Hallo
ich verleite niemanden. Jeder sollte sich selbst bewusst sein, wie viel er an Daten preisgibt. Da kann man schon eine gewisse Selbstverantwortung erwarten.
Das ist nicht einmal die halbe Wahrheit.
Da ist der Umstand, dass Facebook siene Benutzer verarscht, indem sie vom Benutzer vorgenommene Einstellungen bei späteren Updates des Dienstes zurücksetzen, ohne, dass der Benutzer darüber informiert wird. Nix mit „Selbstverantwortung des Benutzers“. Auch, dass die UI für die Einstellungen unübersichtlich gestaltet wird, trägt dazu bei, das Anpasssen von Einstellungen abweichend von den Vorgaben Facebooks unattraktiv gemacht wird. Meiner Meinung nach ebenfalls nix mit „Selbstverantwortung des Benutzers“.
Da sind weiterhin Funktionen, die für den Benutzer bequem gestaltet sind, aber Unbeteiligte Dritte in den Strudel der Datensammelei dieses und anderer Konzerne zieht. Nur bedingt „Selbstverantwortung des Benutzers“ [1] aber nix mit „Selbstverantwortung des [Nicht]-Benutzers“.
Ich selbst kann mich gegen Facebook wehren, wie ich will und meine Selbstverantwortung im Rahmen des Möglichen wahrnehmen. Spätestens wenn Facebook-Benutzer aus meinem Umfeld ihre Adressbücher inklusive meiner Kontaktdaten rausrücken, mich erwähnen oder mich auf Fotos tracken, bin ich als Facebook- oder WelcherDienstAuchImmer-Verweigerer angeschissen.
Tschö, Auge
Eine Kerze stand [auf dem Abort] bereit, und der Almanach des vergangenen Jahres hing an einer Schnur. Die Herausgeber kannten ihre Leser und druckten den Almanach auf weiches, dünnes Papier.
Kleine freie Männer von Terry Pratchett
Dass man mit einem Adressbuch eben nicht eigene sondern Daten Anderer – im Zweifelsfall gegen deren Willen – preisgibt, ist vielen vermutlich nicht bewusst. Die Dienstanbieter, hier namentlich Facebook, tun natürlich nichts, daran etwas zu ändern. Aufklärung? Was'n das? ↩︎