Hej Julius,
Ja, ich habe Linux als Synonym für die bekannten Distributionen wie Mint, debian, SuSe, redhat und wie sie alle heißen verwendet.
Das kann man auch so verstehen, weil man sich ja damit meist auch auf eine GNU/Linux-Distribution für „normale“ PCs bezieht (ich nenne das auch oft verkürzend „Linux“). Oft kann man aus dem Kontext schließen, ob es um den Linux-Kernel selbst, eine GNU/Linux-Distribution (Linux-Kernel + GNU-Werkzeuge + Desktop/grafische Oberfläche) wie Ubuntu, Mint oder SUSE oder etwas ganz anderes (Android: Linux-Kernel + Google-eigenes Tüddelüt) geht. Ich glaube, dass Robert das ähnlich interpretiert, aber in diesem Absatz darauf hinweisen wollte, dass Android ja schließlich auch einen Linux-Kernel verwendet und macOS und iOS etwas Ähnliches als Unterbau haben, der (Linux-)Kernel an sich ja also gar nicht so schlecht sein könne.
Aber du kritisiertes weniger den Linux-Kernel als die Desktops und das Ökosystem (Soft- und Hardware).
Jein - ist es überhaupt Kritik, wenn man sagt, dass man ein System zwar gut findet, es einen aber zu viel Zeit kostet?
Übrigens ist mir gerade der Unix-Unterbau an macOS sympathisch…
[Ubuntu]
in Ubuntu ist alles so "komisch" - ich mag KDE… 😉
Grafische Oberflächen haben den Vorteil, dass Lösungen anhand beschrifteter Bedienelemente durch einen Klick anwendbar und vor allem erkennbar sind.
Das ist aber kein Linux-spezifisches Problem, ich denke da an den Windows-Klassiker „Irgendetwas ist schief gelaufen, fragen sie ihren Administrator oder Computerhersteller um Hilfe!“.
😀 - Windows wäre auch schlimmer als Linux, wäre da nicht die Sache mit MS Office (und anderer Standard-Software). Ich habe ja sehr lange die Auffassung (auch öffentlich) vertreten, dass die Nutzung von MS Office schlicht asozial ist. Sie zwingt andere Menschen, die das gar nicht wollen, zur Verwendung einer proprietären, geschlossenen Software. Ggfs auch Menschen für die das Aufbringen der Kosten dafür eine erhebliche Hürde ist.
War eine einsame Zeit damals…
Auch die Einrichtung von Druckern, und anderer neuer Hardware ist oft zeitaufwändig gewesen.
Wenn es ein durch einen quelloffenen Treiber unterstützter Drucker ist und kein proprietärer Treiber nötig ist, geht das meist über die Systemeinstellungen und „Drucker hinzufügen“. Drucker, die proprietäre Treiber benötigen, sollte man nicht kaufen. Ich schwöre auf HP-Drucker,
Ich achte seit etwa zwanzig Jahren darauf, dass Hardware unter Linux läuft.
Aber das ist jetzt kein Vorteil von Linux, oder?!?
😂
Offenbar haben andere Mint einfach installiert und es lief sofort ohne weiteres zutun.
Das tut es für viele Nutzer auch. Es hat vielleicht auch damit zu tun, dass sie unbewusst bestimmte, als selbsterverständlich empfundenen Kniffe kennen, wie du in einem anderen Posting bereits erwähntest.
Den Verdacht werde ich nicht so ganz los. Bin halt ein misstrauischer Typ, der selber weiß, wie oft er was tut, ohne es überhaupt zu bemerken. Ist einer der Dinge, die mir das Lehren beigebracht hat.
Ein Gespräch mit meiner Großmutter im Auto ist mir seit meiner Kindheit im Gedächtnis geblieben:
- Was hast du da gemacht, Oma?
- Nichts, was soll ich denn gemacht haben
- Na eben mit deiner Hand
- Wieso? Meine Hände sind doch die ganze Zeit am Lenkrad
- Nein, eben hast du an dem Ding da gezogen
- Nein, ich habe die Hände die ganze Zeit am Steuer
- Nein
- doch
- nein
- an was für einem ding soll ich denn gezogen haben, Kind?
- na an dem, wo du jetzt wieder dran gezogen hast
- Ich habe an keinem Ding gezogen, die Hände sind doch die ganze Zeit am Steuer gewesen!
- Nein, Oma, eben hast du an dem Hebel da gezogen
- Was für ein Hebel?
- Na der da
- Auch du meinst den Schaltknüppel — habe ich gar nicht gemerkt 😀
Dass nicht nur so absolut simple Handlungen automatisch ablaufen können, weiß ich spätestens seit ich im Unterricht mit so Fragen konfrontiert werde wie:
- Was haben Sie da gemacht?
- Wann?
- Jetzt eben!
- Wie jetzt eben - ich habe doch nichts gemacht
- Doch, sie haben doch gerade was getippt!
- Nein, meine Hände sind doch die ganze Zeit
Moment, das kommt mir doch bekannt vor?!? - Mal Strg-Z drücken.
- Ach so, ja das ist ein sogenannter vendor-Präfix.
- Was ist ein Vendor-Präfix?
- Also dazu stellen wir uns erst mal ganz dumm…
😂
Das sollte man definitiv vorher klären. Oft, aber nicht immer reicht auch LibreOffice. Privat-Nutzer leisten sich oft auch keine MS-Office-Lizenz, weil denen das einfach zu teuer für das bisschen Nutzung ist. Aber sonst ist ein Ubuntu wirklich schneller installiert und eingerichtet als ein Windows, man kann den Versuch also riskieren.
Ja, aber inzwischen habe ich ja keinen Bedarf mehr und MS Office, Camtasia, Brackets und vieles andere, was unter Linux nicht oder nicht ohne weiteres läuft sind unverzichtbarer Teil meiner täglichen Arbeit. Von daher wiegt das inzwischen noch schwerer…
Dazu kommt, dass ich das Zusammenspiel der unterschiedlichen Hardware und Software, die bei mir zu Hause werkelt mit Rücksicht auf macOS eingerichtet habe.
Übrigens ist Software-Entwicklung unter Linux viel entspannter als unter Windows, weil die benötigten Tools ohne Frickelei einfach laufen.
Netterweise oft auch unter macOS, was vielleicht an der Verwandtheit liegt. Oft habe ich das Gefühl, das beste aus beiden Welten zu haben.
Deshalb finde ich es auch so wichtig, dass öffentliche Verwaltungen und Bildungseinrichtungen freie Software benutzen, wo das nur möglich ist.
Full ACK
Oder selbst geschriebene, wenn es um die Wahrung von Geheimnissen geht. Einem Staat, der so reich ist wie Deutschland, sollte wirklich sichere Software und Hardware den nötigen Aufwand wert sein.
Marc