Linuchs: Ich (72) möchte meinen Veranstaltungskalender remso.eu in jüngere Hände übergeben

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Lieber Rolf,

für die Antwort an dich (und an Mitleser) habe ich mir sehr viel Zeit genommen, weil ich noch nie die Chancen meines Projekts - auf Basis deiner Fragen und Anregungen - so deutlich formuliert habe. An Ideen mangelt es nicht, ich bin aber kein Verkäufer für den Außendienst, eher der Tüftler am PC. Ich glaube, diese beiden Typen sind nicht in einer Person vereinbar.

Ebensowenig wie ein begeisterter Schrauber, der sich nach der Mittagspause einen Schlips umhängt, erfolgreich Neuwagen verkaufen kann.

Ich träumte von einem Selbstläufer wie (vermutet) Google, nur spezialisiert auf Events. Aber inzwischen habe ich (als Kleinstunternehmer) Anrufe von Google bekommen, die müssen also auch aktiv rödeln. Leider war die verlangte „Geschäftsleitung“ jedesmal in Urlaub.

Hier bei selfHTML stoße ich auf Meinesgleichen, also für mich das falsche Klientel. Dennoch bemühe ich mich hier und jetzt, die Chancen meines Projekts für Nachfolger zusammenzustellen.

wie ist die Monetarisierung?

Außer den Kosten von 50 € mtl. sind noch die drei Domains remso.de / .eu / .org jährlich zu zahlen. Einkünfte keine. Da könnte ein neuer Betreiber vielleicht kostenpflichtige Mehrwerte anbieten. Ansätze sind vorhanden. Warum mache ich das? Einerseits wollte ich der Web-Gemeinschaft, von der ich nicht nur das Betriebssystem Ubuntu, sondern sämtliche Sofware kostenlos bekam, etwas zurückgeben (Idealist und Träumer). Andererseits eine Arbeitsprobe als Softwareentwickler zeigen, die jedermann life nutzen kann (Hoffnung auf Aufträge). Sowas habe ich noch nie gesehen.

An Ideen mangelt es nicht. Bin in viele Sackgassen gelaufen und habe vertane Zeit ausgeblendet/vergessen, aber diese sind/waren umgesetzt:

  • In meinem vergangenen Wohnort Birkenau/Odenwald und Nachbarorte konnte ich ein dutzend Gewerbetreibende kostenpflichtig gewinnen, für die ich individualisierte Monatsheftchen in Visitenkarten-Größe gedruckt, geheftet, gefalzt, geschnitten habe. Titelseite war deren Visitenkarte, Rückseite Angebote des Monats, innen 31 Seiten (Tage) mit Events im Umkreis. Ausgelegt bei Post, Banken, Verteilung auf Parkplätzen. Meine jetzige Stadt ist mit kostenlosen Event-Kalendern mehrfach gesegnet, da macht das keinen Sinn. Oder doch?

  • Dann programmierte ich wechselnde Mittagstisch-Angebote als Anzeigen in den Ortskalendern. Drei Pilot-Kunden (vier habe ich besucht) zeigten Interesse, aber ich möge die Daten eingeben, Gastronomen formulieren eine Speisekarte für Jahre, aber sitzen nicht am PC und geben die nächste Woche ein. Die Daten kamen natürlich nicht.

  • Dachverbände können die eingegebenen Termine ihrer Mitglieder auf ihrer Webseite zeigen, der mir nahestehende Shanty-Chor-Verband nutzt das. Könnte man als Premium-Angebot verkaufen.

  • Beherbungsbetriebe (Hotels, Ferienwohnungen, ...) können auf ihrer Homepage Gäste mit aktuellen kulturellen und sportlichen Events locken. Auch dafür habe ich nicht kassiert. Wie würdest du reagieren, wenn eine Mail kommt: Sie können kostenlos ihre Webseite mit aktuellen Terminen aufpeppen? Vermutlich geht die sofort in den Papierkorb. Kostnix = Taugtnix und hat einen Haken. In Dornum/Nordsee konnte ich ein halbes Dutzend Ferinhäuser gewinnen, doch dann wurden von der Tourismus-Zentrale keine Termine mehr eingegeben. Ein „Verkäufer“ würde nun nachfassen, zumindest telefonisch.

  • Es sind „Linien“ auf der Landkarte definiert mit Events in den zugehörigen Orten. Womöglich könnten Tourist-Verbände das bewerben, in ihre Webseiten einbinden und dafür zahlen. Z.B. Elbe Radweg Cuxhaven - Praha

So long für heute. Bei den Links bedenkt bitte, dass wegen Corona lang anhaltende Daten-Ebbe ist. Ich denke nicht, dass ich hier einen der lesenden Sofware-„Schrauber“ überzeugen kann, den Vertrieb zu machen. Aber für mich war es wertvoll, auf deine Anregung mal die Schwachpunkte zusammenzustellen.

Danke für deine immer wieder fruchbare Reaktion auf Fragen.

Dein Linuchs