Jutta: (INTERNET-ANBINDUNG) Soziale Netzwerke im Cyber

Hallo, Foros!

Hier mal wieder eine Diskussionsanregung betr. die Cyberwelt in Beziehung zum  Real Life ( RL ):

Neuere kulturwissenschaftliche Ansätze untersuchen, inwieweit die "sozialen Räume" im RL (z.B. die Stammkneipe) zunehmend ihre entsprechenden "virtuellen Netzwerke" im Cyber finden (z.B. Foren, Chatrooms).

Hierbei geht es vor allem um die Darstellung im Vergleich: Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Neuentwicklungen sollen herausgearbeitet und beurteilt werden. Hier eine kleine "Frühlese":

Kneipen gelten in Deutschland nach wie vor als zentrale Einrichtungen in der Alltagskultur. Die "sozialen Kontakte" stellen bis heute  DAS Motiv für einen Kneipenbesuch dar.

Im Cyber entstehen entsprechend dazu neue öffentliche Kommunikationsforen, die als  "Analogräume" den Hunger nach Gemeinschaft stillen sollen.

In diesen Foren mit Chatrooms befinden sich die Teilnehmer einerseits in ihrer privaten Sphäre, andererseits inmitten eines  Kommunikations-Hyperraums.

Dieser soziale Hyperraum wird nicht länger über die üblichen Anknüpfungspunkte wie "gleicher Ort, gleiche Freunde" bestimmt, sondern vielmehr durch gleiche Interessen THEMATISCH gebunden (wie hier im SELF-Forum).

Auf diese Weise lernen sich Menschen kennen, die sich aufgrund ihrer räumlichen und sozialen Einbindungen sonst nie "kontaktet" hätten (Entstehung sog. "elektronischer Communities").

Anders als ein Kneipenbesuch ist das "Stammforum" ohne zeitlichen und räumlichen Aufwand jederzeit aufsuchbar (sofern nicht geschlossen <g>).

Sinnliche Erfahrungen im sozialen Miteinander werden verlagert auf die hauptsächlich schriftliche Kommunikationsebene. Hier gibt es, ähnlich der Kneipe, Regeln, gemeinsame Umgangsformen und "Gebrauchsanweisungen" (=Netikette) für den Umgang miteinander.

Wie in der Kneipe findet der Austausch mit Gleichgesinnten in vielfältige Richtungen statt. Wechselseitige Unterstützung, seien es Hilfestellungen bei Sachthemen oder in privaten  (Krisen-) Situationen sind selbstverständlich.

Entscheidend ist für die Kneipe der Wirt, in einem Themenforum der Forumsleiter.
Der Wirt verfolgt ein bestimmtes "Kneipenkonzept", der Forumsleiter entsprechend dazu seine spezielle "Forumskonzeption".

Beide sind bemüht, eine gewisse Atmosphäre zu schaffen sowie bestimmte Regeln und Grenzen aufzuzeigen, an die sich die Gäste/Teilnehmer zu halten haben.

In einer guten Stammkneipe, genau wie in einem Stammforum darf es für die Gäste/Teilnehmer keine gravierenden Veränderungen geben (wie die letzte Forumsabstimmung bestätigt hat!<g>).

Von der Warte des Wirtes aus gesehen gibt es  D E N  entscheidenden Unterschied schlechthin:

Der Forumsleiter kann sein Forum für ein paar Tage "schließen", der Wirt dagegen sähe seine Existenz recht schnell gefährdet, würde er seine Kneipe ab und an mal "dichtmachen".

Tja, am Mammon hängt, zum Mammon drängt doch alles ;-)

Soweit mal mit der "Frühlese".

Bei Interesse hier im Forum: Fortsetzung folgt

Viele Grüsse, Jutta

  1. Hallo Jutta!

    Neuere kulturwissenschaftliche Ansätze untersuchen,>

    Hättest du eine Quellenangabe dazu?

    Grüße
    Thomas

    1. Hallo, Thomas!

      Neuere kulturwissenschaftliche Ansätze untersuchen,>
      Hättest du eine Quellenangabe dazu?

      Ja! Hier eine ganze Liste für Interessierte:

      1. Zeitschrift für Volkskunde
         Halbjahresschrift der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde, Münster 1999, Bd.II.:  Artikel von Gudrun Schwibbe und Ira Spieker über "Virtuelle Friedhöfe",
      S. 220-245.

      2. Peter Ludes/Andreas Werner (Hg.): Multimedia-Kommunikation. Theorien, Trends und Praxis. Opladen 1997.

      3. Irene Neverla (Hg.): Das Netz-Medium. Kommunikationswissenschaftliche Aspekte eines Mediums in Entwicklung. Opladen 1998.

      4.Ute Süßbrich: Virtuelle Welten. Eine Herausforderung an das Selbstverständnis des Menschen. Ffm 1997. (Kulturanthropologische Notizen, 56).

      5. Gudrun Schwibbe (Hg.): Kneipenkultur. Untersuchungen rund um die Theke. Münster 1998.

      Viele Grüße,
      Jutta

  2. Hallo Jutta,

    Hier mal wieder eine Diskussionsanregung betr. die Cyberwelt in Beziehung zum  Real Life ( RL ):

    die man natuerlich unterschiedlich betrachten kann.

    Neuere kulturwissenschaftliche Ansätze untersuchen, inwieweit die "sozialen Räume" im RL (z.B. die Stammkneipe) zunehmend ihre entsprechenden "virtuellen Netzwerke" im Cyber finden (z.B. Foren, Chatrooms).

    Ich vertrete - wie Du auch weisst - vehement die Meinung, dass ein soziales VL nie, aber auch nie das soziale RL ersetzen kann. Es kann sich natuerlich ergeben, dass man durch virtuelle Kontakte neue Beziehungen im RL knuepfen kann, dass man viele - auf den 1.Blick (und auch nach mehreren) - interessante Leute kennenlernen kann, aber diese Kontakte koennen auch eine extrem niedrige Halbwertzeit beiinhalten. Ist es doch im VL relativ einfach, vermeintlich funktionierende Kontakte durch Nichtbeantwortung von Mails, Postings etc. einfach abzuwuergen, ohne sich einer eingehenderen Diskussion stellen zu muessen. Selbiges im RL bedarf etwas mehr Aufwand und Selbstueberwindung.

    Hierbei geht es vor allem um die Darstellung im Vergleich: Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Neuentwicklungen sollen herausgearbeitet und beurteilt werden. Hier eine kleine "Frühlese":

    Unterschied: Ich kann mein Gegenueber nicht sehen!
    Ich kann nicht beurteilen, ob emotionale Aussagen der Wirklichkeit entsprechen oder nicht. Ich kann seine Gestik und Mimik nicht sehen, die mir dafuer die (fuer mich) notwendigen Parameter liefern. Hmmhh, Parameter ist hier ein bloedes Wort, aber mir faellt im Augenblick kein Besseres ein.

    Kneipen gelten in Deutschland nach wie vor als zentrale Einrichtungen in der Alltagskultur. Die "sozialen Kontakte" stellen bis heute  DAS Motiv für einen Kneipenbesuch dar.

    Es kann auch mal ganz nett sein, das Glaeschen Wein nicht in seinen eigenen vier Waenden zu luepfen, sondern gemuetlich in einer Kneipe zu sitzen, selbiges (oder mehrere) dort zu verschnabulieren, eine Zeitung zu lesen etc. Und die Zielsetzung ist dann nicht unbedingt ein sozialer Kontakt, ausser man wuerde die Beobachtung der Verhaltensweisen der Gaeste als solchen einstufen.

