Mathias Bigge: Kritik an Hartz 4

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Kritik an Hartz 4

Mathias Bigge
  • meinung
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    Du Hoschi
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      fastix®
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      Jan R.
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      Mathias Bigge
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        Daniela Koller
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          Mathias Bigge
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      Chräcker Heller
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        Mathias Bigge
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    fastix®
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    Sven Rautenberg
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      fastix®
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      TomIRL
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        Mathias Bigge
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              Ludger Keitlinghaus
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                Mathias Bigge
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                  Raik
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                    Mathias Bigge
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        Dark Sider
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        Chräcker Heller
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              Mathias Bigge
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      Mathias Bigge
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          Auge
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        Sven Rautenberg
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        Andreas-Lindig
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          Mathias Bigge
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      Ingo Turski
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      Tom
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      Ludger Keitlinghaus
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    Dark Sider
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                          TomIRL
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                                  Ludger Keitlinghaus
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              Mathias Bigge
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    Chräcker Heller
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      Auge
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    erika
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      wahsaga
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          wahsaga
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                  TomIRL
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              wahsaga
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      Andreas-Lindig
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    josef
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      Ludger Keitlinghaus
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    josef

Hi alle,

einfach nur, weil einer der führenden deutschen Wirtschaftswissenschaftler meiner Meinung ist, ohne es zu wissen:

http://zeus.zeit.de/hb/537574.xml
http://www.waz.de/waz/waz.tdt.startseite.php?zulieferer=dpa&redaktion=bdt&dateiname=iptc-bdt-20040823-4-dpa_6923700.nitf&kategorie=&catchline=&other=tdt&dbserver=1

Die "Reformen" erreichen ihr Ziel nicht, die Probleme auf dem Arbeitsmarkt zu lösen. Das wichtigste Anliegen, nämlich die Belebung des Binnenmarktes, wird mit ungeeigneten Mitteln angegangen (Senkung des Spitzensteuersatzes).

Jetzt auch eine lustige Kehrtwende bei der Wirtschaft: Nach heftiger Kritik an den 1 Euro Jobs bieten nun erste Verbandsvertreter an, 1 Euro Jobs in der Wirtschaft zu vermitteln, natürlich, "ohne bestehende Arbeitsplätze zu gefährden".

Beim Wettbewerb der Heuchler des Monats wird es diesen Moant eng:
Wirtschaftsvertreter und Berufspolitiker bringen da derartige Spitzenleistungen, dass die Kür des Gewinners schwer fällt.

Viele Grüße
Mathias Bigge

  1. Das hat hier nix verloren!

    Hi alle,

    einfach nur, weil einer der führenden deutschen Wirtschaftswissenschaftler meiner Meinung ist, ohne es zu wissen:

    http://zeus.zeit.de/hb/537574.xml
    http://www.waz.de/waz/waz.tdt.startseite.php?zulieferer=dpa&redaktion=bdt&dateiname=iptc-bdt-20040823-4-dpa_6923700.nitf&kategorie=&catchline=&other=tdt&dbserver=1

    Die "Reformen" erreichen ihr Ziel nicht, die Probleme auf dem Arbeitsmarkt zu lösen. Das wichtigste Anliegen, nämlich die Belebung des Binnenmarktes, wird mit ungeeigneten Mitteln angegangen (Senkung des Spitzensteuersatzes).

    Jetzt auch eine lustige Kehrtwende bei der Wirtschaft: Nach heftiger Kritik an den 1 Euro Jobs bieten nun erste Verbandsvertreter an, 1 Euro Jobs in der Wirtschaft zu vermitteln, natürlich, "ohne bestehende Arbeitsplätze zu gefährden".

    Beim Wettbewerb der Heuchler des Monats wird es diesen Moant eng:
    Wirtschaftsvertreter und Berufspolitiker bringen da derartige Spitzenleistungen, dass die Kür des Gewinners schwer fällt.

    Viele Grüße
    Mathias Bigge

    1. Moin!

      Das hat hier nix verloren!

      Bitte lies die </faq/> bevor Du das behauptest.

      MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

      fastix®

      --
      Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Development. Auch  für seriöse Agenturen.
    2. Hallo,

      Das hat hier nix verloren!

      Richtig, Deine Aussage hat hier nichts verloren, aber warum postest du sie dann?

      Gruss

      Jan

    3. Hi Du,

      Das hat hier nix verloren!

      1. Bitte keine Postings mit Fullquote und ohne relevanten eigenen Text.
      2. Bitte an Höflichkeit und Respekt denken.
      3. Dein Vorname ist "Du". Bist Du Chinesin?
      4. Dein Familienname ist "Hoschi". Was bedeutet das?

      Viele Grüße
      Mathias Bigge

      1. Hi Mattes

        1. Dein Vorname ist "Du". Bist Du Chinesin?

        Ne, das wäre dann der Nachname, die halten dass da ja anders rum.

        Gruss Daniela

        1. Hi Daniela,

          Ne, das wäre dann der Nachname, die halten dass da ja anders rum.

          Das ist richtig, aber "Du" ist vom lautlichen her ein chinesischer weiblicher Vorname, ich dachte deshalb, dass es sich bei der Posterin um eine Chinesin handele, die einen Vietnamesen, Hernn "Hoschi", geheiratet habe, der wiederum seinen Namen von einem Ansbacher Standesbeamten habe eindeutschen lasse.

          Viele Grüße
          Mathias Bigge

    4. Hallo,

      Das hat hier nix verloren!

      oder (gar nicht böse gemeint) "Du" hast hier nichts verloren? Die Wahl der Räume, in denen wir uns aufhalten, steht uns ja zum Glück weitesgehend frei. Mathias Posting ist definitiv ein "Gesprächsangebot", das absolut in dieses Forum hereinpast. Wir arbeiten mit unseren Werkzeugen ja nicht im luftleeren Raum, auch wenn ich bei manchen Themen der hier präsentierten Internetseiten manchmal das Gefühl habe ;-)

      Chräcker

      1. Hi Chräcker,

        Mathias Posting ist definitiv ein

        "Gesprächsangebot", das absolut in dieses Forum hereinpast. Wir arbeiten mit unseren Werkzeugen ja nicht im luftleeren Raum, auch wenn ich bei manchen Themen der hier präsentierten Internetseiten manchmal das Gefühl habe ;-)
        Danke Dir!

        Vielleicht könnte man hinzufügen, dass für viele, die länger dabei sind, solche Debatten das Salz in der Forumssuppe sind, weil viele andere "Fachpostings" dann doch oft nur die Wiederkehr des immer Gleichen darstellen. Sicher muss jeder seine Lernprozesse durchlaufen, aber wenn man länger mitliest, sieht man doch immer wieder die gleichen Fragen, die so leicht aus SELFHTML oder dem Archiv zu beantworten wären.

        Wie oft merkt man den Postern an, dass sie hier hochrotem Kopf das endgültig erregende Problem posten, nachdem sie schon geschlagene 10 Sekunden selber nach der Lösung gesucht haben. Hiiiilfeee!!!

        Ich freu mich jedesmal, wenn mal was Neues daherkommt, und man selber Gehirnschmalz aufbringen muss, um eine Antwort zu verfassen oder interessiert wartet, ob's ein anderer weiß. Oder halt mal was Berufliches, ein neues Internetprojekt, was Politisches oder Persönliches. Es ist bewusst gewollt, dass sowas hier abläuft.

        Wirklich gut finde ich, dass dies trotz der Tatsache funktioniert, dass hier so viele verschiedene Meinungen aufeinandertreffen. Das macht die Sache soviel spannender als in vielen Politforen, wo alle Beteiligten aus der gleichen Perspektive in die Welt schauen.

        Viele Grüße
        Mathias Bigge

  2. Moin!

    Jetzt auch eine lustige Kehrtwende bei der Wirtschaft: Nach heftiger Kritik an den 1 Euro Jobs bieten nun erste Verbandsvertreter an, 1 Euro Jobs in der Wirtschaft zu vermitteln, natürlich, "ohne bestehende Arbeitsplätze zu gefährden".

    Ja, das belebt die Konjuktur der Seifensieder. Die brauchen ziemlich viel von deren Produkt um sich den Mund nach der Lüge auszuwaschen.

    MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

    fastix®

    --
    Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Development. Auch  für seriöse Agenturen.
  3. Moin!

    einfach nur, weil einer der führenden deutschen Wirtschaftswissenschaftler meiner Meinung ist, ohne es zu wissen:

    Ich habe die Diskussion nicht allzu sehr verfolgt - ich krieg' wohl sowieso kein Arbeitslosengeld, sollte es mal soweit kommen, dafür zahl' ich ja auch nichts ein.

    Ich finde nur bemerkenswert, dass in der Diskussion um die 1-Euro-Jobs irgendwie immer davon ausgegangen wird, dass die Betroffenen dadurch nun wirklich extrem unmenschlich und verschwindend gering bezahlt würden.

    Stimmt ja nicht. Das Arbeitslosengeld 2 wird ja weitergezahlt.

    Die Betroffenen haben also folgende Wahl:
    1. Sie kriegen Alg2 und arbeiten nicht, weil kein Job angeboten wurde.
    2. Sie kriegen Alg2 plus den einen Euro je Stunde in einem Job.
    3. Sie kriegen beim Alg2 was abgezogen, weil sie einen angebotenen Job verweigert haben.

    Wenn jetzt von kritischer Seite behauptet wird, es gäbe gar keine besetzbaren 1-Euro-Jobs, weil's sowieso gar keine Jobs gibt, dann haben die Betroffenen doch eigentlich nicht so schrecklich viel zu befürchten, oder? Vielleicht kann mir das mal einer erklären, was da an Bosheiten drohen soll.

    - Sven Rautenberg

    1. Moin!

      Wenn jetzt von kritischer Seite behauptet wird, es gäbe gar keine besetzbaren 1-Euro-Jobs, weil's sowieso gar keine Jobs gibt, dann haben die Betroffenen doch eigentlich nicht so schrecklich viel zu befürchten, oder? Vielleicht kann mir das mal einer erklären, was da an Bosheiten drohen soll.

      Das genau so, wie jetzt bereits fest angestellte Mitarbeiter aus den Unternehmen gedrängt und duch rattenschlecht bezahlte und rüde behandelte Mitarbeiter z.B. von RUN- Zeitarbeit ersetzt werden, dies dann  mit 1-Euro- Jobs vorgenommen wird. Allerdings beschleunigt, weil der betriebswirtschaftliche Nutzen (und also die kriminelle Energie) zunimmt.

      In der Konsequenz wird das uns alle treffen.

      fastix®

      --
      Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Development. Auch  für seriöse Agenturen.
    2. Moin!

      Ich habe die Diskussion nicht allzu sehr verfolgt - ich krieg' wohl sowieso kein Arbeitslosengeld, sollte es mal soweit kommen, dafür zahl' ich ja auch nichts ein.

      Ja das ist aber das falsche Argument, weil wenn Du mit Deiner Firma krachen gehst geanu unter das SGBII fällst. Also direkt von Hartz IV betroffen wärst. Die Leute die in die AV zahlen fallen nicht in den Bereich Hartz IV.

      Wenn jetzt von kritischer Seite behauptet wird, es gäbe gar keine besetzbaren 1-Euro-Jobs, weil's sowieso gar keine Jobs gibt, dann haben die Betroffenen doch eigentlich nicht so schrecklich viel zu befürchten, oder? Vielleicht kann mir das mal einer erklären, was da an Bosheiten drohen soll.

      Zunächst must du als Bedürftig eingeschätzt werden.
      Das bedeute das Du alles bsi auf das Unterhemd offenlegen mußt inklusive dem Vermögen deiner Kinder und der Ehefrau. Allein das ist schon Erniedrigend genug.
      Sollte dann festgestelt werden, das Du Berechtigt bist Geld zu empfangen, wirst Du zu Leistungen hernagezogen, zu denen der Statt so oder so verpflichtet ist.
      Mal angenommen du willst den Job haben, den Du da für 1EUR erledigst, dann führt da kein Weg hinein.
      Das heißt der Staat entledigt sich seiner Pflicht zu Lasten der Allgmeinheit in dem er nämlich erforderliche Arbeitsplätze nicht marktgerecht zur Verfügung stellt.

      Nicht zu vernachlässigen ist der Faktor Zeit, jemand der sich intensiv um Arbeit bemüht ist damit ca 4-6 Stunden tatsächlich beschäftigt.

      Viele Dinge , müßen auch während der üblichen Geschäftszeiten erledigt werden. Und wann soll er das tun wenn er mit bis zu 40 Stunden mit gemeinnütziger Arbeit verbringt.
      Und was ist mit den Leuten die ohnehin schon ehrenamtlich sich engagieren, um einfach die sozialen Kontakte nicht zu verlieren?

      Mal ne ganz private Frage, wann stellt Ihr den ersten Angestellten fest ein?
      Oder wartet Ihr auf die 1 EUR Regelung und beschäftigt dann einen Hartz IV Empfänger? Immerhin habt Ihr Ihn ja mit euren Steuern bezahlt!

      Ist der Sarkasmus erkennbar oder solte ich es wieder ranschreiben?
      TomIRL

      1. Hi TomIRL,

        Mal ne ganz private Frage, wann stellt Ihr den ersten Angestellten fest ein?
        Oder wartet Ihr auf die 1 EUR Regelung und beschäftigt dann einen Hartz IV Empfänger? Immerhin habt Ihr Ihn ja mit euren Steuern bezahlt!

        Sarkastisch gefragt, aber ich glaube nicht, dass allzu viele Kameraleute und Cutter zum Sozialamt latschen. Aber Deine Frage nehme ich durchaus Ernst: Bei mir hängt das vor allem an der Auftragslage. Der Binnenmarkt hängt völlig durch und genau da ist das Problem vieler meiner Kollegen, nciht so sehr bei den häufig genannten Nebenfaktoren. Faktor zwei sind die Lohnnebenkosten und die Möglichkeit, diese zu umgehen, indem man die Leute als Freie beschäftigt. Beide Seiten sind ja heftig daran interessiert, möglichst wenig vom verdienten Geld in die Sozialsysteme einzubringen, da aus diesem Nirvana nichts oder nur äußerst wenig zurückkommt. Ich kenne den aktuellen Wert nicht, aber vielleicht weiß es einer von euch: Wieviel muss man aktuell einzahlen, um später einen Euro Rente zu bekommen?

        Viele Grüße
        Mathias Bigge

        --
        http://aktuell.de.selfhtml.org/tippstricks/index.htm
        Norbert Blüm: "Die Renten sind sicher!"
        1. Hi TomIRL,

          Mal ne ganz private Frage, wann stellt Ihr den ersten Angestellten fest ein?
          Oder wartet Ihr auf die 1 EUR Regelung und beschäftigt dann einen Hartz IV Empfänger? Immerhin habt Ihr Ihn ja mit euren Steuern bezahlt!
          Sarkastisch gefragt, aber ich glaube nicht, dass allzu viele Kameraleute und Cutter zum Sozialamt latschen.

          Nö aber ich kann gut jemand brauchen der die lästige Alltagsarbeit abnimmt den Posteingang sortieren Unterschriftenmappe vorbereiten Standardanrufe annehmen  und abwimmeln, mal das Büro wischen.. Die Ordner müßten sortiert werden. Briefe überbracht werden.
          Warum nicht einen 1 EUR Angestellten.
          Außerdem gibt es genug qualifizierte Ingenieure die solche Arbeiten auch sehr ordentlich abnehmen können.

          Aber Deine Frage nehme ich durchaus Ernst: Bei mir hängt das vor allem an der Auftragslage. Der Binnenmarkt hängt völlig durch und genau da ist das Problem vieler meiner Kollegen, nciht so sehr bei den häufig genannten Nebenfaktoren. Faktor zwei sind die Lohnnebenkosten und die Möglichkeit, diese zu umgehen, indem man die Leute als Freie beschäftigt.

          Das geht ja auch in Ordnung.
          Nur zur Zeit findet doch beinahe eine Marktkanibalisierung statt, wer arbeitet den in Deiner Branche noch für die üblichen Tariflichen Entlohnungen für freie Mitarbeiter?
          Und ja falls wieder dumme Fragen gibt (nicht von Dir Mattes), es gibt Listen was ein Designer für eine Logoentwicklung verlangen sollte und auch im Bereich Kamera Cutt gibt es da Richtlinien. Und von diese Tarifen sind wir zur Zeit weit weg.

          TomIRL

          Beide Seiten sind ja heftig daran interessiert, möglichst wenig vom verdienten Geld in die Sozialsysteme einzubringen, da aus diesem Nirvana nichts oder nur äußerst wenig zurückkommt. Ich kenne den aktuellen Wert nicht, aber vielleicht weiß es einer von euch: Wieviel muss man aktuell einzahlen, um später einen Euro Rente zu bekommen?

          Viele Grüße
          Mathias Bigge

          1. Hi TomIRL,

            Es wäre wirklich verrückt, wenn man bei Hartz 4 nicht noch nachbessern würde, und die 1 Euro Kräfte einfach auf den ohnehin belasteten Arbeitsmarkt losließe.

            Nur zur Zeit findet doch beinahe eine Marktkanibalisierung statt, wer arbeitet den in Deiner Branche noch für die üblichen Tariflichen Entlohnungen für freie Mitarbeiter?

