Sabine: Wann reicht ein günstiges Webosting, wann bracht es einen Server

Hallo,

Ich betreibe einen Webshop und möchte zu einem neuen Hoster umziehen.
Nun stellt sich mir die Frage: Reicht für meine Zwecke ein Webhosting Angebot was man so für EUR 1,99 - 19,90 / Monat bekommt oder sollte es ein vServer oder sogar ein "richtiger" (gemanagter) Server sein.

Meine Anforderungen (Eine MySQL DB, ein paar Cronjobs, eigenes SSL-Zertifikat, der Rest ist 08/15) werden eigentlich schon von den günstigsten Angeboten erfüllt.

Nur kann ich die benötigte und von den Angeboten der einschlägingen Hoster gebotenen Performance nicht einschätzen.

Mein Shop läuft schon etliche Jahre, hier mal Auszüge aus den Server Statistiken:

Ein durchsschnittlicher Tag:

  
Erfolgreich bearbeitete Anfragen: 21,142  
Durchschnittlich bearbeitete Anfragen pro Tag: 21,141  
Erfolgreich bearbeitete Seiten-Anfragen: 10,201  
Durchschnittlich bearbeitete Seiten-Anfragen pro Tag: 10,200  
Fehlgeschlagene Anfragen: 3,131  
Umgeleitete Anfragen: 752  
Anzahl unterschiedlicher anfragender Hosts: 366  
Unlesbare Zeilen in der Logdatei: 5  
Menge verschickter Daten: 486,114 kBytes  
Durchschnittliche Menge verschickter Daten pro Tag: 486,114 kBytes

Ein Tag im absoluten Spitzengeschäftszeit:

  
Erfolgreich bearbeitete Anfragen: 202,612  
Durchschnittlich bearbeitete Anfragen pro Tag: 202,611  
Erfolgreich bearbeitete Seiten-Anfragen: 30,339  
Durchschnittlich bearbeitete Seiten-Anfragen pro Tag: 30,338  
Fehlgeschlagene Anfragen: 47  
Umgeleitete Anfragen: 12  
Anzahl unterschiedlicher anfragender Hosts: 2,912  
Unlesbare Zeilen in der Logdatei: 9  
Menge verschickter Daten: 1,071 MBytes  
Durchschnittliche Menge verschickter Daten pro Tag: 1,071 MBytes

Was könnt ihr empfehlen?

LG
Sabine

  1. Mit ...

    Erfolgreich bearbeitete Anfragen: 202,612

    ... pro Tag könnte das im Massenhosting schlecht aufgehoben sein.

    Hier stellt sich die Frage, warum Du den Hoster wechseln willst. Du hast nichts über Probleme geschrieben. Was mich bei den Zahlen dann übrigens doch ein wenig wundert.

    Jörg Reinholz

    1. Hier stellt sich die Frage, warum Du den Hoster wechseln willst. Du hast nichts über Probleme geschrieben.

      Das Hauptproblem ist, dass ich nur einen recht geringen Traffic inklusive habe. In einem Monat, in dem viel los ist, bezahlen ich mehrer hundert (!) Euro für den Traffic! Der Hoster hat auch keine anderen Tarife im Angebot. Offensichtlich will man Kunden wie uns dort eigentlich nicht mehr haben.

      Was mich bei den Zahlen dann übrigens doch ein wenig wundert.

      Wie meist du das?

      Was würdest du empfehlen?

      LG
      Sabine

      1. Moin!

        Hier stellt sich die Frage, warum Du den Hoster wechseln willst. Du hast nichts über Probleme geschrieben.
        Das Hauptproblem ist, dass ich nur einen recht geringen Traffic inklusive habe. In einem Monat, in dem viel los ist, bezahlen ich mehrer hundert (!) Euro für den Traffic! Der Hoster hat auch keine anderen Tarife im Angebot. Offensichtlich will man Kunden wie uns dort eigentlich nicht mehr haben.

        Unabhängig vom Traffic wäre an dieser Stelle die Frage, wie dort aktuell das Hosting abläuft. Anscheinend reicht die aktuelle Gestaltung der Hardware, sofern du von Langsamkeitsproblemen nichts bemerkst, und dein Hoster sich ebenfalls noch nicht damit an dich gewandt hat (naja, bei den Traffic-Preisen vielleicht in seinem eigenen Interesse).