    Im Cyber entstehen entsprechend dazu neue öffentliche Kommunikationsforen, die als  "Analogräume" den Hunger nach Gemeinschaft stillen sollen.

    Hunger nach Gemeinschaft wuerde ich das nicht unbedingt titulieren. Vielmehr als Beduerfnis nach Kommunikation. Dieser entsteht IMHO dadurch, dass sich die "exzessiven" Cybers den persoenlichen sozialen Kontakten verschliessen, da sie 1.)oft nicht mehr dazu faehig sind und 2.)die Kommunikation im Cyberspace im Endeffekt immer eine gewisse Anonymitaet beinhaltet.

    Dieser soziale Hyperraum wird nicht länger über die üblichen Anknüpfungspunkte wie "gleicher Ort, gleiche Freunde" bestimmt, sondern vielmehr durch gleiche Interessen THEMATISCH gebunden (wie hier im SELF-Forum).

    Hmmmhh
    Mag vielleicht fuer den Grossteil der Besucher hier zutreffen, aber beileibe nicht fuer alle. Entstehen doch gerade hier durch die differenten Intentionen der Besucher so manch unschoene Auseinandersetzungen, die aber wohl sein muessen. Doch ist es im Cyber viel schwieriger zu bestehen, wenn man sich ausserhalb der "Norm" bewegt, sei es - wie hier - in technischer, als auch menschlicher Sicht. Diejenigen Teilnehmer (als Beispiel dieses Forum), die nicht unbedingt wegen der "fachlichen" Diskussion hierherkommen, werden immer vorrangige Angriffsziele fuer Anfeindungen sein, bieten sie doch selbst ihren eigen Schwachpunkt offen dar: die Emotionen. Und Du wirst mir sicherlich zustimmen, wer sehr emotional lebt und argumentiert bietet viele Angriffsflaechen. Vor allem, da im VL die Aussagen nur nuechtern als Text rueberkommen, aber die Nuancen derselben nicht sichtbar gemacht werden koennen.

    Auf diese Weise lernen sich Menschen kennen, die sich aufgrund ihrer räumlichen und sozialen Einbindungen sonst nie "kontaktet" hätten (Entstehung sog. "elektronischer Communities").

    Nun gut, dahingehend "musste" ich aufgrund besserer Argumente "gewisser Kontrahenten" <g> von meinen Standpunkten etwas abruecken. Wobei ich Deine Aussage noch nicht 100%ig unterschreiben wuerde.

    Anders als ein Kneipenbesuch ist das "Stammforum" ohne zeitlichen und räumlichen Aufwand jederzeit aufsuchbar (sofern nicht geschlossen <g>).

    Vielleicht ist es ja gar nicht so von Vorteil, dass die "virtuelle Stammkneipe" generell offen hat. Entsteht doch fast ein gewisses Suchverhalten, immer dort rumzuluemmeln. Und dabei verliert man viele andere - wichtigere Dinge - aus den Augen.
    <ketzerisch>
    Als ich fand es ganz angenehm, als zu war. Kneipen haben ja meistens auch einen Ruhetag. Zwar nicht alle, aber doch etliche).
    </ketzerisch>

    Sinnliche Erfahrungen im sozialen Miteinander werden verlagert auf die hauptsächlich schriftliche Kommunikationsebene. Hier gibt es, ähnlich der Kneipe, Regeln, gemeinsame Umgangsformen und "Gebrauchsanweisungen" (=Netikette) für den Umgang miteinander.

    Die aber - wenn sie eingefordert werden - wohl  d i e  
    Ursache fuer manches Unschoene sind. Eine weitere Kommentierung hierzu spare ich mir, meine Einstellung ist hinlaenglich bekannt. Ich lasse mir nur mein Wertesystem nicht verbiegen.

    Wie in der Kneipe findet der Austausch mit Gleichgesinnten in vielfältige Richtungen statt. Wechselseitige Unterstützung, seien es Hilfestellungen bei Sachthemen

    Wobei ich hier vermehrt eher eine "Nehmen und Haben wollen-Mentalitaet" feststelle.

    oder in privaten  (Krisen-) Situationen sind selbstverständlich.

    Dafuer finde ich oeffentliche Foren eigentlich nicht so gut. Und, wen kann man im Endeffekt wirklich vertrauen? Wo hat man die Sicherheit, nicht einer Oberflaechlichkeit anheim zu fallen?

    Entscheidend ist für die Kneipe der Wirt, in einem Themenforum der Forumsleiter.

    Der Wirt verfolgt ein bestimmtes "Kneipenkonzept", der Forumsleiter entsprechend dazu seine spezielle "Forumskonzeption".

    Beide sind bemüht, eine gewisse Atmosphäre zu schaffen sowie bestimmte Regeln und Grenzen aufzuzeigen, an die sich die Gäste/Teilnehmer zu halten haben.

    Im RL entsteht hier die Anruechigkeit Zensur. Ich bin da eher fuer die Kraefte der Selbstreinigung. Auch wenn dass bei manchen absolut nicht opportun ist

    Tja, am Mammon hängt, zum Mammon drängt doch alles ;-

    Diese Aussage mag fuer den Wirt gelten. Der Forumsleiter lebt jedoch von der Frequention seines Angebotes. Und fuer Leute, die mit Herz und Seele selbiges pushen und betreuen, ist ein Ausbleiben der Besucher IMHO schlimmer als ein paar Maerker zu verlieren. Denn dadurch wird der Enthusiasmus beschaedigt. Womit wir wieder bei emotionalen Empfindungen waeren. Und hier schliesst sich der Kreis.

    Liebe Gruesse
    Wilhelm

    1. Hallo Wilhelm,

      Hier mal wieder eine Diskussionsanregung betr. die Cyberwelt in Beziehung zum  Real Life ( RL ):

      die man natuerlich unterschiedlich betrachten kann.

      Klar, dass wir hier mal wieder aneinanderrasseln, ne? <g>

      Ich vertrete - wie Du auch weisst - vehement die Meinung, dass ein soziales VL nie, aber auch nie das soziale RL ersetzen kann.

      Das ist ja wohl auch klar, der Chat kann nur ein Instrument zur Kommunikation sein, nichts kann das reale Leben ersetzen.

      Es kann sich natuerlich ergeben, dass man durch virtuelle Kontakte neue Beziehungen im RL knuepfen kann, dass man viele - auf den 1.Blick (und auch nach mehreren) - interessante Leute kennenlernen kann, aber diese Kontakte koennen auch eine extrem niedrige Halbwertzeit beiinhalten.

      Ist das denn nicht dann wieder das Gleiche wie im realen Leben? Auch dort werden Kontakte geknüpft, einige vertieft und andere locker weiter unterhalten bzw. ganz abgewürgt.

      Ist es doch im VL relativ einfach, vermeintlich funktionierende Kontakte durch Nichtbeantwortung von Mails, Postings etc. einfach abzuwuergen, ohne sich einer eingehenderen Diskussion stellen zu muessen. Selbiges im RL bedarf etwas mehr Aufwand und Selbstueberwindung.

      Ich sehe da nicht so einen großen Unterschied. Auch im VL sollte man Kontakte ernst nehmen und sich nicht einfach durch Nichtbeantwortung von Mails, Postings usw. aus der Affäre ziehen. Wenn eine Mail von mir eine Antwort erfordert gehe ich nicht hin und lasse sie unbeantwortet.

      Unterschied: Ich kann mein Gegenueber nicht sehen!
      Ich kann nicht beurteilen, ob emotionale Aussagen der Wirklichkeit entsprechen oder nicht. Ich kann seine Gestik und Mimik nicht sehen, die mir dafuer die (fuer mich) notwendigen Parameter liefern. Hmmhh, Parameter ist hier ein bloedes Wort, aber mir faellt im Augenblick kein Besseres ein.

