Mathias Schäfer (molily): Usability von Seiten-Navigationen

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Die Denkweise der meisten Leute hier ist vollkommen falsch!

Sorry, du hängst dem Diskussionsstand hinterher und dein apodiktisches »vollkommen falsch« ist einfach unangebracht. Bitte lies nochmal meinen Artikel, um meinen Gedankengang zu verstehen. Der ist zusammengefasst wie folgt:

Ein Blog ist kein Buch, weil die vertikale Leserichtung üblicherweise in die Vergangenheit zeigt. Das ist der Ausgangspunkt meiner Überlegungen.

Als Konsequenz daraus habe ich gefordert, dass auch die horizontale Leserichtung dem Umstand Rechnung trägt, dass ein Weblog im Hinblick auf die vertikale Leserichtung der Buch-Logik genau entgegengesetzt ist.

Mir ist schon klar, wie das Gegenmodell aussieht:

(Gemäß der Buchmetapher müsste die Seitenzählung konsequenterweise umgekehrt sein. Es wäre allerdings völlig wirr, wenn die Startseite als Seite 543 gekennzeichnet wäre und die Navigation dem entspräche!)

An diesem Modell habe ich kritisiert, dass die horizontale Richtung zwar buchtypisch ist (diese Analogie kann man meinetwegen erstmal herstellen), dies aber der Eigenheit von Weblogs widerspricht, nämlich der vertikal absteigenden Chronologie (an der der Buchvergleich seine Grenze findet).

Die Startseite eines Blogs, dort wo die aktuellsten Einträge stehen, wäre immer die letzte Seite eines Buches. Vergleichbar mit einem Tagebuch; da stehen die aktuellsten Einträge auch immer am Ende.

Richtig beobachtet - aber genau das trifft auf ein Weblog nicht zu! Das Neueste/Neuere steht auf einer Weblog-»Seite« immer oben, nicht am Ende. Das ist wie gesagt der Ausgangspunkt, den ich bei dir überhaupt nicht gewürdigt sehe.