Hallo Masin Al-Dujaili,
[...] Neuen Forschungen zufolge drohen Gedächtnisausfälle und langfristige Hirnschäden.
Diese bislang wenig beachtete Gefahr wird gerne unterschlagen, wenn sich Diskussionen um die Legalisierung drehen.
Das stimmt.
Dagegen ist die neuronale Schädigung von Alkohol geradezu witzlos, da es enormer Mengen Alkohol bedarf, ähnlich Schäden am Gehirn hervorzurufen.
Ich weiss nicht, auf welche Daten sich diese Ansicht stützt aber ich habe von Medizinern gegenteiliges gehört. Die Hirnschäden, die Alkohol anrichtet sind bleibend und nicht zu unterschätzen. Es hat schon seine Ursache, dass man nach durchsoffener Nacht mit einem Kater (also Kopfschmerzen und Koordinations/Konzentrations/Artikulations/WhatEver-Problemen) aufwacht. Auch verursacht Alkohol starke körperliche Schäden. Ich kenne mehrere Fälle von Alkoholikern, die (in recht jungem Alter) Schlaganfälle erlitten. Der Umstand, dass mit Alkoholismus auch meist starke Fehl/Unterernährung einhergeht, verstärkt die körperlichen Auswirkungen noch zusätzlich. Achte mal darauf, wenn vor Dir an der Supermarktkasse jemand 8 0,5er Dosen Billig-Bier, ne Flasche Korn und 3 packen Wurstsalat kauft.
Bei Tabak würde ich allerdings sofort für ein Verbot von Zigaretten stimmen, Pfeifentabak und Zigarren hingegen sind die Genußmittel geblieben, die Zigaretten vortäuschen zu sein.
Dies halte ich für falsch. Warum willst Du eine Form der Droge verbieten, eine andere jedoch nicht? Es gibt auch Genuss-Zigaretten-Raucher und Sucht-Zigarren-Raucher (und das Nikotin kann auch über die Mundschleimhaut aufgenommen werden). Ich denke auch nicht, dass es Aufgabe der Regierung ist, für mich zu entscheiden, was ich als Genuss emfinde und was nicht.
Was ich jedoch für gut und richtig halte: Tabak hoch besteuern und die Gelder ins Gesundheitssystem stecken. Auch stärkere Anti-raucher-Kampangnen in Fernsehn (anstatt Tabak-Promo-Teams auf Festivals) wären gut. Die meisten Raucher fangen an bevor sie 18 sind.
Überhaupt muß die Diskussion sich auch mal ernsthaft Gedanken um die Definition von "harten" und "weichen" Drogen kümmern, so würde ich THC definitiv als harte Droge einstufen, seine Auswirkungen auf Charakter und soziales Umfeld der Konsumenten ist einfach beträchtlich (vergleichbar mit Koks)
Ich habe nicht viele persönliche Erfahrungen mit Kokain-Konsumenten aber nach dem, was ich weiss gibt es relativ viele Gelegenheits-Kokser (womit ich diese Droge nicht verharmlosen will).
Die sozialen Auswirkungen von THC können beträchtlich sein, das ist richtig. Dies liegt aber nicht nur an den Wirkungen der Droge, sondern auch an deren kriminalisierung. Nach meiner Erfahrung halten viele jüngere Leute (so zwischen 16 und 25) kiffen für eine Abgrenzung von der Gesellschaft, fast schon für eine politische Handlung. Es wird sehr viel mystifiziert: Bob Marley, HipHop, Hippietum etc. Wenn man dann wirklich mal von der Polizei an der Grenze gefilzt wird, sind die Fronten natürlich klar. Und da man, wenn man viel kifft, in seiner Freizeit auch weitgehend mit Kiffern zusammensitzt, fängt man an, die Welt in Kiffer (die Guten[tm]) und Nichtkiffer (die Bösen[tm]) zu unterteilen. Dies kann sich dann bis zur Paranoia und schlimmerem hochschaukeln. Es ist auf jeden Fall gefährlich. Dies ist aber nicht allein aufs Kiffen, sondern immer auch auf andere soziale Umstände zurückzuführen.
Es gibt nämlich auch viele Gelegenheitskiffer. Auf Parties, vor Konzerten oder beim Videogucken, vielleicht auch mal am Sonntag nachmittag am Baggerloch oder so. Oder nach dem Feierabend. Man entspannt sich, Sinneseindrücke werden stärker wargenommen, man wird lockerer. Warum nicht?
Ich denke nicht, dass man alle Kiffer über einen Kamm scheren kann. Wobei natürlcih jede Droge soziale Auswirkungen hat (niemand kann mir sagen, dass die Hooligans, die nach Fussballspielen randalieren oder die Neonazis, die Ausländerheime anzünden nüchern sind).
hingegen sind Halluzinogene allerhöchstens wegen des zeitweiligen Realitätsverlustes bedenklich, verursachen aber keine körperliche Abhängigkeit, eine geitige ist wohl schwer zu bilden, da der Körper Resistenz gegen die Wirkstoffe ausbildet, die Dosis also jedesmal erhöht werden müßte -- und das in sehr großen Schritten (sogar eine 100fache Überdosis führt nicht zu körperlichen Schäden).
Halluzinogene können (auch beim einmaligen Konsum) zum andauernden Realitätsverlust führen. Das meint man, wenn man sagt jemand sei auf etwas (LSD, Pilzen) "hängengeblieben". Dies kann zu lebenslanger geistiger Verwirrung, Paranoia (inklusive psychatrischer Behandlung etc.) führen. Ich weiss nicht, ob ich es für richtig halte, Halluzinogene zu verbieten, aber die Abgabe sollte streng kontrolliert und über die Wirkungen sollte umfassend aufgeklärt werden. Ich denke, dass die Wirkung von zum Beispiel "magic mushrooms" oft unterschätzt wird. Ich habe noch nie von jemandem gehört, der nach einmaligem THC-Konsum ein anderer Mensch war, bei Halluzinogenen schon.
Ich denke, viel wichtiger als bestimmte Drogen zu verbieten ist es, den richtigen Umgang mit Drogen allgemein zu Vermitteln.
Hmmm ... ich bin müde und wirr ... ich gehe erstmal eine Zigarette rauchen ;)
Guter Plan, bin ich dabei :)
\end{posting}[Grüße aus Spandau\ Masin Al-Dujaili (der seinen Zigarettenkonsum mittlerweile halbiert hat, Tendenz nach unten)]
Wie auch immer,
schö
stefan [der seinen Zigaretten-Konsum mittlerweile reziprog-proportional zu Deinem verdoppelt hat und garnicht stolz darauf ist,....Teufelszeug ;)]
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