J o: Madde zum Donnerstach

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Hey,

Schönrechnerei.

Nein, physikalische Realität. Angenommen der Motor würde wirklich unter Volllast auf den 100km laufen, dann wäre dein Verbrauch nicht 10 oder 15 Liter, sondern eher 125kW / 8,8 kWh/l / 0.4 = 35 l/h.

Man kann z.B. auch berechnen, daß 100W reichen um eine Wohnstube mittlerer Größe in einer Stunde von 0 auf 20°C zu erwärmen. Praktisch jedoch wird man mindestens die 50fache Energiemenge benötigen weil Luft ein schlecher Wärmeleiter ist.

Watt ist keine Einheit der Energie.
Das hängt auch nicht von der Wärmeleitfähigkeit ab. Die Energie zum erwärmen eines Materials hängt nur von der Wärmekapazität ab. Diese hängt in der einfachsten Näherung mit der Größe der Moleküle zusammen, da Wärme nichts anderes ist als die Bewegungsenergie dieser.

Das kommt auf den Zeitraum an. Watt Ist Energie pro Zeiteinheit [J/s]. Luft hat eine ungefähre Wärmekapazität von 1 kJkg^-1K^-1. Bedeutet das man 1000J aufwenden muss um 1kg um 1 Kelvin zu erwärmen. Sagen wir in einer mittelgroßen Wohnstube (25m^2) befinden sich etwa 62m^3 Luft. Entspricht mit einer dichte von 1,2kg/m^2 etwa 75kg. Damit werden 75 kJ pro Kelvin für eine Erwärmung benötigt. Das ganze mal 20K ergibt 1,5MJ. Mit 100W = 100 J/s ist also eine Zeit von 1,5*10^6J / 100 J/s = 15000s oder 4.16 Stunden nötig. Mit der 50 fachen Leistung also 5000W geht es mit 300s oder 5 Minuten deutlich schneller. (Dabei ist die Verlustwärme aus dem System nicht eingerechnet, erwärmen der Wände/Fenster und die Abgabe nach außen)

12kWh für 100km mit einem PKW jedenfalls gehört in das Reich der Fabel, egal welcher Energieträger. Zumal es beim Be- und Entladen eines Akkumulators einen erheblichen Energieverlust gibt, was beim Tanken nicht der Fall ist.

Mit der für Benzin angegebenen Energiedichte würde das ja bedeuten, daß ein PKW für 100km nur einen guten Liter brauchen würde.

Ok. Gedankenexperiment:

Du fährst mit dem Fahrrad. Auf gerader Strecke mit konstanter Geschwindigkeit von A nach B und dann nach C von dort nach D weiter nach E.

  1. Auf der ersten Teilstrecke AB Gibt es keinen Höhen unterschied.
  2. Teilstrecke BC geht steil Bergauf mit einer Steigung von sagen wir 20°.
  3. Die Teilstrecke CD ist zwar wieder eben, dafür hast du starken Gegenwind.
  4. Auf Teilstrecke DE geht es Bergab mit Rückenwind.

Wichtig: konstante Geschwindigkeit! Egal wie langsam oder schnell.

Auf welcher Teilstrecke strengst du dich am meisten an? Auf welcher am wenigsten? Was sagen die Antwort auf die beiden Fragen über die erbrachte Leistung aus?

Gruß
Jo