lulu: Neue Übersetzung von LOTR ist furchtbar

Hallo

das Thema ist zwar zugegebenermaßen meilenweit von HTML& Co. entfernt, aber es war mir ein menschliches Bedürfniss dies zu posten.

Da ja auch in der Presse gerne kolportiert wird, daß nahezu alle "Computerfreaks" und Nerds irgendwo auch die Ring-Saga im Bücherschrank haben (natürlich nur wenn sie überhaupt noch Bücher* besitzen ;-) ) interessiert es ja vieleicht doch jemanden.

Ich wollte mein altes zerfleddertes** Exemplar (kartonierte 3-Bd. Sonderausgabe von 1981) "updaten" und mußte feststellen, das die Neuauflage des Klett-Cotta-Verlages, welche einem z.Zt. im Zuge der allgemeinen LOTR-Merchandising-Offensive an nahezu jeder Tankstelle an den Hals geworfen wird, neu übersetzt wurde (von Wolfgang Krege).

Beim ersten Anlesen und Durchblättern blieb ich an einer Textstelle hängen in der Sam Frodo als seinen "Chef" bezeichnet, das machte mich stutzig und so nahm ich mein altes Exemplar und verglich einzelne Passagen ...

Um es kurz zu machen, meiner Meinung nach verliert die Geschichte durch die neue Übersetzung viel vom sprachlichen Ausdruck, der Satzbau ist sehr einfach, ohne Schnörkel und die Wortwahl ist teilweise zu modern, was in meinen Augen dem Stoff unangemessen ist.

Vielleicht bin ich auch einfach nur zu konservativ, oder es liegt daran das ich "meine" Version zu oft gelesen habe um mich jetzt mit einer anderen anfreunden zu können.

Allen die es noch nicht kennen und lesen wollen würde ich aber empfehlen:

Geht auf die Flohmärkte und in die Antiquariate*** und besorgt euch die Fassung in der Übersetzung von Margaret Carroux oder versucht  Euch gleich am Original.

Viele Grüße
lulu

*
Manuals != Bücher

**
zerfleddert meint hier: zerknickt, in Dutzende Fragmente zerfallen, mit Kakao- Kaffee- und sonstigen Flecken verunstaltet und ein paar Seiten fehlen leider komplett :-(

***
Eine gebundene Ausgabe (3Bd.) in der Übersetzung von M.Carroux ist laut Website von Klett noch lieferbar, kostet dann aber immerhin 75,- Euro

  1. Hi,

    ich finde Du hast vollkommen recht. Aber um die Übersetzung von Margaret Carroux zu finden, braucht man nicht unbedingt Flohmärkte zu durchwühlen. Bei Amazon gibt es die auch. Aber
    lies die KundenRezension von "Die zwei Türme" bloss nicht...

    ;)
    Rondra

    1. seid gegrüßt,

      ich finde Du hast vollkommen recht. Aber um die Übersetzung von Margaret Carroux zu finden, braucht man nicht unbedingt Flohmärkte zu durchwühlen. Bei Amazon gibt es die auch. Aber
      lies die KundenRezension von "Die zwei Türme" bloss nicht...

      so weit ich gesehen habe gibt es bei amazon die gebundene ausgabe für die bereits erwähten EUR 75,-

      ausserdem habe ich folgende kundenrezension gefunden:
      http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3608955364/qid=1011180600/sr=8-2/ref=sr_aps_prod_2_1/028-4236914-7451741
      die sich für die neue übersetztung "einsetzt".

      jetzt weiß ich wieder nicht welche übersetzung ich mir kaufen
      soll...

      schöne grüße
      FICHTL

      1. Hallo,

        wie lulu auch schon sagte, die moderne Sprache eignet sich einfach nicht für diese Geschichte. Es ist eine mittelatlerliche Welt, und diese Atmosphäre kann man nicht mit neumodischen Worten erschaffen. Das passt einfach nicht.

