Hallo,
Hast du noch nichts vom Trend in richtung Barieerefreiheit gelesen?
vorausgesetzt natürlich, ich möchte auf bestimmte wie auch immer behinderte Gruppen Rücksicht nehmen.... (was ich zBsp. nicht immer will....)
Natürlich bleibt es jedem Privatseitenbastler freigestellt sich um Barrierefreiheit zu kümmern. Nur werden "wie auch immer behinderte Gruppen" in unserer Gesellschaft sehr oft aus Ignoranz ausgeschlossen.
Was sich viele nicht vorstellen können oder für sinnlos halten:
Blinde gehen ins Kino und Theater oder schauen fern, sie lesen auch den Playboy und machen Museumsführungen mit, Rollstuhlfahrer tanzen in der Disco, spielen Basketball oder machen Wettrennen, Gehörlose geniessen Musik, spielen Instrumente und singen, Gelähmte gehen schwimmen, usw.
All dies habe ich schon selbst gesehen.
Wenn man Behinderten ihre Interessen aberkennt, grenzt man sie überflüssiger Weise aus grossen Teilen der Welt aus und reduziert sie auf ihre Behinderung. Natürlich gibt es für einen Blinden keine Möglichkeit, eine GIF-Animation zu geniessen, aber schon bei einem Flashfilm mit Ton kann man nicht ausschliessen, das er ihn geniesst. Auch wenn man es sich selbst nicht vorstellen kann.
Dazu ein hinkender, aber vielleicht nachvollziehbarer Vergleich: Ich höre gerne die Musik Serge Gainsbourgs, obwohl ich kein Wort Französich verstehe. Einem Franzosen erschliesst sich bei diesen Liedern die (bei Gainsbourgs Musik wohl wichtige) Textebene, die mir völlig verborgen bleibt. Ich fände es aber schrecklich, wenn mir - wegen meiner Unfähigkeit Französisch zu verstehen - das komplette Werk vorenthalten würde, ich also beispielsweise Gainsbourg CD's nur abspielen könnte, wenn ich mich zuvor durch ein riesiges französischsprachiges Menü klicken müsste. Lieber schmeisse ich die CD in den Player, lese im Booklet die Textübersetzungen nach und finde meinen eigenen Zugang zu den Liedern.
Naja, der Vergleich hinkt wirklich :)
Aber trotzdem: Man sollte Behinderte nicht in ihren Interessen unterschätzen.
Nette Grüsse,
stefan
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qwert