Hej Felix,
Ich gebe Dir insofern Recht, als dass bestimmte Begriffe mit einer gewissen gesellschaftlichen Haltung in einer gewissen vergangenen Zeit zusammenhängen. Der Mohr ist z.B. ein Begriff aus dem 19. Jahrhundert, dessen Assoziationen ganz bestimmte sind. Wenn eine Schololadenfirma diesen in ihrem Firmenlogo oder Produktlogo verwendet, dann erinnert sie an das exotische Element, das bei diesem Begriff mitschwingt. Es ist daher gut, wenn wir diesen Begriff nicht für Menschen verwenden, die uns begegnen und eine dunkle Hautfarbe haben.
Das sehe ich vollkommen anders. Diese Assoziationen schwingen nur aus einem einzigen Grund mit: man hat in einer Zeit, als der Begriff negativ behaftet war, aufgehört ihn zu benutzen.
Hätte man ihn weiter verwendet, verbünde man nun auch andere Assoziationen damit.
Der Bruder meines Großvaters hieß Adolf (genannt haben ihn alle nur "Onkel Adi"). Dass der Name "Adolf" schlecht sein könnte, nur weil er zufällig auch von einem Scheißkerl getragen wurde, konnte ich nie verstehen, zumal ich selber den Namen mochte.
Gäbe es im im Familienkreis von jedem deutschen zwei oder drei Adolfs, würde man garantiert nicht mehr sofort und als erstes an Hitler denken, wenn man diesen Vornamen hört, sondern an das, was man mit seinem Kumpel Adi gestern Abend erlebt hat.
Als ich jung war, war "Türke" ein beliebtes Schimpfwort in der Schule. Trotzdem hat niemand aufgehört die Türken Türken zu nennen.
Das ist die Art von meiner Meinung nach falsch verstandener political correctness, die ich für mich ablehne.
Marc
Ceterum censeo Google esse delendam