            Tatsächlich ist ein Aspekt freier Zuarbeiten, die ich ja auch selber übernehme, dass man sehr direkt am Markt hängt, im guten wie im schlechten Sinne.

            Kannibalisierung ist schön gesagt. Es schwinden die Schamgrenzen. In vielen Bereichen beschäftigt man heute hoch qualifizierte Arbeitskräfte als kostenlose "Praktikanten", weil die sich gezwungen sehen, sowas zu machen, um sich nicht aus der Arbeitslosigkeit heraus bewerben zu müssen.

            Und ja falls wieder dumme Fragen gibt (nicht von Dir Mattes), es gibt Listen was ein Designer für eine Logoentwicklung verlangen sollte und auch im Bereich Kamera Cutt gibt es da Richtlinien. Und von diese Tarifen sind wir zur Zeit weit weg.

            Ja, teilweise, obwohl ich aus leidvoller Erfahrung weiß, dass gute Kameraleute immer noch recht ordentlich verdienen.

            Viele Grüße
            Mathias Bigge

            1. Hi,

              Und ja falls wieder dumme Fragen gibt (nicht von Dir Mattes), es gibt Listen was ein Designer für eine Logoentwicklung verlangen sollte und auch im Bereich Kamera Cutt gibt es da Richtlinien. Und von diese Tarifen sind wir zur Zeit weit weg.
              Ja, teilweise, obwohl ich aus leidvoller Erfahrung weiß, dass gute Kameraleute immer noch recht ordentlich verdienen.

              genau das ist der Humor, der Deutschland und die Deutsche Wirtschaft wieder nach oben bringen wird.   :-)

              Erst kommt die Erheiterung, dann der Aufschwung. Als Dankeschoen ein kleiner Verweis auf ein Interview mit einem der groessten Erheiterer unserer Tage: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,314808,00.html

              "Die verwirrte Generation kann nur Verwirrung weitergeben." - Etwas ungluecklich, dass die Loser gerade die Regierung bilden.

              Gruss,
              Ludger

              1. Hi Ludger,

                Als Dankeschoen ein kleiner Verweis auf ein Interview mit einem der groessten Erheiterer unserer Tage: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,314808,00.html

                Interessant. Ich habe Anfang des Jahres mit einiger Verspätung die "Kritik der zynischen Vernunft" gelesen, und war nicht wirklich begeistert. Am Interessantesten fand ich die Abschnitte über die Weimarer Zeit, aber das ist einfach aufgrund persönlicher Interessen so.

                In dem von Dir zitierten Interview haben mich einige Passagen gestört:

                "Als meine "Kritik der zynischen Vernunft" erschien, 1983, hatte sich die radikale Linke hauptsächlich mit tragikomischen Wiederholungsszenarien aus den dreißiger Jahren beschäftigt. Wir haben von 1967 bis zur Baader-Meinhof-Krise 1977 Volksfront gespielt und tapfer Hitlers Aufstieg verhindert. "

                Das finde ich, vor allem auch mit dem "wir" einfach nur albern. Da erscheinen die K-Grüppler und Radikal-Anarchos als Repräsentanten einer Bewegung, die sie bestenfalls karikiert haben. Ende der 60er hat sich auch in Deutschland wirklich etwas bewegt, mit der Ostpolitik, dem Aufstand gegen die Verklemmtheit und den Muff der akademischen Ausbildung. Die Deppen, die meinten, die Vorbilder für eine Erneuerung der BRD in der SU Breshnews, bei Mao oder Enver Hoxha oder irgendwelchen Splittergruppen der Weimarer Zeit zu finden, waren auch damals eine Lachnummer.

                1983, da fällt mir vor allem die auslaufende Friedensbewegung ein. Dann natürlich die Erfolge der Grünen, die damals noch was Frisches, Provozierendes hatten. Inzwischen haben sich da ja die langweiligsten Pastorentöchter der Welt an die Spitze lamentiert. Neue Deutsche Welle vielleicht, die Frauenbewegung, David Bowie, Police, Run DMC und die ersten Erfolge des HipHop, aber wieso Volksfront?

                "Die 68er sind an der Spitze der Gesellschaft angekommen."
                Es gibt ein paar, die sich mit Recht 68 nennen können, vielleicht Daniel Cohn-Bendit, vielleicht Joschka Fischer, der aber nicht daran erinnert werden möchte. Sicher aber nicht Schröder oder Clement, die den Kurs der Bundesregierung bestimmen.

                Ich könnte darauf pfeifen, die 68 zu verteidigen, aber es geht mir wirklich auf den Zeiger, dass sich heute jeder zweite über 50jährige als geläuterter 68 verkauft. Genau diese verklemmten Heinis sind es anscheinend, die das Bild der weltweiten Studentenrevolte bei den jungen Leuten von heute
                prägen.

                Ich habe die 68-Demos als Schüler erlebt und war begeistert davon, dass endlich mal jemand sich traute, den langweiligen Spießern in den Allerwettesten zu treten. Für viele ist heute einfach nicht mehr klar, wie verklemmt die Bundesrepublik der Gründerjahre war.

                Viele Grüße
                Mathias Bigge

                1. Hallo, Mathias!

                  Es gibt ein paar, die sich mit Recht 68 nennen können, vielleicht Daniel Cohn-Bendit, vielleicht Joschka Fischer, der aber nicht daran erinnert werden möchte. Sicher aber nicht Schröder oder Clement, die den Kurs der Bundesregierung bestimmen.

                  "Erst im Oktober 1982 wurde ein gescheiterter Sponti namens Josef Fischer bei den Grünen aktiv." - Jutta Ditfurth in "neue revue" (http://meltingpot.fortunecity.com/dunsmuir/801/presse/neuerevue9942.htm ff.)
                  fischer & bendit 68er?

                  disclaimer: für den warheitsgehalt der verlinkten seite bin ich nicht verantwortlich. ;-)

                  freundl. Grüsse aus Berlin, Raik

                  1. Hi Raik,

                    fischer & bendit 68er?

                    Du kannst Dich bei solchen Infos auf mich verlassen *g*
                    Man wird nicht 68er, wenn man bei den Grünen eintritt, ^man hört eher auf, einer zu sein.

                    http://www.frankreich-sued.de/montauban-server/Cohn-Bendit.htm
                    Die Angaben stimmen.

                    http://projects.brg-schoren.ac.at/1968/biogr1.htm

                    Viele Grüße
                    Mathias Bigge

      2. Hallo,

        nicht zu vergessen, dass deine/seine/meine Kinder das ALGII für dich/ihn/mich zurückzahlen müssen...

        MfG

        Dark Sider

      3. Hallo,

        ohne damit Hart IV bewerten zu wollen:

        Zunächst must du als Bedürftig eingeschätzt werden.
        Das bedeute das Du alles bsi auf das Unterhemd offenlegen mußt
        inklusive dem Vermögen deiner Kinder und der Ehefrau. Allein das
        ist schon Erniedrigend genug.

        das mag man berechtigt erniedridgend finden, aber ich persönlich hoffe doch stark, das "Bedürftigkeit" kontroliert wird. Dazu gehören dann leider finazielle Offenlegungen, die man als "erniedrigens" ansehen kann. Aber wie soll das sonst gehen? Da kommt ein ehemaliger "leitender Angestellte" einer großen Firma (um mal ein klische zu nutzen) und meldet sich arbeitslos. Haus, Ferraries und Bossanzüge gehören alle seiner Frau und seinen Kinder, die zwar noch nicht mal in der Oberstufe sind, aber eben alles schon mal vorab geerbt haben. Da sitzt er nun in seiner Villa und erklärt, Hosentaschen umkrempelnd, das er eine weitere Offenlegung des finanziellen Rahmens leider als erniedrigend ansehen würde. JA, das werden vielleicht die Ausnahmen sein, aber ich denke, es gilt doch gleiches Recht für alle.

        Damit möchte ich auch keine Wertung über die Bemessungshöhe und Freibeträge etc abgeben, aber vom Grundsatz möchte ich doch schwer hoffen, das die Prüfung der wirklichen finaziellen Lage eines Antragstellers "gewissenhaft" UND genau geprüft wird.

        Chräcker

        1. Hallo,

          ohne damit Hart IV bewerten zu wollen:

          Zunächst must du als Bedürftig eingeschätzt werden.
          Das bedeute das Du alles bsi auf das Unterhemd offenlegen mußt
          inklusive dem Vermögen deiner Kinder und der Ehefrau. Allein das
          ist schon Erniedrigend genug.

          nutzen) und meldet sich arbeitslos. Haus, Ferraries und Bossanzüge gehören alle seiner Frau und seinen Kinder, die zwar noch nicht mal in der Oberstufe sind, aber eben alles schon mal vorab geerbt haben. Da sitzt er nun in seiner Villa und erklärt, Hosentaschen umkrempelnd, das er eine weitere Offenlegung des finanziellen Rahmens leider als erniedrigend ansehen würde. JA, das werden vielleicht die Ausnahmen sein, aber ich denke, es gilt doch gleiches Recht für alle.

          Es gilt natürlich gleiches Recht für alle...
          Aber es geht darum, dass man nich explizit seine Armut beweisen muß, wie es zur Zeit der Fall ist, sondern nachweisen sollte, dass man über keinen Reichtum verfügt.
          Die Grenze ist für mich da wo der Staat den Zustand und die Beschaffenheit der Unterhsosen prüft, und das Schlafzimmer kontrolliert um nachzuweisen, dass tatsächlich Bedarf an neuer Bettwäsche besteht.

          Ein weiterer Kritikpunkt ist die Definition einer Wirtschaftsgemeinschaft.
          Da werden auf einmal Haushaltsangehörige zur die tatsächlich nicht gemeinsam wirtschaften aber im gleichen Bett schlafen zur Deckung des Lebensunterhaltes gezwungen.
          Wenn Du an Deine Jugend und an Deine ersten Freundin denkst weisst Du vielleicht was ich meine.
          Man teilt zwar das Bett und den Haushalt, nicht aber das Geld, Maximal zahlt jeder auf ein gemeinsames Konto ein, von dem dann der gemeinsame Bedarf gedeckt wird. Nach der Partnerschaftsdefinition wird dies nicht mehr ohne Konsequenzen möglich sein.

          Damit möchte ich auch keine Wertung über die Bemessungshöhe und Freibeträge etc abgeben, aber vom Grundsatz möchte ich doch schwer hoffen, das die Prüfung der wirklichen finaziellen Lage eines Antragstellers "gewissenhaft" UND genau geprüft wird.

          Und ich möchte hoffen, dass bei aller Genauigkeit ein bischen der gesunde Menschenverstand verwendet wird, und allzu erniedrigende Maßnahmen den Menschen erspart bleiben.
          Auch das ist offizielle Linie der FDP...
          ToMIRL

          1. Hallo,

            es führt also auf eine Wertung der Bemessungsgrundlage hinaus, und da gebe ich Dir grundsätzlich recht, das man da kritisch auch auf die Würde der zu prüfenden Antragsteller achten muß. Aber grundsätzlich halte ich eine genaue Prüfung für wichtig.

            Die Grenze ist für mich da wo der Staat den Zustand und die
            Beschaffenheit der Unterhsosen prüft, und das Schlafzimmer
            kontrolliert um nachzuweisen, dass tatsächlich Bedarf an neuer
            Bettwäsche besteht.

            Das empfinde ich allerdings als grundsätzlich gerechtfertigt. Die Anspruchshaltung gehen auch bei diesen alltäglichen und natürlich "intimen" Gebrauchsgütern stark auseinander und gehen nicht zuletzt ins Geld. Und ich würde ungerne die vielleicht doch überzogene Anspruchshaltung dritter auch im Hinblick auf Bettwäsche zahlen wollen. Natürlich ist das sehr "difizil"... Aber wenn jemand einen neuen Fernseher haben möchte, weil der alte nach zehn Jahren zwar noch tadellos in Ordnung ist, aber die Bilddiagonale nicht mit denen der Geräte der Freunde mithalten kann, ist das genauso zu prüfen, wie jedes Jahr eine neue Bettwäschenbestellung. Nur das das eine eben im "intimeren" Wohnbereich gebraucht wird.

            Wenn Du an Deine Jugend und an Deine ersten Freundin denkst weisst
            Du vielleicht was ich meine.
            Man teilt zwar das Bett und den Haushalt, nicht aber das Geld,

            Getrennte Kassen habe ich in so einem Fall immer als höchst beleidigend gefunden (ich habe immer erheblich mehr verdient, als meine Freundinen) und habe ich sogar auch immer dann abgelehnt, wenn wir nur das Bett, aber nicht die Wohnung teilten ;-) Aber gut, das ist natürlich höchst individuell ;-)

            jedoch: wie will man das denn nun trennen? ich kenne Leute in meinem Umfeld, die haben trotz jahrelanger Ehe noch komplett getrennte Kassen. Brauchen die dann auch nicht herangezogen werden? Und wie ist es dann mit dem (Klische-an) Managerpäärchen, das seit 20 Jahren ohne Eheschein zusammen lebt und jeder sein Konto hat und er bleibt dann weiterhin im "Haus in guter Wohnlage" wohnen, schaut auf die Alster runter und überlegt, das es mal wieder Zeit für den Skiurlaub in Aspen wäre, und bezieht, weil ja getrennte Kassen, weiterhin Geld aus der Sozialkasse?

            Warum darf man da nicht genauer hinschauen?

            Chräcker

            1. Natürlich ist das sehr "difizil"... Aber wenn jemand einen neuen Fernseher haben möchte, weil der alte nach zehn Jahren zwar noch tadellos in Ordnung ist, aber die Bilddiagonale nicht mit denen der Geräte der Freunde mithalten kann, ist das genauso zu prüfen, wie jedes Jahr eine neue Bettwäschenbestellung. Nur das das eine eben im "intimeren" Wohnbereich gebraucht wird.

              Genau.. Deine Herangehensweise ist das Problem.
              Zunächst gehst Du mal davon aus, dass er ja alles hat was er braucht und sich somit eine Leistung erschleichen will.
              Dreh mal den Spieß und die Sichtweise um....
              Er will nichts was Ihm nicht zusteht, er will nicht besch.. und er hat schon 2 Wochen mit sich gerungen den Antrag auf neue Bettwäsche zu stellen. Er will billige Bettwäsche aus dem Katalog bestellen, er macht konkrete Preis und Produktangaben auf dem Antrag.
              Und nu kommt der Kontrolldienst zu Ihm unangemeldet in die Wohnung und will seine Bettwäsche sehen und zwar volständig, sowohl die die gerade in Benutzung ist als auch die die evtl. sonst noch vorhanden ist.
              Und zur Sicherheit, weil er könnte was versteckt haben, gucken sie noch in alle Schränke und unters Bett.
              Das ganze ohne richterliche Anordnung und Durchsuchungbeschluß.
              Gibs nicht?
              Gibs doch.. ich kann Namen und Adresse von Betroffenen nennen.

              Hast Du schon mal was von Unverletzlichkeit der Wohnung gehört?
              Und die Kontrolleure bewegen sich auf rechtlich sehr dünnem Eis, dass wissen Sie auch.

              Ich sage ausdrückllich nichts gegen Augenscheinliche Kontrollen ob etwas legitim ist oder nicht.

              TomIRL

              1. Hi,

                Hast Du schon mal was von Unverletzlichkeit der Wohnung gehört?
                Und die Kontrolleure bewegen sich auf rechtlich sehr dünnem Eis, dass wissen Sie auch.

                nunja, _erzwingen_ können sie das ja nicht. Aber Du hast schon recht: die Praxis (der jetzigen Sozialhilfe, die ja übernommen werden könnte) sieht anders aus: wer eine Durchsuchung verweigert, macht sich verdächtig und muß diesen Verdacht - ob begründet oder nicht - erst widerlegen, um Leistungen zu erhalten. Und um diesen zu wiederlegen, muß er sich mit einer Durchsuchung ohne richterliche Anordnung einverstanden erklären ... sofern es dazu dann nicht schon zu spät ist.

                freundliche Grüße
                Ingo

                1. Hi,

                  nunja, _erzwingen_ können sie das ja nicht. Aber Du hast schon recht: die Praxis (der jetzigen Sozialhilfe, die ja übernommen werden könnte) sieht anders aus: wer eine Durchsuchung verweigert, macht sich verdächtig und muß diesen Verdacht - ob begründet oder nicht - erst widerlegen, um Leistungen zu erhalten. Und um diesen zu wiederlegen, muß er sich mit einer Durchsuchung ohne richterliche Anordnung einverstanden erklären ... sofern es dazu dann nicht schon zu spät ist.

                  Es ist beinahe Sicher, dass diese praxis übernommen wird.
                  Im Grunde ist der neue Antrag nämlich anderes als ein ausformulierter und an alle Bedürfnisse angepasstere Fragebogen nach BSHG.

                  Es geht auch anders..
                  Verweigern und Klagen.
                  Und Du bekommst bei solchen Maßnahmen recht.
                  Dazu mußt Du nur eine Bedingung erfüllen, Du mußt während der Zeit wo die Klage läuft Deine Lebensunterhalt bestreiten können, und das wird schwierig. (Die Klage selbst ist kostenfrei)
                  Ein bischen pervers ist das schon...

