Tom: Wie taub darf man eigentlich sein?

0 70

Wie taub darf man eigentlich sein?

Tom
  • menschelei
  1. 0
    Mathias Bigge
  2. 0
    Rolf Rost
  3. 0
    willie
    1. 0
      Tom
      1. 0
        willie
        1. 0
          O'Brien
      2. 0
        Rolf Rost
      3. 0
        Christian Kruse
        1. 0
          TomIRL
          1. 0
            Mathias Bigge
          2. 0
            Christian Kruse
            1. 0
              Raik
              1. 0
                TomIRL
                1. 0
                  Raik
              2. 0
                Marc
                1. 0
                  Raik
                  1. 0
                    Christian Kruse
                    1. 0
                      Tom
                      1. 0
                        Christian Kruse
                    2. 0
                      Mathias Bigge
                      1. 0
                        Tom
      4. 0
        Marc
        1. 0
          TomIRL
          1. 0
            Christian Kruse
            1. 0
              TomIRL
              1. 0
                Christian Kruse
                1. 0
                  TomIRL
                  1. 0
                    Christian Kruse
                    1. 0
                      TomIRL
                      1. 0
                        Christian Kruse
                      2. 0
                        at
  4. 0
    Stefan Raab
    1. 0
      Tom
  5. 0
    O'Brien
  6. 0
    wahsaga
    1. 0
      Tom
      1. 0
        wahsaga
        1. 0
          Mathias Bigge
          1. 0
            Tom2
        2. 0
          Thoralf Knuth
          1. 0
            wahsaga
            1. 0
              Mathias Bigge
            2. 0
              Thoralf Knuth
  7. 0
    Thoralf Knuth
    1. 0
      Mathias Bigge
      1. 0
        Thoralf Knuth
    2. 0
      wahsaga
      1. 0
        Marc
        1. 0
          Thoralf Knuth
  8. 0
    Joachim
    1. 0
      Hans35
  9. 0
    Alain
    1. 0
      wahsaga
      1. 0
        Alain
  10. 0
    fastix®
    1. 0
      Mathias Bigge
      1. 0
        TomIRL
        1. 0
          Mathias Bigge
          1. 0
            fastix®
            1. 0
              Mathias Bigge
              1. 0
                fastix®
                1. 0
                  Mathias Bigge
                  1. 0
                    fastix®
                  2. 0
                    Raik
                    1. 0
                      Mathias Bigge
                      1. 0
                        Raik
                        1. 0
                          fastix®
                          1. 0
                            Raik
      2. 0
        fastix®

Hello,

ich sitze hier beim offenen Dachfenster.
Einige Minuten schon dröhnt angstvolles Frauengeschrei und kräftiges Männergebrülle sowie die Geräusche von berstenden Möbeln und klirrendem Geschirr über die Straße. Die sonst so friedliche Stille ist getrübt. Ich denke "das darf man einfach nicht überhören" und gehe vor die Haustür, schaue auf die Straße. Da steht vor dem Nachbarhaus drei Häuschen weiter ein Junge auf dem Mountainbike, vielleicht 13 oder 14 Jahre alt. Ich weiß, dass er zu dem Haus, aus denem immer noch wachsende Agressionsgeräusche kommen, gehört.

Ich frage ihn, ob das denn ok sei und bekomme nur die pampige Antwort, dass das doch "normaler Streit" sei und mich gefälligst um meinen eigenen Scheiß kümmern solle.

Da fährt ein Nachbar im Auto vorbei und parkt um die Ecke. Ich gehe zu ihm und begrüße ihn, doch er hat es eilig. Vom Krach hat er wohl etwas mitbekommen. Auf meine Frage rät er mir, doch die Polizei zu benachrichtigen, er habe das auch schon zweimal gemacht. Da er nicht gerade schwächlich gebaut ist und auch mal "schlichtend eingreift" nehme ich das ernst. Dem Junior von nebenan hatte ich das ja eben schon vorgeschlagen.

