Wir benutzen zu viele Abstraktionsebenen
Rolf B
- philosophie
- webdesign
Hallo,
den folgenden Text hat mir mein Newsaggregator zugesteckt, und ich finde, er trifft genau den Existenzzweck von Selfhtml, und leider auch den Grund, weshalb die Besucherfrequenz sinkt.
Es ist auf englisch, aber da der Unixsheikh ein Däne zu sein scheint, ist das für die meisten von uns sicher besser als dänisch. Und ihr wisst ja: Dänen lügen nicht.
Frohe Weihnachten noch!
Rolf
Und ihr wisst ja: Dänen lügen nicht.
Besonders hat mir gefallen:
Wenn ich z. B. ein Webentwickler bin, egal ob Frontend oder Backend, oder sogenannte „Integrationsarbeiten“ mache und Websites ohne viel Codierung oder Kenntnisse in TCP/IP, DNS, HTTP, TLS erstelle, Sicherheit usw., indem ich nur vorgefertigte Tools oder Frameworks verwende, dann bin ich damit ungefähr so nützlich wie ein Affe mit einem Drehmomentschlüssel, wenn etwas schief geht.
Erinnert mich an eine gewisse Diskussion. Ging da um Passwörter und die angeratene Nutzung von Libarys/Frameworks Dritter. Und es erinnert mich daran, mit welcher Begeisterung die Buzzwortbläser auf die „spart Investionen, Arbeitskräfte, Platz und Strom“-Bewerbung des „Cloud-Computing“ hereinfallen, die den eigenen Profit gerade nicht erhöht.
Meine „Cloud“ steht jedenfalls zum größten Teil @home und ich muss mich nicht von jemanden erpressen lassen, der seinerseits (wegen 50 Milliarden Schulden durch Unternehmenseinkäufe) von einem ganzen Bankenkonsortium und Raub-Investoren erpresst wird...
Meine „Cloud“ steht jedenfalls zum größten Teil @home und ich muss mich nicht von jemanden erpressen lassen, der
Dennoch bist Du nicht autarkt und von irgendwem bist Du immer abhängig.
Meine „Cloud“ steht jedenfalls zum größten Teil @home und ich muss mich nicht von jemanden erpressen lassen, der
Dennoch bist Du nicht autarkt und von irgendwem bist Du immer abhängig.
Ja. Klar. Es geht aber um das Erpressen.
→ Wenn mir im Hotel niemand ein angemessen zu bezahlendes Frühstück hinstellt gehe ich eben zum Bäcker…
Was aber macht eine Firma, die ihre Daten und Anwendungen in einer „Cloud“ (also in einem Nebel aus fremden Servern und fremder Software verarbeitet) hat und nichts davon in brauchbarer Weise exportieren kann? Die zahlt notgedrungen jede Forderung des Betreibers.
Hi there,
den folgenden Text hat mir mein Newsaggregator zugesteckt, und ich finde, er trifft genau den Existenzzweck von Selfhtml, und leider auch den Grund, weshalb die Besucherfrequenz sinkt.
Der Text ist interessant und beschreibt die Situation imho sehr korrekt, aber Deine Schlußfolgerung darauf verstehe ich nicht ganz (wie man auch an den hier oft gestellten Fragen sieht): die "Höhe" des Abstraktionslevel ist doch irrelevant, weil die Anzahl an Problemen im Grunde genommen immer gleich bleibt. Man kann es auch so sehen - die Lösung eines Problems ist vom Abstraktionslevel ziemlich unabhängig.
Was sich allerdings ändert (wenn wir jetzt Gleichsetzung "höherer Abstraktionslevel - weniger Expertise" akzeptieren) ist, daß sich mehr Menschen mit dem Thema beschäftigen können. Das müßte, bei eingeräumterweise geänderten Fragestellungen, die Besucherfrequenz eigentlich steigen, und nicht sinken lassen. Wenn, grob gesagt, die Webseitenerstellung nur mit Assemblerhacks möglich wäre, dann gäbe es überhaupt keinen Bedarf für Selfhtml, denn dann würde sich unter Garantie so gut wie gar niemand erst groß damit beschäftigen.
Und ihr wisst ja: Dänen lügen nicht.
Im Gegensatz zu den Kretern.
Frohe Weihnachten noch!
Wünsch ich auch!
Guten Morgen,
den folgenden Text hat mir mein Newsaggregator zugesteckt, und ich finde, er trifft genau den Existenzzweck von Selfhtml, und leider auch den Grund, weshalb die Besucherfrequenz sinkt.
Ja.
Der Text ist interessant und beschreibt die Situation imho sehr korrekt, aber Deine Schlußfolgerung darauf verstehe ich nicht ganz (wie man auch an den hier oft gestellten Fragen sieht): die "Höhe" des Abstraktionslevel ist doch irrelevant, weil die Anzahl an Problemen im Grunde genommen immer gleich bleibt. Man kann es auch so sehen - die Lösung eines Problems ist vom Abstraktionslevel ziemlich unabhängig.
Auch ja. 😀
Gestern diskutiert, Spätzle selbst machen oder gekaufte aus dem Supermarkt.
Heute wird ein bischen mit Holz gearbeitet. Da nehm' ich auch schon vorgefertigte Leisten aus dem Baumarkt.
Im Straßenverkehr benutzen wir Autos, deren Motoren so verkapselt sind, dass man grad noch die Autobatterie laden kann, mehr aber auch nicht.
Und so ist es auch im WebDesign, wo man in (angeblich) 8 Minuten Wordpress zum Laufen bringt und dann Themes und Plugins anklickt, ohne je mit den Grundlagen in Berührung kommen zu müssen. …
Bis dann doch etwas hakt und man dann noch nicht einmal formulieren kann, was das Problem ist.
