Fokuhila: Anzahl der Web-Angebote nimmt ab

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Ich denke die Erzeugung von wertvollen Inhalten ist deutlich mühsamer als die Erzeugung eines Designs. Man kann mit den heutigen Programmen relativ einfach Effekte erzeugen, ohne besonders große Anstrengung.
Für die Erstellung interessanter Texte gibt es aber keinen Macromedia Textbuilder, Adobe Inhaltmacher,...

Du verstehst es, das Problem durch den Kakao zu ziehen :-)

Wir müssen uns noch auf die gleichen Werkzeuge verlassen wie früher. Wertvolle Inhalte verlangen nach Zeit, Hirn, Recherche, Rechtschreib- und Grammatikkenntnissen.

Gegen Rechtschreibfehler gibt es durchaus Computerprogramme. Jeffrey Friedl, der Autor von "Reguläre Ausdrücke" (meine Empfehlung, O'Reilly) hat nach redaktionellen Angaben "seine notorisch schlechte Rechtschreibung" in diesem Buch mit Hilfe eines Regex-Werkzeuges komplett korrigiert - womit wir wieder bei den technishcen Sprachkenntnissen wären! Man muss nicht unbedingt Regex sprechen, um HTML zu benutzen. Ohne diese Kenntnis ist aber keine (korrekter: nur sehr begrenzt) Stapelverarbeitung möglich, so dass noch viel mehr Zeit investiert werden muss.

Eine intensive Auseinandersetzung mit dem Inhalt ist für die Erzeugung ansprechender Inhalte Vorraussetzung.

Indeed! Ich hab mir vor längerem vom Gericht das BtMG geliehen (das komplette, bei Amazon gab's nur die Dünnbrettbohrer-Edition) um dessen Ethik zu ergründen. Mich haben vor allem solche Drogen interessiert, die sich am Rande der Legalität befinden, bzw. mit denen man das Gesetz dehnen kann. Es ist mir nie gelungen, dieses Thema linear abzuhandeln, obwohl ich, wenn ich gefragt wurde, immer bescheid wusste. Deshalb habe ich mir vorgenommen, das als Hypertext zu verfassen.

Das Internet ist nicht nur zur Verbreitung, sondern auch zur Strukturierung von Informationen ein Vorteil gegenüber verglichenen Techniken (wie z.B. CB-Funk). HTML lässt sich zwar auch auf CD brennen; aber dann ist's Essig mit der Verbreitung. Oder würdest du ein paar CDs brennen und dann per/als Frisbee(s) vom 20. Stock in den gegenüberliegenden 16. distributieren? Ich glaube nicht! Außerdem ist es seit ein paar Jahren für neue Sachbuch- und Romanautoren extrem schwierig geworden, überhaupt auf den Markt zu kommen. Das gilt sowohl für geltungsbedürftige [Randgruppe (selbstzensiert)] als auch für wahre Schriftsteller, schon fast das Zeug zum 2. Goethe haben. Entweder werden sie - warum bloß - nicht ernst genommen oder die Verlage sind extrem risikoscheu. Ich vermute, sie werden nicht hinreichend ernst genommen, weil manche Lektoren aufgrund ihrer Risikoscheu Scheuklappen tragen.

Auch ich mir mal überlegt, ob ich meine "gesammelte[n] Werke" (so heißt bei mir der Ordner "eigene Dateien") mit ein paar Fotos dekoriert zu einem Buch verarbeiten sollte. Aber das würde fast keiner kaufen (warum auch?) und somit habe ich mich dem Internet zugewendet.

Ich bin mir sicher, dass ich nicht der einzige mit dieser Einstellung bleibe. Die Größenordnung solcheer Projekte wäre "private Homepage", aber das Genre wäre doch ein anderes. Außerdem wäre es meines Erachtens sinnvoll, wenn sich (für dieselbe Projektgröße) immer zwei Menschen zusammenschließen; ein SChriftsteller und jemand für die Technik. Z.B. ein Dichter mit einem CSS-Spezialisten. Oder ein Philosoph mit einmem HTML-Crack - wobei das schon in Stefan Münz vereint ist - aber haben sich die meisten Schreiber entweder auf Inhalt oder auf Technik spezialisiert, also muss Teamarbeit her!

So, das war das Wort zum Sonntag. Tschö - ich häng' mich jetzt ans Telebimm.

Fokuhila