                  TomIRL

                  1. moin Tom

                    Es geht auch anders..
                    Verweigern und Klagen.
                    Und Du bekommst bei solchen Maßnahmen recht.
                    Dazu mußt Du nur eine Bedingung erfüllen, Du mußt während der Zeit wo die Klage läuft Deine Lebensunterhalt bestreiten können, und das wird schwierig. (Die Klage selbst ist kostenfrei)

                    Noch ist das kostenfrei:
                    http://www.lexisnexis.de/aktuelles.php?showaktuelles=51143&or=14&ur=&tt=news

                    und die auf Grund des Geldmangels geplante örtliche Zusammenlegung von mehreren Sozialgerichten wie hier in BaWü zum Beispiel, erleichtert die Zugänglichkeit eines AlgII-Empfängers auch nicht grade.

                    Ein bischen pervers ist das schon...

                    Da hast du vollkommen Recht

                    Gruß Josef

                  2. Hi,

                    Dazu mußt Du nur eine Bedingung erfüllen, Du mußt während der Zeit wo die Klage läuft Deine Lebensunterhalt bestreiten können, und das wird schwierig. (Die Klage selbst ist kostenfrei)

                    ... bis unmöglich. Ich hatte mal eine Klage für einen Betreuten beim Verwaltungsgericht anhängig. Nach 2 1/2 Jahren wurde ein Termin anberaumt. Schade - ich hätte gern ein Grundsatzurteil in dieser Sache erstritten, aber der Betreute war inzwischen leider verstorben.
                    Und eine einstweilige Anordnung hat meinen Erfahrungen nach in den allermeisten Fällen keine Aussicht auf Erfolg.
                    Fazit: Sozialämter können ungeniert ihren Ermessensspielraum überziehen, da eine gerichtliche Überprüfung nicht stattfindet. Daher konnte ich Klienten meist auch nur raten, weder Widerspruch noch Klage einzureichen sondern die Bedingungen des Sozialamtes zu akzeptieren und wirklich _alles_ zu tun, was verlangt wird.

                    freundliche Grüße
                    Ingo

                2. Hallo

                  ... die Praxis (der jetzigen Sozialhilfe, die ja übernommen werden könnte) sieht anders aus

                  Soweit ich mich umgehört und -gelesen habe, wird die jetzige Sozialhilfepraxis
                  nicht übernommen. Und zwar nicht, weil die Gesetzeslage so viel netter gegenüber
                  den Antragstellern wird, sondern weil mit dem ALG II Dinge wie: Winter-,
                  Kleidungs- und Heizungsgeld etc. entfallen sollen.

                  Somit ist das Argument mancher Politiker: "Regt euch nicht auf, Sozialhilfe-
                  empfängern wird es doch besser gehen, die bekommen mehr Geld!" recht fadenscheinig.
                  Ich empfinde auch die Anhebung des Sparerfreibetrages für
                  Kleinkinder als puren Beruhigungsversuch für die kochende Volksseele.
                  Die Freistellung z.B. einer Ausbildungsversicherung für die Kinder hätte ich
                  als wesentlich sinnvoller erachtet.

                  Ansonsten bin ich auch für eine Prüfung der Bedürftigkeit. Sozialhilfe, wie
                  Arbeitslosenhilfe und auch ALG II sind staatliche Leistungen, die aus Steuermitteln
                  bezahlt werden. Wie weit man zu diesem Zweck in die Intimsphäre der Betroffenen
                  eindringt, ist doch offensichtlich, neben der nominellen Höhe der Leistung,
                  _der_ offene Punkt.

                  Ich bin mir allerdings nicht sicher, inwieweit die hier stattfindende Diskussion
                  zu diesem Thema von Tatsachen und nicht von Vermutungen ausgeht.

                  Tschö, Auge

                  --
                  Die Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber es unmöglich ist zu schweigen.
                  (Victor Hugo)
                  1. Hi,

                    Soweit ich mich umgehört und -gelesen habe, wird die jetzige Sozialhilfepraxis
                    nicht übernommen. Und zwar nicht, weil die Gesetzeslage so viel netter gegenüber
                    den Antragstellern wird, sondern weil mit dem ALG II Dinge wie: Winter-,
                    Kleidungs- und Heizungsgeld etc. entfallen sollen.

                    doch. Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, sind einige Sozialämter schon jetzt dazu übergegangen, solche Bedarfe nicht über "einmalige Beihilfen" sondern pauschal mit der monatlichen Auszahlung zu berücksichtigen. Genau deswegen liegt das Alg 2 etwas über dem Regelsatz der Sozialhlfe.

                    freundliche Grüße
                    Ingo

                  2. Hallo Auge

                    _der_ offene Punkt.

                    Unabhängig davon, in wie weit bestimmte Szenarien, die es zur Zeit ganz sicher gibt, ab Januar zum tragen kommen, ist _der_ offene Punkt eigentlich die Frage, wie die mit Hartz IV freigesetzten oder auch investierten Mittel sinnvoll dafür eingesetzt werden können, Menschen dauerhaft aus dem Sozialsystem zu entlassen.
                    D.h. ihnen durch geeignete Maßnahmen, die können individuell sehr unterschiedlich sein , eine Möglichkeit zu geben sich Ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.

                    Die Partner die bisher dafür gewonnen werden konnten, (DGB und BDI) sind nicht die geiegneten Partner um solche Reformen auf den Weg zu bringen.
                    Zumal beide Verbände aus Fortbildungsmaßnahmen nicht unbeträchtliche Einnahmen erzielen. Die Förderung die also aus dieser Richtung zu erwarten ist, ist also nur sehr einseitig.

                    TomIRL

            2. Hi Chräcker,

              Getrennte Kassen habe ich in so einem Fall immer als höchst beleidigend gefunden (ich habe immer erheblich mehr verdient, als meine Freundinen) und habe ich sogar auch immer dann abgelehnt, wenn wir nur das Bett, aber nicht die Wohnung teilten ;-) Aber gut, das ist natürlich höchst individuell ;-)

              Wirklich: Ich habe noch nie mit einer Partnerin ein gmeinsames Konto gehabt, nur im Geschäftsbereich habe ich sowas ausgehalten, und dann nur, wenn's nicht zu vermeiden war. Wie haben die Mädels denn reagiert, wenn Du ihnen nach kurzer Romanze vorgeschlagen hast, ein gemeinsames Konto einzurichten?

              Und wie ist es dann mit dem (Klische-an) Managerpäärchen, das seit 20 Jahren ohne Eheschein zusammen lebt und jeder sein Konto hat und er bleibt dann weiterhin im "Haus in guter Wohnlage" wohnen, schaut auf die Alster runter und überlegt, das es mal wieder Zeit für den Skiurlaub in Aspen wäre, und bezieht, weil ja getrennte Kassen, weiterhin Geld aus der Sozialkasse?

              Sorry, Chräcker, aber das gehört ja wohl ins Reich der Phantasie bzw. in die BILD, da gibt's bessere Betrugsmöglichkeiten, wenn man Geld hat und eine solche kriminelle Energie aufbringt. Natürlich muss Kontrolle sein, aber das wirkliche Problem dürfte sein, dass die Abgebrühten sich über die Kontrollen totlachen, während die alleinerziehende Mutter mit Kleinkind dem hilflos ausgeliefert ist.

              Warum darf man da nicht genauer hinschauen?

              Mal angenommen, einer von uns lernt eine hübsche Sozialempfängerin kennen, verliebt sich unsterblich, und bekäme kurz darauf einen 14 seitigen Fragebogen von irgendeiner Behörde?

              Was ich für realistisch halte:

              Jemand bezieht Sozialleistungen und arbeitet schwarz für ein paar hundert Euro nebenbei, so dass er insgesamt auf 1000 bis 1200 Euro kommt. Es gibt natürlich Wege, dieses Problem zu minimieren, z.B., dass den Unternehmen, etwa der Baubranche, der Gastronomie, dem Transportwesen und dergleichen mehr wirkliche Strafen angedroht werden, nicht so wie jetzt, dass sie nicht mal den Gewinn eines Tages ausmachen.

              Nehmen wir an, einer erschleicht sich ein Betttuch mehr pro Jahr als er braucht: Wen interessiert das? Das Mistding dürfte bei Kick 9 Euro kosten, die Kontrolle den Steuerzahler 500 Euro...

              Viele Grüße
              Mathias Bigge

              1. Hallo,

                Wie haben die Mädels denn reagiert, wenn Du ihnen nach kurzer
                Romanze vorgeschlagen hast, ein gemeinsames Konto einzurichten?

                ohne jetzt zurückrudern zu wollen. Mit "gemeinsames Konto" meine ich "gemeinsame (unkontroliert vermischte) Kasse" - während ich und meine Partnerien getrennt wohnten, hatten wir jeder unser Gehaltskonto. Allerdings wohnte ich dann später immer mit Mädels zusammen, die noch zur Schule gingen (inklusive meiner Frau, sie ist 8 Jahre jünger als ich, auch heute noch :-)))) - Somit gab es dann auch nur ein Konto: meins. Doch auch jetzt als "länger zusammenseiendes Ehepaar" haben wir nur eins.

                Aber es wurde nie gefragt: von welchem Konto kommt denn jetzt das Geld?  Wir haben uns bei dem Konto bedient, bei dessen Bankschalter wir vorbei kamen. Und als meine jeweiligen Freundinen noch gar kein "Konto" hatten, war es eh meins. Nach Urlauben oder gemeinsamen Abendessen oder Kinoabenden und und und wurde nie verrechnet. Wer kein Geld hatte, ließ den Partner bezahlen. Da verwischt dann alles ziemlich schnell. Es gibt kein "mein Geld, Dein Geld" oder gar "Haushaltsgeld" ;-) Ein Umstand, der sich natürlich in meinem heutigen Leben stark ausbezahlt ;-))))

                Mal angenommen, einer von uns lernt eine hübsche Sozialempfängerin
                kennen, verliebt sich unsterblich, und bekäme kurz darauf einen 14
                seitigen Fragebogen von irgendeiner Behörde?

                Wenn ich "wieder" selber Geld verdienen würde, und selbige Sozialhilfeempfängerin wäre (m)eine richtige Freundin im Sinne von "ich versuche mein Leben mit ihr aufzubauen", dann würde sie auch von meinem Geld mitleben und bräuchte in der Tat entsprechend weniger von der Solidargemeinschaft. Aber hier bewegen wir uns wieder in der "Richtlinien" und "Ermessensfrage". Wann ist eine Partnerschaft eine Lebensgemeinschaft bei der man sich gegenseitig stützt und so die Gesellschaft eben auch finaziell entlasten kann. Ich verstehe Partnerschaften auch als Solidargemeinschaften. (Unter der Ermessensfrgae fällt natürlich auch die Frage: was bedeutet "kurz darauf")

                Chräcker

                1. Hi Chräcker,

                  interessant, da bin ich doch eher traditionelles Männchen.

                  Allerdings wohnte ich dann später immer mit Mädels zusammen, die noch zur Schule gingen (inklusive meiner Frau, sie ist 8 Jahre jünger als ich, auch heute noch :-)))) - Somit gab es dann auch nur ein Konto: meins. Doch auch jetzt als "länger zusammenseiendes Ehepaar" haben wir nur eins.

                  Mein Gott, bin ich ein Opa, ich erinnere mich gar nicht mehr genau, wie das während der Schulzeit war. Aufgrund meiner wohlhabenden Eltern (Apanage) und eigenem Arbeitseinsatz (Taxibetrieb mit Freunden) hatte ich als Studi ziemlich viel Geld und habe meistens die Mädels eingeladen.

                  Wenn ich "wieder" selber Geld verdienen würde, und selbige Sozialhilfeempfängerin wäre (m)eine richtige Freundin im Sinne von "ich versuche mein Leben mit ihr aufzubauen", dann würde sie auch von meinem Geld mitleben und bräuchte in der Tat entsprechend weniger von der Solidargemeinschaft.

                  Gut, dass Du hier nochmal nachgehakt hast. Mir ist nämlich klar geworden, dass ich vor allem dann Probleme hätte, wenn ich der Sozialhilfeempfänger wäre, und könnte sicher nichts annehmen. Vielleicht eher eine Schwäche. Eine andere Sache, die mir aufgefallen ist, dass ich
                  1. noch nie so richtig unter Geldmangel gelitten habe, obwohl ich manchmal nicht viel verdient habe. Ich kann mich ganz gut auf schmale Kost einstellen.
                  2. noch nie mit einer Frau zusammen war, die nichts verdient hat, außer in der Schulzeit natürlich, aber da waren es eher Töchter aus wohlhabenden Familien.

                  Ob das eine bewusste Auswahl war, weiß ich nicht genau zu sagen, unter meinen männlichen Freunden gibt es durchaus sympathische Habenichtse und Nichtsnutze. Ich glaube, ich mag es, wenn eine Frau auf eigenen Füßen steht und nicht von mir abhängig ist.

                  Noch etwas: Eigentlich habe ich noch nie so viele finanziellle Sorgen gehabt wie in den letzten drei Jahren... Nicht wirklich pleite, aber ich muss manchmal wirklich überlegen, was ich mir leisten kann und was nicht. Früher habe ich immer frei nach Gusto gemacht, was mir einfiel und es kam immer irgendwie hin.

                  Vielleicht eine der zuverlässsigsten philosophischen Weisheiten der Moderne:

                  "Jeden Monat einen Euro weniger ausgeben als man einnimmt..."

                  Viele Grüße
                  Mathias Bigge

                  1. Hallo,

                    was für ein spannender, wie ich finde, Drift ;-)

                    ich mag es, wenn eine Frau auf eigenen Füßen steht und nicht von
                    mir abhängig ist.

                    genau (grins) Denn: Abhängigsein hat etwas mit Macht zu tun. Macht übers Geld. Deswegen habe ich Geld nie zum Thema gemacht weil ich keine Macht (darüber zumindest ;-)) ausüben wollte. Es war in der Regel einfach da und es war nie nur "meins". Es war immer "unsers". So konnte hier kein Machtverhältnis enstehen. Natürlich könnte(!) ich nach einem Jahr oder zwei einfach sagen: "weg von (plötzlich) meinem Geld" aber dann wäre die Beziehung eh aus wohl doch anderen Gründen am Ende und somit taugte das als Machtinstrument dann auch nicht mehr.

                    Ich wollte Geld nie zum Machtinstrument machen. Und meine Frau zum Glück auch nie. DAS ist aber genau auch ein Problem vieler "klasischer" Ehen. Vom "Schuldgefühl" der zuhause bleibenden kinderversorgenden Hausfrau, die meint, das sie auf Kosten des Mannes lebe - (und deswegen in überhektische Betriebssamkeit bezüglich Haushalt verfällt und so die ganze Famile tyranisiert) bis hin zu solchen Haushaltskasse-auswüchsen wo die Frau einen kleinen Betrag "zugewiesen" bekommt. Letztens stehe ich an der Bäckereitheke und höre die Verkäuferin zur Frau vor mir sagen: "nehmen sie doch drei Berliner Ballen anstelle einem, die sind im Angebot" und die Frau überlegt und meint dann "ach ne, mein Mann hat gestern schon geschimpft, das ich Erdbeerteilchen gekauft hatte, das wage ich heute nicht"

                    (und würdest Du nach Dresden kommen, könnte ich Dir vom "Geld meiner Frau" auch ein oder zwei Biere ausgeben ;-)) - wobei das auch ein nettes Beispiel wird: selbige wird bei genau dieser von mir immer scherzhaft gebrauchten Formulierung ganz fuchsig ;-))

                    Chräcker

                    1. Hi Chräcker,

                      was für ein spannender, wie ich finde, Drift ;-)

                      Stimmt. Es ist ja auch ein Grundfehler vieler Politdebatten, dass sie sich nicht wirklich für das Leben interessieren....

                      ich mag es, wenn eine Frau auf eigenen Füßen steht und nicht von mir abhängig ist.
                      genau (grins) Denn: Abhängigsein hat etwas mit Macht zu tun. Macht übers Geld. Deswegen habe ich Geld nie zum Thema gemacht weil ich keine Macht (darüber zumindest ;-)) ausüben wollte. Es war in der Regel einfach da und es war nie nur "meins".

                      Theoretisch würde ich mich Dir anschließen, bin aber doch misstrauisch, auch gegenüber mir selbst. Mir ist es einfach ein Problem, von jemandem abhängig zu sein, sei es ein Partner, ein Auftraggeber oder der Staat. Und natürlich bewirkt diese Abhängigkeit irgendwas, Du hast ja immer sehr offen darüber gesprochen, dass es Dich selbst beschäftigt.

                      Ich wollte Geld nie zum Machtinstrument machen. Und meine Frau zum Glück auch nie. DAS ist aber genau auch ein Problem vieler "klasischer" Ehen.

                      Die aber zum Teil durchaus mit Blick auf die Finanzen ("Lebensmöglichkeiten") abgeschlossen werden. Ich habe mal vor Jahren einen recht interessanten Vortrag gehört über die Parallelität der Bewertungskriterien von Stellen- und Heiratsannoncen in der Zeit *g* ("flexibel", "unabhängig", "Akademiker" usw.)