Ok: 110. Ca. 14 Minuten später kommt das Team, klingelt erst bei mir, nimmt meine Personalien auf, und geht dann zum vor ca. einer Minute verstummten Nachbarhaus.

Zwischendurch konnte ich nochmals vernehmen "pack Deine Sachen zusammen und komm endlich rein!" "der Arsch da nebenan wollte auch schon die Bullen rufen" "der kennt mich noch nicht, das werden wir ändern"

Als das Pol-Gespann nach kurzer Rückfrge, ob Anzeige erstattet werden solle, geht, höre ich noch durchs geöffnete Dachfenster: "...wegen welchem Scheiß die Leute heutzutage bei uns anrufen..."

Nun denn, wie ich soeben erfahre, sind die Körperverletzungen nebenan bekannt. Anzeigen wurden wohl noch nicht erstattet. Die Nachbarn kümmern sich nicht mehr darum.

Ich glaube, das nächste Mal werde ich meine Musik einfach lauter stellen.

Das enttäuschendste war der Spruch von dem männlichen Polizisten aus dem gemischten Doppel...

Jetzt könnte ICH mich besaufen!

Harzliche Grüße aus http://www.annerschbarrich.de

Tom

--
Fortschritt entsteht nur durch die Auseinandersetzung der Kreativen
Nur selber lernen macht schlau
  1. Hi Tom,

    Als das Pol-Gespann nach kurzer Rückfrge, ob Anzeige erstattet werden solle, geht, höre ich noch durchs geöffnete Dachfenster: "...wegen welchem Scheiß die Leute heutzutage bei uns anrufen..."

    Das musst Du den Sherrifs nicht allzu übel nehmen. Sie werden dauernd zu Familienstritigkeiten gerufen und was da so vorfällt, ist wirklich undankbar. Wenn sie dann eintreffen, haben sie die ganze heilige Trinkerfamilie gegen sich und werden zum Teil noch tätlich angegriffen.

    Und wenn der tolle Nachbar das geringste sagt, zeig ihn sofort an, sicher hat er schon ein sympathisches Vorstrafenregister *g*

    Viele Grüße
    Mathias Bigge

  2. Hello,

    Das enttäuschendste war der Spruch von dem männlichen Polizisten aus dem gemischten Doppel...

    lieber Tom, das kann ich nachvollziehen. Nimm es dem Cop nicht übel, die sind alle auch ein bischen überfordert heutzutage.

    Und die Nachbarn, lass die einfach brüllen.

    Was Du machen kannst: Mietminderung wegen andauernder Lärmbelästigung. Da kann zwar Dein Vermieter nix dafür, aber gegen die Mietminderung kann er auch nichts machen.

    Und dann schau Dich nach einer besseren Wohnung um.

    In meinem Fall in EF vor ein paar Jahren war es so, dass unser Nachbar meine Frau körperlich angegriffen hat. Anzeige: sinnlos.

    Viel Erfolg!

    Gruss, Rolf

  3. hallö,

    Ich glaube, das nächste Mal werde ich meine Musik einfach lauter stellen.

    nun, da du ja möglichkeiten findest, mit dem lärm klar zu kommen, bleibt noch die option, sich um die zu bemühen, die es wirklich was angeht: vater, mutter und nicht zuletzt das kind der familie. ordnungsstrafen, verhaftungen etc. helfen da oft erst, wenn eine(r) von ihnen bereit ist, dein problem als sein eigens anzuerkennen. (das recht ist da übrigens vor eineinhalb jahren entscheidend geändert worden: gewalt gehört nicht mehr zum notwendigen familienalltag. das greift aber zumeist erst, wenn es aus der familie selbst angezeigt wird.)

    also kannst du die hypothese entwickeln, dass es zumindest für die entwicklung des kindes abträglich sein dürfte, dieses "zusammenleben" erleben zu müssen. der zuständige allgemeine sozialdienst (zumeist beim jugendamt) ist verpflichtet, sich um alle anzeichen der gefährdung des kindes(wohls) zu kümmern. mögliche interventionen könnten familenberatung, besuche eines erziehungsbeistandes usw. usf. sein. zumindest solltest du auf diese weise eine änderung des zustandes erreichen.