      Stimmt, dass man sein Gegenüber nicht sehen kann. Und das ist sehr wichtig. Andererseits kann man den Ton des Gesprächspartners oft hören bzw. spüren. Ist das Dir noch nie so gegangen? Als Beispiel nehme ich hier nur mal Thomas‚ Rosen. Ich weiß, dass es mir nicht alleine so geht, auch Antje und Kirsten freuen sich jedes Mal wieder darüber, Jutta sicher auch. Für uns sind die echt. Natürlich ist sowas sicher nur möglich, wenn man sich schon einige Zeit kennt.

      Es kann auch mal ganz nett sein, das Glaeschen Wein nicht in seinen eigenen vier Waenden zu luepfen,

      Stimmt, anders wäre es ja noch schöner, ne? <g>

      sozialer Kontakt, ausser man wuerde die Beobachtung der Verhaltensweisen der Gaeste als solchen einstufen.

      Ähnelt das nicht meinem Nick im Chat, wenn ich keine Lust habe oder hatte zu reden: Marlies_guckt_zu ? <g>

      Hunger nach Gemeinschaft wuerde ich das nicht unbedingt titulieren. Vielmehr als Beduerfnis nach Kommunikation. Dieser entsteht IMHO dadurch, dass sich die "exzessiven" Cybers den persoenlichen sozialen Kontakten verschliessen, da sie 1.)oft nicht mehr dazu faehig sind und

      Also, das verstehe ich jetzt nicht so recht. Du meinst, Cyber-Räume verschliessen sich den persönlichen sozialen Kontakten? Wie kommst Du darauf? Zählst Du den Selfhtml-Chat auch dazu? Wo es nötig wird, wird telefoniert, kein Problem, oder? Natürlich kann man sich wegen der räumlichen Entfernung nicht sehr oft treffen, aber ich finde, das ist keine Behinderung für die Kontakte, die zumindest ich im Chat getroffen habe. Und viele nenne ich richtige Freunde.

      2.)die Kommunikation im Cyberspace im Endeffekt immer eine gewisse Anonymitaet beinhaltet.

      Da liegt das Problem, Wilhelm. Solange man sich anonym verhält, bekommt man auch nur Anonymität zurück. Darüber solltest Du Dich nicht wundern. Ich jedenfalls kenne einige hier im Forum schon sehr gut und da ist keine Spur mehr von Anonymität. Ich würde sogar eher das Gegenteil behaupten. Auch von mir wissen einige Leute mehr, als in meiner direkten Umgebung.

      vorrangige Angriffsziele fuer Anfeindungen sein, bieten sie doch selbst ihren eigen Schwachpunkt offen dar: die Emotionen. Und Du wirst mir sicherlich zustimmen, wer sehr emotional lebt und argumentiert bietet viele Angriffsflaechen.

      Kann sein, Wilhelm <g> Bei meinem technischen Wissensstand und meinen emotionalen Äußerungen wäre ich ja dann ein Paradebeispiel für eine Angriffsfläche, ne? <g> Bisher habe ich aber noch alles überlebt <g>

      Vor allem, da im VL die Aussagen nur nuechtern als Text rueberkommen, aber die Nuancen derselben nicht sichtbar gemacht werden koennen.

      Phhh, Wilhelm und jetzt hörst Du z. B. nichts? <g>

      Die aber - wenn sie eingefordert werden - wohl  d i e  
      Ursache fuer manches Unschoene sind. Eine weitere Kommentierung hierzu spare ich mir, meine Einstellung ist hinlaenglich bekannt. Ich lasse mir nur mein Wertesystem nicht verbiegen.

      Das brauchst Du Dir auch nicht verbiegen zu lassen. Wilhelm, Du lernst es nie. Es ist doch nichts dabei, wenn immer mal wieder hier ein Fehler gemacht wird. Wir sind keine geschlossene Gemeinschaft, die irgendwann mal ausgelernt hat. Ständig kommen neue Teilnehmer hinzu. Viele sind sehr jung, man darf auch nicht zu ungeduldig sein.

      Wobei ich hier vermehrt eher eine "Nehmen und Haben wollen-Mentalitaet" feststelle.

      Das ist halt genau so wie in der realen Welt, was willst Du dagegen tun? Hier im Selfhtml-Forum haben solche Alles-Nehmer und Haben-Woller auf Dauer keine Chance, denke ich.

      oder in privaten  (Krisen-) Situationen sind selbstverständlich.

      Dafuer finde ich oeffentliche Foren eigentlich nicht so gut.

      Natürlich sollten private Krisen-Situationen nicht in Foren ausgefochten werden. Aber was spricht dagegen, im Chat darüber zu reden oder per E-Mail zu trösten bzw. Hilfe anzubieten? Bei diesen Entfernungen sind halt die Telefongebühren sehr hoch. Im Ernstfall sollte natürlich darauf zurückgegriffen werden.

      Und, wen kann man im Endeffekt wirklich vertrauen? Wo hat man die Sicherheit, nicht einer Oberflaechlichkeit anheim zu fallen?

      Du willst Sicherheit, einem anderen Menschen zu vertrauen? Wo nimmst Du diese im realen Leben her? Ich vertraue meinem Gefühl, im VL und im RL und bin damit bisher sehr gut gefahren.

      Diese Aussage mag fuer den Wirt gelten. Der Forumsleiter lebt jedoch von der Frequention seines Angebotes. Und fuer Leute, die mit Herz und Seele selbiges pushen und betreuen, ist

      Versteh ich nicht so recht, Wilhelm. Machst Du Dir Sorgen um Stefans Forum? Bisher ist er meiner Meinung nach vor Langeweile noch nicht eingegangen und mußte sich auch nicht über mangelnde Frequention beklagen. Sicher gibt es immer wieder Phasen, in denen fast nur Schrott (naja, an die, die ihn produzieren: nicht wörtlich nehmen <g>) gepostet wird, aber im großen und ganzen überwiegen doch die fachlichen Themen, auch hoffentlich auf einem höheren Niveau, aber wie Du weißt, kann ich das ja nicht beurteilen <g>

      Viele Grüsse
      Marlies

      1. Hi Marlies

        Diese Aussage mag fuer den Wirt gelten. Der Forumsleiter lebt jedoch von der Frequention seines Angebotes. Und fuer Leute, die mit Herz und Seele selbiges pushen und betreuen, ist

        Versteh ich nicht so recht, Wilhelm. Machst Du Dir Sorgen um Stefans Forum? Bisher ist er meiner Meinung nach vor Langeweile noch nicht eingegangen und mußte sich auch nicht über mangelnde Frequention beklagen.

        Da hast Du jetzt etwas missverstanden, bzw. aus dem Zusammenhang gerissen. So meinte ich das absolut nicht. Meine Aeusserung bezog sich auf den Vergleich Wirt/Forumsbetreiber. Der Wirt  ist (m u s s) profitorientiert sein, um zu ueberleben. Idealisten leben vom Zuspruch zu ihrer Sache.

        Bezueglich Deiner anderen Ausfuehrungen muss ich wohl annehmen, dass Du mich anscheinend doch nicht so gut kennst, wie es aufgrund Deiner Interpreation von VL und Chat sein muesste. Irgendwie haben meine Worte, in Deinen Mund gelegt eine voellig andere Bedeutung. Aber dazu mangels Zeit morgen mehr.