        Dunkle Grüsse
        Rondra

        1. Hallo,

          Es ist eine mittelatlerliche Welt, und diese Atmosphäre kann man
          nicht mit neumodischen Worten erschaffen. Das passt einfach nicht.

          tja, nur, wie ist es von Tolkien geschrieben? Modern, wie die neue Übersetzung? (und es der Kritiker bei amazon sagt?) dann würde es bedeuten, hier hat die Übersetzerin der ersten Ausgaben geglaubt, Tolkien korigieren zu müssen, und nach Deiner Aussage war das auch nötig und richtig.... würde ich aber erst einmal nicht so "lesen wollen". (Ich habe allerdings schon vor Ewigkeiten auch die erste Übersetzung gelesen und schätzen gelernt, aber brauchte Tolkien wirklich die Hilfe der Übersetzerin? )

          Jarret sagte mal zu seinen von manchen als trocken angesehenen Bacheinspielungen: "Bach braucht meine Hilfe nicht"

          Und dann: es ist sicherlich ein Irtum zu glauben, die leute im Mittelalter hätten "mittelalterisch" (weiß schon, was Du meinst ,-) ) gesprochen. Die Leute im Mittelalter und auch die in den normalen Fantasy-Welten haben für sich betrachtet absolut modern gesprochen. Zeitgemäß und modern. So, wie man zu der zeit und in den Welten eben sprach. Alltag. Will man also uns in eine mittelalterliche Welt entführen, dann wäre es nur schlüssig, uns die Sprache "normal" vorkommen zu lassen. Also eben "modern"....

          Chräcker

          1. hi,

            Es ist eine mittelatlerliche Welt, und diese Atmosphäre kann man
            nicht mit neumodischen Worten erschaffen. Das passt einfach nicht.

            Und dann: es ist sicherlich ein Irtum zu glauben, die leute im Mittelalter hätten "mittelalterisch" (weiß schon, was Du meinst ,-) ) gesprochen. Die Leute im Mittelalter und auch die in den normalen Fantasy-Welten haben für sich betrachtet absolut modern gesprochen. Zeitgemäß und modern. So, wie man zu der zeit und in den Welten eben sprach. Alltag. Will man also uns in eine mittelalterliche Welt entführen, dann wäre es nur schlüssig, uns die Sprache "normal" vorkommen zu lassen. Also eben "modern"....

            aeh ...
            wie kommt ihr auf die idee, dass die fantasy-welten des LOTR
            _irgendetwas_ mit dem mittelalter zu tun haetten? fantasy ist
            reine, mehr oder weniger literarische fiktion, die sich hoechstens
            in einigen teilen an verbreiteten populaervorstellungen ueber das
            mittelalter bedient.
            ich hab mir in den letzten zwei wochen mal den LOTR reingetan (ja,
            in der neuuebersetzung) - ich fand's spannend, zum teil witzig,
            aber nicht die bohne 'mittelalterlich'. wenn ihr's mit dem
            mittelalter zu tun bekommen wollt, wuerd ich ja mal die
            einschlaegigen klassiker vorschlagen - z.b. wolfram von eschenbach: 'parzival' oder das 'nibelungenlied'. von beiden liegen
            sehr lesbare uebersetzungen ins neuhochdeutsche vor, und gegen
            das, was da abgeht, ist fantasy ne ziemlich schale angelegenheit :-)

            na ja, und was uebersetzungen angeht: literarisches uebersetzen
            bedeutet immer nachdichten. es gibt keine 1:1-uebersetzung, der
            uebersetzer ist immer gezwungen, jeden einzelnen, verdammten satz
            in seiner sprache nachzuerzaehlen. die empfundene qualitaet einer
            uebersetzung (der translation-skill *bg*) ist also in weiten
            teilen eine rein subjektive angelegenheit des lesers.
            und was die bespiele im original-post betrifft: ich fand den
            'chef', mit dem sam frodo anredet, gar nicht schlecht - passt
            einfach sehr zu der beschriebenen hobbit-mentalitaet, und ob
            tolkien das nun vor vierzig jahren genauso ausgedrueckt haette,
            ist egal - die uebersetzung ist eben eine zeitgenoessische, fuer
            zeitgenoessisches publikum, das den 'chef' schon richtig
            verstehen wird.
            letzten endes bleibt aber wirklich nur eines, wenn man keine
            uebersetzungen mag: die originale lesen. und da tolkien kein
            japaner war, duerfte das ja nicht allzuschwer fallen, oder?