    abgesehen davon sind die herren und damen verbeamteten ordnungshüter selbstverständlich dazu verpflichtet, gegen ruhestörenden lärm und körperverletzung vorzugehen - noch vielmehr wenn es darum geht, diese vor deren ausübung zu verhindern. das gewaltmonopol ist einer der grundpfeiler unseres gemeinschafts- und staatsverständnisses. hier könnte eine dienstaufsichtsbeschwerde weiterhelfen - wenn, ja wenn man nicht das gefühl hätte, dass der fehler zum system geworden wäre. um mal in der hier üblichen sprache zu hantieren: this bug remains as a feature.

    grüße aus Leipzig
    willie

    --
    ss:| zu:} ls:# fo:| de:] va:} ch:? sh:( n4:( rl:° br:> js:| ie:% fl:( mo:}
    http://emmanuel.dammerer.at/selfcode.html
    1. Hello,

      Ich glaube, das nächste Mal werde ich meine Musik einfach lauter stellen.
      nun, da du ja möglichkeiten findest, mit dem lärm klar zu kommen, bleibt noch die option, sich um die zu bemühen, die es wirklich was angeht: vater, mutter und nicht zuletzt das kind der familie.

      Das "Kind" scheint es nicht sonderlich zu berühren. Der Bengel ist auch schon in höchstem Maße kriminell. Ich ahbe schon mal nen Eimer Wasser neben die Haustür gestellt und alles Brennbare aus dem Windfang entfernt. Der bringt es fertig, und schmeißt mir was durch den Briefschlitz. Gewalt ist für ihn ein Vorbild.

      Es ging eben schon wieder los, und die Frau hat geschrien und geweint, schlimmer noch als vorhin. Aber auch die anderen Nachbarn auf der Straße sagen nur "das hat keinen Zweck die Polizei zu rufen, die machen sowieso nichts" Sind sonst alles ganz "ordentliche fleißige" Leute hier, aber eben keine Millionäre. Da frage ich mich aber, was ist "ordentlich"? Schnauze halten und ungerührt zuhören/-sehen?

      Harzliche Grüße aus http://www.annerschbarrich.de

      Tom

      --
      Fortschritt entsteht nur durch die Auseinandersetzung der Kreativen
      Nur selber lernen macht schlau
      1. hallö nochmal,

        Das "Kind" scheint es nicht sonderlich zu berühren. Der Bengel ist auch schon in höchstem Maße kriminell. Ich ahbe schon mal nen Eimer Wasser neben die Haustür gestellt und alles Brennbare aus dem Windfang entfernt. Der bringt es fertig, und schmeißt mir was durch den Briefschlitz. Gewalt ist für ihn ein Vorbild.

        eben das ist, was kindeswohlgefährdung (§ 1666 BGB) meint. natürlich ist eine erzwungene hilfe für die familie nicht unbedingt erfolgreich. den versuch ist es immerhin wert.

        Es ging eben schon wieder los, und die Frau hat geschrien und geweint, schlimmer noch als vorhin. Aber auch die anderen Nachbarn auf der Straße sagen nur "das hat keinen Zweck die Polizei zu rufen, die machen sowieso nichts" Sind sonst alles ganz "ordentliche fleißige" Leute hier, aber eben keine Millionäre. Da frage ich mich aber, was ist "ordentlich"? Schnauze halten und ungerührt zuhören/-sehen?

        das ist me. ein grundproblem unseres rechtsstaates: jeder hat angst, sich mit hilfe oder gar einschreiten strafbar zu machen. "darf ich denn das?!" (wenn jemand ins haus geht und dort einfach nur sehen will, ob noch alle am leben sind, ist das höchstwahrscheinlich hausfriedensbruch.) und daneben der staat bzw. dessen beamte, die untätig bleiben. das schreit ja nach der so viel beschworenen zivilcourage. und da wären wir wieder am anfang. (so ne sch...!) - hmmm. ich kann dich verstehen.

        ich würde es _vielleicht_ trotz allem nochmal mit den bull... tschuldigung! ...der polizei versuchen.

        trotzdem schönen abend & grüße aus Leipzig
        willie

        --
        ss:| zu:} ls:# fo:| de:] va:} ch:? sh:( n4:( rl:° br:> js:| ie:% fl:( mo:}
        http://emmanuel.dammerer.at/selfcode.html
        1. Hi!

