Lieber Camping_RIDER,
Der Begriff non-binary jedenfalls ist kein drittes Geschlecht, sondern eine selbst gewählte Abkehr von der biologischen Wirklichkeit.
Was hält uns als Gesellschaft davon ab, das auf dieser Ebene zu tolerieren und dem entgegenzukommen, wenn das für manche ein Bedürfnis ist?
da hätte ich auch kein Problem damit. Womit ich ein Problem habe, ist die Forderung, dass ich die Existenz eines dritten Geschlechts anerkennen soll/muss, damit diese Menschen so leben können, wie sie das wollen. Hier weigere ich mich. Denn das eine ist eine Privatangelegenheit (Du ziehst Religion als Vergleich hinzu, die ist auch Privatangelegenheit), aber die offizielle Anerkennung eines dritten Geschlechts aus diesen Gründen spricht gegen wissenschaftliche Realität und ist gemäß Deiner Forderung (ich übersetze grob) "jedem Tierchen sein Plaisierchen" unverhältnismäßig.
Warum kann sich ein Mensch nicht als non-binary empfinden, ohne dass die Gesellschaft die Existenz eines dritten Geschlechts auch nur diskutieren muss?
Das ist doch wie mit fast Allem... solange die Sache mit Maß angegangen wird und solange niemand tatsächlich und effektiv eingeschränkt wird (oder: würde) spricht doch überhaupt nichts dagegen, das zu akzeptieren, ohne dem Gegenüber direkt ein psychisches Problem zu attestieren...
Maß. Du sagst es.
Legt man einem Menschen sein Gefühl, non-binary zu sein, als psychische Störung oder Krankheit aus, so hat das ungefähr die gleiche Berechtigung, wie wenn man Menschen christlichen Glaubens einen Dachschaden attestiert, weil sie mit einer nicht objektiv messbar vorhandenen Entität ins Gespräch treten, diese für Dinge in ihrem Leben verantwortlich machen und dann auch noch um Beistand bitten.
Wenn jemand fordert, dass alle anderen (also auch ich) an das Spaghetti-Monster glauben muss, damit er seine Religionsfreiheit effektiv ausleben kann, dann ist derjenige für mich ein Spinner. Diese Argumentation halte ich seiner überzogenen Forderung entgegen. Lässt er den Rest der Welt (also auch mich) mit meinem Weltbild in Frieden, gibt es kein Problem. Ich stelle fest: Wir diskutieren hier nicht über die Existenz des fliegenden Spaghetti-Monsters.
Mit einem entsprechenden Maß an fehlender Toleranz gegenüber anderen Lebenseinstellungen lässt sich so gut wie jede abweichende Lebenseinstellung als psychisches Problem bezeichnen. (Ich unterstelle dir das nicht persönlich, ich stelle nur fest, dass es sich im Allgemeinen so verhält - das vielleicht nochmal zur Klarstellung).
Mit Lebenseinstellungen habe ich per se auch kein Problem. Aber wenn sie die Gesetze meines Landes ohne Not mit unnötigem Werteverlust verändern, dann schon.
Liebe Grüße,
Felix Riesterer.