                      (und würdest Du nach Dresden kommen, könnte ich Dir vom "Geld meiner Frau" auch ein oder zwei Biere ausgeben ;-))

                      Wahrscheinlich klappt es bei mir nicht mit Dresden. Wenn ich mich kurzfristig entschließen würde, ginge da eigentlich noch was?

                      Viele Grüße
                      Mathias Bigge

                      1. Hallo,

                        Wahrscheinlich klappt es bei mir nicht mit Dresden. Wenn ich mich
                        kurzfristig entschließen würde, ginge da eigentlich noch was?

                        naja, es wäre ja "nur" die Frage der übernachtung - da müstest Du jemanden vom Organisationskomit(t?)e(e?) fragen - irgendwo müste doch noch ein Loch frei sein ;-)

                        Chräcker

    3. Hi Sven,

      Ich habe die Diskussion nicht allzu sehr verfolgt - ich krieg' wohl sowieso kein Arbeitslosengeld, sollte es mal soweit kommen, dafür zahl' ich ja auch nichts ein.

      Doch. Als Selbständige hätten wir Anspruch auf den Sozialhilfenachfolger, der sogar eine leichte Verbesserung darstellt, wenn wir pleite gehen, was wir aber vielleicht doch lieber lassen werde *g*

      Ich finde nur bemerkenswert, dass in der Diskussion um die 1-Euro-Jobs irgendwie immer davon ausgegangen wird, dass die Betroffenen dadurch nun wirklich extrem unmenschlich und verschwindend gering bezahlt würden.
      Stimmt ja nicht. Das Arbeitslosengeld 2 wird ja weitergezahlt.

      Richtig, dabei können sogar ganz ordentliche Verdienste herauskommen, wenn man das etwa mit Arbeit statt Sozialhilfe vergleicht. Aber ist das wirklich wünschenswert, mit solchen Kosten 1 Euro Jobs zu fördern? Wahrscheinlich hat irgendwo schon jemand nachgerechnet, was ein solcher Arbeitsplatz kosten wird, ich rechne mit mindestens 1000 Euro im Monat, und das dürfte angesichts der Ineffizienz der Bürokratie, die dahinter hängt, stark untertrieben sein.

      Nun sind diese Jobs ja wie ABM und alle anderen Programme des zweiten Arbeitsmarktes, weil man der Wirtschaft keine Konkurrenz machen und auch mit den Gewerkschaften keinen Ärger will, dazu bestimmt, nichts wirklich Produktives zu leisten, mit wenigen Ausnahmen.

      Nehmen wir an, diese Leute würden für einen Euro putzen, Stadtverwaltungen, Krankenhäuser und andere öffentliche Gebäude, welcher Aufstand der Gebäudereiniger und der entsprechenden Gewerkschaften würde da losbrechen, außer natürlich die wertguten Herrschaften könnten ihr jetziges Personal rausschmeißen und dafür die 1 Euro Fachkräfte einstellen...

      Da ich auch dagegen bin, dass der Staat in großem Umfang der Privatwirtschaft Konkurrenz macht, sehe ich das ganze Projekt als völlig verfehlten Ansatz der Arbeitsmarktpolitik.

      Die Betroffenen haben also folgende Wahl:

      1. Sie kriegen Alg2 und arbeiten nicht, weil kein Job angeboten wurde.
      2. Sie kriegen Alg2 plus den einen Euro je Stunde in einem Job.
      3. Sie kriegen beim Alg2 was abgezogen, weil sie einen angebotenen Job verweigert haben.

      Sie haben nicht wirklich die Wahl, sondern müssen die angebotenen Jobs annehmen, was viele, vermute ich zumindest, auch gern tun werden, da es sich um eine Besserstellung handelt. Ich habe ein wenig Erfahrung mit diesem Bereich, weil die Küche in meiner KITA über ältere Fördermodelle für Sozialhilfeempfänger besetzt wird, und es gibt regelmäßig genügend Bewerber. Problem: Die Laufzeit der Beschäftigung wurde regelmäßig verkürzt, um mehr Leute durch diesen Durchlauferhitzer schleusen zu können, inzwischen auf ein halbes Jahr, also in etwa die Anlernzeit....

      Wenn jetzt von kritischer Seite behauptet wird, es gäbe gar keine besetzbaren 1-Euro-Jobs, weil's sowieso gar keine Jobs gibt, dann haben die Betroffenen doch eigentlich nicht so schrecklich viel zu befürchten, oder? Vielleicht kann mir das mal einer erklären, was da an Bosheiten drohen soll.

      Die Jobs sind ja ein Versuch, durch Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten die Kritik an Hartz 4 zu entschärfen. Man weiß ja genau, dass es der Druck allein nicht tut, wenn es keine Arbeitsmöglichkeiten gibt. Das Modell steckt aber damit voller Widersprüche. Mit dem Arbeitslosengeld 2 und den 1 Euro Jobs steht man sich plötzlich besser als mit jedem Minijob, was ja auch von Unternehmerseite schon angemerkt wurde. Andere Debatten, wie etwa die um den Mindestlohn, gehen in eine ähnliche Richtung: Besänftigen des Volkszorns.

      Ich denke, als Selbständiger denkst Du ähnlich wie ich: Solche milliardenteuren Spielchen bewegen wenig, man sollte stattdessen lieber versuchen den ersten Arbeitsmarkt zu beleben, vor allem durch Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen, weil die das Geld eher zur Schaffung neuer Arbeitsplätze einsetzen würden als die großen.

      Bei einer Förderung von 1000 Euro im Monat könnten wir beide doch lässig eine Sekretärin einstellen, oder sonstwie was bewegen.

      Das eigentlich Ungerechte an Hartz 4 ist aber aus meiner Sicht, das jemand, der 35 Jahre gearbeitet und in die Sozialsysteme eingezahlt hat und durch Insolvenz seiner Firma seine Arbeit verliert, schon nach kurzer Zeit mit jemandem gleichgestellt wird, der in der gleichen Zeit keinen Handschlag getan hat....

      Viele Grüße
      Mathias Bigge

      1. Hi Mattes

        Das eigentlich Ungerechte an Hartz 4 ist aber aus meiner Sicht, das jemand, der 35 Jahre gearbeitet und in die Sozialsysteme eingezahlt hat und durch Insolvenz seiner Firma seine Arbeit verliert, schon nach kurzer Zeit mit jemandem gleichgestellt wird, der in der gleichen Zeit keinen Handschlag getan hat....

        Und das es immer noch genug Selbständige gibt die die elementaren Verpflichtungen, die sich aus dem Gewerbe ergeben, nicht erfüllen. Dann in die Insolvenz marschieren und ohne eine Pfennig in die Sozialkasse gezahlt zu haben Gelder beziehen.
        Ich bin also dafür, dass auch Selbständige eine ALV und ein RV abschliessen und das es eine KV Pflicht gibt.
        Zum Nutzen aller.

        TomIRL

        1. Hallo

          Und das es immer noch genug Selbständige gibt die die elementaren Verpflichtungen, die sich aus dem Gewerbe ergeben, nicht erfüllen. Dann in die Insolvenz marschieren und ohne eine Pfennig in die Sozialkasse gezahlt zu haben Gelder beziehen.

          Ein gescheiterter Unternehmer fällt in die Sozialhilfe. Selbige ist ein
          gesetzlicher Anspruch, _keine_ Versicherungsleistung. Somit hat auch ein
          ehemals abhängig Beschäftigter _nichts_ in die Kasse eingezahlt, außer seinen
          Steuern, die auch der Unternehmer gezahlt hat. Die Nutzung der sogenannten
          Steuerschlupflöcher zur Senkung der Steuersumme lasse ich jetzt mal außen vor.

          Ich bin also dafür, dass auch Selbständige eine ALV und ein RV abschliessen und das es eine KV Pflicht gibt.

          Wie kommst du darauf, daß Selbständige keine Kranken- und Rentenversicherung
          haben? Nur die allerwenigsten könnten sich wohl leisten, darauf zu verzichten.

          Tschö, Auge

          --
          Die Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber es unmöglich ist zu schweigen.
          (Victor Hugo)
          1. Hallo Auge

            Wie kommst du darauf, daß Selbständige keine Kranken- und Rentenversicherung
            haben? Nur die allerwenigsten könnten sich wohl leisten, darauf zu verzichten.

            Oh ja, dass weiss ich nur zu genau..
            Aus meiner täglichen Praxis als Selbständiger mit Selbständigen.

            Zu dem ersten Punkt ist anzumerken, mir ist bewußt, dass Sozialhilfe ein gesetzlicher Anspruch ist. Meine Forderung ist allerdings, dass Unternehmer ein Minimum an sozialer Absicherung für sich tun sollte. Dies kann z.Bsp in Form einer _privaten_ AV passieren.
            Ähnlich einer KFZ Haftpflichtversicherung, gibt es da eine vorgeschriebene Mindestabsicherung. Wer denn dann die Kasko noch haben will soll sie dann auch dazu kaufen.

            TomIRL

      2. Moin!

        Doch. Als Selbständige hätten wir Anspruch auf den Sozialhilfenachfolger, der sogar eine leichte Verbesserung darstellt, wenn wir pleite gehen, was wir aber vielleicht doch lieber lassen werde *g*

        Au ja. Mir haben vier Pleiten (als Arbeitnehmer) in den vergangenen vier Jahren wirklich gereicht. Nein, eigentlich leide ich dieses Jahr auch noch unter einer Pleite: Mein letzter Arbeitgeber schuldet mir noch Lohn, ist aber dummerweise noch vor dem Arbeitsgerichtsurteil insolvent geworden - und hat eine Woche später an anderer Stelle eine neue Firma mit demselben Geschäftsinhalt (und auch denselben Referenzen) eröffnet.

        Nehmen wir an, diese Leute würden für einen Euro putzen, Stadtverwaltungen, Krankenhäuser und andere öffentliche Gebäude, welcher Aufstand der Gebäudereiniger und der entsprechenden Gewerkschaften würde da losbrechen, außer natürlich die wertguten Herrschaften könnten ihr jetziges Personal rausschmeißen und dafür die 1 Euro Fachkräfte einstellen...

        Stimmt, da wird natürlich eine Entwicklung angeschoben, die möglicherweise dazu führt, dass künftig jeder als 1-Euro-Alg2-Jobber ran muss. Sozusagen die "Senkung der Lohnnebenkosten durch die Hintertür".

        Da ich auch dagegen bin, dass der Staat in großem Umfang der Privatwirtschaft Konkurrenz macht, sehe ich das ganze Projekt als völlig verfehlten Ansatz der Arbeitsmarktpolitik.

        Das leuchtet ein.

        Da ist nur ein Problem: Der Staat wird keinen vernünftigen Arbeits(zweit)markt herstellen, und die Privatwirtschaft ist auch weit davon entfernt, für Vollbeschäftigung zu sorgen. Bleibt also nur Auswandern oder Aussterben, anders werden die Arbeitslosen wohl kaum weniger.

        Die Jobs sind ja ein Versuch, durch Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten die Kritik an Hartz 4 zu entschärfen.

        Naja, einer der Gründe wird wohl auch sein, Langzeitarbeitslose erstmal überhaupt wieder einer Beschäftigung zuzuführen. Dass das mit allen möglichen Problemen verbunden ist, weil man das Arbeiten auch erst mal wieder lernen muß, wird sich dabei noch früh genug herausstellen, denke ich. Man hat zumindest bei einigen Erntehelfer-Zwangsverpflichtungen gesehen, dass die Verpflichteten eher unbrauchbar für den Job waren.

        Man weiß ja genau, dass es der Druck allein nicht tut, wenn es keine Arbeitsmöglichkeiten gibt. Das Modell steckt aber damit voller Widersprüche. Mit dem Arbeitslosengeld 2 und den 1 Euro Jobs steht man sich plötzlich besser als mit jedem Minijob, was ja auch von Unternehmerseite schon angemerkt wurde. Andere Debatten, wie etwa die um den Mindestlohn, gehen in eine ähnliche Richtung: Besänftigen des Volkszorns.

        Nur damit ich das nicht verwechsle: Die jetzigen Debatten haben mit dem, was in Hartz 4 steht, ja nur insofern zu tun, als dass jetzt bürgerverdaulich erklärt wird, warum die Regelungen so getroffen wurden. Geändert werden soll ja bis auf Details nichts. Was ich übrigens irgendwie gut nachvollziehen kann, schließlich gibt es in der jetzigen Situation nur zwei Möglichkeiten: Entweder Hartz 4 bleibt, weil die Politiker meinen, dass diese Veränderung notwendig ist und letztendlich Geld sparen soll, oder Hartz 4 wird komplett gekippt, und alles bleibt beim Alten. Ob das so eine schlaue Lösung ist, wage ich irgendwie zu bezweifeln.

        Ich denke, als Selbständiger denkst Du ähnlich wie ich: Solche milliardenteuren Spielchen bewegen wenig, man sollte stattdessen lieber versuchen den ersten Arbeitsmarkt zu beleben, vor allem durch Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen, weil die das Geld eher zur Schaffung neuer Arbeitsplätze einsetzen würden als die großen.

        Wenn ich wirklich _ganz_ ehrlich sein soll: Mich interessiert dieser ganze Politik-Mist wirklich nur noch am Rande - und ich kann wirklich nicht behaupten, dass ich mich dabei schlecht fühle, denn was dran ändern könnte ich ja ohnehin nicht. Ich hör' kein Radio (meine MP3-Sammlung ist groß genug und spielt wenigstens die Lieder, die ich hören will), ich gucke nur selten Fernsehen, ich lese dann und wann mal die ZEIT und das Hamburger Abendblatt.

        Ich halte allerdings nicht unbedingt viel von großer, geplanter staatlicher Lenkung. Hatten wir im Osten doch schon mal, und es war scheinbar nicht so erfolgreich gewesen. Da würde ich ja fast FDP-Anhänger sein - wenn die FDP nicht auch nur eine stinknormale Partei wäre.

        Arbeitslosigkeit, Steuerdschungel, Verordnungswut, Lobbyismus, Machtspielchen, Überwachungsgesetze gegen Terror etc. - ich fürchte, so richtig aufgeräumt kriegt man den Laden mit Reformen eher nicht, es muß wohl mal eine Revolution her. Ist nur blöd, wenn 80 Millionen Revolutionäre alle was anderes wollen.

        Bei einer Förderung von 1000 Euro im Monat könnten wir beide doch lässig eine Sekretärin einstellen, oder sonstwie was bewegen.

        Nun ja, ich würde wahrscheinlich eher jemanden zum Aufräumen einstellen - das, was ich telefoniere und schreibe, kriege ich noch locker selbst hin. :)

        Das eigentlich Ungerechte an Hartz 4 ist aber aus meiner Sicht, das jemand, der 35 Jahre gearbeitet und in die Sozialsysteme eingezahlt hat und durch Insolvenz seiner Firma seine Arbeit verliert, schon nach kurzer Zeit mit jemandem gleichgestellt wird, der in der gleichen Zeit keinen Handschlag getan hat....

        Das fiese an Insolvenzen ist nach meiner Ansicht nicht, dass die Arbeitnehmer auf der Straße sitzen, sondern dass die federführend verantwortlichen Geschäftsführer und Vorstände ungeniert und ungehindert weitermachen können.

        "Betriebsübergang? Das ist doch niemals ein Betriebsübergang, wenn man mit denselben Mitarbeitern für dieselben Kunden an denselben Rechnern und Schreibtischen - nur in einem neuen Büro mit neuer Telefonnummer und Adresse - genau dasselbe mit einer neuen Firma weitermacht."

        - Sven Rautenberg

      3. Hi,

        Problem: Die Laufzeit der Beschäftigung wurde regelmäßig verkürzt, um mehr Leute durch diesen Durchlauferhitzer schleusen zu können,

        Die Zeit wurde vor allem verkürzt, um Arbeitslosengeld zu sparen. Ich war in der letzten glücklichen Staffel der sogenannten "Arbeit statt Sozialhilfe", die bis Ende letzten Jahres in einer Ganzjahresmaßnahme arbeiten konnte und danach Anspruch auf Arbeitslosengeld hatte. Aus diesem Grund waren die Maßnahmen mal genau ein Jahr lang und keinen Tag länger.

        inzwischen auf ein halbes Jahr, also in etwa die Anlernzeit....

        wobei man nicht immer davon ausgehen sollte, daß vom Sozialamt nur Deppen kommen, die ein halbes Jahr brauchen um Gemüse putzen zu lernen. (will ich Dir natürlich nicht unterstellen, aber diesen unterschwelligen Anfeindungen sehen wir Arbeitslose uns immer wieder ausgesetzt)

        Gruß, Andreas

        --
        http://forum.andreas-lindig.de <img src="http://forum.andreas-lindig.de/bilder/logo.png" border="0" alt="">
        einfach mal testen und Meinung hinterlassen
        1. Hi Andreas-Lindig,

          Die Zeit wurde vor allem verkürzt, um Arbeitslosengeld zu sparen. Ich war in der letzten glücklichen Staffel der sogenannten "Arbeit statt Sozialhilfe", die bis Ende letzten Jahres in einer Ganzjahresmaßnahme arbeiten konnte und danach Anspruch auf Arbeitslosengeld hatte. Aus diesem Grund waren die Maßnahmen mal genau ein Jahr lang und keinen Tag länger.

