Servus!
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Es ist nur schade, dass es auch zuviele Leute gibt, die deutlich als These gekennzeichnete Äußerungen nicht von "Fake-News" unterscheiden können
Ja.
und dann ein subtiles Bashing gegen diese wohl andere (also nicht ihre) These/Meinung betreiben.
Nein. Es geht hier (in unserer Gesellschaft in den letzten 20 Jahren) doch nicht darum, dass „Thesen“ zu stark kritisiert oder als Verschwörungstheorien diffamiert werden.
Problem ist imho, dass einzelne im Web und auf Youtube ohne große Mühe Verschwörungstheorien oder eben bereits widerlegte „Thesen“ veröffentlichen konnten, können und dies bereits auch tun. Wenn diese „Thesen“ (dies beinhaltet stets das dialektische Zusammenspiel von These, Antithese und Synthese) dann widerlegt werden, heißt es „Das wird man doch noch sagen dürfen“ oder es wird der Begriff des „Mainstreams“ diffamiert. Seit dem alten Athen war es doch eigentlich Konsens, dass die Mehrheit Recht hat. Warum sollen nun die „Thesen“ einzelner bevorzugt werden?
Ich finde das Thema grundsätzlich wichtig für die von uns betrachtete Netzwelt. Wie unterscheidet man andere Meinungen von brutalen Falschaussagen?
Indem man vergleicht und da die 999 Wissenschaftler mit ihren durch Fußnoten, in Forschung bewiesenen Schlüssen respektiert und nicht immer eine Verschwörung wittert, wenn die Datenlage (noch) nicht vorhanden ist.
Wie und wo ist die Grenze zu ziehen? Fehlt es uns am Rhethoriktraining oder fehlt uns die notwendige Empathie?
Auf jeden Fall. An einem Stammtisch hätte man wsl. vorher eingegriffen und "Halt's Maul, Du Depp!" gesagt - hinterher aber wieder zusammen angestoßen.
Vorhandensein/Fehlen von Rahmenfakten ab, dass man sich eher intuitiv denn logisch für (s)eine "Wahrheit" entscheidet.
Und genau dass ist der Denkfehler, dass es mehrere Wahrheiten oder alternative Fakte gäbe.
Zurück zum Thema: die Rate der Infektionen
Ich finde es bemerkenswert und wertvoll, dass mehrere der Selfer, aber auch @THomasM versucht haben, die vohandenen Daten zu gliedern und zu visualieren.
Da gibt es aber unbestrittenen Fakten:
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Es gibt zu wenig Tests, um zu wissen, wie viele Leute (symptomfrei) infiziert sind.
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Die Zahl der getesteten Personen scheint Hotspots aufzuzeigen - Dabei wird in unserem Nachbarort (13 Infizierte bei 2000Ew) vom Hausarzt getestet; bei uns wohl weniger (34 Infizierte bei 28.000Ew) (Quelle: n-land.de)
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Die Zahl der Toten basiert oft nur auf Leuten, die im Krankenhaus starben und auf Corona gestestet wurden. In Wuhan scheinen die Opferzahlen weit höher gewesen zu sein (Quelle: NTV, aber auch anderswo. ) Auch die neuesten Zahlen scheinen nicht so flüssig nach ober gemeldet zu werden, wie ihr Euch das wünscht. Unsere Nachbarin, die auf einer Intensiv-station arbeitet, berichtet, dass sie mehrere Stunden nach Feierabend mit telefonieren, Listen ausfüllen, Testergebnisse einholen und eben melden beschäftigt ist. Dass es da an Brennpunkten zu zeitlichen Verzögerungen kommt, die erst im Nachhinein abgeglichen werden, scheint menschlich verständlich.
und noch einmal:
Es ist ok, über Corona zu diskutieren, weil uns das auf den Nägeln brennt. Sobald aber die Begriffe CIA, Mainstream, etc. fallen, muss jeder merken, dass die Grenzen des guten Geschmacks erreicht und überschritten sind.
Herzliche Grüße
Matthias Scharwies
25 Jahre SELFHTML → SELF-Treffen 05.-07. Juni 2020 in Mannheim