        Was mich bei den Zahlen dann übrigens doch ein wenig wundert.
        Wie meist du das?

        Was würdest du empfehlen?

        Keine Ahnung, was Jörg bei 30.000 Pageimpressions pro Tag und mutmaßlich 3000 Unique Usern denkt. Diese Größenordnung kann man mit schlichtem Webhosting erledigen, oder je nach Art der Webapplikation auch schon eine kleine Mehr-Server-Farm brauchen.

        Da du fragst, ab wann man einen Server braucht, scheinst du derzeit noch keinen zu nutzen, offensichtlich funktioniert dein aktuelles Webhosting. Der Nachteil bei jeder Art von virtuellen oder realen Servern ist, dass sich jemand drum kümmern muss. Das kann natürlich der Provider tun, dann jedoch ist absolut kein Unterschied zwischen Webhosting und Servernutzung - außer bei der eventuell abrufbaren Leistung und ggf. auch der physikalischen Trennung von weiteren Hosting-Kunden auf derselben Maschine.

        - Sven Rautenberg

        1. Hallo,

          Anscheinend reicht die aktuelle Gestaltung der Hardware, sofern du von Langsamkeitsproblemen nichts bemerkst,

          Das ist normales Webhosting. "Langsamkeitsprobleme" habe ich noch nicht wirklich bemerkt. Allerdings ist das imho nicht so einfach zu merken. Schließlich bin ich nicht immer im gleichen Moment auf der Site wie der Tages-peak der user. Wenn es dann doch mal alles langsam zu gehen scheint, weiß man auch nicht genau, ob es nicht die eigene Internetverbindung ist, die lahmt.

          ...dann jedoch ist absolut kein Unterschied zwischen Webhosting und Servernutzung - außer bei der eventuell abrufbaren Leistung

          Das ist genau der Kern der Frage: Ist die benötigte Leistung (siehe Auszüge aus der Server Statistiken im ersten Posting) mit einem "üblichen" Webhosting Angebot vernünftig machbar?

          LG

          Sabine

          1. Moin!

            Hallo,

            Anscheinend reicht die aktuelle Gestaltung der Hardware, sofern du von Langsamkeitsproblemen nichts bemerkst,

            Das ist normales Webhosting. "Langsamkeitsprobleme" habe ich noch nicht wirklich bemerkt. Allerdings ist das imho nicht so einfach zu merken. Schließlich bin ich nicht immer im gleichen Moment auf der Site wie der Tages-peak der user. Wenn es dann doch mal alles langsam zu gehen scheint, weiß man auch nicht genau, ob es nicht die eigene Internetverbindung ist, die lahmt.

            ...dann jedoch ist absolut kein Unterschied zwischen Webhosting und Servernutzung - außer bei der eventuell abrufbaren Leistung

            Das ist genau der Kern der Frage: Ist die benötigte Leistung (siehe Auszüge aus der Server Statistiken im ersten Posting) mit einem "üblichen" Webhosting Angebot vernünftig machbar?

            Und das Problem ist, dass man das nur anhand dieser Statistik nicht beantworten kann.

            Zur Erläuterung folgendes:

            Zur Spitzenzeit hast du pro Tag 200.000 Requests, davon 30.000 für "Seiten" (also etwas, was HTML ausliefert) - folglich 170.000 andere Requests, die Bilder, CSS und Javascript liefern (interpretiere ich jedenfalls - kann ja auch sein, dass dein Statistiktool das anders sieht).

            Wie aufwendig ist es, eine Seite auszuliefern? Welche Power braucht man dafür, und wo? Wenn ich den Standardfall annehme, der hier vorzuliegen scheint, also PHP-Shop mit MySQL-Datenbank, dann erfordert JEDE Seite die Ausführung von PHP, und die meisten Seiten ebenfalls einige Datenbank-Abfragen.

            Zum Ausführen von PHP braucht man etwas CPU-Power (wenn die fehlt, wird es "etwas" langsamer, aber nicht dramatisch), verhältnismäßig ausreichend RAM (wenn der fehlt, wird es sehr schnell sehr langsam wegen Swapping - das sollte allerdings vernünftig konfiguriert sein, also Anzahl der erlaubten Webserver-Prozesse für PHP im Verhältnis zum durchschnittlichen maximalen RAM-Verbrauch aller Skripte).