        Liebe Gruesse
        Wilhelm

        1. Hallo Wilhelm,

          Bezueglich Deiner anderen Ausfuehrungen muss ich wohl annehmen, dass Du mich anscheinend doch nicht so gut kennst, wie es aufgrund Deiner Interpreation von VL und Chat sein muesste.

          Lt. meiner Interpretation kenne ich einige sehr gut. Man kann nicht alle kennen, genau so wenig wie in RL und ich habe nie behauptet, dass ich Dich gut kenne, oder?

          Irgendwie haben meine Worte, in Deinen Mund gelegt eine voellig andere Bedeutung. Aber dazu mangels Zeit morgen mehr.

          Da bin ich gespannt, und den Worten eine andere Bedeutung zu verleihen, ist wohl ein besonderes Talent von mir? <g> Wie komme ich nur auf so was?

          Viele Grüße
          Marlies

    2. Hallo Wilhelm!

      Hier mal wieder eine Diskussionsanregung betr. die Cyberwelt in Beziehung zum  Real Life ( RL ):

      die man natuerlich unterschiedlich betrachten kann.

      Was war zuerst da, die Henne oder das Ei?

      Ich vertrete - wie Du auch weisst - vehement die Meinung, dass ein soziales VL nie, aber auch nie das soziale RL ersetzen kann.

      Zustimmung! Mit einer Einschränkung: Es hat nie etwas anderes gegeben als das VL. Gab es in RL Kontakte und werden diese dann im VL fortgesetzt, kann sich über VL, das dann nur als Brücke dient, das RL weiterentwickeln. Also, das VL kann nicht RL ersetzen, da gebe ich Dir Recht, aber es kann die Fragmente des RL zusammenfügen.

      Es kann sich natuerlich ergeben, dass man durch virtuelle Kontakte neue Beziehungen im RL knuepfen kann, dass man viele - auf den 1.Blick (und auch nach mehreren) - interessante Leute kennenlernen kann, aber diese Kontakte koennen auch eine extrem niedrige Halbwertzeit beiinhalten.

      Hat man sich erst im RL kennengelernt, gelten die Regeln des RL und nicht des VL. Niedrige Halbwertszeiten gibt es im RL wie im VL. Übrigens kann eine niedrige Halbwertszeit eine hohe Strahlungsintensität beinhalten, <g>

      Ist es doch im VL relativ einfach, vermeintlich funktionierende Kontakte durch Nichtbeantwortung von Mails, Postings etc. einfach abzuwuergen, ohne sich einer eingehenderen Diskussion stellen zu muessen. Selbiges im RL bedarf etwas mehr Aufwand und Selbstueberwindung.

      Naja, wenn ein Kontakt funktioniert, welchen Grund sollte es geben, ihn abzuwürgen? Ansonsten stimme ich zu, was den Aufwand betrifft. Dieser ist aber eher physischer Natur. Ein geistiger Aufwand ist im VL auch vonnöten. Auch Selbstüberwindung.

      Unterschied: Ich kann mein Gegenueber nicht sehen!
      Ich kann nicht beurteilen, ob emotionale Aussagen der Wirklichkeit entsprechen oder nicht. Ich kann seine Gestik und Mimik nicht sehen, die mir dafuer die (fuer mich) notwendigen Parameter liefern. Hmmhh, Parameter ist hier ein bloedes Wort, aber mir faellt im Augenblick kein Besseres ein.

      Auch in RL existieren Lüge und Betrug. Die kannst Du da vielleicht eher erkennen durch die von Dir angesprochenen Parameter, übertragen durch körperliche Signale (mir fällt auch kein besserers Wort ein). Anonsten auch hier: Gab es nur VL, ist es nicht zu erkennen. Gab es aber RL-Kontakt, können emotionale Aussagen eingeordnet werden, da bin ich mir sicher.
      »
      [...] Vielmehr als Beduerfnis nach Kommunikation. Dieser entsteht IMHO dadurch, dass sich die "exzessiven" Cybers den persoenlichen sozialen Kontakten verschliessen, da sie 1.)oft nicht mehr dazu faehig sind und 2.)die Kommunikation im Cyberspace im Endeffekt immer eine gewisse Anonymitaet beinhaltet.

      Nein, ich unterstelle, sie verschließen sich nicht, sondern haben einfach keine Möglichkeit, ihre persönlichen Kontakte weiter zu pflegen. Beispiel: Junge Mutti mit Baby im Kinderzimmer kann nicht mal eben in die Kneipe nebenan gehen, weil kein Babysitter vorhanden. Bedürfnis nach Kommunikation kann wunderbar über Cyberspace befriedigt werden.

      [...]
      ...bieten sie doch selbst ihren eigen Schwachpunkt offen dar: die Emotionen. Und Du wirst mir sicherlich zustimmen, wer sehr emotional lebt und argumentiert bietet viele Angriffsflaechen. Vor allem, da im VL die Aussagen nur nuechtern als Text rueberkommen, aber die Nuancen derselben nicht sichtbar gemacht werden koennen.

      Emotionen können sehr wohl auch als Stärke daherkommen. Und zwischen den Zeilen lesen können mehr Leute, als allgemein angenommen, <g>

      Auf diese Weise lernen sich Menschen kennen, die sich aufgrund ihrer räumlichen und sozialen Einbindungen sonst nie "kontaktet" hätten (Entstehung sog. "elektronischer Communities").

      [...]Wobei ich Deine Aussage noch nicht 100%ig unterschreiben wuerde.

      Ich aber! 100%!

      Vielleicht ist es ja gar nicht so von Vorteil, dass die "virtuelle Stammkneipe" generell offen hat. Entsteht doch fast ein gewisses Suchverhalten, immer dort rumzuluemmeln. [...]

      Such- oder Suchtverhalten? <g>

      [...]

      oder in privaten  (Krisen-) Situationen sind selbstverständlich.

      Dafuer finde ich oeffentliche Foren eigentlich nicht so gut. Und, wen kann man im Endeffekt wirklich vertrauen? Wo hat man die Sicherheit, nicht einer Oberflaechlichkeit anheim zu fallen?

      Wir sind hier seit einiger Zeit zusammen und kennen uns nicht zuletzt vom Schliersee. Einige kannten sich auch schon offline. Daher ist so ein Forum schon geeignet, jemandem in Krisensituationen zu helfen. Vorraussetzung ist eben, man kennt sich schon gut genug. Auch in RL würde ich mich ja nicht jemand wildfremdem anvertrauen, wenn ich Probleme habe. In RL ist Oberflächlichkeit ebenfalls weit verbreitet.

      [...]
      Womit wir wieder bei emotionalen Empfindungen waeren. Und hier schliesst sich der Kreis.

      Nein, er ist gerade aufgebrochen worden! Du wirst sehen!

      Viele Grüße,

      Kirsten

      In Hamburg sitzend, aber trotzdem Weißwurst und Leberkäs essend, dazu Münchener Oktoberfestbier trinkend
      (Schlachter nebenan hat bayrische Woche, <g>)

      1. Hallo Kirsten

        Zustimmung! Mit einer Einschränkung: Es hat nie etwas anderes gegeben als das VL. Gab es in RL Kontakte und werden diese dann im VL fortgesetzt, kann sich über VL, das dann nur als Brücke dient, das RL weiterentwickeln. Also, das VL kann nicht RL ersetzen, da gebe ich Dir Recht, aber es kann die Fragmente des RL zusammenfügen.

        Di wirst mir aber zustimmen, das viele Dinge aus dem VL  n i c h t   auf das RL uebertragen werden koennen, eben weil man dann aus seiner geschuetzten Anonymitaet ausbrechen muesste.

