Moin!
Hi fastix®,
"We don't need no walls, to keep our people in."
Allein schon das Errichten eines Hindernisses bewirkt beim geistig hinreichend gesundem Menschen einen gewissen Drang eben dieses zu überwinden.
Das ist mir zu einfach.
Manches ist eben überaschend wenig kompliziert.
Du hast Glück gehabt und konntest gerade rechtzeitig reisen, als Du alt genug warst.
hehe :)
Ich war 28 und "gerade" noch jung genug un was davon zu haben. Aber ganz ehrlich: die Reisen, die ich zu Zeiten des Eisernen Vorhanges gemacht habe möchte ich auch jetzt nicht missen. Und es haben sich gewisse Traditionen daraus entwickelt.
http://home.arcor.de/maennertag/maenner/mt220.htm (Die Seite wird nicht von mir gemacht!)
Es hat mir viel bedeutet, als junger Kerl die Welt sehen zu können, nach Holland zu fahren, mit einem hübschen Mädchen verliebt nach Paris, in die kommunistischen Länder, nach Italien. Das war den Gleichaltrigen im Osten durch eine Art landesweiten Knast unmöglich.
Ich habe mit und ohne Weibsbildern am Lagerfeuer gesessen, hektoliterweise Bier und Wein getrunken, Laut "40 Meilen im Quadrat" gesungen, Honeckerwitze erzählt bis der nach Chile abgehauen ist. He ehrlich: Ich möchte auf keinen dieser Momente verzichten.
Die Mauer war eine moralische Bankrotterklärung des Sowjetkommunismus
Fürwahr.
nicht die erste und nicht die letzte. Die erste, die ich bewusst wahrgenommen habe, war der Einmarsch des Warschauer Pakts in die CSSR und die Zerschlagung der Dubcek-Bewegung für einen freiheitlichen und modernen Sozialismus.
Das war die "Fortsetzung" der Mauer mit anderen Mitteln. Für mich war
Lager in der Stalin-Zeit, Sowjetlagern,übrigens mit einer ähnlichen Kill-Rate wie die Nazis.
Es war bekannt. definitiv. Ich wusste es, jeder konnte es wissen. Gab ja Westfernsehen satt. Zu "meiner Zeit" war das alles übrigens wesentlich entspannter. Es gab nicht genug Munition um alle Staatsfeinde zu erschießen und außerdem hatten, die, die da an den Fleischtöpfen der Macht saßen echt genug mit sich selbst zu tun.
Aber die Realität des zweiten Drittels des 20. Jahrhunderts war die Welt der Konzentrationslager, die sich über den halben Planeten zogen, der organisierte Mord an Millionen von Menschen, der Terror als Regierungsprinzip.
Ist das heute wirklich anders? Was ist in China los, in Afrika, im Irak?
Kapitalismus ist permanente Revolution
Nein. Er erstickt in sich selbst, wie andere Wirtschaftsformen vorher auch.
Ich meine:
- Jäger und Sammler
- Sklavenhaltergesellschaft
- Feudalismus
Jede dieser Wirtschaftsformen erreichte irgendwann eine Effektivität, die nicht mehr unter Beibehaltung der Machtverteilung und Struktur zu steigern war. Dann mahm im allgemeinen die Ungleichverteilung zu und es kam zum Knall. Fakt ist: der Marktwirtschaft wird es auch so ergehen. Der "Sozialismus" ist aber wohl nicht die Alternative gewesen.
Auf der anderen Seite entfesselt der Kapitalismus die Produktivkräfte, zum Wohl und zum Unheil des Menschen. Viele von den Jungen hier vergessen, dass die gesmte IT-Welt, die Atomtechnologie, das Privatfernsehen, Industrieroboter, Gentechnologie usw. erst in den letzten Jahrzehnten entwickelt worden sind. Was daraus entsteht, ist nicht vorhersagbar, zumindest zeichnet sich aber ab, dass die Welt neue Steuerungs- und Kontrollmechanismen braucht, damit die Technologieentwicklung nicht zur Katastrophe für die Mehrheit wird. Dafür müssen wir uns einsetzen, denke ich.
Das ist mein Text!
Jetzt fehlen diese Mittel, um gezielt etwas unternehmen zu können, um Reformen einzuleiten, die den Namen verdienen, auch im Westen.
Der Westen hätte _gleich_ mit verändert werden müssen. warum das nicht ging sagen uns jetzt ständig die Historiker.
Die Zusammenstellung Deines Wachsfigurenkabinetts finde ich ehrlich gesagt schon etwas skurril *g*
Skrurrilität ist eine Grundeigenschaft eines Wachsfigurenkabinetts. Jeder von denen hat was besonderes:
- Ackermann mit dem "Ich bin der Supersieger-Victory- Zeichen".
- Zwickel: Gewerkschaftsboss mit Millionenabfindung für den Verrat an den eigenen Leuten.
- Bohlen, der verkörpert für mich ziemlich viel negatives auf einmal. Zum Beispiel Erfolg durch dumpfe Mittelmäßigkeit im unteren Drittel.
- die Schuhmacherbrüder wollen in Deuschland keine Steuern zahlen, aber Geld verdienen.
- die Quandts: beherrschen BMW, halten sich vornehm wie vordergründig aus allem raus, aber im Hintergrund waren die doch bestimmt auch Mannesmann- Aktienbesitzer - damit schließt sich der Kreis. Übrigens: einen großteil des Deals, der Wertsteigerung der Aktien und auch letztlich die Millionenabfindungen zahlt jetzt der deutsche Michel mit seinen Steuern, weil Vodaphone einen recht netten Teil der Einkaufssumme abschreiben kann und wird. Wie produktiv...Victory! Sieg! Ich verarsche Euch alle!
Das denke ich auch. Aber noch sind es nicht die Betroffenen,
Wenn es nicht um Hartz IV geht, sind dann die von von Hartz IV betroffenen die Betroffenen?
In der DDR war die Parole natürlich viel anspielungsreicher als hier und heute
Nein. Es hat heute dieselbe Anspielung. Die Bundesreplublik reklamiert für sich demo- kratisch zu sein. Sie ist aber büro- kratisch. Das war die DDR auch...
Ich würde mir wirklich bescheuert vorkommen, durch Dortmund zu rennen und "Wir sind das Volk!" zu jubeln.
Das wird nicht gejubelt, das wird skandiert! Und was in Dortmund daran stört ist das Gefühl ein wenig Abstand zu den zu den Brüdern und Schwestern im Osten wahren zu müssen.
Es sei, wie es sei. Vielleicht brüllt ihr ja lieber: "Klüngel in die Produktion: Ohne Arbeit keinen Lohn!" :)
Eine Kopie des DDR-Aufstandes, der sehr klare und einfache Ziele hatte ("Die Mauer muss weg!"), dürfte für unsere Verhältnisse kaum ausreichen....
Nochmal: Es ging gar nicht um die Mauer. Die war nur ebenso symptomatisch, wie es jetzt Hartz IV ist.
MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)
fastix®
Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Development. Auch für seriöse Agenturen.