            viele gruesse

            helge

            1. Hallo,

              na also, daß werden wir (ich zumindest) schon auseinanderhalten können, das Mittelalter und Tolkiens Märchenwelt. Allerdings kann man beim herrn der ringe kaum übersehen, daß Tolkien "nebenbei" Professor für Altenglisch war und nicht wenige Wurzeln von seinen Geschichten in den Erzählungen des Mittelalters zu finden sind. (Eben auch in den klasischen Heldensagen)

              Auch bei allen Schwierigkeiten von Übersetzungen gibt es gute und schlechte Übersetzungen, und ja, auch was "gut" und was "schlecht" ist, ist auch wieder eine Zeitgeistfrage. Ein "altertümilisieren" der Sprache allerdings zwecks vermeindlicher "Stimmungshebung" wäre eindeutig ein schlechter Dienst am Autor.

              (Übrigens schön, daß es auch noch andere gibt, die Eschenbach kennen. Es gibt übrigens eine schöne Art Nacherzählung (wem Kühns "umsetzung in unsere Sprache" schon zu schwer ist) von Adolf Muschg, "der Rote Ritter" - suhrkamp....)

              Chräcker

              1. hi,

                na also, daß werden wir (ich zumindest) schon auseinanderhalten können, das Mittelalter und Tolkiens Märchenwelt.

                huargh, sag das nicht. waehrend meines studiums (altgermanistik) hab
                ich einen haufen kommilitonen abspringen sehen, die alle glaubten,
                das sei sowas wie fantasy ... *lol*

                Allerdings kann man beim herrn der ringe kaum übersehen, daß Tolkien "nebenbei" Professor für Altenglisch war und nicht wenige Wurzeln von seinen Geschichten in den Erzählungen des Mittelalters zu finden sind. (Eben auch in den klasischen Heldensagen)

                johhh, das bestreite ich auch gar nicht. nebenbei ist die
                mittelenglische literatur sowieso etwas mehr 'fantasy' als
                die franzoesische oder 'deutsche' - hierzulande hat man eben (fast)
                alles aus anderen literaturen uebernommen (den parzival z.b. von
                chretien, der stoff stammt seinerseits aber wieder aus dem
                'englischen' raum => wace und so) und dabei den lokalen
                gepflogenheiten angeglichen. sowas feines wie cornwall haben
                wir hier eben nicht ... ;-)

                Auch bei allen Schwierigkeiten von Übersetzungen gibt es gute und schlechte Übersetzungen, und ja, auch was "gut" und was "schlecht" ist, ist auch wieder eine Zeitgeistfrage. Ein "altertümilisieren" der Sprache allerdings zwecks vermeindlicher "Stimmungshebung" wäre eindeutig ein schlechter Dienst am Autor.

                ack. deswegen hab ich auch nix gegen neuuebersetzungen wie die
                des LOTR - soooo doll modernisiert ist die ja nun auch wieder
                nicht, vermeidet aber dieses romantisch-altertuemelnde, eben
                von vielen als 'mittelalterlich' empfundene geschwurbel, durch
                das sich viele sog. fantasy-romane auszeichnen.

