Wolfgang Wiese: Zustimmung und Anmerkung zu 109988.html

Hallo,

ich hab dem Text aus http://www.teamone.de/selfaktuell/forum/messages/109988.html
nichts anzufügen. Nach meiner Kenntnis trifft er voll zu.
Auch ich dachte mal, wir hätten es mit jemand zu tun, den man
wirklich als Anwalt und Kenner der Materie bezeichnen könnte.
Dies war wohl ein Irrtum.

Aber obige Äußerungen stehen nunmal für sich, ebenso
die unsachlichen und verunglimpfenden Reaktionen die er
nach der Düsseldort-Sitzung in diversen Groups von sich gegeben hat.

Passend dazu fand ich heute folgendes in einem Heise-Forum:
http://www.heise.de/newsticker/forum/go.shtml?tres=1&msg=919&g=20000920hob000

Wie Stefan sagte: Das einzige was dieser Herr bisher geleistet hat, war auf
ein Loch in der Rechtsprechung aufmerksam zu machen, die dazu führt, daß
das Internet ein rechtsfreier Raum WIRD. Und zwar ebenso, wie eine neue
Form der Krankheit auf die Notwendigkeit von Forschung auf dem
entsprechenden Gebiet hingewiesen hat.

Für den Rest brauchen wir ihn aber nicht, sondern interneterfahrene Anwaelte,
politische Bewegung und Rechtsexperten.

Von diesen 3 Dingen haben wir erste und letzte. Und von den Politikern weiß
ich -zumindest aus dem Einblick in die derzeit laufende Diskussion bei der FDP,
daß auch dort die Problematik in der Basis angekommen ist.
So sprechen sich bei einer Umfrage im virt. Landesverband mehr als die Hälfte
der Teilnehmer dafür aus, daß eine Linkhaftung generell ausgeschlossen sein
und ein Gesetzesentwurf erarbeitet werden soll.

Ciao,
  Wolfgang

  1. Passend dazu fand ich heute folgendes in einem Heise-Forum:
    http://www.heise.de/newsticker/forum/go.shtml?tres=1&msg=919&g=20000920hob000

    hmmm....ob dem Gravenreuth bei sowas einer abgeht?
    Ist das vielleicht ein neuer, dekadenter Trend in der Fetisch-Szene?
    Fragen, Fragen, nix als Fragen......

  2. hallo,

    So sprechen sich bei einer Umfrage im virt. Landesverband mehr als die Hälfte
    der Teilnehmer dafür aus, daß eine Linkhaftung generell ausgeschlossen sein
    und ein Gesetzesentwurf erarbeitet werden soll.
    <

    linkhaftung generell ausgeschlossen ?
    in welchem zusammenhang ?
    halt ich für unmöglich!

    daß problem war doch daß hier markenrecht auf links angewandt wurde!
    ich bin für linkhaftung und gegen absolut freie namensvergabe für links (auch bilder).
    ein link ist in einem context eingebunden, daß sollte auch berücksichtig werden.
    es fehlen auch entsprechende gesetze zum "schutz" der gelinkten seiten.
    zb. ich verlinke deine seite und schreibe "hier gehts zum arsch der woche".
    darüber würdest du dich sicherlich nicht freuen.
    es geht also imho nicht einfach nur um markenrechte sondern darum ob ich jemandem damit schaden zufüge bzw. seine rechte mißachte.
    es geht aber, daß möchte ich hier nochmal unterstreichen, auch um markenrechte.
    wenn stefan münz beispielsweise ein handelsunternehmen betreiben würde und dort den link eingebracht hätte (anderer context) dann würde das urteil höchstwahrscheinlich anders lauten.

    wichtig ist auch die haftbarkeit in bezug auf verschachtelungstiefe.

    sollte es schon strafbar sein auf eine fremde seite zu linken die, sagen wir mal rassistischen inhalt aufweist ?
    ja !

    sollte es schon strafbar sein auf eine fremde seite zu linken die auf eine fremde seite link ,die rassistischen inhalt aufweist ?
    nein !

    es gibt eigentlich so viele fragen die rechtlich ungeklärt bzw. "unrechtmäßig" geklärt sind.
    da kann man nur hoffen daß unsere polis aufwachen und die ganze problematik gewissenhaft in angriff nehmen und sich überhaupt bewußt werden wie schwer es eigentlich ist mit vorhandenen gesetzen soetwas in den griff zu bekommen.

    ich bin also gegen den absolut freien link ansich und für den schutz der eigenen seiten !
    doch wer auch immer den strich dazwischen ziehen wird, er sollte sich beeilen damit nicht solche leute wie unser anwalt liebling den sogenannten rechtsfreien raum für sich entdecken und in rechtlich mißbrauchen.

    gruß
    stw

    1. Hi,

      daß problem war doch daß hier markenrecht auf links angewandt wurde!
      ich bin für linkhaftung und gegen absolut freie namensvergabe für links (auch bilder).
      ein link ist in einem context eingebunden, daß sollte auch berücksichtig werden.
      es fehlen auch entsprechende gesetze zum "schutz" der gelinkten seiten.
      zb. ich verlinke deine seite und schreibe "hier gehts zum arsch der woche".
      darüber würdest du dich sicherlich nicht freuen.