        Hat man sich erst im RL kennengelernt, gelten die Regeln des RL und nicht des VL.

        Nuechtern sachlich betrachtet vielleicht JA. Und dadurch wird doch gerade das VL manchmal ad absurdum gefuehrt.

        Niedrige Halbwertszeiten gibt es im RL wie im VL. Übrigens kann eine niedrige Halbwertszeit eine hohe Strahlungsintensität beinhalten, <g>

        Hmmhh, Sternschnuppen haben auch eine hohe Intensitaet, aber nur fuer einen kurzen Moment.

        Naja, wenn ein Kontakt funktioniert, welchen Grund sollte es geben, ihn abzuwürgen?

        Es gibt definitiv Gruende, die alle aufzufuehren wuerde hier zu weit fuehren.

        Ein geistiger Aufwand ist im VL auch vonnöten. Auch Selbstüberwindung.

        Sehe ich nicht so. Man schaltet bestimmte Programm aus oder ein, ist nur ein Knopfdruck.

        Auch in RL existieren Lüge und Betrug.

        Das habe ich auch nicht behauptet. Wahrscheinlich sind diese dort sogar krasser als im VL.

        Nein, ich unterstelle, sie verschließen sich nicht, sondern haben einfach keine Möglichkeit, ihre persönlichen Kontakte weiter zu pflegen. Beispiel: Junge Mutti mit Baby im Kinderzimmer kann nicht mal eben in die Kneipe nebenan gehen, weil kein Babysitter vorhanden. Bedürfnis nach Kommunikation kann wunderbar über Cyberspace befriedigt werden.

        Bezueglich der Konstallation muss ich Dir rechtgeben. Aber ist zielfuehrend, sein Beduerfnis nach Kommunikation ueber den Cyberspace zu befriedigen. Waere ein persoenliches Gespraech (Telefon) diesem Beduerfnis nicht angemessener? Oder besteht da die Gefahr, dass die Stimmungen doch ungefilterter - und damit besser einzuordnen - rueberkommen?

        Such- oder Suchtverhalten? <g>

        Sucht

        In RL ist Oberflächlichkeit ebenfalls weit verbreitet.

        Sicher, aber leichter auszumachen.

        In Hamburg sitzend, aber trotzdem Weißwurst und Leberkäs essend, dazu Münchener Oktoberfestbier trinkend
        (Schlachter nebenan hat bayrische Woche, <g>)

        Liebe Gruesse
        Wilhelm

        der fast alles an Muenchen liebt mit 2 Ausnahmen:
        Leberkaes und Oktoberfest und der leider auf die U-Bahn ueber die Wies'n angewiesen ist. Oh Frau, da graut mir davor die naechsten 16 Tage.

        1. Hallo Wilhelm!

          Di wirst mir aber zustimmen, das viele Dinge aus dem VL  n i c h t   auf das RL uebertragen werden koennen, eben weil man dann aus seiner geschuetzten Anonymitaet ausbrechen muesste.

          Das müßte eventuell ausgestestet werden! Es kommt auf den Willen an, es darauf ankommen lassen zu wollen. Möglich ist es grundsätzlich. Deswegen Widerspruch.

          Hat man sich erst im RL kennengelernt, gelten die Regeln des RL und nicht des VL.

          Nuechtern sachlich betrachtet vielleicht JA. Und dadurch wird doch gerade das VL manchmal ad absurdum gefuehrt.

          Manchmal schon...

          Niedrige Halbwertszeiten gibt es im RL wie im VL. Übrigens kann eine niedrige Halbwertszeit eine hohe Strahlungsintensität beinhalten, <g>

          Hmmhh, Sternschnuppen haben auch eine hohe Intensitaet, aber nur fuer einen kurzen Moment.

          Weil sie verglühen...zu klein, um ein Meteorit zu werden und einzuschlagen ;-)
          »»

          Naja, wenn ein Kontakt funktioniert, welchen Grund sollte es geben, ihn abzuwürgen?

          Es gibt definitiv Gruende, die alle aufzufuehren wuerde hier zu weit fuehren.

          Verstehe.

          Ein geistiger Aufwand ist im VL auch vonnöten. Auch Selbstüberwindung.

          Sehe ich nicht so. Man schaltet bestimmte Programm aus oder ein, ist nur ein Knopfdruck.

          Für die mußt Du aber vorher Dein Gehirn einschalten.

          [...]
          Bedürfnis nach Kommunikation kann wunderbar über Cyberspace befriedigt werden.

          Bezueglich der Konstallation muss ich Dir rechtgeben. Aber ist zielfuehrend, sein Beduerfnis nach Kommunikation ueber den Cyberspace zu befriedigen. Waere ein persoenliches Gespraech (Telefon) diesem Beduerfnis nicht angemessener? Oder besteht da die Gefahr, dass die Stimmungen doch ungefilterter - und damit besser einzuordnen - rueberkommen?

          Dazu muß man erstmal jemanden kennen, mit dem man sich am Telefon unterhalten will. Zuerst steht das Suchen nach Gleichgesinnten bzw. Mitleidenden im Vordergrund, und das geht eher über das Internet als über's Telefon ;-) So, und was die Angst vor ungefilterten und somit einsortierbaren Stimmungen betrifft: Jemand, der Angst davor hat, kann sich ja hinter dem Bildschirm verstecken. Aber das ist bestimmt nicht die Intention dessen, der über Cyberspace Anteilnahme und Hilfe sucht.

          In RL ist Oberflächlichkeit ebenfalls weit verbreitet.

          Sicher, aber leichter auszumachen.

          Wirklich??

          In Hamburg sitzend, aber trotzdem Weißwurst und Leberkäs essend, dazu Münchener Oktoberfestbier trinkend
          (Schlachter nebenan hat bayrische Woche, <g>)

          Liebe Gruesse
          Wilhelm

          der fast alles an Muenchen liebt mit 2 Ausnahmen:
          Leberkaes und Oktoberfest und der leider auf die U-Bahn ueber die Wies'n angewiesen ist. Oh Frau, da graut mir davor die naechsten 16 Tage.

          Glaube ich! <g>

          Liebe Grüße,

          Kirsten

          Btw: Keep talking, Roadie! <img src="http://pages.vossnet.de/kevers/road.jpg" alt="">

      2. Hallo, Kirsten, schön' Sonntag!

        Hier noch eine Ergänzung zu meinem ersten Posting, eine Kritik zu deiner Feststellung, daß man sich im "Stammforumschat" mit mehreren gleichzeitig unterhalten kann!

        Friedrich Krotz (siehe Literaturliste am Ende des Threads, Irene Neverla, Das Netz-Medium, S. 130 ff)
        schreibt dazu sehr kritisch in seinem Aufsatz:
        "Bei der Kommunikation im elektronisch mediatisierten Kommunikationsraum sind zudem wichtige Basisregeln der Face-to-Face- Kommunikation außer Kraft gesetzt. Beispielsweise gibt es bei interpersonaler Kommunikation in einem Chatroom die nicht kontrollierbare Möglichkeit, daß einer der Teilnehmer sich unbemerkt gleichzeitig mit dritten unterhält. [...]
        Dies ist für den, der etwas rezipiert, eine Erweiterung von Kommunikation, insofern er dabei Nebengespräche führen oder andere Dinge nebenher machen kann. Für den aber, der etwas offenbart, ist dies natürlich auf der anderen Seite problematisch. Denn es ist eine Grundregel aufrichtiger Kommunikation, nicht nebenbei mit anderen zu flüstern, und diese ist im  Internet institutionell nicht mehr garantiert."