            Wir wissen nicht, wieviel RAM deine Skripte verbrauchen, also wissen wir auch nicht, wieviel RAM der Server für dich bereitstellen sollte, damit alles prima läuft. "Nur" Webhosting wird in der Regel nicht mit diesem Parameter beworben, weil das für die Zielgruppe nicht (oder noch nicht) relevant ist. Die haben ihren kleinen Shop von der Stange, und der läuft. Der Speicherplatz ist für die relevant, die schon wissen, dass sie mit normalem Webhosting an eine Servergrenze geraten sind, oder die von ihrem Hoster das explizit gesagt bekamen aufgrund der Messwerte, die beim Betrieb erfasst werden.

            Dann noch die Datenbank: Hier braucht man entweder auch wieder ausreichend RAM (Hochlast-Datenbanken haben soviel RAM installiert, wie Daten in allen Datenbanktabellen zu speichern ist, plus noch mehr für den Zuwachs - auf die Festplatte wird dann eigentlich nur noch geschrieben), oder eine schnelle Festplatte. Und unbedingt eine optimale Datenbankindizierung. Und idealerweise grundsätzlich optimiertes Datenbankverhalten. Außerdem ist die Datenmenge, die man speichern will, ein Kriterium für das Hosting.

            Wir wissen nicht, wie datenbankintensiv deine Webseite ist. Und wie gut die Datenbankabfragen geschrieben sind, und ob sie die Indizierung nutzen können oder nicht. In der Regel wird man an dieser Stelle aber viel eher merken, ob es klemmt - bzw. umgekehrt: WENN es klemmen würde in deiner aktuellen Situation, hättest du das sicherlich auch selbst schon mal bemerkt.

            Trotzdem kann niemand nur anhand deiner Statistiken sagen, welches Webhosting du brauchst, oder ob es ein eigenständiger Server sein muss. Denn diese Statistiken sagen allenfalls etwas über die Nutzungsintensität der Seite aus, aber auch nicht wirklich - wir haben die Zahlen von genau zwei Tagen, zusammengefasst als Tagesstatistik ohne Details.

            Was wäre, wenn dein Peak-Tag sich nicht einigermaßen gleich auf die 24 Stunden verteilt, sondern die Hochlast innerhalb von 30 Minuten erzeugt, weil du irgendein Produkt als Weltneuheit vertreibst, der Rest des Tages aber nur die durchschnittliche Last auf dem Server liegt, weil sie nur von Suchmaschinenbots besucht wird? Dann muss dein Hosting innerhalb von 30 Minuten 20.000 Requests für Seiten bearbeiten - das würde vermutlich nicht funktionieren, aber du wirst es kaum merken.

            Ich würde zusammenfassend aber schließen, dass die Statistik insgesamt keinen Anlass gibt, irgendwie über Serverhosting nachzudenken. Webhosting kann problemlos ausreichen.

            - Sven Rautenberg

      2. In einem Monat, in dem viel los ist, bezahlen ich mehrer hundert (!) Euro für den Traffic!

        O.k.

        Für das Geld bekommst Du mindestens einen eigenen VServer. Der wird auch genug Leistung haben.

        Die Frage ist, ob jemand im Unternehmen den betreuen kann - in der Frage unterscheidet sich ein VServer nämlich nicht von einem Root-Server. Falls nicht muss nach einem VServer (gemanagter) mit entsprechendem Support gesucht werden.

        Es gibt auch "bessere" virtuelle Hosts. Das Angebot von Variomedia z.B. kann ich wirklich empfehlen. Ich habe meinen Stuff auch dort.

        Jörg Reinholz

  2. Hallo Sabine,

    zu Preisen will ich nur soviel sagen, ich kenne Hoster die bieten in ihren Angebote eine Flat auf fair use Basis an. Dies entspricht z.B. 2.000 GB Traffic in den Paketen. Mehr Traffic 2 Cent pro GB Verbrauch. Und dies gilt vom 90 Cent Webspace genau wie für Mehrprozessoren-Server die ein paar hundert Euro kosten.

    Ohne die verwendete Software zu kennen, die Größe der Datenbank, Anzahl der Artikel, gibt es eine Freitextsuche und, und, und, kann man keine vernünftige Antwort geben. Wie sieht ein Besucher Peak aus? 30.000 Seite am Tag bei gleichmäßiger Verteilung sind ca. alle 3 Sekunden eine Seite.