                (Übrigens schön, daß es auch noch andere gibt, die Eschenbach kennen. Es gibt übrigens eine schöne Art Nacherzählung (wem Kühns "umsetzung in unsere Sprache" schon zu schwer ist) von Adolf Muschg, "der Rote Ritter" - suhrkamp....)

                sieh an ... :-)
                kuehn ist doch wunderbar lesbar - ist allerdings auch in die
                schusslinie geraten, weil er viele passagen ziemlich frech
                modernisiert hat. ich benutze kuehn aber trotzdem, wenn mir
                wolframs _sauschweres_ mhd auf den zeiger geht :-)
                den muschg kann ich ja nun gar nicht empfehlen, denn das ist
                wirklich nur eine stark simplifizierende nacherzaehlung mit
                sehr stark interpretatorischem einschlag. das original ist
                sooo viel schoener ...

                die frage ist, wie kriegen wir jetz wieder den bogen zu selfhtml? :-)
                na, vielleicht waer das ja mal ein schoenes projekt: ma. literatur
                und brauchbare uebersetzungen? das ganze in xhtml und ohne
                javascript? *g*

                viele gruesse

                helge

                1. Hallo,

                  ich einen haufen kommilitonen abspringen sehen, die alle glaubten,
                  das sei sowas wie fantasy ... *lol*

                  ;-)))))

                  aber dieses romantisch-altertuemelnde, eben
                  von vielen als 'mittelalterlich' empfundene geschwurbel, durch
                  das sich viele sog. fantasy-romane auszeichnen.

                  yep, ziemlich nervig, und deswegen reizt mich nach anfänglichen Zögern doch die neuübersetzung schon..... (abgesehn davon ist, auch wenn ich mir jetzt viele feinde mache, das Fantasy-genre das Genre, daß am meisten Schrott anzuziehen scheint... naja, vielleicht noch von SinceFiction und "Historienromanen" gejagt....)

                  sieh an ... :-)
                  kuehn ist doch wunderbar lesbar - ist allerdings auch in die
                  schusslinie geraten, weil er viele passagen ziemlich frech
                  modernisiert hat.

                  für uns schon (lesbar, meine ich) ;-)))) Naja, bei diesen "Übersetzungen" gehts mir eben wie mit den "Fremdsprachlichen" Übersetungen (also von Englisch z.Bsp. ins Deutsche).... bei meinen Englischen kenntnissen nehme ich lieber die "Fehler" der Übersetzung inkauf und habe mehr davon, als mit meinen eigenen Englisch Unvermögen ein Original mühsam zu entziffern ;-)

                  Hm, schreibt das Kühn eigendlich nicht auch im Vorwort seines Buches? das er sich der problematik der "modernisierung" sehr wohl bewust ist? Muß noch mal nachblättern.... aber habe Mittleid mit einem einfachen unstudierten Leser wie ich ;-)))

                  den muschg kann ich ja nun gar nicht empfehlen, denn das ist
                  wirklich nur eine stark simplifizierende nacherzaehlung mit
                  sehr stark interpretatorischem einschlag. das original ist
                  sooo viel schoener ...

                  ja ja, das steht doch außer Zweifel. ich sehe und sah den muschg "aber" auch immer eher als fast eigenständigen Roman ...und durch die leichte(!) Anlehnung an Eschenbachs Parzival ist es eben auch recht nett geworden in diesem Zusammnhang mal zu lesen. Vielleicht ein versuch, zu erzählen, wie "ein Eschenbach" das heute erzählt haben könnte. (mit allen Krücken, die so eine Überlegung natürlich mit sich bringt)

                  Es ist vielleicht auch wie eine Art Verfilmung eines Buches, aus der man kommt und zugeben muß, daß der Film zwar mit dem Buch kaum noch was zu tun hatte, aber "an sich" doch recht nett war.

                  die frage ist, wie kriegen wir jetz wieder den bogen zu
                  selfhtml? :-)

                  och nö, es plaudert sich gerade so nett ;-))) Und wahrscheinlich liest eh keiner mehr mit ;-) (oder Meg?)

                  Chräcker

                  1. Hallo, Ihr zwei !

                    aber dieses romantisch-altertuemelnde, eben
                    von vielen als 'mittelalterlich' empfundene geschwurbel, durch
                    das sich viele sog. fantasy-romane auszeichnen.

                    yep, ziemlich nervig, und deswegen reizt mich nach anfänglichen Zögern doch die neuübersetzung schon..... (abgesehn davon ist, auch wenn ich mir jetzt viele feinde mache, das Fantasy-genre das Genre, daß am meisten Schrott anzuziehen scheint... naja, vielleicht noch von SinceFiction und "Historienromanen" gejagt....)