      Hierzu gibt es schon Urteile; Dafuer braucht man die
      Linkhaftung nicht; Bei sowas greift naemlich schon
      'ueble Nachrede und Beleidigung'.

      es geht also imho nicht einfach nur um markenrechte sondern darum ob ich jemandem damit schaden zufüge bzw. seine rechte mißachte.
      es geht aber, daß möchte ich hier nochmal unterstreichen, auch um markenrechte.

      Nein, es geht um mehr.
      Es geht vorallem um die Frage:
      Wann ist eine Seite privat und geniest somit denselben
      Schutz der Privatsphaere wie eine Wohnung (dessen fenster
      geoeffnet sind), oder wann haben wir es wirklich mit
      einem kommerziellen Angebot zu tun, und wann haben wir
      es mit einem Angebot zu tun, welches sich auf
      allgemeinnuetzliche Taetigkeiten bezeiht.

      Die einfach Logik:
      Alles was im Netz ist ist oeffentlich
         => Alles ist gleich einzuordnen wie
             a) Presse
              oder
             b) Firmenverlautbarung
           muss revidiert werden.

      Problem hierbei ist jedoch, dass hierzu
      erst eine Aufklaerung geleistet werden muss, dass das Internet
      mehr ist als einfach eine neue Form der BTX-Telefonie.
      Es muss aufgezeigt werden, dass mit dem Internet nicht
      nur eine neue Form der zwischenmenschliche Kommunikation
      entstanden ist, sondern auch eine neue kulturelle
      Entwicklung die auf den globalen Austausch und
      die Verbreitung von Gedanken und Wissen beruht.

      sollte es schon strafbar sein auf eine fremde seite zu linken die, sagen wir mal rassistischen inhalt aufweist ?
      ja !

      Ich gerhoere nicht zu diesen brauen oder roten Randgruppen,
      sehe dies aber trotzdem anderes.
      ich tendiere hier zu der Meinung die auch der Sprecher
      des CCC's Andy Mueller-Maghun vertritt. Naemlich die, das
      Informationen nicht gebremst werden koennen, sondern frei
      zugaenglich sein sollten. gerade durch den verbot machen
      solche Angebote eine Attraktivitaet aus, die auf einige
      Leute verlockend ist.
      Wenn jedoch derren wirres Gedankengut frei zugaenglich und
      von jeder 'Abenteuerlichkeit' befreit ist, dann ist es
      auch leichter zu erkennen, was fuer ein Schmonsens
      da geschrieben und gedacht wird.

      sollte es schon strafbar sein auf eine fremde seite zu linken
      die auf eine fremde seite link ,die rassistischen inhalt aufweist ?
      nein !

      Was auch IMHO unmoeglich ist.
      Wie soll der Linksetzer das je kontrollieren?
      Das setzen eines Links waere somit eine nicht erbringbarer
      Aufwand.

      es gibt eigentlich so viele fragen die rechtlich ungeklärt
      bzw. "unrechtmäßig" geklärt sind.
      da kann man nur hoffen daß unsere polis aufwachen und die ganze
      problematik gewissenhaft in angriff nehmen und sich überhaupt
      bewußt werden wie schwer es eigentlich ist mit vorhandenen gesetzen
      soetwas in den griff zu bekommen.

      Politiker, Richter und Anwaelte sind auch nur Menschen.
      Menschen mit Gefuehlen, Menschen die Irrtuemer machen,
      die Probleme haben und die ggf. auch abends nach hause kommen,
      die Schuhe ausziehen und die beine auf den Tisch legen.

      Es ist wahr, das viele der Politiker nicht so tief ins Netz
      eingedrungen sind wie wir, die wir schon seit Jahren hier sind,
      jedoch darf man dies nicht zum dauernden Vorwurf machen.
      Wir als Webworker sind hier im Netz weil es unser Hobby, unser
      Interesse ist.
      Andere Leute haben andere Interessen und das muss man akzeptieren.
      Wenn ein Politiker sich eben nicht so sehr drum interessiert, dann
      muss man akzeptieren, dass er dem ganzen Thema genausoviel
      Interesse gegenbringt wie den Hilfeschreien der Zwergvogelzuechtervereine
      in Bezug auf Anrechung der Gemeinnuetzigkeit.

      Punkt ist, das wir als Webworker nicht damit rechnen koennen,
      das unsere Interessen vertreten werden, wenn wir nicht dafuer genauso
      stark mit politischer und lobbistischer Arbeit eintreten wie
      die erwaehnten Zwergvogelzuechtervereine.