        Ich finde, ein interessanter Einwurf von Herrn Krotz!

        Viele Grüße,
        Jutta

        1. Hallo, Kirsten, schön' Sonntag!

          Hallo Jutta, ebenfalls! Bin gestern abend genauso todmüde wie Du in's Bett gefallen, fürle mich jetzt das erste mal nach Tagen wieder so richtig fit, <g>

          [...] Beispielsweise gibt es bei interpersonaler Kommunikation in einem Chatroom die nicht kontrollierbare Möglichkeit, daß einer der Teilnehmer sich unbemerkt gleichzeitig mit dritten unterhält. [...]

          Dies ist für den, der etwas rezipiert, eine Erweiterung von Kommunikation, insofern er dabei Nebengespräche führen oder andere Dinge nebenher machen kann. Für den aber, der etwas offenbart, ist dies natürlich auf der anderen Seite problematisch. Denn es ist eine Grundregel aufrichtiger Kommunikation, nicht nebenbei mit anderen zu flüstern, und diese ist im  Internet institutionell nicht mehr garantiert."

          Ich finde, ein interessanter Einwurf von Herrn Krotz!

          Vollkommen richtig! Ich hatte ja mit meinem Hinweis auf die Nettikette dieses Thema kurz angerissen. Wenn jemand den Chatroom betritt, noch nicht mal hallo sagt, sich aber sofort mit jemandem über ein Privatfenster unterhält, stellt das für die anderen eine Unhöflichkeit dar, die nicht selten mit einem Kick belohnt wird, <g>.

          Liebe Grüße,

          Kirsten

          1. Hi, Kirsten!

            Vollkommen richtig! Ich hatte ja mit meinem Hinweis auf die Nettikette dieses Thema kurz angerissen. Wenn jemand den Chatroom betritt, noch nicht mal hallo sagt, sich aber sofort mit jemandem über ein Privatfenster unterhält, stellt das für die anderen eine Unhöflichkeit dar, die nicht selten mit einem Kick belohnt wird, <g>.

            Ich bin auch der Meinung, dass die "Belohnung" durch den "Kick" sehr angemessen ist!<g>
            Solch einem Verhalten sollte, wie im RL auch, durch klare Mißbilligung Ausdruck verliehen werden!

            Na, dann genieße mal auch das schöne Wetter! ;-)
            Jutta

      3. Hallo Kirsten

        Nein, er ist gerade aufgebrochen worden! Du wirst sehen!

        Sorry fuer die anderen, wenn ich mal wieder in Raetseln rede (sollten wir vielleicht mal einen Themenbereich CRYPT einfuehren <g>?): es tut mir dir gegenueber leid wegen meiner bisherigen, zu oeberflaechlichen Einschaetzung der Dinge, und wie ich die Sache sehe, gibt es neuerdings ein nicht nur auf dich beschraenktes, geradzu unheimliches Phaenomen, einen Forumssog mit Epizentrum 48N11E, wobei es sogar Leser geben wird, die diesen Satz zwar halb verstehen werden, aber ihn notwendig falsch verstehen, weil sie noch gar nicht das wahre Ausmass dessen ahnen, worum es geht ... der Kneipenwirt wuenscht dir jedenfalls alles Gute!

        viele Gruesse
          Stefan Muenz

        1. Hallo Stefan!

          Nein, er ist gerade aufgebrochen worden! Du wirst sehen!

          Sorry fuer die anderen, wenn ich mal wieder in Raetseln rede (sollten wir vielleicht mal einen Themenbereich CRYPT einfuehren <g>?): es tut mir dir gegenueber leid wegen meiner bisherigen, zu oeberflaechlichen Einschaetzung der Dinge, und wie ich die Sache sehe, gibt es neuerdings ein nicht nur auf dich beschraenktes, geradzu unheimliches Phaenomen, einen Forumssog mit Epizentrum 48N11E, wobei es sogar Leser geben wird, die diesen Satz zwar halb verstehen werden, aber ihn notwendig falsch verstehen, weil sie noch gar nicht das wahre Ausmass dessen ahnen, worum es geht ... der Kneipenwirt wuenscht dir jedenfalls alles Gute!

          Ich danke dir! Das oben konnte ich nicht kürzen, mußte ich so stehenlassen. Der Forumssog (Focus: Hier Schliersee, prima, die Koordinaten, <g>) scheint eine Kraft zu besitzen, die einzuschätzen niemand vorher in der Lage war. Das wahre Ausmaß wird sich erst in der Zukunft zeigen. Was in diesem Sog, der nach wie vor existiert, sich noch entwickeln wird, kann auch niemand vorhersehen. Aber eines ist gewiss: Die Platform, das Forum, wird dieses Phänomen vorantreiben, ob sie will oder nicht! Übrigens: Deswegen wird es keine Forumsauslese "Menscheleien" geben. Das ist Romanstoff!

          Liebe Grüße,

          Kirsten

    3. Hallo, Wilhelm!

      Ist es doch im VL relativ einfach, vermeintlich funktionierende Kontakte durch Nichtbeantwortung von Mails, Postings etc. einfach abzuwuergen, ohne sich einer eingehenderen Diskussion stellen zu muessen. Selbiges im RL bedarf etwas mehr Aufwand und Selbstueberwindung.

      Da muß ich dir recht geben! Ich meine auch, daß die "Unverbindlichkeit" der Kontakte im VL höher ist, als im RL.Ist das VL allerdings nur ein "Sprungbrett", um Kontakte ins RL zu übernehmen, (siehe auch das Posting von Thomas Hieck), wird diese Unverbindlichkeit aufgehoben.

      Unterschied: Ich kann mein Gegenueber nicht sehen!

      Ich kann nicht beurteilen, ob emotionale Aussagen der Wirklichkeit entsprechen oder nicht. Ich kann seine Gestik und Mimik nicht sehen, die mir dafuer die (fuer mich) notwendigen Parameter liefern.

      Irene Neverla (siehe Literaturliste am Ende des Threads, S. 147ff.)
      schreibt dazu: "Während unsere Leiblichkeit in der Netz-Kommunikation konstant vor dem Bildschirm verbleibt, von den sinnlichen Erfahrungen des Hier und Jetzt genährt wird, geht der Körper als soziales Konstrukt auf die virtuelle Reise. Als soziales Konstrukt ist er aber vom Bewußtsein des "real life" geprägt und dieses ist verwoben mit der hierarchischen Geschlechterordnung."

      Er, der Körper, der sich ins VL begibt, ist grundsätzlich von dem individuellen Wertesystem überhaupt geprägt und nimmt dies mit auf die "Reise". (Das hatten wir ja schon mal!)
      Die Sinneswahrnehmung ist, wie du schreibst,"abgeschaltet" im VL, die Kommunikation konzentriert sich, wie ich sage, ganz auf die "geistig-gefühlige" Ebene, also Wertesystem plus "Antennen".Dabei können natürlich "Konstrukte" entstehen! Sowohl was das "Innenleben" des Gegenübers betrifft, als auch das äußere Erscheinungsbild.
      Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, daß das "Innenleben" ziemlich treffend "transportiert" wird in der Virtuellen Welt! Und was das Äußere betrifft, scheint die Sinneswahrnehmung da einfach ein Konstrukt zu "brauchen". Solange ich mir darüber bewußt bin, daß das nur ein Konstrukt meinerseits ist, macht das doch kein Problem!
      Jedenfalls ist diese Art der Kommunikation erst mal etwas völlig Neues, womit jeder/jede, der/die sie praktizieren will, lernen muß, umzugehen. Ich kann gut verstehen, wenn da erst mal Skepsis und Mißtrauen angesagt sind!
      Doch sollte das nicht zum Dogma werden (das meine ich jetzt grundsätzlich, fühle dich also da nicht angesprochen!)!
      Und blanke Naivität ist schon gar völlig fehl am Platze!

      hierherkommen, werden immer vorrangige Angriffsziele fuer Anfeindungen sein, bieten sie doch selbst ihren eigenen Schwachpunkt offen dar: die Emotionen.