                    ... tja, wenn du es nervig, also störend empfindest ist eine
                    'modernisierte' Fassung sicher besser. Gerade bei Büchern die
                    schwer als 'nur' literarisch oder unterhaltend (was jetzt nicht
                    bewertend gemeint ist, kann ja auch beides sein) einzustufen sind kommt es doch imho nicht so sehr darauf an den Stil des Autors zu
                    erhalten, sondern das Bild das er im Kopf des Lesers entstehen
                    lassen will wiederzugeben. Und das funktioniert eben 'störungsfrei'
                    besser.

                    Ich persönlich bevorzuge für Fantasythemen eher eine 'antiquierte'
                    Ausdrucksweise, da sie für mich das 'Bild' eben abrunden.

                    Provokant würde ich jetzt mal behaupten, wenn man einen Fantasy-
                    Roman zu sehr in die heutige Umgangssprache übersetzt wird
                    SiFi daraus ;-)

                    Was imho allerdings nie gelingen wird ist, den sozialkritischen
                    Aspekt, der oftmals in solchen Werken steckt, in die heutige
                    Zeit zu 'übersetzen' ohne das Werk zu vergewaltigen.

                    .... bei meinen Englischen kenntnissen nehme ich lieber ...

                    btw noch immer nichts von Google ? ;-)

                    och nö, es plaudert sich gerade so nett ;-))) Und wahrscheinlich liest eh keiner mehr mit ;-) (oder Meg?)

                    Also Meg müsst ihr schon selbst fragen, aber ich liebe diese
                    gedriffteten Threads (je OT desto lieber)

                    MfG McNavc

                    1. hi, du einer! :-)

                      Hallo, Ihr zwei !

                      ... tja, wenn du es nervig, also störend empfindest ist eine
                      'modernisierte' Fassung sicher besser. Gerade bei Büchern die
                      schwer als 'nur' literarisch oder unterhaltend (was jetzt nicht
                      bewertend gemeint ist, kann ja auch beides sein) einzustufen sind kommt es doch imho nicht so sehr darauf an den Stil des Autors zu
                      erhalten, sondern das Bild das er im Kopf des Lesers entstehen
                      lassen will wiederzugeben. Und das funktioniert eben 'störungsfrei'
                      besser.
                      Ich persönlich bevorzuge für Fantasythemen eher eine 'antiquierte'
                      Ausdrucksweise, da sie für mich das 'Bild' eben abrunden.

                      das ist durchaus eine haltung, ist auch kaum was dagegen zu sagen -
                      ausser vielleicht, das sich die frage stellt, worin dieses 'bild'
                      besteht. die urspruengliche intention des autors kann der leser
                      ohnehin nicht nachvollziehen, das ist die krux der literatur :-).
                      das emfinden des lesers ist da der einzige massstab, subjektivitaet
                      eben: der leser erfuellt sich doch beim lesen seine wuensche an
                      das gelesene selber. wenn ich ein buch lese, konstruiere ich mir
                      die welt des buches so, wie ich sie gerne sehen wuerde (deshalb
                      seh' ich mir auch fast nie die verfilmungen von buechern an, die
                      ich gelesen habe - und lese auch selten buecher, nachdem ich
                      eine verfilmung gesehen habe). meine konstruktion des LOTR ist
                      sicherlich eine andere als deine, aber das liegt vielleicht mehr
                      daran, wie wir uns jeweils solche welten _grundsaetzlich_ vorstellen
                      wuerden, und weniger an der uebersetzung.

