T-Rex: Abrechnung einer Website

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Also macht man es am besten so:
Erst ein Gespräch was alles verlangt wird. Dann aussieben. Wenn alle zufrieden sind, durchrechnen wie viele Stunden ich brauchen werde und danach ein Angebot machen.
Beim Angebot aber am besten schon mit sagen, dass noch nicht aufgeführte Zusatzleistungen ebenso abgerechnet werden.

Nein das ist unprofessionell. Am besten zurst du das Lastenheft / Pflichtenheft bzw. das Angebot so fest das der Kunde wenig Verhandlungsspielraum hat. Dabei ist es eine Kunst, gerade die Dinge rein zu schreiben die der Kunde nicht wollte.

Als Beispiel.
Ich hab einem Kunden mal ein Formular gemacht wo man ein Bild mit hochladen konnte. Ich habe den Kunden darauf aufmerksam gemacht das man das Bild auch löschen können sollte. Er meinte, nein dass passt schon so, da muss es immer ein Bild zu geben. Lief auch 1 Jahr ganz gut. Dann hieß es, da fehlt der löschen button. Also wollt eich natürlich wieder Stunden verrechnen. "Aber nein, wo man etwas hinzufügen kann, muss man auch etwas löschen - das ist ein Fehler" Das war dann die Argumentation. Leider habe ich keine Beweise fürs Gegenteil.

Sachen die du als Problem siehst, die der Kunde aber expliziet nicht möchte, müssen unbedingt vertraglich festgehalten werden. Ich kann mir bei manchen Kunden auch sowas vorstellen: "Es ist doch selbstverständlich das ich Facebook nachprogrammiert haben möchte, wenn ich sage wir brauchen ein Textfeld".

Für mich ist es auf jeden Fall selbstverständlich mit dem Kunden erstmal zu reden. Eventuell möchte der Kunde eine Lösung die man mit einem CMS bzw. Blogsystem erschlagen kann. Dann bist du eher damit beschäftigt Plugins zu installieren als das Ding selbst zu bauen.

Vielleicht ist es auch gut, einzelne Module zu planen. Also z.B. Startseite, Design, jede Unterseite, Formulare, ...

Je nach Größe des Projektes - Ja.

Für die je die Stunden vorher bestimmen und einen Preis sagen. Dann kann man mit dem Kunden ausmachen, dass er jedes Modul durch ein anderes ersetzen kann, solange es noch nicht geschrieben ist. Und das er auch jederzeit mehr Module hinzufügen kann.

Ja und nein. Nach den ersten Meetings sollte das Anfangskonzept stehen. Das wird dann Vertraglich festgezurt und daran wird bis zum Launch nichts mehr verändert. Alle Änderungen kommen in die Betaphase, die du selbsterständlich extra abrechnest. Ein "Ach das habe ich vergessen" gibts dann nicht mehr. Somit erledigen sich hoffentliche Arbeiten auf Kulanz, die auf deine Kosten gehen. Das ist aber eine Grad Wanderung. Wenn du wie eine Wand alles abblockst ist es ebenso unprofesionell, als wenn du jeden Poppel noch akzeptierst. Ein "nagut, weil sie es sind mach ich das auch noch" wirkt beim fünften mal nicht mehr glaubhaft.

20€/Std. klingen schon ganz gut. Nur mal so als Info für mich: Was verdient man denn, wenn man es als Freiberufler macht?

Es gibt Idioten die als "Profi" auch 20 Stunden verlangen. Ich kenne sogar jemand. Der ist wirklich gut, der verkauft sich unter Wert!
Ich würde mal sagen so zwischen 40€ (für gute Kunden) und 70€ sind "Normalpreis". Es soll auch sehr gute Leute geben die nichts unter 150€ machen.
Es kommt aber auch ein wenig auf den Auftrag an sich an. Je kleiner das Projekt desto höher der Stundensatz würde ich mal sagen. Bei großen Projekten kann man Rabatt geben. Das Problem als "Erwachsener" (sorry soll nicht arogant klingen) ist eben die Miete und das ganze zeugs. Wenn du wie ein Arbeitnehmer 70 Euro die Stunde verdienst sind das 560 Euro am Tag, ~2500 Euro in der Woche und ~10000 Euro im Monat. Abzüglich Steuern und Versicherung sind das ca. 5000 Euro im Monat. So gesehen ist das schon ein spitzen verdienst. Problem an der Sache ist, dass du nicht alle Stunden abrechnen kannst. Wenn du z.B. Steuerkrams machen musst kannst du diese Stunden niemanden in Rechnung stellen. Die 70 Euro nenne ich auch gerne Brutto Brutto. Rechnet man die Stunden noch mit ein die du nicht abrechnen kannst bist du effektiv eventuell bei 30-40 Euro pro Stunde. Steuern und Versicherungen sind dann aber noch nicht gezahlt.
Außerdem braucht man auch ein paar Rücklagen, falls ein schwarzer Präsident mal wieder ein wenig in Europa zündelt und die Investitionen zurück gehen. Dann bekommt man sehr schnell ein Auftragsloch.

Hoffe ich kann dir ein wenig helfen.

Gruß
Klassenclown
T-Rex