          Dahinter stecken auch Konflikte zwischen den verschiedenen Kostenträgern. Für die Kommunen war's natürlich auch ein Gewinn, jemanden aus der Sozialhilfe ins Arbeitslosengeld zu hieven.

          wobei man nicht immer davon ausgehen sollte, daß vom Sozialamt nur Deppen kommen, die ein halbes Jahr brauchen um Gemüse putzen zu lernen. (will ich Dir natürlich nicht unterstellen, aber diesen unterschwelligen Anfeindungen sehen wir Arbeitslose uns immer wieder ausgesetzt)

          Der Job, von dem ich sprach, stellt einige Anforderungen, von der Organisation und Planung des Einkaufs, den dann die Eltern durchführen, über die Beachtung diverser Diätvorschriften - eine normale KITA ist ja heute ein halbes Allergiesanatorium - und Elternvorstellungen. Außerdem müssen täglich ca. 40 Essen raus. Das ist schon ein qualifizierter Job, und wir hatten verschiedentlich gute Leute, die vorher auf Sozialhilfe saßen.

          Viele Grüße
          Mathias Bigge

      4. Hallo,

        ich weiß ich weiß, es ist ein ernstes Thema, aber das kann ich mir einfach nicht verkneifen :-)

        Bei einer Förderung von 1000 Euro im Monat könnten wir beide doch
        lässig eine Sekretärin einstellen,

        DAS wäre schön ;-) "Fräulein Müller: wenn sie gerade mal eben Jakob trocken legen könnten und dann vielleicht noch mich...."

        Chräcker

        (ich meine natürlich "...mich zum Geschäfttreffen begleiten")

    4. Hi,

      Ich finde nur bemerkenswert, dass in der Diskussion um die 1-Euro-Jobs irgendwie immer davon ausgegangen wird, dass die Betroffenen dadurch nun wirklich extrem unmenschlich und verschwindend gering bezahlt würden.

      Stimmt ja nicht. Das Arbeitslosengeld 2 wird ja weitergezahlt.

      Nunja. Rechne mal die 350 Euro und vielleicht nochmal 300 Euro Warmmiete, das sind 650 Euro. Dann ca. 130 Euro für die Vollzeitbeschäftigung: macht einen "Nettolohn" von 780 Euro. Oder 1/130 pro Stunde 6 Euro.
      Und der Witz dabei: die 130 Euro dürfte ein Arbeitsloser über eine geringfügige Beschäftigung ohnehin dazuverdienen!

      Übrigens sind 1-Euro-Jobs ein ganz alter Hut. Schon seit Jahrzehnten gibt es in der Sozialhilfe die "gemeinnützige zusätzliche Arbeit", wobei das "zusätzlich" irgendwann verschwunden war. Und diese Jobs für Sozialhilfeempfänger - gedacht um sie an Arbeit "heranzuführen" - wurden mit ca. 2 DM vergütet...

      Wenn jetzt von kritischer Seite behauptet wird, es gäbe gar keine besetzbaren 1-Euro-Jobs, weil's sowieso gar keine Jobs gibt, dann haben die Betroffenen doch eigentlich nicht so schrecklich viel zu befürchten, oder? Vielleicht kann mir das mal einer erklären, was da an Bosheiten drohen soll.

      Die Bosheit ist die, daß der Staat über die weiterhin gezahlte Grundfinanzierung der ja weiterhin "Arbeitslosen" solche Dumping-Arbeitskräfte ermöglicht. Und mal ehrlich: welcher Unternehmer würde sich nicht gern über solche billigen Arbeitskräfte unter Umgehung der Gewerkschaften bereichern und sie echten Neueinstellungen vorziehen? Wir bekommem, wenn das so ausgeht, wie ich es fast fürchte, eine Zweiklassengesellschaft.

      freundliche Grüße
      Ingo

    5. Hello,

      Ich finde nur bemerkenswert, dass in der Diskussion um die 1-Euro-Jobs irgendwie immer davon ausgegangen wird, dass die Betroffenen dadurch nun wirklich extrem unmenschlich und verschwindend gering bezahlt würden.

      Stimmt ja nicht. Das Arbeitslosengeld 2 wird ja weitergezahlt.

      Die Betroffenen haben also folgende Wahl:

      1. Sie kriegen Alg2 und arbeiten nicht, weil kein Job angeboten wurde.
      2. Sie kriegen Alg2 plus den einen Euro je Stunde in einem Job.
      3. Sie kriegen beim Alg2 was abgezogen, weil sie einen angebotenen Job verweigert haben.

      Stimmt leider doch. Du siehst es nur nicht, da Du nicht weiter denkst.
      Von den ca. 350 Euro ALG2 kann niemand überleben. Muss ja theoretisch auch nicht, da bei tatsächlicher bedürftigkeit trotzdem noch Wohngeld, Heizungszuschuss, Kleidungsbeihilfe etc geleistet wird. Man kann den Betrag also auf ca. 650 Euro im Monat aufbohren, wenn man sich genau auskennt. Da geht es mir allerdings genauso wie Dir, selbst wenn ich Löwenzahn essen muss, würde ich meine Energie nicht darauf richten wollen, mich durch das Gestrüpp der Zuschüsse zu kämpfen. Aber es gibt Leute, die haben das voll drauf.

      Wenn man nun aber einen "2-Euro-Job" hat, dann entfällt diese Bedürftigkeit, da man ca. 320 bis 350 Euro im Monat "dazuverdienen" kann. Man kommt dann also auch auf 600 bis 700 Euro. Fragt sich jezt aber, ob dann von den 300 Euro Taschengeld nicht wiedr was einbehalten wird. Sonst würde ich 700 Euro im Monat (netto!) schon für ganz ordentlich halten, bevor man unter die Brücke zieht.

      Menschenwürdig ist das aber nicht, da diese "2-Euro-Jobs" garantiert Knochenjobs sind (Auch Bettpfannen waschen ist nicht so das pralle). Wenn Du dann abends (oder morgens) nach Hause kommst, bist Du fix und fertig, und kannst Dich garantiert nicht mehr weiterbilden. Du bist also in dieser Postition gefangen. Wahrscheinlich fängst Du auch zu saufen, weil Du diese tollen Jobs sonst nicht aushalten kannst.

      Es wird hier also im wesentlichen vergessen, den Menschen in dieser Situation auch eine Chance einzuräumen, durch Qualifizierung wieder in den ersten Arbeitsmarkt (oder eine kleine Selbstständigkeit) zurückzufinden. Minimalistische Systeme (auch die Ich-AG ist ein solch minimalistisches) lassen für Entwicklungen selten Raum.

      Was man also durch die "2-Euro-Jobs" einsparen wird, ist der bisherige Verwaltungsaufwand für die ganzen Zusatzanträge. Die fallen dann ja weg, und die Arebit wird auf die Träger für die Stellen verlagert.

      Harzliche Grüße aus http://www.annerschbarrich.de

      Tom

      --
      Fortschritt entsteht nur durch die Auseinandersetzung der Kreativen
      Nur selber lernen macht schlau
      1. Hi,

        da bei tatsächlicher bedürftigkeit trotzdem noch Wohngeld, Heizungszuschuss, Kleidungsbeihilfe etc geleistet wird.

        Nur die Kosten für einen "angemessenen" Wohnraum. Selbst in der Sozialhilfe sind viele Kommunen schon dazu übergegangen, die früher üblichen individuellen Beihilfen zu pauschalisieren und zahlen diese tw. auch schon monatlich aus. Nichts anderes ist der "Regelsatz" des Arbeitslosengeld 2: Sozialhilfesatz zzgl. ca. 40 Euro für unregelmäßig anfallende Ausgaben.

        freundliche Grüße
        Ingo

    6. Hallo, Sven!

      vorab: ich finde es erschreckend, wenn leute sagen, sie würden sich nicht für sowas interessieren.

      1. zu den auswirkungen von hartz4:
      egal, ob jemand garnicht, oder 40 jahre gearbeitet hat, er bekommt erst 345/331 euro, nachdem er _allen_ verwertbaren besitz ausgebraucht hat.
      es nützt also nix, 40 jahre den buckel krumm zu machen, um sich etwas zu leisten, das ist dann alles mit einem schlag wieder weg.
      dazu gibts dann noch die kaltmiete plus heizungskosten.
      alg2-empfänger müssen _jeden_ job annehmen.
      bei einem monatsverdienst von 400 euro wird ihnen aber bis auf 60 euro alles aufs alg2 angerechnet, wo bei derjenige seine arbeitskleidung und die fahrkosten _selber_ bezahlen muss.
      ausserdem müssen seine erben nach seinem tod das alg2 für _zehn_jahre_ wieder an den staat zurückzahlen. du kannst also nur hoffn, das deine eltern sofort sozialverträglich ableben, sobald sie arbeitslos werden.
      wenn wir dann ab 01.01.2005 ca. 5 mio arbeitskräfte für 1euro/std auf dem markt haben, kommen die, die heute noch arbeit haben, erheblich unter druck.
      und nach den gesetzen des marktes wird auch ein "netter" unternehmer gezwungen sein, diese umstellung auf 1euro-arbeitskräfte mitzumachen, weil es seine konkurenten tun werden.

      2. hartz4 "nachzubessern", ist unsinnig, weil die hartz-"reformen" der gleichen linie folgen, wie die verfehlte wirtschaftspolitik der vergangenen 30 jahre. etwas grundsätzlich falsches wird nun mal auch durch "nachbessern" nicht richtig.
      warum? weil diese politik ignoriert hat, dass für einen funktionierenden wirtschafts_kreislauf_ angebot _und_ nachfrage zu beachten sind. die arbeiter sind nicht kostenfaktor, sondern notwendiger teil dieses systems. ohne sie funktioniert es nicht. heute drohen grosse firmen noch damit, ins ausland zu gehen und dort ihre gewinne zu realisieren, nachdem sie hier aus dem steuertopf milliarden-subventionen kassiert haben. (http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/27/0,1872,2053563,00.html ff.)
      wenn die reichen in diesen ländern aber in den nächsten jahren genauso (bauern-)schlau sind, gibt es überall auf der welt nur noch arme arbeiter, bei denen nix mehr zu holen, sprich zu verkaufen ist. und die 4% superreiche werden wohl kaum für den nötigen umsatz sorgen können, um die wirtschaft dann noch vor dem zusammenbruch zu bewahren.
      der vielgepriesene "mittelstand", von kohl immer in höchsten tönen gelobt, geht heut schon krachen, weil ihm der absatz auf dem binnenmarkt wegbricht.
      und ein friseur oder backer wird nun mal keine filiale in übersee aufmachen können.

      freundl. Grüsse aus Berlin, Raik

    7. Hi,

      Ich finde nur bemerkenswert, dass in der Diskussion um die 1-Euro-Jobs irgendwie immer davon ausgegangen wird, dass die Betroffenen dadurch nun wirklich extrem unmenschlich und verschwindend gering bezahlt würden.

      richtig, die Arbeitslosen werden formal absolut korrekt behandelt. Denn Sie koennen (muessen also nicht) sich ja noch was dazu verdienen und haben dann netto monatlich mehr als mancher Arbeitende.

      Zynisch ist nur die Hoehe des Zuverdienstes, unguenstig sind die Folgen des Zuverdienstes (Subventionen der Privatwirtschaft mit der moeglichen Folge, dass beispielsweise schlechtbezahlte Festangestellte nach einer kleinen Pause von 12 Monaten in gleicher Position beim selben Arbeitgeber am Start sind und dass 1EUR-Kraefte andere Kraefte aus dem Arbeitsplatz (der des ersten Arbeitsmarkts natuerlich nur ;-) hauen usw.) und scheinheilig die Umsetzung der Jungs von der SPD.

      Gruss,
      Ludger

      --
      "Waehlt ruhig weiter SPD!"
      1. Hallo, Ludger!

        »» Denn Sie koennen (muessen also nicht) sich ja noch was dazu verdienen und haben dann netto monatlich mehr als mancher Arbeitende.

        falsch, alg2-empfänger _müssen_jeden_ job annehmen, wenn sie keine sperre riskieren wollen (wobei man von 345 euro auch nichts mehr für so einen fall sparen kann). und von den 400 euro möglichen "verdienst" werden ihnen nur 60 euro nicht angerechnet, von denen sie aber noch selber ihre arbeitskleidung und das fahrgeld bezahlen müssen, wodurch faktisch davon garnichts übrig bleibt.
        von wegen "mehr, als mancher arbeitende".
        zuden müssen im todesfall die erben das alg2 für 10 jahre an den staat zurückzahlen, d.h., es wird sippenhaft eingeführt. da muss man sich dann sozialverträgliches ableben der eltern wünschen, sobald die arbeitslos werden.

        »» unguenstig sind die Folgen des Zuverdienstes

        die folgen reichen noch _viel_ weiter.

        freundl. Grüsse aus Berlin, Raik

  4. Hi Mathias,

    du weißt es, ich weiß es und 80000 Deutsche wissen es auch.

    Doch, solange Manager, Abgeordnete und Konsorten dies NICHT wahrhaben und öffentlich über ihre magere 15000(0)(?)€ - Rente beschweren, wird sich in diesem Land nichts ändern.

    Die Schere zwischen arm und reich klafft immer weiter auseinander; wobei die Reichen immer mehr bekommen und die Armen immer ärmer werden, was auch die Einbringung der 1€-Jobs in der Wirtschaft intensivieren wird.

    Hypothetisches Beispiel:
    Öffentlicher Dienst:
    Ich arbeite 40 Stunden Vollzeit im ÖD und bekomme fiktive 1500€.
    Die Behörde setzt nun vermehrt auf 1€-Jobs...
    Kündigung ist nicht so ohne Weiteres drin, aber Änderungskündigungen schon.
    Ich arbeite dann nicht mehr 40 Stunden, sondern nur noch 30, weil ich sonst arbeitslos wäre.
    Lohnausgleich ist natürlich nicht, also fehlen mir fiktive 500€.

    Ich habe, dem Beispiel angelehnt, Frau und Kinder; wie soll ich die bitte weiterhin ernähren?

    Sorry, aber da beißt sich die Katze in den Schwanz.

    Diäten werden erhöht, über 15000€-Abgeordneten-Rente wird gejammert; die Steuerreform, unter der Zigaretten, Alkopops (ich bin weit über die 18 hinaus, zahle aber trotzdem), Mineralölsteuer wurde trotzdem durchgesetzt und beschlossen; nichts rückgängig gemacht.

    Nein, es ist nicht nur Hartz IV, was da krankt; ist das System an sich.
    Die Unfähigkeit der Politiker ist es, die uns dies diktiert; Hartz4 ist nur ein kleiner Teil davon. Weder Regierung noch Opposition sind in der Lage, irgendetwas zu tun, um dem, was momentan in Deutschland "vorgeht", entgegenzutreten.

    MfG

    Dark Sider

  5. yo,

    meiner meinung nach werden solche themen zu sehr aus der eigenen emotionalität betrachtet. letztlich kann keiner in die zukunft schauen und mit sicherheit sagen, was hilft und was nicht hilft. die angst schlechter darzustehen als vorher ist groß und gibt den ausschlag für pro und kontra und weniger die fakten.

    es ist nicht so, dass das system erst mit hartz IV erkrankt, sondern der wurm war schone viele jahrzehnte vorher drinne und hartz IV ist ein versuch, wieder in die richtigen bahnen zu kommen. ob das gelingen wird, ist schwer zu sagen. wie gesagt, keiner von uns kann in die zukunft schauen und sollte deswegen nicht so tun, als wisse er 100%, dass es scheitern wird. verbesserungsvorschläge und kritik ist immer eine gute sache, angst ist es nicht.

    jeder weiß, es müssen dinge verändert werden, nur keiner will das auch mittragen. man betrachtet das ganze zu sehr aus seiner persönlichen betroffenenheit. politiker entscheiden aber aus einer anderen sichtweise heraus. das ausweichen auf die themen wie  diätenerhöhung, renten und gehälter der politiker zeigt deutlich, dass die angst und der eigene egoismus die diskussionen bestimmen und man von sich ablenken will.

    Ilja

    1. moin Ilja

      meiner meinung nach werden solche themen zu sehr aus der eigenen emotionalität betrachtet. letztlich kann keiner in die zukunft schauen und mit sicherheit sagen, was hilft und was nicht hilft. die angst schlechter darzustehen als vorher ist groß und gibt den ausschlag für pro und kontra und weniger die fakten.