                      Provokant würde ich jetzt mal behaupten, wenn man einen Fantasy-
                      Roman zu sehr in die heutige Umgangssprache übersetzt wird
                      SiFi daraus ;-)

                      so what? beides sind utopien, nur dass scifi meist utopie in einer
                      (oft unbestimmten) zukunft ist, waehrend fantasy eigentlich keine
                      zeitliche richtung hat (oke, der LOTR siedelt sich auf jeden fall
                      _vor_ der gegenwart an, aber voellig unbestimmt). beide genres
                      verschwimmen oft so stark, dass man sie kaum noch trennen kann.
                      aber einteilung nach genres ist sowieso schubladendenken :-)

                      Was imho allerdings nie gelingen wird ist, den sozialkritischen
                      Aspekt, der oftmals in solchen Werken steckt, in die heutige
                      Zeit zu 'übersetzen' ohne das Werk zu vergewaltigen.

                      hm. tolkien selber betont, dass er keinerlei metaphorische oder
                      allegorische absichten gehabt habe. find ich auch nicht noetig:
                      literatur (egal welcher art) darf doch auch einfach unterhaltend
                      sein. von einem buch wie dem LOTR verlange ich gar keine
                      sozialkritik, im gegenteil - ich bin allerdings auf dem gebiet
                      des fantasy-romans absoluter neuling (und werde es wohl auch bleiben,
                      es gibt soooo viel anderes zu lesen :-)) und deshalb nur
                      eingeschraenkt kritikkompetent :-)

                      och nö, es plaudert sich gerade so nett ;-))) Und wahrscheinlich liest eh keiner mehr mit ;-) (oder Meg?)
                      Also Meg müsst ihr schon selbst fragen, aber ich liebe diese
                      gedriffteten Threads (je OT desto lieber)

                      yep. hier eine kleine referenz an das eigentliche forumsthema:
                      <html>
                      so, das muss reichen :-)

                      viele gruesse

                      helge

                      1. Hallo,

                        yep. hier eine kleine referenz an das eigentliche forumsthema:
                        <html>

                        oh, Danke, dann können wir ja jetzt weiterplaudern ,-)

                        tolkien selber betont, dass er keinerlei metaphorische oder
                        allegorische absichten gehabt habe

                        Gerade "der Herr der Ringe" ist ja eigendlich "auch wirklich nur" Unterhaltung. (jaja, sehr sehr gute ;-) ).... aber im prinzip laufen die Guten da durch schöne viele Länder, eine Schlacht folgt dann noch der nächsten und die Guten gewinnen am Schluß. Ach ja, und ab und an fangen die verschiedensten Leute ganz unmotiviert lange an zu singen.....

                        Und um noch wieter abzudriften. Ich schocke meine Freunde (alle haben den HdR mindestens 20 mal gelesen) mit der bemerkung, das mir der kleine Hobbit viel besser gefalle, der sei nicht so "selbst-ernstnehmend" und ist irgendwie "märchenhafter" und "charmanter" ;-) ...aber ich zähle wohl nicht, mir gefiel die Episode I von StarWars ja auch, denn auch hier wurde alles etwas mit den Jahren verklärt und etwas überstrapaziert.

                        Ach ja, ich selber bin mittlerweile bei Verfilmungen von Bücher großzügiger, allerdings lese ich, wenns geht, immer erst das Buch. und es gibt auch ein paar sehr sehr gute Verfilmungen. (rein subjektiv natürlich) - "der Unthertan" z.Bsp, aber auch eine sehr schöne Kinderbuchverfilmung von Ronja-Räubertochter (sehr lesenswert, wenn man sich Kinderbücher "zutraut" ;-)))

                        Chräcker

                      2. Hallo, Helge !

                        das ist durchaus eine haltung, ist auch kaum was dagegen zu sagen -
                        ausser vielleicht, das sich die frage stellt, worin dieses 'bild'
                        besteht. die urspruengliche intention des autors kann der leser
                        ohnehin nicht nachvollziehen, das ist die krux der literatur :-).

                        Genau, und desshalb habe ich immer Bedenken wenn von 'guter' bzw.
                        'schlechter' Literatur die Rede ist. Diese Entscheidung liegt imho
                        einzig im Auge des Betrachters äh, Lesers. Wobei hier 'gefällt'
                        oder 'gefällt nicht' wohl eher den Kern treffen würden.

