Hi Tim, hi Lude,
nun da liegt hauptsaechlich ein Mentalitaetsunterschied vor.
Das auf jeden Fall. Vielleicht habe ich wirklich überreagiert.
Vielleicht ist ein Unterschied, dass einer von Euch beiden glaubt, immer Recht zu haben?
[....] ich hier [...] so frisch und locker
[...] die Juden
[...] Klischees ("Die Juden")
Der Deutsche [...]
[...] wieder mit Klischees argumentierst ("Der Deutsche").
Insofern ist es gut, dass Du an der Diskussion nicht teilnimmst.
So koennen wir uns vermutlich etwas 'Betroffenheit' ...
Wenn Luddie mir für jeden Gemeinplatz, den er in seinen Postings ablässt, 5 Euro bezahlen müsste, könnte ich freistehend bauen, hier schick in DOrtmund, gegenüber der Reinoldi-Kirche. Sorry an alle Peek&Cloppenburg Mitarbeiter und Kunden. Die Bude müsste natürlich weg!
... und vermutlich auch 'Anti-Amerikanismus' sparen.
Anti-Amerikanismus? Wie kommst Du jetzt von der Folterdebatte auf das schmale Brett?
Weil sein Geschichtsbild nur aus einer Sauce aus Klischees, gewürzt mit flotten Sprüchen besteht. Stell Dir vor, Luddie, das waren die Amis, die mit den verfickten Menschenrechten um die Ecke gekommen sind, noch vor der französischen Revolution übrigens, nicht irgendwelche Teppichtaschenträger oder etwa die Grüne Bundestagsfraktion....
('soziale Gerechtigkeit' spielt bei diesem Thema zum Glueck keine Rolle.)
So jetzt aber bitte nicht explodieren! :-)
Nö, ich bin nur sehr verwundert über Deinen Diskussionstil.
Du hattest es schon gesagt, lieber Nachbar: Die beste Antwort auf Luddies flotte Art, einem nen Sack voll Wörter unsortiert an die Birne zu schmeißen, besteht in
HÄ?
Der Schutz des Einzelnen vor Willkür und der Schutz der Menschenwürde sind also eine condition sine qua non. Meiner Meinung nach der grundlegende Bestandteil dessen, was man Zivilisation nennt.
Sag ich doch *g*
(Einschub: Und deswegen unbedingt auch Teil von sozialer Gerechtigkeit, s.o.)
Tja, da bin ich mir nicht so sicher: Wie steht's etwa mit dem Recht auf Arbeit, sollte man das in den Katalog der Menschenrechte aufnehmen?
"All men are created equal", OK, aber jeder hat das Recht, so die US-Verfassung, seinem persönlichen Glück nachzustreben, was wie bekannt oft nur auf Kosten anderer durchzusetzen ist. Der bürgerliche Freiheitsbegriff, wie er sich im Vorfeld der französischen Revolution entwickelt, ist ein Konkurrenzbegriff, entwickelt sich aus der Realität des Individuums, das beginnt, frei auf dem Markt zu agieren. Eine Verankerung sozialer Rechte in den Menschenrechten wurde oft diskutiert, stößt aber auf einige Schwierigkeiten...
Folter als mögliches Mittel [....] Folter lohnt sich also in meinen Augen nicht.
Außerdem tut sie verdammt weh *g*
Die Diskussion finde ich an dieser Stelle im schlechten Sinne abstrakt: Wo wird gefoltert? Wer wird zum Opfer der Folter? Welche Folgen hat das für diese Staaten? Möchte man in einem solchen Staat leben?
Nur selten entspricht die Anwendung von Folter dem Klischee aus Hollywood Filmen: Die Menschheit ist in ihrer Existenz bedroht und jetzt greift der harte Held zum letzten, einzigen Mittel, und rettet mit brutaler Härte gegenüber den Bösen die Menschheit oder das Universum, um sich nicht mit Kinkerlitzchen aufzuhalten. (Atombombe in Berlin, 5 Euro, Luddie!)
Meist wird gefoltert, weil perverse Staatsdiener ihre Freude daran haben. Man terrorisiert die Menschen, damit sie keine Kritik wagen, als Demonstration der Macht, weil es bestimmten Leuten einfach Spaß macht, aus Frust, aus Hass usw. Denk an die Nazi-KZs, den sowjetischen Gulag, an Saddam und die typischen Einzelfälle aus den westlichen Demokratien: Vier amerikanische Polzisten schlagen einen Schwarzen krankenhausreif, vielleicht erinnert ihr euch an den Fall. Warum? Weil er Auto gefahren ist? Weil die Cops ja schließlich nicht wissen konnten, dass ein Schwein das filmt? Sind das Perverse?
Übrigens: Die häufigsten Folteropfer in Deutschland sind Kinder, die von ihren tollen Eltern bis zum Tode geprügelt werden. Rang zwei: Hilflose, Angehörige irgendwelcher Minderheiten, Zufallsopfer, an denen sich irgendwelche verstörten Arschlöcher ihr Mütchen kühlen, teilweise im Glauben, das als politische Tat verkaufen zu können. Die Realität der Folterer ist Perversion, Hass auf das Leben und die Liebe, auf alles, was anders ist, auf Hilflose, an denen man seine Macht demonstrieren kann.
Da bleib ich doch mal konservativ und halte mich an die 250 Jahre alte Menschenrechtsidee. Poste nochmal, wenn Du was besseres gefunden hast, Luddie. Und ich bleib auch stur bei der Befürwortern von Folter: Kann ich was dafür, dass sie eben geistige Tiefflieger und Dummbatze sind? *g*
Lest doch mal die Berichte bei Amnesty über Folter an Frauen in Haft, in bewaffneten Konflikten, durch Zuhälter, in der Familie (!) usw. oder die Berichte über Gewalt gegen Kinder.
Sorry, Tim, dass ich in diesem Posting ein bisschen durcheinander gekommen bin, und nicht nur an Dich, sondern gleich auch auf verschiedene andere Beiträge geantwortet habe.....
Viele Grüße
Mathias Bigge
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http://www.bzfo.de/
http://www.folter.ch/
http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/windexde/ka2002002
http://schotterblume.de/kinder/gewalt.htm#02
http://www.wien.gv.at/ma53/gewalt/ki_frau.htm