Liebes Auge,
Dass das Aufwachsen mit unterschiedlichen Vorbildern gut für die Entwicklung von Kindern ist, ist wohl unbetritten.
nicht nur das, sondern auch, dass dazu eine Vaterfigur und eine Mutter gehören. Fehlt eine der beiden, hat das nachgewiesene messbare Auswirkungen auf das Kindeswohl.
Ich habe aber wegen der Formulierung den Eindruck, dass es Felix Riesterer nicht wirklich darum geht. In seinem „nicht so rosig … wie uns von mancher Seite eingeredet wird“ schwingt für mich eine homophobe Einstellung mit. Der Vortrag, den Felix Riesterer in einer anderen Antwort an mich verlinkt hat, lässt mich das jedenfalls stark vermuten.
Du darfst das natürlich vermuten. Mein Interesse als beruflicher Pädagoge gilt aber dem Kindeswohl. An meiner Schule erlebe ich immer wieder Kinder, bei denen die Familie nicht in Ordnung ist und die deshalb erhebliche Nachteile haben.
Eine Vaterfigur muss ganz bestimmte Dinge leisten, die sie eben als Vaterfigur auszeichnen. Dazu gehört nicht zuletzt konsequentes Handeln, fordern von Leistung und männliches Rollenvorbild.
Eine Mutter muss ganz bestimmte Dinge leisten, die sie eben als Mutter auszeichnen. Dazu gehört nicht zuletzt die einfühlsam tröstende Fürsorge und das Vermitteln zwischen Konfliktparteien.
Beobachte doch einfach Kinder in bestimmten Situationen, in denen sie gezielt jetzt "den Papa" brauchen, oder in denen ihnen der Papa jetzt nicht helfen kann, sondern ausschließlich "die Mama".
Kann ein homosexuelles Paar diese gegensätzlichen Funktionen vollumfänglich ausüben, die sich ergänzen müssen? Das ist die Frage, die die kanadische Studie untersucht hat.
Kindern in homosexuellen Haushalten sind offensichtlich etwas ausgesetzt, was ihrem Wohl abträglich ist. Ich wüsste gerne, was das ist. Werden sie weniger oder falsch geliebt? Werden ihnen Menschen des anderen Geschlechts (als das der Eltern) vorenthalten, auf dass sie ja kein anderes Vorbild in ihnen finden können? Werden sie zu Nachwuchshomosexuellen erzogen? Wird ihnen in homosexuellen Elternhäusern der Schulabschluss vereitelt, wie es im von Felix Riesterer verlinkte Vortrag heißt? Und wenn ja, wie?
Hier die Links zu den Studien, die im Vortrag genannt wurden:
- Die Lebenssituation von Kindern in gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften (PDF) (Dr. Marina Rupp) - von Prof. Dr. Spieker als "Bamberger Studie" bezeichnet und wegen methodischer Mängel kritisiert
- High school graduation rates among children of same-sex households (Douglas W. Allen) in Review of Economics of the Household
Was ist es, was den Kindern von homosexuellen Eltern so anders angetan wird, als von heterosexuellen Eltern?
Nun, das kannst Du jetzt nachlesen. Bin mal gespannt, wie Du das siehst.
Liebe Grüße,
Felix Riesterer.