      Ein ewiges Jammer und Beklagen, dass die Politik so schlaefrig
      und ignorant ist schreckt die Leute nur ab.
      Und man kann nicht glauben, dass Leute einen gern zuhoeren, wenn
      man diese vorher in den Schlamm gezogen hat.

      ich bin also gegen den absolut freien link ansich und für den
      schutz der eigenen seiten !
      doch wer auch immer den strich dazwischen ziehen wird, er sollte sich beeilen
      damit nicht solche leute wie unser anwalt liebling den sogenannten rechtsfreien
      raum für sich entdecken und in rechtlich mißbrauchen.

      Das Internet war bisher kein rechtsfreier Raum. Es war es nie!
      Straftatbestaende die man mit Hilfe des Netzes tat wurden bisher
      auch verfolgt.
      Was jedoch jetzt passiert ist, dass unsachgemaesse und
      eigennuetze Auslegung von Regelungen durch einige wenige
      wiedereinmal dazu fuehren, dass Teile der Bevoelkerung
      unschuldig kriminalisiert und verleumdet werden.

      Dies ist weder im Sinne der Rechtsgebung auf lange Sicht haltbar
      noch im Rahmen des internationalen Wettbewerbs.

      So bitter es klingt: Wenn erst genug Leute durch diesen
      Traktor ueberfahren wurden, dann wird auch der letzte Politiker
      aufmerksam und es wird zu einer Regelung kommen; Aehnlich
      der, wie es bei den Abmahnvereinen in den 80ern bereits
      einmal geschah.

      Ciao,
        Wolfgang

      1. hallo,

        Hierzu gibt es schon Urteile; Dafuer braucht man die
        Linkhaftung nicht; Bei sowas greift naemlich schon
        'ueble Nachrede und Beleidigung'.

        ein urteil ist kein gesetz und mein beispiel sollte eigentlich nur die möglichkeit aufzeigen, wie man
        mittels links auch schabernack treiben kann.
        es hätte auch irgend eine andere behauptung, nicht persönlicher natur, sein können.
        an dieser stelle sollten imho rechtsmechanismen zum schutz "fremder" seiten greifen.
        es tut sich ja schon einiges auf der politischen ebene. ist ja nicht so daß unsere polis gänzlich versagen <g>.
        doch wie dein vergleich mit den Zwergvogelzuechterverein zeigt, fehlt es an einer sagen wir mal
        webgewerkschaft, oder wie auch immer.
        und auf diesen umstand hat, nebenbei angemerkt, schon der hvg hingewiesen.

        ein referendum wird es nicht geben aber vielleicht sollte man ja mal den polis etwas in richtung
        memorandum überreichen, so ne art manifest <g>
        aber man merkt auch schon wie stark intern die meinungen auseinandergehen.
        wie auch immer, das von stefan münz erreichte urteil ist schon ein sehr wichtiger schritt, hier nur mal
        erwähnt, nicht daß jemand denkt ich bin dagegen ;).
        doch wenn der hvg meint daß eine schwalbe noch keinen sommer macht, nun..., leider hat er recht.

        sollte es schon strafbar sein auf eine fremde seite zu linken die, sagen wir mal rassistischen inhalt aufweist ?
        ja !

        Ich gerhoere nicht zu diesen brauen oder roten Randgruppen,
        sehe dies aber trotzdem anderes.
        ich tendiere hier zu der Meinung die auch der Sprecher
        des CCC's Andy Mueller-Maghun vertritt. Naemlich die, das
        Informationen nicht gebremst werden koennen, sondern frei
        zugaenglich sein sollten. gerade durch den verbot machen
        solche Angebote eine Attraktivitaet aus, die auf einige
        Leute verlockend ist.

        hat mir rot und braun nichts zu tun.
        hier geht es um legalität und um die verlinkung zu solchen seiten.
        mitgefangen mitgehangen.
        wer soetwas durch links unterstützt muß zwangsläufig auch dafür haften.
        wobei dies nur fürs direkte verlinken gelten sollte.

        das sind jetzt nur so meine gedanken zu der ganzen geschichte.

        Das Internet war bisher kein rechtsfreier Raum. Es war es nie!
        Straftatbestaende die man mit Hilfe des Netzes tat wurden bisher
        auch verfolgt.

        da hast du wohl recht, der sogenannte rechtsfreihe raum entsteht (in meinen augen) ja auch nur da wo er
        geseztlich nicht eindeutig definiert ist.
        und leute wie hvg finden ihn und nutzen ihn aus bzw. biegen (raumkrümmung*g*) ihn und freuen sich wie
        clever sie doch sind.
        ja gut, er ist nicht wirklich rechtsfrei aber nenn mir ein gesetz (kein urteil) oder eine richtlinie/verordnung
        die einen link rechtlich beschreibt.
        ich bin dafür, daß globale grundrichtlinien geschaffen werden auf denen dann nationale gesetze
        aufbauen können.
        dann wird auch kein inder einen belgier verklagen.

        gruß
        stw