Hi,
Da gibt es so eine Sache, die nennt sich "Ausland". [...]
es ist keinesfalls nur die Globalisierung, die die Richtigkeit der Formel
laengere woechentliche Arbeitszeit + weniger Urlaub = Konjunkturaufschwung (also u.a. hoehere Loehne und Wohlergehen fuer die Arbeitnehmer)
_unter Umstaenden_ begruendet. Nur unter Umstaenden, denn es gibt fuer die Jahresarbeitszeit (bei gleichbleibender Bezahlung) des Arbeitnehmers und das Konjunkturverhalten eine Korrelation, die in etwa wie folgt greift:
- steigt die Jahresarbeitszeit bei gleichbleibender Bezahlung kraeftig an, dann wird irgendwannn ein Grenzwert erreicht, d.h. die Konjunktur wird nicht mehr gestaerkt (bzw. die Arbeitnehmer werden nicht mehr produktiver trotz (und wegen) hoechster Belastungen)
- sinkt die Jahresarbeitszeit bei gleichbleibender Bezahlung kraeftig (was wir seit einigen Jahrzehnten in D beobachten), dann geht es irgendwann mit der Konjunktur den Bach runter, was offensichtlich sein duerfte (zumindest fuer alle Nicht-Gewerkschafter ;-)
Bei freiem Spiel der Kraefte des Markts wird (so die Theorie) das Verhaeltnis erreicht, dass einerseits dem Arbeitnehmer moeglichst geringe (besser vielleicht optimal lange) Arbeitszeiten beschert und anderseits dessen Bezahlung wegen guter Konjunkturlage angemessen gut ausfallen laesst.
In unserem Fall (es wird zu wenig gearbeitet) gilt die o.g. Formel. Wird aber schon kraeftig gearbeitet, gilt die o.g. Formel natuerlich nicht.
In der Schule haben wir da von Extremwertaufgaben gesprochen. BWLer und VWLer (sofern nicht mit einem roten Parteibuch ausgestattet) duerften das vermutlich aehnlich sehen. Oder?
Dazu kommt dann natuerlich, wie Bio richtig ausgefuehrt hat, die Globalisierung, die den Wert unserer Deutschen Infrastruktur (und damit auch Verguetungen) dynamischer ausfallen laesst.
Selbstverstaendlich muss man ein Optimist sein, wenn man an die oben gemachten Aussagen glaubt, aber was waere die Alternative? (Aehhh, ich ahne es schon...)
(Ist uebrigens so aehnlich wie mit der Hoehe der Steuern. Die kann man auch nicht einfach nur heraufsetzen, wnn man hoehere Steuereinnahmen wuenscht. Das Gegenteil kann der Fall sein. BTW - war es nicht der ehemalige Bundesminister der Finanzen Schiller, der vor dem Parlament behauptete, dass es eine "wissenschaftliche Tatsache" ist, dass "niedriegere Steuersaetze dem Staat frueher oder spaeter zwingend hoehere Steuereinnahmen" bescheren? (Was ich allerdings nicht so sehe - es sei denn, die Steuern sind schon zu hoch ;-))
Gruss,
Ludger