Hi Leute
Dass Canabis u.a. eine entspannende und beruhigende Wirkung hat, ist ja nicht neu und wird ja auch medizinisch genützt. Viellicht bin ich einer derjenigen der keinen "Berufskiffer" kennt, aber mir ist nicht bekannt, dass man bei regelmäßigen Canabiskunsum depressiv wird, was z.B. bei Alkohol (und auch bei anderen harten Drogen) der Fall ist.
Nein, Canabis macht nicht depressiv - es verstärkt Gefühlsregungen. Wenn man eine erfolgreiche Woche hinter sich hat und man sich gut fühlt, so kann ein Joint am Freitag Abend das Glücksgefühl steigern und intensivieren. Das baut Stress ab und ist eine Art Urlaub für die Seele[tm].
Wenn man jedoch Probleme hat, die einem nonstop beschäftigen und man dann Drogen (inkl. Alkohol) zu sich nimmt, dann kann man sich im Moment vielleicht besser fühlen, aber das schlechte Gefühl kommt zurück. Stärker als vorher, schneller als vor dem letzten Joint. Und genau in dieser Situation sind alle Suchtmittel sehr gefährlich, denn es entwickelt sich ein Teufelskreis. Wenn man sich dieser Tatsache bewusst ist, dann hat man schon sehr viel gelernt im Umgang mit Rauschmitteln.
Noch zum Thema Prävention: Ein absolutes Verbot - mit der Begründung dass es böse und eben verboten ist - bringt nicht besonders viel, wie man leicht an der momentanen Situation erkennen kann. Aufklärung heisst die Devise. Vielleicht hat gestern Abend jemand auf SFDRS den 'Zischtigsklub' gesehn, in dem auch das Thema Cannabis behandelt wurde. Es war erschrekend, wie unwissend die gegnerischen Parteien waren. Zum einen war da ein Kochlehring (IMHO Jung SVP), der Wort für Wort die 08/15-Anti-Böse-Drogen-Parolen wiedergab, was ihm wohl von seinem alten Herren eingetrichtert worden ist, zum anderen war da ein Psychiater, der in einer Klinik auch mit Cannabissüchtigen zu tun hat. Dieser kannte nur das Bild vom Kiffer, der schlecht in der Schule ist, der seine Lehre auf gibt, jeden Morgen ausschläft und keine Lust auf garnichts mehr hat. Wenn solche Leute wirklich wüssten, mit was sie es zu tun haben und dass die Ursachen der entstehenden Probleme nicht nur im Hanf zu finden sind, dann wären wir einen riesen Schritt weiter. "Wenn du nocht einmal kiffst, dann fliegst du raus!" wäre dann nicht mehr die Standardantwort solcher Leute, sondern die Frage nach dem Wieso.
Peace
Anonymous