Moin!
Hab eine Vorgabe für eine Farbe, aber ich kenne beide Formate nicht, ist ein Gelbton:
HKS 3 bzw. RAL 1018
Wer kann mir sagen wie ich an einen schönen Hexadezimalcode(#123456 heißt doch so, oder?) dafür komme?
Auch auf die Gefahr hin, daß es keine Beachtung mehr findet, noch ein wenig Info:
HKS und RAL sind beides Farbdefinitionen für den Druck. Sie dienen dazu, absolut identische Farben zu drucken, weil diese Druckfarben standardisierte Gemische verschiedener Grundfarben sind, welche fertig angemischt im Farbeimer erhältlich sind und dann nur noch auf das Papier (oder sonstwohin) gepinselt oder gedruckt werden müssen.
Auf diese Weise erhält man, wenn man z.B. Farbflächen druckt, eine reine Farbe, und kein Gepunkte, wie es z.B. von Tintenstrahldruckern produziert wird, weil die tatsächlich gewünschte Farbe nicht im Tintentank vorhanden ist, sondern sozusagen "gemischt" werden muß.
Die Zahlangaben sind meiner Ansicht nach ziemlich beliebig. Man kann sie IMHO nicht in eine computertaugliche hexadezimale Farbzahl umrechnen, weil die HKS- und RAL-Zahlen selbst im Prinzip vollkommen willkürliche Festlegungen sind. Zumeist sind sie auch noch ziemlich verwürfelt (also keine Regenbogenfarbe - zumindest nicht im Detail).
Wie kriegt man nun die HKS- oder RAL-Farbe auf den Bildschirm?
Eine Möglichkeit wurde genannt: Bildbearbeitungsprogramme, welche auch für die Druckvorstufe genutzt werden, haben meist als Farbtabelle diese HKS- und RAL-Farben eingebaut, und wissen somit also: Wenn gedruckt werden soll, heißt die Farbe HKS 27, wenn Bildschirmdarstellung gewünscht ist, muß #254702 benutzt werden.
Auf diese Weise kann man also herausfinden, welche Computerfarbe hinter einer HKS- oder RAL-Angabe steckt. Sicherlich gibts im Internet auch Tabellen oder Umrechner. Eine kurze Suche bei Google (http://www.google.com/search?num=50&hl=de&ie=utf-8&oe=utf-8&q=HKS+RAL+Umrechnung+RGB&btnG=Google-Suche) ergab drei Links. Nummer 3 ist (oh Wunder!) diese hier: http://forum.de.selfhtml.org/archiv/2000_3/t19545.htm. Liest sich sehr interessant.
Warum sieht die Farbe am Monitor trotzdem vollkommen (naja, zumindest etwas) anders aus, als auf der mir gegebenen Vorlage?
Weil jeder Monitor anders ist. Vor allem TFT-Bildschirme haben meist erhebliche Farbabweichungen, die einfach nicht kompensierbar sind, aber auch Röhrenmonitore sind verschieden. Es werden nicht immer die gleichen Phosphore verwendet, die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau sind also unterschiedlich. Dann ist die Einstellung für Kontrast und Helligkeit, und meist auch noch für Farbtemperatur, entscheidend für den Farbeindruck. Wer also optimale Ergebnisse erzielen will, muß den Monitor kalibrieren. Das ist ziemlich aufwendig, für den Privatmenschen eigentlich garnicht machbar, weil Meßgeräte benötigt werden, und auch in Firmen eigentlich nur interessant, wenn die Bildschirmdarstellung irgendwann auch gedruckt werden soll, es also auf Farbidentität ankommt.
Was kann man trotzdem tun?
"Pi mal Daumen" ist genauso gut. Im Internet gibt es keine Farbpaletten namens HKS oder RAL. Da gibt es nur hexadezimal definierte RGB-Werte. Also kann man entweder die Umrechnungswerte z.B. aus Photoshop nehmen, oder eben die (hoffentlich gelieferte Farbvorlage) neben den Monitor halten und solange probieren, bis Bildschirm und Vorlage ungefähr gleich aussehen. Wenn dieser Eindruck auch auf weiteren Monitoren bestätigt wird, war die Wahl ganz gut.
Die einfachste Lösung ist aber, einfach den Kunden zu bitten, daß er eine RGB-Farbe nennt - die ist dann verbindlich und wird genommen. Für die unterschiedliche Farbdarstellung kann man dann guten Gewissens die unterschiedlichen Monitore verantwortlich machen.
- Sven Rautenberg