      Das mag schon stimmen! Doch gerade auch dies nimmt dem Cyber die "nüchterne Kälte" und läßt die Analogsetzung zum überaus "menschlichen" RL umso eher zu!<g>

      Vielleicht ist es ja gar nicht so von Vorteil, dass die "virtuelle Stammkneipe" generell offen hat. Entsteht doch fast ein gewisses Suchverhalten, immer dort rumzuluemmeln.

      Stimmt! Ich stelle bei mir auch fest, daß sich mein Leben zunehmend in der "Virtuellen Stammkneipe" abspielt und ich sehr aufpassen muß, daß die Telefonrechnung nicht zu hoch wird und das RL nicht zu kurz kommt!<g>

      Im Moment allerdings, wo ich völlig ausgeschlafen bin, da ich gestern Abend schon um 20.00 Uhr totmüde vom Arbeiten ins Bett fiel, ist es mir geradezu ein Vergnügen, in meinem Stammforum "sitzen" zu können (sonntags morgens um 6.24 Uhr) und auf eure interessanten Postings zu antworten! ;-))

      GANZ liebe Grüße,
      Jutta

  3. Hallo Jutta!

    Von der Warte des Wirtes aus gesehen gibt es  D E N  entscheidenden Unterschied schlechthin:

    Der Forumsleiter kann sein Forum für ein paar Tage "schließen", der Wirt dagegen sähe seine Existenz recht schnell gefährdet, würde er seine Kneipe ab und an mal "dichtmachen".

    Tja, am Mammon hängt, zum Mammon drängt doch alles ;-)

    Mir fällt noch ein gravierender Unterschied aus der Warte des Publikums ein:

    Man kann sich im Hyperraum, speziell Chat, mit _allen_ anwesenden Leuten _und_ gleichzeitig nebenbei mit einer (oder mehreren) bestimmten Person(en) privat unterhalten, ohne daß die anderen es mitbekommen. In einer Kneipe kaum möglich. Dort bilden sich Grüppchen, Cliquen. Zwei am Tresen, die sich unterhalten, bekommen nicht das mit, was 2 Tische weiter in fröhlicher Runde geschnackt wird. Im Chat könnte theoretisch jeder mit jedem plaudern und ganz nebenbei die Hauptdiskussion verfolgen. Wobei es schon der Nettikette entspricht, sich konzentriert der Diskussion im Chat zu widmen (sonst kick, <g>)

    Grüppchen bilden sich natürlich auch: Neuer Channel, neues Thema. Aber dann ist man ja nicht mehr in derselben Kneipe, <g>

    Viele Grüße,

    Kirsten

    1. Hallo, Kirsten!

      Man kann sich im Hyperraum, speziell Chat, mit _allen_ anwesenden Leuten _und_ gleichzeitig nebenbei mit einer (oder mehreren) bestimmten Person(en) privat unterhalten, ohne daß die anderen es mitbekommen. In einer Kneipe kaum möglich. Dort bilden sich Grüppchen, Cliquen>

      Genau! Das ist doch ein "bahnbrechender" Unterschied zum RL, den du da anführst! Der "rein private Raum" erfährt im Cyber, speziell in den Chats, eine richtige Erweiterung. Man braucht sich nicht "abseits zu setzen" und zu "tuscheln", wenn man sich mal was persönliches zu sagen hat und bekommt zugleich die "Gespräche" im Hauptkanal mit und kann dort "mitmischen"...

      Liebe Grüße,
      Jutta

      1. Moin Jutta,

        Genau! Das ist doch ein "bahnbrechender" Unterschied zum RL, den du da anführst! Der "rein private Raum" erfährt im Cyber, speziell in den Chats, eine richtige Erweiterung. Man braucht sich nicht "abseits zu setzen" und zu "tuscheln", wenn man sich mal was persönliches zu sagen hat und bekommt zugleich die "Gespräche" im Hauptkanal mit und kann dort "mitmischen"...

        Jojo, das kann man. Schlimm ist es nur, wenn man die ganze Zeit nur auf eins konzentriert ist, ne? <g> Außerdem muß man ganz schön stricken können und die Fäden beieinanderhalten, wenn man sich gleichzeitig mit mehreren unterhält und dabei auch noch das allgemeine Gespräch im Chat mitbekommen will. Naja, ein Problem ist das aber nicht.

        Bis dann
        Marlies

        PS. Ich habe nach unseren nächtlichen Unterhaltung im Chat nochmals sehr gut geschlafen und endlich fühle auch ich mich mal wieder ausgeschlafen.

        1. Hallo, Marlies!

          Man braucht sich nicht "abseits zu setzen" und zu "tuscheln", wenn man sich mal was persönliches zu sagen hat und bekommt zugleich die "Gespräche" im Hauptkanal mit und kann dort "mitmischen"...

          Jojo, das kann man. Schlimm ist es nur, wenn man die ganze Zeit nur auf eins konzentriert ist, ne? <g> Außerdem muß man ganz schön stricken können und die Fäden beieinanderhalten, wenn man sich gleichzeitig mit mehreren unterhält und dabei auch noch das allgemeine Gespräch im Chat mitbekommen will. Naja, ein Problem ist das aber nicht.

          Na ja, für mich jetzt am Anfang meiner "Chat-Karriere" schon noch! Häufig schreibe ich in die falschen Fenster und merke es gar nicht! Peinlich, wenn sowas dann mal im Hauptkanal landet <fg>.

          Aber das kommt schon noch!Ist eben noch keine Chat- Meisterin vom Himmel gefallen <g>...

          Was mir auch noch aufgefallen ist: In Bezug auf den Chat gebraucht man fast nur "Sinnesausdrücke" wie:

          "Hast du gestern mit Marlies im Chat "gesprochen"?"...
          "Hast du heute Andreas schon im Chat "gesehen"?...
          oder auch das Kürzel: cu (see you)- wir "sehen" uns...

          Ich habe dazu Kirsten um 7.10 Uhr noch eine Kritik gepostet (zu Privatfenstern im Chat). Falls es dich interessiert, schau's dir doch mal an. Kirsten hat auch darauf geantwortet.

          Liebe Grüße,
          JaG <g>

          PS :
          zu deinem "PS": Siehste! Wir müssen öfter chatten, dann können wir auch danach gut schlafen! ;-))
          Na, dann genieß du auch mal das schöne Sommerwetter!

          1. Moin Jutta,

            zu deinem "PS": Siehste! Wir müssen öfter chatten, dann können wir auch danach gut schlafen! ;-))

            Stimmt, nur nicht immer gerade um die Uhrzeit *heul*

            Na, dann genieß du auch mal das schöne Sommerwetter!

            Das war wohl nichts. Ich mußte nochmal beim Umzug helfen und mich dann auch noch in RL streiten, phh.

            Bis dann
            Marlies

  4. Warum das ganze so gegenueberstellen. Nach meinen Erfahrungen (6 Jahre Internet und Chat) macht es Sinn dafuer zu sorgen, dass sich beides ergaenzt. Interessant dabei ist, dass man in der Virtualitaet leichter und zielgerichteter Kontakte knuepfen kann, die man dann ins RL mit hinuebernehmen kann.