      Emotionalität hat durchaus seinen Platz als Grundlage für menschliche Entscheidung und ist nicht per se zu verdammen, weil ohne Angst wäre die Spezies Mensch den wohl schon vor Jahrmillionen ausgestorben. Zu deinem Argument der Fakten ist zu sagen, dass die viel zu wenigen immer noch nicht bekannt sind, sondern häppchenweise ans Licht kommen, wie vor wenigen Tagen, die Sauerei mit den 58 jährigen die eine Art Vorruhestandsregelung mit der AA getroffen hatten, und auch in AlgII, fallen würden, wenn sie dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stünden. Außerdem sind die Folgen von Hartz IV auch den heute noch in Arbeit stehenden, viel zu wenig bewusst, wie sie weiter unten im thread genannt werden.
      Es wird insgesamt ein weiterer Druck auf das Lohnniveau und den Rest der sozialen Sicherunssysteme geben, wie die "Arbeitgeber" vorgestern mit ihrem Begehren nach Abschaffung der Unfallversicherung kundtaten. Das hat System und ist auch nur in diesem Gesamtzusammenhang zu betrachten.

      es ist nicht so, dass das system erst mit hartz IV erkrankt, sondern der wurm war schone viele jahrzehnte vorher drinne und hartz IV ist ein versuch, wieder in die richtigen bahnen zu kommen. ob das gelingen wird, ist schwer zu sagen. wie gesagt, keiner von uns kann in die zukunft schauen und sollte deswegen nicht so tun, als wisse er 100%, dass es scheitern wird. verbesserungsvorschläge und kritik ist immer eine gute sache, angst ist es nicht.

      Wie schon gesagt, Angst hat durchaus seinen Platz im Überlebenskampf der Gattung und auch des Indiviuums. Und das man nicht in die Zukunft schauen kann, ist selbverständlich. Dennoch lassen sich falsche weil betrügerische und auf Lohndumping zielende Konzepte, sofern man die Fakten kennt, klar als solche erkennen.

      jeder weiß, es müssen dinge verändert werden, nur keiner will das auch mittragen. man betrachtet das ganze zu sehr aus seiner persönlichen betroffenenheit. politiker entscheiden aber aus einer anderen sichtweise heraus. das ausweichen auf die themen wie  diätenerhöhung, renten und gehälter der politiker zeigt deutlich, dass die angst und der eigene egoismus die diskussionen bestimmen und man von sich ablenken will.

      Aus wessen Betroffenheit soll ich das denn sonst betrachten, etwa aus der Sicht eines Kapitalbesitzers, der seine Millionen, die er aus dem "by out" von Kodak gewonnen hat oder aus der Sicht von Herrn Hartz der grade bei VW einen Nullrunde  durchdrücken will oder wie?

      Und das ist durchaus kein Ausweichen. Wie kann ich denn jemanden für glaubwürdig und somit weiter wählbar halten, der eine unnütze "Reform" auf Kosten der Schwachen durchdrückt und sich im Gegensatz zu eben denselben keine Sorge um Armut zu machen braucht.

      Gruß Josef

    2. yo,

      meiner meinung nach werden solche themen zu sehr aus der eigenen emotionalität betrachtet. letztlich kann keiner in die zukunft schauen und mit sicherheit sagen, was hilft und was nicht hilft. die angst schlechter darzustehen als vorher ist groß und gibt den ausschlag für pro und kontra und weniger die fakten.

      Man kann mit einiger Sicherheit sagen dass die Entscheidung bei vollem _Bewustsein_ und unter mit Wissen um die Konsequenzen getroffen wurden. Es gab genug Dikussionen Hartz IV und das gesamte Reformpaket liegt seit mehr als 2 Jahren auf dem Tisch. Die Nachbesserungen die sich aus Hartz I II und III ergeben sind in Hartz IV eingeschlossen.

      es ist nicht so, dass das system erst mit hartz IV erkrankt, sondern der wurm war schone viele jahrzehnte vorher drinne und hartz IV ist ein versuch, wieder in die richtigen bahnen zu kommen. ob das gelingen wird, ist schwer zu sagen. wie gesagt, keiner von uns kann in die zukunft schauen und sollte deswegen nicht so tun, als wisse er 100%, dass es scheitern wird. verbesserungsvorschläge und kritik ist immer eine gute sache, angst ist es nicht.

      Scheitern?
      Phrasen leere Texthülsen!
      Wann ist etwas gescheitert?
      Fakt ist das Hartz IV erheblich Einschnitte in die persönliche Freiheit und IMHO auch in die Grundrechte von vielen in der Bevölkerung haben wird.
      Und dazu muß man nur das Gesetz mal richtig lesen, dann weiss man das.
      Da braucht man nicht in die Zukunft schauen.
      Verbesserungsvorschläge von Laien sind nicht besonders hilfreich, weil der einzelne die Konsequenzen einer einzigen Maßnahem nicht überblicken kann.

      politiker entscheiden aber aus einer anderen sichtweise heraus.

      Ich vermute, dass Du relativ wenig Erfahrung in politischen Entscheidungsprozessen hast.
      Deshalb nur ein klizekleine Bemerkung, warum Politiker wie entscheiden hängt meist von ganz anderen Faktoren ab als nach aussen publiziert wird.

      TomIRL

      1. Hallo, TomIRL!

        Verbesserungsvorschläge von Laien sind nicht besonders hilfreich, weil der einzelne die Konsequenzen einer einzigen Maßnahem nicht überblicken kann.

        mit verlaub, das halte ich für unfug. ich frage mich eher, warum trotz all der tollen "experten", die unsere politiker seit jahren beraten, unsere wirtschaft in diese lage gerutscht ist.
        die vernünftigsten vorschläge, die ich bisher gehört habe, kamen von "laien".
        da hier auch vielfach darauf hingewiesen wurde, man habe ja bwl oder vwl studiert und könne deshalb beurteilen, dass die überlegungen der "laien" naiv und falsch seien, muss ich auch zweifel daran anmelden, ob diese "studierten" über das, was ihnen da eingetrichtert wurde, kritisch nachgedacht haben.  ist das, was an den unis verbreitet wird, wissenschaftlich fundierte lehre, oder partei-/interessenpolitisch gefärbte doktrin? sind leute, die sich "professor" nennen dürfen, über alle zweifel erhaben?
        es mag ja seien, dass wirtschaftskreisläufe komplexer sind, als der laie sich gemeinhin vorstellt. dass aber die meisten laien (die ich kenne) die gleichen beobachtungen machen und zu den gleichen schlussfolgerungen kommen und auch ein teil der "bildungselite" in diese richtung argumentiert, weist in meinen augen schon darauf hin, dass die "laien" so falsch nicht liegen können.

        freundl. Grüsse aus Berlin, Raik

        1. Hi Raik,

          ist das, was an den unis verbreitet wird, wissenschaftlich fundierte lehre, oder partei-/interessenpolitisch gefärbte doktrin? sind leute, die sich "professor" nennen dürfen, über alle zweifel erhaben?

          Natürlich sind wirtschaftswissenschaftliche  Modelle nicht unpolitisch oder stehen jenseits der Interessen und im Dienste des objektiven Wohles aller. Es gab in der Geschichte einige Theoretiker, die erfolgreich Wirtschaftspolitik gemacht haben, etwa den früheren Minsiter Schiller, aber auch welche, die den Karren total vor die Wand gefahren haben, zuletzt in Argentinien.

          Egal welche Interessen Du aber vertrittst, Du brauchst aber in jedem Falle Fachleute und Technokraten, die bereit und in der Lage sind, Deine Vorschläge umzusetzen.

          es mag ja seien, dass wirtschaftskreisläufe komplexer sind, als der laie sich gemeinhin vorstellt.

          Die ganze Debatte geht mir immer wieder im Kopf herum.

          Meine Meinung in ein paar Thesen:

          Interessen
          Es ist berechtigt, auch in der Wirtschaftspolitik, seine Interessen zu vertreten.

          Zweiter Arbeitsmarkt
          Alle Ansätze zu einem zweiten Arbeitsmarkt sind nur Notlösungen und werden auf die eine oder andere Weise Druck auf den ersten Arbeitsmarkt ausüben, und sei es nur in Form von Kosten und Billigkonkurrenz.

          Arbeitszeitverkürzung
          Im Moment erscheint mir eine gewisse Verteilung der vorhandenen Arbeit bei teilweisem Lohnverzicht die einzige glaubwürdige Lösung zu sein.

          Große Koalition
          Alle Parteien im Parlament außer der PDS vertreten den gleichen wirtschaftspolitischen Ansatz: Nur durch Förderung der großen Unternehmen und Besserverdiener ist die Wirtschaft wieder flott zu machen. Diesen Ansatz halte ich für falsch.

          Gerechtigkeit
          Die Parteien machen Interessenpolitik, auch wenn sie vorgeben, nur im Interesse der Allgemeinheit zu handeln. Im Resultat sollen die kleinen Leute die Zeche bezahlen.

          Binnenmarkt
          Der richtige Ansatz wäre meiner Meinung nach eine Belebung des Binnenmarkts.

          Mittelstand
          Hilfen für mittlere und kleinere Unternehmen bringen mehr Arbeitsplätze als die Investitionen in die Multis.

          Leuchttürme
          Vom Kommunalpolitiker bis zum Bundeskanzler denken die meisten Politiker in großen Dimensionen. Durch herausragende Projekte soll die Stadt, die Region, die Bundesrepublik dargestellt und motiviert werden.

          Beispiele:

          • Jedes mittlere Kaff hat inzwischen eine Milliarde durch den U-Bahnbau in den Boden versenkt.
          • Ein anderer Standard ist die Förderung großkotziger Bahnhofsüberbauungen, da sind Fördergelder in Höhe von deutlich über hundert Millionen an der Tagesordnung.
          • Eine Lärmschutzwand von Hannover bsi Berlin, damit die Füchse nicht beim Jagen gestört werden - kein Problem.

          Was all diesen Projekten gemeinsam ist:

          • Sie werden nie eine müde Markt einbringen.
          • Sie werden zentral geplant, möglichst in der EU, nicht auf der Basis von lokaler Steuerung.
          • Sie verhindern die Förderung überschaubarer Projekte, die dauerhaft Arbeitsplätze und keine Folgekosten schaffen würden.

          Für mich ist es nicht normal, dass die Zentren wirtschaftlicher Macht in stets neuem Glanze funkeln, während es unserer herrlichen Gesellschaft schwer fällt, Schulen und Kindertagesstätten in einem erträglichen Zustand zu erhalten oder vernünftige Jugendarbeit zu leisten.

          Viele Grüße
          Mathias Bigge

          1. Hallo, Mathias!

            vielen dank für deine antwort. ich freue mich immer, von dir zu lesen, weil deine antworten freundlich, fundiert und für mich logisch sind. ;-)

            ist das, was an den unis verbreitet wird, wissenschaftlich fundierte lehre, oder partei-/interessenpolitisch gefärbte doktrin? sind leute, die sich "professor" nennen dürfen, über alle zweifel erhaben?
            Natürlich sind wirtschaftswissenschaftliche  Modelle nicht unpolitisch oder stehen jenseits der Interessen und im Dienste des objektiven Wohles aller. Es gab in der Geschichte einige Theoretiker, die erfolgreich Wirtschaftspolitik gemacht haben, etwa den früheren Minsiter Schiller, aber auch welche, die den Karren total vor die Wand gefahren haben, zuletzt in Argentinien.

            ich habe eigentlich gefragt, weil mir mein erklärungsmodell bis jetzt logisch und in sich schlüssig erscheint und ich keine wesentlichen dinge finden konnte, welche in meinem "modell" fehlen könnten.
            nun frage ich mich schon die ganze zeit, welche weisen einsichten ein b/vwl-er besitzen könnte, die mir fehlen. sicher erklären meine überlegungen die volkswirtschaft nicht umfassend und in allen einzelheiten, aber ich hoffe doch, die grundsätzlichen zusammenhänge richtig erkannt zu haben.(?)
            wenn es da noch dinge gibt, die man für das verständnis einer volkswirtschaft wissen muss und die mein denkmodell beeinflussen/verändern/ad absurdum führen würden, dann möchte ich die doch gerne wissen, denn ich möchte keiner (auch nicht meiner eigenen) falschen doktrin hinterherlaufen.

            ich will nicht einfach nur "gegen hartz4" sein, sondern ich will erklären können, wohin hartz4 führt, warum es falsch ist und aufgrund welcher zusammenhänge die politik wie geändert werden muss, damit es uns allen (den arbeitern, dem mittelstand und sogar den reichen) bald wieder besser geht.
            es muss doch nicht erst soweit kommen, dass sich die superreichen aus (berechtigter) angst vor den bis aufs blut ausgebeuteten arbeitern einmauern und rund um die uhr bewachen lassen müssen. diesen verlust an lebensqualität (sich nicht mehr überall frei bewegen zu können) kann doch kein geld aufwiegen.
            ausreichend geld zu haben, beruhigt und gibt die freiheit, (fast) alles zu tun, was man möchte. wenn es aber soweit ist, dass man sich ständig den kopf zermartern muss, um dieses geld noch zu mehren und ihm einen sinn zu geben, indem man immer neue möglichkeiten zum ausgeben erfinden, ja regelrecht konstruieren muss, wenn das geld die bewegungsfreiheit aufgrund der umgebenden armut einschränkt, dann ist doch kein zuwachs mehr, sondern ein verlust an lebensqualität zu verzeichnen.
            zu hungern ist schlimm. aber keiner würde doch auf die idee kommen, deshalb pausenlos zu fressen bis zum kollaps des körpers und das freiheit zu nennen. da hat doch der mensch auch ein einsehen, dass es eine natürliche grenze gibt, wo es einfach reicht, wo "mehr" nicht "besser" bedeutet.
            dass die reichen immer wieder trends der armen aufgreifen, zeigt doch, dass sie mit ihrem leben nicht wirklich zufrieden sind. es bleibt eine sehnsucht, die geld nicht befriedigen kann.

            freundl. Grüsse aus Berlin, Raik

            1. Hallo, Mathias!

              ich habe eigentlich gefragt, weil mir mein erklärungsmodell bis jetzt logisch und in sich schlüssig erscheint und ich keine wesentlichen dinge finden konnte, welche in meinem "modell" fehlen könnten.

              Dein Modell betrachtet nur eine Sicht der Dinge, zum Beispiel gehst Du davon aus, dass eine Stärkung der inländischen Nachfrage Maßgeblich durch die Lohnempfänger erfolgt.
              Die In- und Ausländer die in Deutschland leben  stärken allenfalls die Nachfrage nach Konsumgütern, nicht aber die Investitionsneignug in den Unternehmen. Es gibt zu diesem Punkt der nachfrageorientierten Politik übrigens den Versuch Japans in einer schweren Krise, den Japaner Gutscheine für japanische Produkte zu geben. Die Auswirkungen auf die Volkswirtschaft waren marginal.
              Vor allen Dingen Linke Kräfte behaupten ja das eine Ankurbelung der Wirtschaft nur über die Inlandsnachfrage erfolgen kann.
              Das sehe ich nicht so und ist allenfalls populär um den leuten auf der Straße zu sagen die bösen bösen Ausbeuter...

              Außerdem stört mich, dass Du andere Modell als Dein eigenes als falsch und nicht würdig beachtet zu werden einstufst.
              Der Mittelweg fehlt eben, es muß ein gesunden Mitelweg geben, der sowohl Elemente einer Nachfrage- als auch einer Angebotsorietierten Politik enthält.
              Im Übrigen sind Zeitungen berühmt dafür genau die Passagen zu kürzen die bei Berichten nicht ins poltische Weltbild der Leser dieser Zeitung gehören.
              Bekannt dafür sind gerade die von mir oft gescholtene TAZ aber auch Springerpresse wie WELT und Morgenpost.
              Einigermassen umfassend informiert wirst du durch das Handelsblatt und FTD in Wirtschaftsfragen zumindest verschliessen diese Blätter sich nich anderen Theorien.

              nun frage ich mich schon die ganze zeit, welche weisen einsichten eeinflussen/verändern/ad absurdum führen würden, dann möchte ich die doch gerne wissen, denn ich möchte keiner (auch nicht meiner eigenen) falschen doktrin hinterherlaufen.

              Aus meiner Sicht gibt es nicht die absolute Wahrheit, schon gar nicht in so komplexen Systemen wie Volkswirtschaften.
              Allein die Erkenntniss läst mich grundsätzlich jedes Modell sehr kritisch betrachten. Außer eben mein eignes Modell.
              Ja klar auch ich bin nur Mensch und kann mich natürlich nicht meiner eignen Meinung verschliessen. :-)
              Politisch gesehen halte ich es da lieber getreu dem motto "love it, change it, or leave it.
              Und von daher kümmere ich mich auf der Politischen Ebene schon sehr lange nicht mehr um die Dinge die Poltiker auf der Bundesebene verzapfen.
              Übrigens ab nächste Woche gibt es in Berlin die Workshops zu den Bürgerhaushalten... 3 Tage kann man live erleben wie Politik versucht mehr Bürgerbeteiligung zu erreichen. Aufwandwsentschädigung 150 €

              Ich werde Ende September auch zu einer Podiumsdiskussion zum Thema Chancen auf mehr Bürgerbeteilgung gehen. Das sind die Themen wo man was ändern kann und auch was bewegen kann.
              Hartz IV wird kommen.

