliegen.
Wir gehen schon davon aus, dass die Entscheidung sofort getroffen werden muss.
Noch was mathematisches, wenn man entscheiden soll, ob man selber 5000 Euro oder alle anderen Menschen 10000 Euro bekommen sollen, sollte man über Inflation nachdenken
Natürlich, da hast du völlig Recht. Euros habe ich nur zur Vereinfachtung genommen. Tun wir einfach so, es gäbe Wichtel, die uns für das gegebene Geld (oder meinetwegen auch Gold) unsere Wünsche erfüllen, so wie es Menschen tun würden.