    Ich persoenlich sehe nur eine Gefahr - wenn man den Zeitpunkt verpasst, sich aus der Virtualitaet herauszuwagen. Dann wirklt es nicht bereichernd und als neues Mittel zur Kommunikation.

    Viele Gruesse, Thomas Hieck

    1. Hallo Thomas,

      Warum das ganze so gegenueberstellen. Nach meinen Erfahrungen (6 Jahre Internet und Chat) macht es Sinn dafuer zu sorgen, dass sich beides ergaenzt. Interessant dabei ist, dass man in der Virtualitaet leichter und zielgerichteter Kontakte knuepfen kann, die man dann ins RL mit hinuebernehmen kann.

      Ich persoenlich sehe nur eine Gefahr - wenn man den Zeitpunkt verpasst, sich aus der Virtualitaet herauszuwagen. Dann wirklt es nicht bereichernd und als neues Mittel zur Kommunikation.

      Ich glaube, Du hast das Ganze mit wenigen Sätzen auf den Punkt gebracht.

      Viele Grüße

      Marlies

    2. Hallo, Thomas!

      Warum das ganze so gegenueberstellen. Nach meinen Erfahrungen (6 Jahre Internet und Chat) macht es Sinn dafuer zu sorgen, dass sich beides ergaenzt.

      Das sehe ich auch so! Es ist wie mit dem e-mailing: irgendwann kommt das Bedürfnis, sich auch persönlich im RL kennenzulernen. Dann entscheidet es sich, ob die Be-
      ziehungen weitergeführt werden und auf welche Art und Weise. Telefonate, Besuche,/ Treffen kommen ggf. hinzu...

      Interessant dabei ist, dass man in der Virtualitaet leichter und zielgerichteter Kontakte knuepfen kann, die man dann ins RL mit hinuebernehmen kann.

      Stimmt! Allein durch die Thematik in den Foren sind schon "zielgerichtete Anknüpfungspunkte" durch gemeinsame Interessen da und die Hemmschwelle, miteinander in Kontakt zu treten, ist im VL niedriger.

      Ich persoenlich sehe nur eine Gefahr - wenn man den Zeitpunkt verpasst, sich aus der Virtualitaet herauszuwagen. Dann wirkt es nicht bereichernd und als neues Mittel zur Kommunikation.

      Meiner Erfahrung nach ist dies eher die Ausnahme. Es handelt sich da wohl um Menschen, die kontaktmäßig gerade auch im RL große Probleme haben und für die das VL eine willkommene Möglichkeit bietet,wenigstens in der Illusion von Kontakten existieren zu können.
      Werten möchte ich das allerdings nicht! Vielleicht machen auch diese Menschen mit der Zeit eine Entwicklung durch und trauen sich irgendwann heraus aus ihrem Schneckenhaus...

      Viele Grüße,
      Jutta

  5. Hallo, Foros!

    Ich möchte die Diskussion nochmal erweitern.
    Einige interessante Textstellen zum Thema:

    (Literaturliste am Ende des Threads)

    Irene Neverla schreibt auf S. 8 über die zwei Thesen, die sich wie ein roter Faden durch ihr Buch ziehen:

    1. "Die erste These bezieht sich auf die soziale Gestaltung von Technik. [..]..Netz- Medium ist, wie jede Technik, und jedes Medium, ein soziales Konstrukt. [...]..-ergibt sich die Ausschöpfung dieser technischen Potentiale erst im Laufe eines gesellschaftlichen und kommunikativen Prozesss, in dem neben politischer und ökonomischer Macht auch Phantasie und Visionen Wirkung zeigen."

    Also übertragen auf unsere Situation hier: Wir selbst bestimmen ganz individuell, in welchen Richtungen wir das Netz-Medium für unsere Interessen nutzen und wie wir mit dem Medium als Kommunikationsmittel, auch untereinander, umgehen wollen.
    Es entsteht so etwas wie eine "digitale Existenz" in jedem von uns und ggf. auch gemeinsam, in Bezug auf unser "ethnisches Bewußtsein": "Wir, die Self- Community"... Wir verlängern unsere Persönlichkeit quasi in den Netzraum hinein, bringen uns da ein und "erweitern" über dieses Medium und unser Erleben darin unsere Persönlichkeit und unseren Alltag, indem wir Erfahrungen damit machen, die unser weiteres Leben prägen.

    Na, wenn das  keine "soziale Gestaltung" von Technik ist...<g>

    Wieder Zitat, Neverla, S. 8 ff:

    "Die zweite These bezieht sich auf das Verhältnis von realer zu virtueller Welt, das in Form einer verschobenen Symetrie zu verstehen ist. Bei aller Neuheit der Erscheinungsformen und Funktionsweisen im Netz- Medium wird diese entstehende neue "Welt" doch auch von den Gegebenheiten in der nicht-virtuellen Welt intensiv geprägt."

    Das faßt im Prinzip nochmal kurz zusammen, was bislang in der Posting- Diskussion von den Teilnehmenden mehr oder weniger festgestellt wurde: Das RL bildet sich grundsätzlich auch in der virtuellen Welt ab und ohne die ERGÄNZUNG des RL kann die Kommunikation im Cyber zwar auskommen, bleibt jedoch gerade dann "illusionär" und inhaltslos, wenn es um  zwischenmenschliche Kontakte geht.
    Wenn also Inhalte ins "Spiel" kommen (sollen), wird der Cyber niemals ohne die Erweiterung durch das RL auskommen!
    Er ist und bleibt, genau wie e-mail oder Telefon (die ja auch mediale Kommunik.-Mittel sind), eine abgewandelte Form der "Face-to-Face-Kommunikation", die er niemals wird gänzlich "ersetzen" können!
    Diese Sichtweise wäre "Cyber- Esoterik"!

    Viele Grüße und schonmal Danke an alle für Euer Interesse!

    Jutta

    1. Nochmals moin, Jutta, und natürlich hallo an alle,

      Community"... Wir verlängern unsere Persönlichkeit quasi in den Netzraum hinein, bringen uns da ein und "erweitern" über dieses Medium und unser Erleben darin unsere Persönlichkeit und unseren Alltag, indem wir Erfahrungen damit machen, die unser weiteres Leben prägen.

      Stimmt.

      Welt ab und ohne die ERGÄNZUNG des RL kann die Kommunikation im Cyber zwar auskommen, bleibt jedoch gerade dann "illusionär" und inhaltslos, wenn es um  zwischenmenschliche Kontakte geht.

      Das mit der Ergänzung des RL kann nicht oft genug gesagt werden. Die Cyber-Welt wird durch Illusionen und Inhaltslosigkeit schlichtweg gefährlich. Sogar nach dem Kennenlernen und dem Telefonieren kann man sehr leicht wieder in diese illusionäre Welt zurückfallen, wenn man sich nicht immer wieder vergewissert (z.B. durch Telefonate oder Treffen), dass das VL nur eine Kommunikationsform ist.
      Wenn das VL gänzlich ohne Ergänzung durch RL auskommt, ist dies meiner Meinung nach der erste Schritt zur Sucht. Das kommt wohl daher, dass durch das Chatten oder auch mailen allein immer eine Leere in einem zurückbleibt, die nie gefüllt werden kann.

      Er ist und bleibt, genau wie e-mail oder Telefon (die ja auch mediale Kommunik.-Mittel sind), eine abgewandelte Form der "Face-to-Face-Kommunikation", die er niemals wird gänzlich "ersetzen" können!

      100% einverstanden. Manches kann man (und sollte man wohl auch) nur sagen, wenn man sich gegenübersteht.

      Bis dann
      Marlies