Stefan Muenz: Anzahl der Web-Angebote nimmt ab

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Hallo Shir Khan

Das Problem, welches heutzutage eine reale Bedrohung für die Gesellschaft ist, bezieht sich nicht auf eine "relativ" sinkende Angebots, sondern viel mehr auf die sinkende Qualität.

Andererseits gibt es aber auch heute viel mehr vollstaendige und qualitativ verlaessliche Angebote im Web als etwa vor 5 Jahren, das sollte man auch nicht vergessen.

Die "sinkende Qualitaet" gibt es aber tatsaechlich - ich sehe sie vor allem bei dem, was ich mal als "Pseudo-Websites" bezeichnen moechte:  das sind diese abertausende von Sites des Typs www.irgendein-interessantes-wort.de, die sich mit den immer gleichen dreispaltigen Tabellenlayouts im Stil eines grossen Portals praesentieren, aber eigentlich neben dem zentralen Werbebanner nur ein paar Pseudo- oder Second-Hand-Infos zu ihrem Thema anbieten und eine lieblose Auswahl an Links zu anderen Angeboten. Ich frag mich, wer so was macht, und was damit so toll zu verdienen ist? Finanziert sich so etwas tatsaechlich ueber die Werbebanner? Wer einmal auf so einer Seite war, kommt doch nie wieder! Vielleicht sind solche Sites ja auch bewusst fuer den schnellen Verfall gedacht. Ein paar Monate online, dann verschwinden sie wieder, und kein Hahn kraeht danach.

In Deutschland ist finde ich die laxe Vergabepolitik bei de-Domains mit Schuld an dieser Misere. Bei den Versuchen, an franzoesische und spanische Domainnamen fuer die Uebersetzungen von SELFHTML zu kommen, haben wir gesehen, wie schwer es in diesen Laendern ist, an Domainnamen der Typen .fr bzw. .es zu kommen. Bei diesen beiden Laendern ist es schon wieder als Blockade-Politik zu betreiben, was sich die jeweiligen NICs leisten. Aber die praktisch geschenkten de-Domains fuer jeden der sie haben will halte ich nicht fuer foerderlich. Web-Adressen werden dadurch regelrecht entwertet, weil hinter der Mehrzahl der Domainnamen entweder gar nichts oder - schlimmer - wieder so eine 0815-Site steckt, die eigentlich nur so tut, als ob sie irgendwas Eigenes anzubieten haette.

viele Gruesse
  Stefan Muenz