              TomIRL

              ich will nicht einfach nur "gegen hartz4" sein, sondern ich will erklären können, wohin hartz4 führt, warum es falsch ist und aufgrund welcher zusammenhänge die politik wie geändert werden muss, damit es uns allen (den arbeitern, dem mittelstand und sogar den reichen) bald wieder besser geht.
              es muss doch nicht erst soweit kommen, dass sich die superreichen aus (berechtigter) angst vor den bis aufs blut ausgebeuteten arbeitern einmauern und rund um die uhr bewachen lassen müssen. diesen verlust an lebensqualität (sich nicht mehr überall frei bewegen zu können) kann doch kein geld aufwiegen.
              ausreichend geld zu haben, beruhigt und gibt die freiheit, (fast) alles zu tun, was man möchte. wenn es aber soweit ist, dass man sich ständig den kopf zermartern muss, um dieses geld noch zu mehren und ihm einen sinn zu geben, indem man immer neue möglichkeiten zum ausgeben erfinden, ja regelrecht konstruieren muss, wenn das geld die bewegungsfreiheit aufgrund der umgebenden armut einschränkt, dann ist doch kein zuwachs mehr, sondern ein verlust an lebensqualität zu verzeichnen.
              zu hungern ist schlimm. aber keiner würde doch auf die idee kommen, deshalb pausenlos zu fressen bis zum kollaps des körpers und das freiheit zu nennen. da hat doch der mensch auch ein einsehen, dass es eine natürliche grenze gibt, wo es einfach reicht, wo "mehr" nicht "besser" bedeutet.
              dass die reichen immer wieder trends der armen aufgreifen, zeigt doch, dass sie mit ihrem leben nicht wirklich zufrieden sind. es bleibt eine sehnsucht, die geld nicht befriedigen kann.

              freundl. Grüsse aus Berlin, Raik

              1. Hallo.

                Die In- und Ausländer die in Deutschland leben  stärken allenfalls die Nachfrage nach Konsumgütern, nicht aber die Investitionsneignug in den Unternehmen.

                Und die Konsumgüter werden nicht mittels Investitionsgütern produziert, sondern fallen vom Himmel? Und eine nachfragebedingt höhere Produktion bewirkt keine Investitionen? Mein Weltbild gerät aus den Fugen.
                MfG, at

                1. Hallo.

                  Und die Konsumgüter werden nicht mittels Investitionsgütern produziert, sondern fallen vom Himmel? Und eine nachfragebedingt höhere Produktion bewirkt keine Investitionen? Mein Weltbild gerät aus den Fugen.

                  Warum sollte es Investitionen geben, wenn die vorhandenen Kapazitäten ausreichen um den Bedarf zu decken?
                  Zur Zeit ist doch das Problem, dass wir viel mehr herstellen (könnten) als wir verbrauchen können.
                  Bei Karl Marx hiess das die Überproduktionskrise des Kapitalismus.

                  Also wird die Investitionsneigung allenfalls durch neue innovative Produkte gestärkt.
                  Da gibs zwar einiges an Produkten, aber scheinbar gibt es kein Bedarf Bspw. an Kühlschränken, die als Steuerzentrum für Haustechnik dienen.

                  TomIRL

                  1. Hallo.

                    Also wird die Investitionsneigung allenfalls durch neue innovative Produkte gestärkt.

                    Und innovative Produkte werden niemals zu Massenprodukten? Und darüber hinaus haben sie die Eigenschaft, ohne Kaufkraft erworben werden zu können? Na, wenn das so ist, ...

                    Da gibs zwar einiges an Produkten, aber scheinbar gibt es kein Bedarf Bspw. an Kühlschränken, die als Steuerzentrum für Haustechnik dienen.

                    Ja, scheinbar. Tatsächlich aber fehlt die Kaufkraft.
                    MfG, at

                    1. Hallo.

                      Da gibs zwar einiges an Produkten, aber scheinbar gibt es kein Bedarf Bspw. an Kühlschränken, die als Steuerzentrum für Haustechnik dienen.

                      Ja, scheinbar. Tatsächlich aber fehlt die Kaufkraft.

                      Bei einer Zunahme der Konsumausgaben der privaten Haushalte und einem Rückgang der Bruttoanlageninvestition dürfte man kaum Effekte haben wenn man die Nachfrage nach Konsumgütern weiter steigert.
                      Also ist der Rückgang dee BIP auf die sinkenden Bruttoanlaginvestitionen zurückzuführen.

                      TomIRL

                      1. Hallo.

                        Bei einer Zunahme der Konsumausgaben der privaten Haushalte und einem Rückgang der Bruttoanlageninvestition dürfte man kaum Effekte haben wenn man die Nachfrage nach Konsumgütern weiter steigert.

                        Was dir jetzt noch fehlt, ist ein kausaler Zusammenhang zwischen Konsum- ind Investitionsverhalten.
                        MfG, at

                        1. Hallo.

                          Bei einer Zunahme der Konsumausgaben der privaten Haushalte und einem Rückgang der Bruttoanlageninvestition dürfte man kaum Effekte haben wenn man die Nachfrage nach Konsumgütern weiter steigert.

                          Was dir jetzt noch fehlt, ist ein kausaler Zusammenhang zwischen Konsum- ind Investitionsverhalten.

                          Hi at,
                          Das BIP ist rückläufig, um 0,1% im letzten Jahr.
                          Konsens?
                          Der Konsum der privaten Haushalte ist im Jahre 2003 um 11,8 Mrd EUR gestiegen, während die Bruttanlageninvestition um 11,96 Mrd EUR gesunken ist.
                          Konsens?

                          Du meinst also wenn jetzt noch mehr Konsummiert wird, dann wird (noch) mehr investiert?

                          Wo soll da die Logik sein?
                          Eigentlich ist doch offensichtlich, das ohne zusätzliche Investitionen der Bedarf an Konsumgütern im  In- und Ausland gedeckt werden kann.

                          TomIRL

                          1. Hallo.

                            Das BIP ist rückläufig, um 0,1% im letzten Jahr.
                            Konsens?

                            "
                            Auf der Nachfrageseite nahm die inländische Verwendung des Bruttoinlandsprodukts im Berichtsjahr geringfügig um 0,1% zu. Dabei haben sich die staatlichen Konsumausgaben erhöht (+ 0,7%) und die privaten Konsumausgaben gingen um 0,2% zurück.
                            "
                            Konsens?

                            Der Konsum der privaten Haushalte ist im Jahre 2003 um 11,8 Mrd EUR gestiegen, während die Bruttanlageninvestition um 11,96 Mrd EUR gesunken ist.
                            Konsens?

                            "
                            Von 1992 bis 2000 hatten die privaten Konsumausgaben in allen Jahren stärker zugenommen als das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte. Die Kaufzurückhaltung der privaten Haushalte hat vor allem in den letzten beiden Jahren zu der schwachen Wirtschaftsentwicklung beigetragen.
                            "
                            Konsens?

                            Du meinst also wenn jetzt noch mehr Konsummiert wird, dann wird (noch) mehr investiert?

                            Ja.
                            MfG, at

                            1. Hallo.

                              Das BIP ist rückläufig, um 0,1% im letzten Jahr.
                              Konsens?

                              "
                              Auf der Nachfrageseite nahm die inländische Verwendung des Bruttoinlandsprodukts im Berichtsjahr geringfügig um 0,1% zu. Dabei haben sich die staatlichen Konsumausgaben erhöht (+ 0,7%) und die privaten Konsumausgaben gingen um 0,2% zurück.
                              "
                              Konsens?

                              Nein:
                              Konsumausgaben der privaten Haushalte in Mrd. EUR:
                              2001: 1 195,97 2002:1 199,26 2003:1 211,04
                              -Staat:
                              2001:394,20 2002:405,43 2003:408,54

                              Offizielle Zahlen des Budistischen Standesamts.

                              Von 1992 bis 2000 hatten die privaten Konsumausgaben in allen Jahren stärker zugenommen als das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte. Die Kaufzurückhaltung der privaten Haushalte hat vor allem in den letzten beiden Jahren zu der schwachen Wirtschaftsentwicklung beigetragen.
                              "
                              Konsens?

                              Kann sein.. weiss ich nicht müßte ich mal rechnen...
                              Von wem und von wann stammt der Bericht?

                              Du meinst also wenn jetzt noch mehr Konsummiert wird, dann wird (noch) mehr investiert?

                              Ja.

                              Sehe ich anders..
                              In Japan haben Sei den Leuten damals Gutscheine gegeben damit Sie japanische Produkte kaufen.
                              Keine Auswirkungen auf die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen.
                              Also was solls, mit ausschliesslich privaten Konsum wird IMHO niemals eine Belebung der Wirtschaft gehen.
                              Es fehlt immer die Innovationskraft.
                              Es müßen neue Produkte her damit die Leute ein Interesse haben wieder etwas zu kaufen.
                              Man braucht eben keine 4 Autos und 8 Teppiche.

                              TomIRL

                              1. Hallo.

                                "
                                Auf der Nachfrageseite nahm die inländische Verwendung des Bruttoinlandsprodukts im Berichtsjahr geringfügig um 0,1% zu. Dabei haben sich die staatlichen Konsumausgaben erhöht (+ 0,7%) und die privaten Konsumausgaben gingen um 0,2% zurück.
                                "
                                Konsens?
                                Nein:
                                Konsumausgaben der privaten Haushalte in Mrd. EUR:
                                2001: 1 195,97 2002:1 199,26 2003:1 211,04
                                -Staat:
                                2001:394,20 2002:405,43 2003:408,54

                                Offizielle Zahlen des Budistischen Standesamts.

                                Dann rate einfach mal, ...

                                Von 1992 bis 2000 hatten die privaten Konsumausgaben in allen Jahren stärker zugenommen als das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte. Die Kaufzurückhaltung der privaten Haushalte hat vor allem in den letzten beiden Jahren zu der schwachen Wirtschaftsentwicklung beigetragen.
                                "
                                Konsens?
                                Kann sein.. weiss ich nicht müßte ich mal rechnen...
                                Von wem und von wann stammt der Bericht?

                                ... vom wem die Zitate stammen. Ein Tipp: Copy/Paste plus Suchmaschine.

                                Man braucht eben keine 4 Autos und 8 Teppiche.

                                Wäre es der Wirtschaft denn aber nicht vielleicht zugräglich, wenn sich wenigstens jeder Haushalt seinem Bedarf entsprechend ausstatten könnte? -- Und nein, ich spreche von Bedarf, nicht von Bedürfnissen, und von Erwerb, nicht von Gutscheinen.
                                MfG, at

                                1. Hi,

                                  Man braucht eben keine 4 Autos und 8 Teppiche.

                                  Wäre es der Wirtschaft denn aber nicht vielleicht zugräglich, wenn sich wenigstens jeder Haushalt seinem Bedarf entsprechend ausstatten könnte? -- Und nein, ich spreche von Bedarf, nicht von Bedürfnissen, und von Erwerb, nicht von Gutscheinen.

                                  Bedarf ist eine Groesse, die in etwa so zweckmaessig ist wie der gute alte Intelligenzquotient. Es handelt sich hier demzufolge um eine Bauchdiskussion darf ich also dank meines hohen IQs folgern.

                                  Gruss,
                                  Ludger

                                  1. Hallo.

                                    Bedarf ist eine Groesse, die in etwa so zweckmaessig ist wie der gute alte Intelligenzquotient.

                                    Die Beimessung einer ähnlichen Relevanz hatte ich mir beim Bruttoinlandsprodukt gerade noch verkneifen können.

                                    Es handelt sich hier demzufolge um eine Bauchdiskussion darf ich also dank meines hohen IQs folgern.

                                    Zu irgendetwas muss er ja zu gebrauchen sein -- der IQ, nicht der Bauch.
                                    MfG, at

                              2. Hallo, TomIRL!

                                Es müßen neue Produkte her damit die Leute ein Interesse haben wieder etwas zu kaufen.
                                Man braucht eben keine 4 Autos und 8 Teppiche.

                                ich brauche garkeins. mir würde es schon reichen, wenn ich das geld für die dringend nötigen reparaturen an meinem "mopped" hätte. und da es vielen anderen auch so geht, würde wohl selbst bei bestehenden überkapazitäten die erhöhte nachfrage zu einer höheren auslastung und einem erhöhten arbeitskräftebedarf führen, was wiederum sinkende arbeitslosenzahlen, sinkende ausgaben in diesem bereich, perspektivisch sinkende steuern und ein erhöhtes auftragsvolumen des staates zur folge hätte.
                                du weist, wie ein pumpspeicherwerk funktioniert? es nützt nichts, wenn man in das obere becken immer noch mehr wasser pumpt. solange niemand den hahn aufdreht, wird auch kein strom erzeugt. du kannst den reichen noch so viel geld schenken, wenn hier im land keine kaufkraft vorhanden ist, werden sie das geld lieber im ausland investieren. z.b. in den usa, wo die produktivität niedriger ist, als bei uns und die steuern höher. übrigens ist dort auch die vermögenssteuer höher, als sie bei uns war, bevor sie ganz abgeschafft wurde und weil in amerika geplant ist, die erbschaftssteuer abzuschaffen, haben sich die amerikanischen millionäre mit einem brief an die regierung gewand, in dem sie das _ablehnen_. die können nämlich als die eigentlich begünstigten weiter denken, als unsere politiker hier.

                                freundl. Grüsse aus Berlin, Raik

            2. Hi Raik,

              Danke für die Blumen!

              welche weisen einsichten ein b/vwl-er besitzen könnte, die mir fehlen

              Na, stell Dir vor, Du müsstest Finanzplanung, Bilanzen und Steuern für ein mittleres Unternehmen machen. Könntest Du das? Finanzpolitische Berechnungen anstellen? Folgekosten von Gesetzen berechnen?

              dinge, die man für das verständnis einer volkswirtschaft wissen muss und die mein denkmodell beeinflussen

              Ein Modell gibt ja noch nicht viel mehr her als eine Richtung. Deinen Beiträgen liegt zudem oft eher eine Parteinahme zu Grunde als theoretische Überlegungen, was durchaus OK ist, aber doch nicht die Wirtschaftswissenschaft ersetzen kann, oder?

              Stell Dir vor, Du hättest ein gutes Modell für den Gesundheitsbereich entwickelt, dann könntest Du ja dadurch weder am offenen Herzen operieren noch eine Ersatzkasse oder ein Ministerium organisieren.

              ich will nicht einfach nur "gegen hartz4" sein, sondern ich will erklären können, wohin hartz4 führt, warum es falsch ist und aufgrund welcher zusammenhänge die politik wie geändert werden muss, damit es uns allen (den arbeitern, dem mittelstand und sogar den reichen) bald wieder besser geht.

              Natürlich fühlt sich heute jeder gezwungen, für das Ganze zu sprechen, es gilt als geradezu unanständig, seine partikularen Interessen zu vertreten. Das hat natürlich was Sympathisches, produziert aber ohne Ende Heuchelei.

              Der Sprecher des Arbeitgeberverbandes tritt vor und spricht:
              "Im Interesse der Arbeitnehmer halte ich eine Verlängerung der Arbeitszeit und eine drastische Lohnsenkung für unbedingt erforderlich."
              "Die geplanten Entlassungen dienen ausschließlich dem Erhalt der Arbeitsplätze."

              Der Vorstandssprecher, zur Unterstützung herbeigeeilt, ergänzt:
              "Wir müssen in dieser angespannten Lage alle den Gürtel engerschnallen!"

              Aus dem OFF Norbert Blüm:
              "Die Renten sind sicher!"

              Ein Regierungsvertreter tritt vor, und deklamiert, jede einzelne Silbe betonend:
              "Es ist uns in den vergangenen Jahren gelungen, mehr neue Arbeitsplätze zu schaffen, als je einer Regierung vorher!"
              "Wenn die Menschen Befürchtungen haben, was Hartz 4 angeht, liegt das allein daran, dass es uns nicht gelungen ist, die Besserstellung der Mehrheit der Betroffenen zu kommunizieren. Trotz der Einsparungen in Milliardenhöhe erhalten die meisten mehr Geld als vorher!"

              angst vor den bis aufs blut ausgebeuteten arbeitern

              Naja, kennst Du die Metalltarife?

              zu hungern ist schlimm. aber keiner würde doch auf die idee kommen, deshalb pausenlos zu fressen bis zum kollaps des körpers und das freiheit zu nennen. da hat doch der mensch auch ein einsehen, dass es eine natürliche grenze gibt, wo es einfach reicht, wo "mehr" nicht "besser" bedeutet.

              Dass Kapital eine abstrakte Größe ist und dass es daher keine Sättigungseffekte gibt, hat schon der alte Karl Marx dargestellt.

              dass die reichen immer wieder trends der armen aufgreifen, zeigt doch, dass sie mit ihrem leben nicht wirklich zufrieden sind. es bleibt eine sehnsucht, die geld nicht befriedigen kann.

              Die wahren Krisen meines Lebens waren nicht Hunger- oder Geldkrisen, soviel steht fest, aber nerven würde es mich schon, wenn mir ein Schneidezahn ausfiele und ich könnte mir keinen Ersatz leisten. Oder eine hilfreiche Behandlung meiner Tochter wäre für Kasenpatienten nicht vorgesehen.

              Irgendwie habe ich Dir nichts Richtiges zu Deinem Modellgedanken geschrieben. Viele Deiner Überlegungen teile ich, aber im Grunde finde ich es einfach völlig OK, wenn sich die Leute nicht einfach deklassieren lassen wollen, auch wenn es zehnmal im Interesse einer wie auch immer gedachten Allgemeinheit wäre. Manchmal bin ich einfach irritiert darüber, dass Du einige wirtschaftspolitische Überlegungen unbedingt in Konkurrenz zu dem wertguten Studiengang der Ökonomie setzen willst. Natürlich lernt man da was an der Uni, oder?

