@@Felix Riesterer
Es sind Menschen, die Respekt verdienen. "verdienen"? Es ist richtig, dass man sich Respekt verdienen muss. Wer sich Respekt verdient hat, hat etwas geleistet, das diesen Respekt zur Folge hat. Daher das Wort "verdienen" und die Redewendung "Respekt verdienen". […]
"Respektieren" oder "anerkennen"? Da sehe ich einen großen Unterschied.
OK, dann sagen wir halt: Es sind Menschen, die Anerkennung verdienen. Aber läuft nicht „Anerkennung“ auf dasselbe hinaus wie „Respekt“? Sprachliche Feinheiten beiseite, gemeint ist: Diese Menschen so zu nehmen, wie sie nun mal sind.
Meines Erachtens verdient jemand nicht automatisch Respekt, nur weil er (ich verwende das generische Maskulinum) existiert.
Dann macht das hier allzeit beschworene „Formuliere respektvoll“ keinen Sinn. Jemand, der hier mit einer Anfängerfrage aufschlägt, hat in der Richtung noch nichts geleistet, also keinen Respekt verdient. Nicht dass ich der Argumentation gänzlich ablehnend gegenüberstünde, aber lassen wir das hier, das wäre eine ganz andere Diskussion.
Denn entweder sind sie in ihrer Erscheinung und Auftreten eine Frau, oder ein Mann. Für eines der beiden müssen sie sich entscheiden, denn das ist die gesellschaftliche Norm.
Gesellschaftliche Normen sind im Wandel.
Und die hat ihren Sinn und ihre Berechtigung.
Der Sinn wäre welcher? Dass den Spatzenhirnen ihr beschränktes Weltbild nicht ins Wanken gerät?
Als mein gelber Wellensittich aus dem Fenster flog,
hackte eine Schar von Spatzen auf ihn ein,
denn er sang wohl etwas anders und war nicht so grau wie sie
und das paßt in Spatzenhirne nicht hinein.
—Gerhard Schöne, „Wellensittich und Spatzen“ (Lied anhören | Text lesen)
Unsere Gesellschaft besteht in ihrer erdrückenden Mehrheit aus Idividuen, die sich als Mann oder als Frau fühlen, und das zweifelsfrei - bedingt durch ihre biologischen Grundlagen. Diejenigen Individuen, die das nicht tun, sind gemessen an der Gesellschaft insgesamt eine sehr kleine Randgruppe.
Ja. Und ja.
Daher haben sie die Notwendigkeit, mit diesem binären System irgendwie klar zu kommen.
Nein. Es gibt keine Notwendigkeit, künstlich ein binäres System einzuführen.
dann weichen sie vorsätzlich von einer Norm ab. Das ist grundsätzlich nicht trivial und deshalb problematisch.
Das Problem sind nicht die Wellensittiche, die etwas anders sind als die Mehrheit; sondern die Spatzen, die mit Abweichungen von dem, was sie als „Norm“ erachten, ein Problem haben.
Sie sind aber biologisch betrachtet entweder Mann oder Frau!
Geschlecht ist nicht binär – auch das biologische nicht.
Welche medizinische Sichtweise will denn eine non-binary-Person auf sich angewendet wissen, wenn Sie Unterleibsbeschwerden hat? Geht sie zum Urologen, oder zum Frauenarzt?
Darüber sollten wir uns als Nichtbetroffene keinen Kopf machen. Die Person geht zum Arzt ihres Vertrauens.
Wenn die menschliche Spezies sich fortpflanzen will, dann gelingt das nur mit der binären Form. Daher ist diese die (sowohl biologische als dadurch auch gesellschaftliche) Norm. Das schlägt sich auch im Grundgesetz durch, in welchem die Familie als Institution geschützt wird, weil sie Nachwuchs und damit "das Humanvermögen der Gesellschaft" generieren kann.
Nicht jeder Mensch will sich fortpflanzen. Sind solche Menschen für die Gesellschaft nichts wert?
Nicht jeder Mensch kann sich fortpflanzen. Eine Non-binary-Person wird vielleicht nicht zeugungsfähig sein. Sie ist es dann aber auch nicht nach einer Operation in die eine oder andere Richtung. Aus der Erhaltung der Art eine Notwendigkeit für Non-binary-Personen ableiten zu wollen, sich für eines der Geschlechter männlich oder weiblich entscheiden zu müssen, ist also einfach nur Unsinn.
Und sehr dünnes Eis. Die Fortpflanzung gelingt nur heterosexuell. Homosexuelle sind eine Minderheit. Mit der gleichen Argumentation würde man also sagen, dass Homosexualität eine nicht tolerable Abweichung von der Norm ist; eine Krankheit, die therapiert werden muss.
Die Zeiten sind glücklicherweise vorbei. (Hier bei uns; anderswo immer noch nicht.)
LLAP 🖖
„Wer durch Wissen und Erfahrung der Klügere ist, der sollte nicht nachgeben. Und nicht aufgeben.“ —Kurt Weidemann