Auf Mastodon gibt es grad ne Diskussion, was 2024 anders laufen soll. Einige wollen zurück zu Microblogs, die mit RSS-Feeds neue Artikel ankündigen. Das wäre besser als irgendwelche Netzwerke, bei denen man sich immer wieder anmelden muss. Find ich gut.
In dem Zusammenhang - wir hatten ja im internen Forum die Diskussion, in welchem Format eine Dokumentation sein sollte:
https://bildung.social/@chrisoffner3d@sigmoid.social/111623260231404477
HTML klingt so viel logischer, aber wenn's dann um Formeln geht … Wobei die Diskussion dann drauf hinauslief, dass sowohl bei PDF als auch HTML der input kaputt war 😉
Herzliche Grüße
Matthias Scharwies
Interessant fand ich den verlinkten Blogpost, dass Studenten nicht wissen, was Ordner und Dateien sind: https://news.slashdot.org/story/21/09/27/2032200/students-dont-know-what-files-and-folders-are-professors-say
@@Matthias Scharwies
Und so ist es auch im WebDesign, wo man in (angeblich) 8 Minuten Wordpress zum Laufen bringt und dann Themes und Plugins anklickt, ohne je mit den Grundlagen in Berührung kommen zu müssen. …
Was Sir Timbo auch nicht beabsichtigte.
🖖 Живіть довго і процвітайте
Hi there,
Und so ist es auch im WebDesign, wo man in (angeblich) 8 Minuten Wordpress zum Laufen bringt und dann Themes und Plugins anklickt, ohne je mit den Grundlagen in Berührung kommen zu müssen. …
Naja, abgesehen von den (angeblichen) 8 Minuten wäre das prinzipiell ja auch in Ordnung, wenn
Bis dann doch etwas hakt und man dann noch nicht einmal formulieren kann, was das Problem ist.
eben genau das (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) nicht einträte. Ob das noch mit Web- oder irgendeinem Design etwas zu tun hat muß jeder selbst für sich entscheiden (ich persönlich halte Wordpress für das Krebsgeschwür des Internets), der springende Punkt ist, daß es ohne (meist unbezahlte) begleitende Unterstützung, in welcher Form auch immer, halt einfach nicht geht.
Und da kann Selfhtml wie ich finde sehr wohl helfen, das Problem dürfte eher sein, daß diese selbsternannten IT-Experten, deren Expertise meist darin besteht, unfallfrei auf einem Smartphone herumwischen zu können, diese Seite hier nicht einmal finden....
Hallo klawischnigg,
ich war über Weihnachten familiär verbucht, darum antworte ich erst jetzt.
Der Punkt ist doch, dass Selfhtml auf diesen höheren Abstraktionsstufen nicht unbedingt Rat geben kann. Es gibt da nämlich reichlich von, und wir können das nicht alles supporten.
Unser Anliegen ist der Basislevel, den man – nach meiner Ansicht – auch beim Einsatz von Frameworks und Homepagebaukästen beherrschen sollte, weil man nämlich andernfalls auf Gedeih und Verderb darauf angewiesen ist, dass die gewählte Abstraktion tadellos funktioniert und alle Wünsche erfüllt. Und wenn sie es nicht tut, steh ich halt da wie der Mercedesfahrer, bei dem in irgendeinem Steuergerät ein Chiplein verdampft ist und daraufhin nur noch ein Werkstattlämplein im autobreiten Armaturendisplay leuchtet.
Wer auf den Schultern von Riesen steht, kommt hoch hinaus. Solange der Riese dort steht, wo man hinmöchte. Und nicht gerade ein Päuschen macht und sich hinsetzt…
Rolf
Hi there,
ich war über Weihnachten familiär verbucht, darum antworte ich erst jetzt.
Tja, wer nicht? Nächstes Jahr flieg' ich zu Weihnachten auf den Nordpol oder irgendwohin, wo mich niemand findet.
Der Punkt ist doch, dass Selfhtml auf diesen höheren Abstraktionsstufen nicht unbedingt Rat geben kann. Es gibt da nämlich reichlich von, und wir können das nicht alles supporten.
Ok, den Standpunkt kann ich verstehen. Es ist eingeräumterweise irgendwie so, als würde man Kurt Gödel bitten, einem bei der Mathematikhausaufgabe zu helfen.
Unser Anliegen ist der Basislevel, den man – nach meiner Ansicht – auch beim Einsatz von Frameworks und Homepagebaukästen beherrschen sollte, weil man nämlich andernfalls auf Gedeih und Verderb darauf angewiesen ist, dass die gewählte Abstraktion tadellos funktioniert und alle Wünsche erfüllt.
Natürlich. Blöd halt nur, daß beide Annahmen so gut wie nie erfüllt sind.
Wer auf den Schultern von Riesen steht, kommt hoch hinaus. Solange der Riese dort steht, wo man hinmöchte. Und nicht gerade ein Päuschen macht und sich hinsetzt…
Schöner Vergleich. Ich seh' da immer das "auf Sand gebaut"-Bild vor mir. Kann alles funktionieren, aber beim ersten Lufthauch oder Platzregen fällt die ganze Konstruktion in sich zusammen (da sind Erdbeben, Planungsfehler oder Pfusch am Bau noch nicht einmal dabei...;))
@@Rolf B
In die Kerbe haut auch Lara Aigmüller im letzten Türchen des HTMHell-Adventskalenders:
“I’ve met people who started learning web development by diving head-first into the newest frameworks and then built a simple website using Angular without learning the basics first. The problem: without basic HTML (or CSS or JS) knowledge, the most popular framework doesn’t help you succeed; on the contrary. You’re using a sledgehammer to crack a nut.”
Lesenswert: Never underestimate HTML
🖖 Живіть довго і процвітайте