Hallo Karl Heinz,
- Open-Source Software (bzw. die Unterscheidung zu Open Source Code)
Quelloffene Software bedeutet, dass der Quellcode verfügbar ist, da würde ich keine Unterscheidung zwischen OS-Code und OS-Software sehen.
Handelt es sich bei einer Software um keine „Freie Software“, so bedeutet das automatisch, dass es sich um „proprietäre Software“ handelt.
Ja.
Der Begriff „Freie Software“ wird durch die „Free Software Foundation“ (kurz FSF) definiert.
Sie hat vielleicht nicht im Sinne eines Gesetzes die alleinige Gesetzgebunskompetenz, aber die Mehrheit wird die Definition der FSF zugrunde legen, wenn es um die Bewertung freier Software geht.
Die folgenden vier Kriterien müssen erfüllte sein, damit Software dem Zertifizierungsprogrozess der FSF standhält und somit als „Freie Software“ gilt:
- [ich will nicht alle Punkt zitieren]
Ja.
Neben dem Zertifizierungsprozess der FSF, in welchem „freie Software“ zertifiziert wird, gibt es ja eine weitere bekannte Organisation. Die Open Software Initiative (kurz OSI). Ähnlich bei der FSF kann auch bei der OSI eine Software Zertifizierung erfolgen.
Wenn ich mich nicht täusche, zertifiziert die FSF nicht direkt Software, sondern bewertet die Freiheit gängiger Software-Lizenzen anhand ihrer Kriterien.
Bei der GNU/GPL Lizenz handelt es sich um eine Software Lizenz.
Korrekt.
Die GNU/GPL Lizenz basiert auf dem GNU-Projekt.
Sie stammt vom GNU-Projekt.
Das GNU Projekt wurde von der Organisation FSF ins Leben gerufen.
Das GNU-Projekt ist laut Wikipedia 1983/84 entstanden, die FSF erst 1985. Die FSF kümmert sich allgemein um freie Software, während sich das GNU-Projekt mit der Schaffung eines freien, Unix-ähnlichen Betriebsystems beschäftigt. Beide wurden von Richard Stallman gegründet und sind sich ja auch thematisch sehr nahe 😀
Eine Software die unter der GNU/GPL Lizenz veröffentlicht wird muss deshalb die vier Anforderungen der FSF erfüllen, um sich freie Software nennen zu dürfen.
Das würde ich anders herum definieren: Wenn eine Software unter einer von der FSF anerkannten Lizenz wie der GNU GPL (ohne Bindestrich, im Gegensatz zu GNU/Linux) lizensiert wurde – Rechtmäßigkeit mal vorausgesetzt[1], ist sie freie Software.
Freeware ist etwas ganz anderes und hat mit den Organisationen FSF und OSI nichts zu tun. Freeware bedeutet einfach nur, dass die Software kostenfrei ist. Ob zusätzlich die Anforderungen der FSF und OSI erfüllt sind ist beim Begriff Freeware nicht genauer festgelegt. Demnach könnte Freeware theoretisch auch freie Software sein muss es aber nicht.
In der Praxis würde man sie dann aber FLOSS nennen, statt irreführend „Freeware“.
Gruß
Julius
Verallgemeinerungen sind immer schlecht!
Ich kann nicht einfach den Windows-Quellcode unter der GPL veröffentlichen und frei machen, wenn ich gar nicht die dazu nötigen Rechte habe... ↩︎