Michael Schröpl: Wie man es nicht machen sollte

Das virtuelle Sportbekleidungshaus boo.com group ltd, London, hat am Donnerstag traurige Berühmtheit erlangt. Die privat gehaltene Firma ist das erste dot.com-Unternehmen Europas, das Konkurs anmelden muss.

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"Wir waren zu visionär - wir wollten alles perfekt machen und hatten keine Kontrolle über die Kosten", gab Ernst Malmsten im Gespräch mit BBC zu. Er habe es überdies verabsäumt, sich einen kaufmännischen Geschäftsführer zur Seite zu stellen.

boo.com war mit dem Anspruch gestartet, "der erste wirkliche Online-Einzelhändler für Sportbekleidung und Mode zu werden". Dem Trio war es jedoch nicht rasch genug gelungen, die durch die hohen Startkosten verursachte Ebbe in den Kassen durch eine ausreichend grosse Kundenzahl auszugleichen.
Von Anbeginn kämpfte das Unternehmen zudem mit technischen Problemen. Diese hatten dazu geführt, dass boo.com erst im November 1999, fünf Monate später als geplant, an den Start gehen konnte.

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Die Produktpalette des virtuellen Bekleidungshauses - sportliche Designermode - traf zwar auf Zustimmung und auch den Geschmack der Zielgruppe.
Viele potenzielle Käufer hatten jedoch keinen Zugriff auf die Website, weil das Design der Site für viele Computer zu modern war. Nutzern mit modernen Computern war der Aufbau der komplexen Seiten hingegen oft zu langsam.

Marktbeobachter erwarten, dass die gesamte Branche unter diesem Konkurs leiden wird.
Nach Ansicht von Peter Misek, Analyst bei Chase H&Q, war boo.com "das Internetunternehmen in Europa, das im Bereich Einzelhandel die grösste Anschubfinanzierung erhalten hat. Es hat einigen Leuten aber auch drastisch vor Augen geführt, wie wichtig ein Businessplan ist".

  1. Die Produktpalette des virtuellen Bekleidungshauses - sportliche Designermode - traf zwar auf Zustimmung und auch den Geschmack der Zielgruppe.
    Viele potenzielle Käufer hatten jedoch keinen Zugriff auf die Website, weil das Design der Site für viele Computer zu modern war. Nutzern mit modernen Computern war der Aufbau der komplexen Seiten hingegen oft zu langsam.

    Womit also auch der Fragesteller beim Thema "Browserkompatibilitaet" seine antwort erhalten hat.
    Weniger ist halt mehr.
    Was nuetzt es mir, wenn ich zwar die gewuenschte Information erhalte, aber darauf so lange warten muss, dass das einkaufen im Laden gegenueber billiger ist, sprich keine Telefongebuehren verschlingt?

    Auffallend in diesem Zusammenhang ist ja auch, dass eigentlich ale Suchmaschinen ein sehr sparsames Layout haben- aber dennoch (oder deswegen) erfolgreich sind.

    Interessieren wuerde mich einfach mal, wie viele LEute sich bei Auswahlmoeglichkeit eine Seite mit Flash, und wieviele eine Seite ohne Flash anzeigen lassen. Hat da jemand aus seinem Logfile entsprechende (natuerlich nicht repraesentative, aber doch einen Eindruck verschaffende) Zahlen?

    Stefan

    1. tagchen,

      Interessieren wuerde mich einfach mal, wie viele LEute sich bei Auswahlmoeglichkeit eine Seite mit Flash, und wieviele eine Seite ohne Flash anzeigen lassen. Hat da jemand aus seinem Logfile entsprechende (natuerlich nicht repraesentative, aber doch einen Eindruck verschaffende) Zahlen?

      also bei mir sind die zugriffe ca. halb-halb.......wobei ich aber dazusagen muss das ich auch bei HTML seiten viel wert auf design lege.......aber im grossen und ganzen kein grosser unterschied zwischen flash und html usern....

      SoLong M.

  2. Hi Michael,

    hast du die Pressemeldung auf irgendeiner News-Seite gefunden? Ich würde die gerne in der Firma rummailen, aber braucht ja nicht jeder wissen wo ich überall reinschaue ;-)

    Gruß,
    Martin

    1. Hallo

      hast du die Pressemeldung auf irgendeiner News-Seite gefunden? Ich würde die gerne in der Firma rummailen, aber braucht ja nicht jeder wissen wo ich überall reinschaue ;-)

      wenn Du nicht gerade bei der CSU arbeitest: :-)
      http://www.spiegel.de/netzwelt/ebusiness/0,1518,77027,00.html

      Gruesse
      Wilhelm

      1. Hi Wilhelm,

        wenn Du nicht gerade bei der CSU arbeitest: :-)

        schwer möglich, ich wohne zu weit westlich ;-)

        Danke für den Link.

        Gruß,
        Martin

  3. Hallo Michael!

    Viele potenzielle Käufer hatten jedoch keinen Zugriff auf die Website, weil das Design der Site für viele Computer zu modern war. Nutzern mit modernen Computern war der Aufbau der komplexen Seiten hingegen oft zu langsam.

    Das nennt man dann "flash - back" ?! ;-)

    Grüße
    Thomas

    PS: Adidas und Nike planen auch einen Webshop; allerdings sie meinen, daß sie nur eine begrenzte Palette an Waren anbieten, denn gerade bei Sportbekleidung ist das Anprobieren ein sehr wichtiges Kriterium für den Kauf.
    Nike will vor der Olympia seine neuen Schuhe einige Monate vor dem Ladenverkauf online anbieten, um so Lust auf das Produkt zu erwecken.