Hallo
Wenn der Entwickler von WasAuchImmer sich aber dafür entschieden hat, Tool XYZ einzusetzen, muss ich mich halt damit beschäftigen, wenn ich WasAuchImmer einsetzen will. Oder ich lass' es halt.
Dieser Gedankengang ist nur teilweise richtig. Müsste ergänzt werden mit "es sei denn, es gibt einen alternativen Weg". So war es zb. bei PortableApps, viele Programme wurden gerne auch in einer, vom Entwickler nicht vogesehenen, protablen Version gewünscht. PortableApps machte dies möglich. Mittlerweile hat sich der Markt sogar so stark an den Userwunsch gewöhnt, dass sehr sehr viele Programme von Haus aus schon mit portablen Versionen kommmen.
Wo ist der Widerspruch? Wenn der Hersteller auf den Wunsch seiner Kunden hin eine portable App bereitstellt, dann hat er sich eben dazu entschieden. Viele andere tun das nicht.
Wo der Widerspruch ist? Du sagst (siehe oben). Also umgekehrt.
Dreh mir die Worte nicht im Mund herum!
Der Entwickler entscheidet, was er macht. Punkt. Er entscheidet auch, ob er (auf Nachfrage oder aus eigenem Antrieb) andere Formate seines Programms (zum Beispiel eine portable Version) bereitstellt. Und dann ist es immer noch seine Entscheidung.
Der Entwickler hat sich eben entschieden das eben nicht portable bereits zu stellen. Eben nur gekoppelt ans OS. Laut deiner Aussage muss man das dann so hinnehmen oder eben gar nicht. Falsch, da kam PortableApps, also eine Alternative, die solange sehr populär war bist viele (ja und ich meine sehr viele) Entwickler dieser Nachfrage schuldend auch von Haus aus portable Versionen brachten.
Ist doch schön, dass sich Entwickler dazu entschieden haben, egal, ob aus eigenem Antrieb oder deswegen, weil der Wunsch von außen an sie herangetragen wurde. Aber schlussendlich waren es die Entwickler, die sich dazu entschieden haben, es zu tun (oder eben nicht).
Dass ich schrieb, der Entwickler entscheidet, heißt übrigens nicht, dass ich der Meinung bin, man könne und solle ihm keine Vorschläge für ein anderes Vorgehen machen. Am Ende muss man aber doch mit der Entscheidung leben. Bei Open Source kann man in den meisten Fällen eine Änderung selbst durchführen (lassen), aber das muss man dann eben auch ohne den eigentlichen Entwickler tun, wenn der nicht gewillt ist, es zu tun.
Und ob das nun „sehr viele“ Programme im Sinne von sehr vielen Programmen sind, wage ich auch zu bezweifeln. Deine Zweifel sind unbegründet.
PortableApps sind meiner Meinung nach Nischenprodukte. Für einzelne Einsatzzwecke sind sie durchaus sinnvoll, werden aber auch kaum außerhalb dieser Nischen benutzt. Wozu auch?
Kommt drauf an was du jetzt meinst, PortableApps oder portable Programme an sich. Ersteres war solange interessant (mehr als 830 Mio. Downloads sind da nicht deiner Meinung), wie eben die Entwickler keine usbtauglichen/portablen Versionen angeboten haben, da das aber mittlerweile sehr viele tun bleibt zweiteres nach wie vor mehr als interessant und alles andere als ein Nischenprodukt.
Welchen Marktanteil an Downloads von Programmpaketen werden diese 830 Mio. Downloads wohl darstellen? 1% oder vielleicht 2%? Selbst wenn es doppelt so viele sein sollten, findet das immer noch in einer Nische statt.
Eines der besten portablen Sachen auf dem Markt ist für mich ist zb. die portable Version von Xampp. Aber gibt natürlich tausende andere portable Programme, was wohl zeigt, dass es eine Nachfrage danach gibt.
Ich sage nicht, es gäbe keine Nachfrage. Nein, ich sage, dass diese Nachfrage im Vergleich zu allen Menschen, die irgendwelche Programme herunterladen, um sie zu installieren, nicht von einer erheblichen Anzahl von Menschen kommt. Es gibt für den sinnvollen Einsatz von portablen Programmen ein ganz bestimmtes, eng umgrenztes Spielfeld, eine Nische.
Tschö, Auge
Ein echtes Alchimistenlabor musste voll mit Glasgefäßen sein, die so aussahen, als wären sie beim öffentlichen Schluckaufwettbewerb der Glasbläsergilde entstanden.
Hohle Köpfe von Terry Pratchett