Hi Harry,
Geht man davon aus, daß die Vergangenheit nach ihrem Geschehen durch die Gegenwart festgelegt ist, also, daß die Vergangenheit eine feste, unabänderliche Größe ist,
... dann kommt man in Teufels Küche, sobald ein Paradoxon entsteht ...
Das heißt, die Zukunft ist nicht festgelegt, es gibt unendlich viele mögliche Zukünfte. In dem Moment, wo ein Gegenstand aus der Zukunft in die Vergangenheit kommt, wäre ein bestimmter Teil der Zukunft durch die unabänderlichkeit der Vergangenheit bereits determiniert. Bringt das reisende Individuum nun einen ganzen Haufen Informationen aus der Zukunft mit, so ist ein immer größerer Teil der Zukunft bereits festgelegt, da die Ereignisse unweigerlich eintreten müssten, um die Ankunft des Zeitreisenden zu ermöglichen. Da dieser aber bereits unabänderlich eingetroffen ist, ist der betreffende Teil der Zukunft unabänderlich festgelegt. Da die Informationen, die der Zeitreisende mit sich führt aber beliebig sind, ist prinzipiell allein durch die Ankunft des Zeitreisenden die gesamte Zukunft bereits festgelegt und der Zeitstrahl ist linear. Damit wären wir wieder bei der Determinierung der Zukunft ([pref:t=47115&m=259026]).
Ich verkürze Deine Argumentation mal auf:
Wenn die Vergangenheit unabänderlich ist, dann kann sie auch durch eintreffende Zeitreisende nicht geändert werden. Somit würde die Durchführung bereits einer einzigen Zeitreise in die Vergangenheit diejenige Zukunft, in welcher diese Zeitreise begann, ebenfalls festlegen.
Zeitreisen in die Vergangenheit sind in diesem Sinne problematisch. (Insofern ist der "temporal cold war" in der aktuellen Enterprise-Serie eine einzige logische Katastrophe, die das gesamte Roddenberry-Universum unterminiert ... das Namenlose Grauen für echte Trekkies.)
Die spannende Frage lautet IMHO: Angenommen, jemand weiß all dies und versucht dann, ein Paradoxon zu konstruieren: Zerstört er damit die Zeitlinie (oder widerlegt die Unabhänderlichkeit der Ereignisse), oder scheitert er genau wegen der Unabänderlichkeit?
(Lesetips: Isaak Asimov, "Das Ende der Ewigkeit"; ggf. auch Lloyd Biggle, "Spiralen aus dem Dunkel")
Viele Grüße
Michael
T'Pol: I apologize if I acted inappropriately.
V'Lar: Not at all. In fact, your bluntness made me reconsider some of my positions. Much as it has now.
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