                        das emfinden des lesers ist da der einzige massstab, subjektivitaet
                        eben: der leser erfuellt sich doch beim lesen seine wuensche an
                        das gelesene selber.

                        Sind wir glaube ich einer Meinung s.o.

                        hm. tolkien selber betont, dass er keinerlei metaphorische oder
                        allegorische absichten gehabt habe.

                        Galileo hat auch widerrufen ;-)
                        Obwohl ich zugegebenermaßen hier auch eher an Bücher wie
                        'Gulliver's Reisen' oder 'Alice im Wunderland' gedacht habe, die
                        imho nur desshalb als Kinderbücher 'getarnt' wurden um die Kritik
                        am System ungestraft an den Mann/die Frau bringen zu können.
                        Hm, hab ich schon erwähnt daß ich gelegentlich vom Thema
                        abschweife ? ;-)

                        literatur (egal welcher art) darf doch auch einfach unterhaltend
                        sein. von einem buch wie dem LOTR verlange ich gar keine
                        sozialkritik, im gegenteil

                        Volle Zustimmung. Und Sozialkritik ohne Bezug zur Gegenwart bringt
                        ja auch nicht viel. Ganz abgesehen davon, daß sie wahrscheinlich
                        nur schwer nachzuvollziehen/zu verstehen ist.

                        es gibt soooo viel anderes zu lesen :-)) und deshalb nur
                        eingeschraenkt kritikkompetent :-)

                        "So much to do. Where to begin, where to begin ..."
                        aus: Ultima Underworld, Labyrinth of Worlds ;-)

                        Einer meiner Träume: Altgriechisch, Latein, Syrisch und jede Menge
                        anderer alten Sprachen fliessend lesen können, in einer der grossen
                        Klosterbibliotheken einsperren lassen und 200+ Jahre alt werden um
                        jedes vorhandene Buch lesen zu können

                        yep. hier eine kleine referenz an das eigentliche forumsthema:
                        <html>

                        "How's the movie lotr" ?
                        Na gut, etwas holprig aber auf die Schnelle ist mir nichts anderes
                        eingefallen ;-)

                        MfG McNavc

        2. Hoi,

          wie lulu auch schon sagte, die moderne Sprache eignet sich einfach
          nicht für diese Geschichte. Es ist eine mittelatlerliche Welt, und
          diese Atmosphäre kann man nicht mit neumodischen Worten erschaffen.
          Das passt einfach nicht.

          Das sehe ich ganz und gar nicht so. Wenn du einmal die Buecherreihe
          'Die Belgariad-Saga' (The Belgarian) oder 'Die Malloran-Saga' (The
          Mallorean) von Davind und Leigh Eddings gelesen hast, duerftest du von
          diesem Vorteil recht schnell wieder wegkommen :-)

          Nichtsdestotrotz halte ich das, was ich von der neuen Uebersetzung
          gelesen habe, fuer unangebracht. Man kann 's auch uebertreiben.

          Gruesse,
           CK

      2. Mahlzeit,

        jetzt weiß ich wieder nicht welche übersetzung ich mir kaufen
        soll...

        Nachdem hier im Forum so für das Erlernen der englischen Sprache
        eingetreten wird, z.B. um perldoc und Konsorten lesen zu können, würde
        ich vorschlagen, kaufe dir doch die englische Ausgabe. Dann hast du nur
        noch die Qual der Wahl, ob Paperback oder gebunden. Ich hab meine
        (Paperback) in der lokalen Unibuchhandlung geholt und weil ich das Ding
        vor dem Film lesen wollte natürlich DM bezahlt, davon aber nur 45 Stück :-)

        (Harper Collins 1995)

        bye eddie

  2. Sup!

    Ich habe auch eine Ausgabe übersetzt von dieser Carroux. Die ist einbändig und rot und schön. Natürlich lehnen wir diese neue Übersetzung ab! Sowieso ist eine Neuübersetzung per se ein Sakrileg, wenn nicht schon die erste Übersetzung unverzeihlich war ;-)

    Gruesse,

    Bio