@@Felix Riesterer
Wirfst Du intersex und non-binary wieder in den selben Topf?
Zunächst einmal meinte ich intersex. Da bitte ich, meine sprachliche Ungenauigkeit zu entschuldigen.
Andererseits sehe ich aber keinen Grund, zwischen intersex und anderen non-binary zu unterscheiden. Wenn ich anerkenne, dass es neben männlich und weiblich noch mehr an biologischem Geschlecht gibt, warum sollte ich Personen, die sich vielleicht dem biologischen Geschlecht männlich oder weiblich zuordnen lassen, sich selbst aber nicht als männlich oder weiblich sehen, diese Anerkennung verweigern?
Es ist eine Notwendigkeit, der Allgemeinheit eine funktionierende Basis zu bieten, mit dieser Person allgemeinverträglich interagieren zu können. Diese Person darf für sich in Anspruch nehmen, dass sie sich non-binary fühlt, das bedeutet aber nicht, dass der Rest um sie herum nun nicht mehr "Frau Soundso" oder "Herr Soundso" sagen darf. Eine der beiden Möglichkeiten muss sie der Allgemeinheit anbieten. Die politische Forderung hier die Gesellschaft ändern zu müssen ist unverhältnismäßig und von daher abzulehnen.
Nein, warum denn? Was spricht dagegen, diese Person einfach mit „<Vorname> <Nachname>“ anzureden? Da bricht man sich keinen bei ab – und man zollt dieser Person Anerkennung.
Das hat übrigens auch Auswirkungen auf Webdesign: Formulare mit Auswahl von ausschließlich männlich oder weiblich sind kaputt. Es fehlt die Option divers, und außerdem sollte die Angabe des Geschlechts keine Pflichtangabe sein.
Wenn man die Angabe lediglich im Mailverkehr benutzt, um als Begrüßung „Hallo, Frau <Nachname>“, „Hallo, Herr <Nachname>“ bzw. „Hallo, <Vorname> <Nachname>“ zu schreiben, kommt man schnell darauf, für alle die Form „Hallo, <Vorname> <Nachname>“ zu verwenden. Und schon braucht man die Angabe des Geschlechts gar nicht mehr; das Eingabefeld kann weg. Ein Ding weniger, was Nutzer ausfüllen müssen – so ist allen geholfen.
LLAP 🖖
„Wer durch Wissen und Erfahrung der Klügere ist, der sollte nicht nachgeben. Und nicht aufgeben.“ —Kurt Weidemann