              Viele Grüße
              Mathias Bigge

      2. yo Tom,

        du hörst dich an, als wenn du weisst, wie alles miteinander zusammenhängt und auch nur deine argumente die richtigen sind. und wenn es dennoch mal anders kommen sollte, dann bist du auch wieder der erste, der genau das schon vorher wusste und genau erklären kann.

        Ilja

  6. Hallo,

    bieten nun erste Verbandsvertreter an, 1 Euro Jobs in der Wirtschaft
    zu vermitteln, natürlich, "ohne bestehende Arbeitsplätze zu
    gefährden".

    Natürlich. Entweder der, der vorher da gearbeitet hat, IST ja schon vor der Neubesetzung mit einem 1-Euro-Arbeiter entlassen worden, dann gab es also den Arbeitsplatz ja nicht mehr und konnte ergo nicht gefährdet werden, oder es handelt sich um Stellen, die schon lange nicht mehr besetzt waren (wie im sozialen Bereich), und da wird ja auch nichts gefährdet.

    Was das ganze natürlich kaum besser macht. Aber so wird die "Formulierung" werden....

    Chräcker

    1. Hallo

      Natürlich. Entweder der, der vorher da gearbeitet hat, IST ja schon vor der Neubesetzung mit einem 1-Euro-Arbeiter entlassen worden, dann gab es also den Arbeitsplatz ja nicht mehr und konnte ergo nicht gefährdet werden, ...

      <sarkasmus>Wenn er "ganz viel Glück" hat, bekommt er ja
      vielleicht seinen alten Job zu neuen Konditionen zurück!?</sarkasmus>

      Chräcker

      Tschö, Auge

      --
      Die Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann und worüber es unmöglich ist zu schweigen.
      (Victor Hugo)
  7. Hallo,

    wer spricht noch von Hartz IV? Wie ich gestern dem Infotext bei ZDF und NDR entnahm, wollen die Spitzenpolitiker der SPD das Wort "Hartz IV" nur noch in Ausnahmefällen verwenden, es sei zu sehr negativ besetzt. Reformen am Arbeitsmarkt oder Reformen zur Bekämpfung der Langarbeitslosigkeit - das hört sich doch gleich viel besser an.
    Hartz IV muß weg? Wieso? Ist schon weg, die Politiker nehmen dieses Wort nicht mehr in den Mund.

    Und bei WISO gab es gestern konkrete Auskünfte zur "Angemessenheit".
    Was ist ein "angemessenes Auto"? Antwort: Ein Auto im Wert von 5.000 Euro.
    Und wie hoch ist der Wert der Briefmarken- oder der Münzsammlung?
    Antwort: Das ist nur mit Hilfe eines Sachverständigengutachtens feststellbar und das Gutachten müßte der Antragsteller natürlich selbst bezahlen. Ob allerdings die für das Arbeitslosengeld II zuständigen Stellen in der Lage sind, die Richtigkeit des Gutachtens einzuschätzen, sei fraglich. Da zuckte selbst der Moderator nur die Achseln und enthielt sich eines Kommentars.
    Sinnigerweise gab es dann gleich im Anschluß bei WISO einen aktuellen Reisebericht:
    2 Tage in Nizza an der Cóte d' Azur kosten nur schlappe 300 Euro - ein Schnäppchen! Dann bleiben künftig für einen  Empfänger von ALG II im Osten für den Rest des Monats noch 31 Euro übrig (im Westen sind es ein paar Euro mehr), wem das nicht reicht, muss sich eben einen Job suchen, ein 1-Euro-Job wird doch wohl zu finden sein.

    Und Herr Clement leistete bei Frau Christiansen am Sonntag den Offenbarungseid: Wenn ich richtig zugehört und richtig verstanden habe, besitzt er zusammen mit seiner Frau ein Haus und 84.000 Euro Spargeld. Würde er ALG II beziehen, bliebe ihnen beiden das erhalten, weder Haus noch Spargeld würden angerechnet, denn beides sei angemessen.

    Fazit: Wozu die ganze Aufregung? Positiv denken und alles wird gut.

    Grüsse aus Neubrandenburg
    erika

    --
    Hauptsache dem Hund geht's gut
    1. hi,

      Und bei WISO gab es gestern konkrete Auskünfte zur "Angemessenheit".
      Was ist ein "angemessenes Auto"? Antwort: Ein Auto im Wert von 5.000 Euro.

      erzähl mir bitte nicht, dass für dieses geld kein (gebrauchtes) auto zu bekommen wäre, dass seinen zweck - _fahren_ - nicht erfüllen könnte.

      Sinnigerweise gab es dann gleich im Anschluß bei WISO einen aktuellen Reisebericht:
      2 Tage in Nizza an der Cóte d' Azur kosten nur schlappe 300 Euro - ein Schnäppchen! Dann bleiben künftig für einen  Empfänger von ALG II im Osten für den Rest des Monats noch 31 Euro übrig

      sorry, aber ... der arbeitslose _muss_ nicht nach nizza, nicht für zwei wochen im jahr, nicht für zwei tage.
      reisen ist ein _luxus_ - und somit absolut kein "muss", das vom staat zu finanzieren wäre.

      gruß,
      wahsaga

      --
      "Look, that's why there's rules, understand? So that you _think_ before you break 'em."
      1. Hallo, wahsaga!

        Was ist ein "angemessenes Auto"? Antwort: Ein Auto im Wert von 5.000 Euro.
        erzähl mir bitte nicht, dass für dieses geld kein (gebrauchtes) auto zu bekommen wäre, dass seinen zweck - _fahren_ - nicht erfüllen könnte.

        dass die kosten für solche alten mühlen in zukunft erheblich angehoben werden sollen, ist dir bekannt?
        allein schon aufgrund dieser laufenden kosten wird sich ein alg2-empfänger in zukunft wohl kaum noch ein auto leisten können.

        2 Tage in Nizza an der Cóte d' Azur kosten nur schlappe 300 Euro - ...
        sorry, aber ... der arbeitslose _muss_ nicht nach nizza, nicht für zwei wochen im jahr, nicht für zwei tage.
        reisen ist ein _luxus_ - und somit absolut kein "muss", das vom staat zu finanzieren wäre.

        ist dein ironiedetektor kaputt?
        hällst du das wirklich für einen ernst gemeinten vorschlag, von 300 euro, von denen sämtliche laufenden kosten gedeckt werden müssen, noch in urlaub zu fliegen?
        zumal das notwendiger weise zusätzlich zu erarbeitende geld 60 euro (die nach anrechnung übrig bleiben) von 400 euro lohn auch nocxh für arbeitskleidung und fahrgeld zur arbeit dienen muss. was bleibt da übrig?
        für 2 tage nitza und den rest des monats hungern?
        ist dein ironiedetektor kaputt?

        freundl. Grüsse aus Berlin, Raik

        1. hi,

          ist dein ironiedetektor kaputt?

          in diesem falle hatte er scheinbar einen kurzzeitigen funktionsausfall, ja.

          gruß,
          wahsaga

          --
          "Look, that's why there's rules, understand? So that you _think_ before you break 'em."
      2. Hallo,

        reisen ist ein _luxus_

        der defekte Ironiedetektor ist ja schon geklärt worden ;-) Trotzdem möchte ich hier leisen Einspruch erheben. Reisen, im Sinne von "wohltuenden Tapetenwechsel" von

        "Horizonterweiterung" bis zum

        "reseten beim relaxen außerhalb der eigenen tristen Alltagsumgebung"

        halte ich mittlerweile schon für ein Grundbedürfnis in unserer Gesellschaft, das es sehr wohl zwechs Krankheitsvermeidung zu befriedigen gilt. Ob das allerdings jedes Jahr für zwei Wochen "nach Spanien" sein muß, oder eben auch alle zwei/drei Jahre preiswertere Kurztrips ins jeweils "benachbarte einheimische Mittelgebierge" steht dahin - muß ja nicht gleich KdF genannt werden...

        Chräcker

        1. hi,

          Ob das allerdings jedes Jahr für zwei Wochen "nach Spanien" sein muß, oder eben auch alle zwei/drei Jahre preiswertere Kurztrips ins jeweils "benachbarte einheimische Mittelgebierge" steht dahin - muß ja nicht gleich KdF genannt werden...

          das war ja auch eher das, was ich ausdrücken wollte.

          "arbeitslose haben gefälligst zuhause zu bleiben" war ja nicht gemeint.
          nur wenn die mittel knapp sind, muss man halt schauen, was man daraus machen kann.

          gruß,
          wahsaga

          --
          "Look, that's why there's rules, understand? So that you _think_ before you break 'em."
          1. Hallo, wahsaga!

            nur wenn die mittel knapp sind, muss man halt schauen, was man daraus machen kann.

            die mittel sind da. sonst würde man ja nicht schon wieder darüber nachdenken, den spitzensteuersatz wieder einmal zu senken. alle bisherigen subventionen des kapitals (abschaffung gewerbekapitalsteuer, vermögensteuer, senkung spitzensteuersatz, 4,1 milliarden subventionen für infinion, die zum dank jetzt das land verlassen wollen) haben nicht die erwünschten arbeitsplätze gebracht. aber die politiker rennen weiter gegen die gleiche wand. so doof ist nicht mal ne maus.

            freundl. Grüsse aus Berlin, Raik

            1. Hallo, wahsaga!

              nur wenn die mittel knapp sind, muss man halt schauen, was man daraus machen kann.

              die mittel sind da. sonst würde man ja nicht schon wieder darüber nachdenken, den spitzensteuersatz wieder einmal zu senken.

              Siehst Du ist was ich meint... weiter unten meinte
              Du ziehst die immer gleichen Parloen raus.
              Der Eingangssteuersatz wurde um 10 % gesenkt... und das kostet viel mehr... Entlastet die Empfänger kleiner Einkommen.
              Auswirkungen auf die Wirtschaft?
              Keine!

              alle bisherigen subventionen des kapitals (abschaffung gewerbekapitalsteuer, vermögensteuer, senkung spitzensteuersatz, 4,1 milliarden subventionen für infinion, die zum dank jetzt das land verlassen wollen) haben nicht die erwünschten arbeitsplätze gebracht. aber die politiker rennen weiter gegen die gleiche wand. so doof ist nicht mal ne maus.

              Und das hat mit der ersten Sache nichts zu tun..
              In Ostdeutschland werden Innovationspreise vergeben und die Leute gehen nach Stuttgart oder München und gründen dort neue Firmen.
              Weil die Ostdeutschen Poliiker offenbar nicht in der Lage sind die Investoren langfristig an die Region zu binden. Das ist traurig und läst sich schneller ändern als Fehler die in der vergangenheit gemacht wurden.

              TomIRL

              1. Hi,

                Der Eingangssteuersatz wurde um 10 % gesenkt... und das kostet viel mehr... Entlastet die Empfänger kleiner Einkommen.
                Auswirkungen auf die Wirtschaft?
                Keine!

                irgendwelche Auswirkungen wird der genannte Schritt schon haben. Naheliegend ist zum Beispiel eine Kaufkrafterhoehung des genannten Klientels, die aber nicht messbar war, weil andere und wichtigere Tendenzen (der allgemeine Abstieg Deutschlands zum Beispiel) diese ueberlagerten.

                alle bisherigen subventionen des kapitals (abschaffung gewerbekapitalsteuer, vermögensteuer, senkung spitzensteuersatz, 4,1 milliarden subventionen für infinion, die zum dank jetzt das land verlassen wollen) haben nicht die erwünschten arbeitsplätze gebracht.

                Diese Denkweise scheint mir wie auch die o.g. zu orthogonal. Steuersenkungen sind uebrigens nicht mit 'Subventionen des Kapitals' zu verwechseln. Was waere denn z.B. passiert, haette es die Abschaffung der Gewerbesteuer oder der Vermoegenssteuer nicht gegeben? Du faengst schon an zu argumentieren wie "die".   ;-)

                aber die politiker rennen weiter gegen die gleiche wand. so doof ist nicht mal ne maus.

                (Maeuse sind gar nicht so doof, richtig.)

                In Ostdeutschland werden Innovationspreise vergeben und die Leute gehen nach Stuttgart oder München und gründen dort neue Firmen.

                Wendest Du Dich jetzt endgueltig gegen das Kausalitaetsprinzip?   ;-)

                Weil die Ostdeutschen Poliiker offenbar nicht in der Lage sind die Investoren langfristig an die Region zu binden. Das ist traurig und läst sich schneller ändern als Fehler die in der vergangenheit gemacht wurden.

                Die Infrastruktur (also auch die personellen Ressourcen) "im Osten" ist halt nicht so toll. Die Investoren gehen auch aus diesem Grund gleich ein paar Meter weiter, daran kann auch die FDP nichts aendern.   ;-)

                Gruss,
                Ludger

                1. alle bisherigen subventionen des kapitals (abschaffung gewerbekapitalsteuer, vermögensteuer, senkung spitzensteuersatz, 4,1 milliarden subventionen für infinion, die zum dank jetzt das land verlassen wollen) haben nicht die erwünschten arbeitsplätze gebracht.

                  Du bist Dir scon bewust, dass diese Passage nicht von mir stammt?
                  Zitierfehler...

                  Diese Denkweise scheint mir wie auch die o.g. zu orthogonal. Steuersenkungen sind uebrigens nicht mit 'Subventionen des Kapitals' zu verwechseln. Was waere denn z.B. passiert, haette es die Abschaffung der Gewerbesteuer oder der Vermoegenssteuer nicht gegeben? Du faengst schon an zu argumentieren wie "die".   ;-)

                  Gewerbekapitalsteuer meinst Du wohl?
                  Gewerbesteuer gibs noch...

                  In Ostdeutschland werden Innovationspreise vergeben und die Leute gehen nach Stuttgart oder München und gründen dort neue Firmen.

                  Wendest Du Dich jetzt endgueltig gegen das Kausalitaetsprinzip?   ;-)

                  Nö Warum? Zitierfehler... Sorry

                  Die Infrastruktur (also auch die personellen Ressourcen) "im Osten" ist halt nicht so toll. Die Investoren gehen auch aus diesem Grund gleich ein paar Meter weiter, daran kann auch die FDP nichts aendern.   ;-)

                  Die personellen Ressourcen sind offenbar so gut, das einige südliche Bundesländer ziemlich viel Geld dafür einsetzen bestimmte Innovationen eben nicht in Ostdeutschland zu ralisieren sondern im Raum München oder Stuttgart.
                  Während der Know How Tranfer aus Westdeutschland nicht stattfindet, offenbar sind die Leute im nördlichen Ruhrgebiet doch nicht so gut. :-)

                  TomIRL

            2. hi,

              nur wenn die mittel knapp sind, muss man halt schauen, was man daraus machen kann.

              die mittel sind da. sonst würde man ja nicht schon wieder darüber nachdenken, den spitzensteuersatz wieder einmal zu senken.

              ich meinte das eher auf die dem arbeitslosen zur verfügung stehenden mittel und seine urlaubs- und sonstigen luxuswünsche bezogen.

              gruß,
              wahsaga

              --
              "Look, that's why there's rules, understand? So that you _think_ before you break 'em."
    2. Hallo erika,

      wer spricht noch von Hartz IV? Wie ich gestern dem Infotext bei ZDF und NDR entnahm, wollen die Spitzenpolitiker der SPD das Wort "Hartz IV" nur noch in Ausnahmefällen verwenden,...

      jo, so ist es. "1984" läßt grüßen: "doppelplusungut..."
      fällt mir immer öfter auf, daß man versucht uns durch Wortschöpfungen zu verdummen.

      Gruß, Andreas

      --
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  8. moin mattes
    und verhallt im Wind der Liberalisierung der Märkte, wobei anzumerken ist, dass die Indoktrination auch der Begriffe schon so weit fortgeschritten ist, dass uns sogar die Begriffe fehlen, um die Dinge so benennen können was sie nämlich sind. Raub bis Raubmord, wären angemessene Begriffe um die Dinge bei ihrem richtigen Namen zu nennen.

    Gruß Josef

    1. Hi,

      und verhallt im Wind der Liberalisierung der Märkte, wobei anzumerken ist, dass die Indoktrination auch der Begriffe schon so weit fortgeschritten ist, dass uns sogar die Begriffe fehlen, um die Dinge so benennen können was sie nämlich sind. Raub bis Raubmord, wären angemessene Begriffe um die Dinge bei ihrem richtigen Namen zu nennen.

      Voelkermord an den Ostdeutschen waere noch praeziser. Oder Euthanasieprogramm fuer sozial Schwache?   ;-)

      Gruss,
      Ludger

  9. moin mattes
    ich wäre übrigens weniger beleidigt, wenn du den revoluzzer aus dem chat, bitte wieder zurücknehmen würdest, da ich bestimmt nicht in das Aufnahmeprofil der Sozialdarwinistischen Partei Deutschlands passe und auch Lampenputzer nicht unbedingt meine Berufung ist.

    Gruß Josef