          Das "Kind" scheint es nicht sonderlich zu berühren. Der Bengel ist auch schon in höchstem Maße kriminell. Ich ahbe schon mal nen Eimer Wasser neben die Haustür gestellt und alles Brennbare aus dem Windfang entfernt. Der bringt es fertig, und schmeißt mir was durch den Briefschlitz. Gewalt ist für ihn ein Vorbild.
          eben das ist, was kindeswohlgefährdung (§ 1666 BGB) meint. natürlich ist eine erzwungene hilfe für die familie nicht unbedingt erfolgreich. den versuch ist es immerhin wert.

          Das ist vermutlich die einzig sinnvolle Lösung.

          ich würde es _vielleicht_ trotz allem nochmal mit den bull... tschuldigung! ...der polizei versuchen.

          Vergiss es, geh einfach weg und versuch es auf die oben beschriebene Weise. Wenn du da jetzt nochmal die Polizei hinschickst, bist du 1. für die der Ar***, der sie schon wieder rausschickt und 2. für deine Nachbarn der Ar***, der ihnen die Bu**en auf den Hals schickt und 3. werden deine Nachbarn gegen die Polizei vermutlich eh wieder zusammenhalten (ist ja quasi der "gemeinsame Feind"). In deren momentanem Erregungszustand können zwei lustlose Polizeibeamte sowieso nicht viel bewirken, jedenfalls nichts Friedensstiftendes.

          Schönen Sonntag noch! (Trotz und alledem.)
          O'Brien

      2. Hello,

        Es ging eben schon wieder los, und die Frau hat geschrien und geweint, schlimmer noch als vorhin. Aber auch die anderen Nachbarn auf der Straße sagen nur "das hat keinen Zweck die Polizei zu rufen, die machen sowieso nichts" Sind sonst alles ganz "ordentliche fleißige" Leute hier, aber eben keine Millionäre. Da frage ich mich aber, was ist "ordentlich"? Schnauze halten und ungerührt zuhören/-sehen?

        Abhauen.

        Der Ärger damals in EF, hat mich meine Gesundheit auf Jahre gekostet, wovon ich mich bis heute nicht richtig erholt habe. Angina Pectoris, Zahnausfall, Zucker... darüber helfen auch nicht das Geld und 2 gewonnene Prozesse.

        Gruss, Rolf

        --
        Graue Haare sind was Schönes.
      3. Hallo Tom,

        Das "Kind" scheint es nicht sonderlich zu berühren. Der Bengel
        ist auch schon in höchstem Maße kriminell. Ich ahbe schon mal nen
        Eimer Wasser neben die Haustür gestellt und alles Brennbare aus
        dem Windfang entfernt. Der bringt es fertig, und schmeißt mir was
        durch den Briefschlitz. Gewalt ist für ihn ein Vorbild.

        Sowas ist eine Schutz-Reaktion. Der Jugendliche will wahrscheinlich
        gar nicht so agressiv sein, es ist »nur« ein Ventil. Das soll das
        Verhalten nicht entschuldigen.

        Du scheinst nicht sonderlich viel Ahnung von Kindern zu haben, oder?
        Es waere wirklich wichtig, gerade dem Kind zu helfen. Wenn es nichts
        anderes kennt als Gewalt, wie soll es dann anders reagieren?
        Natuerlich ist das dann fuer das Kind ein »normaler Streit«.

        Nein, das Kind kann am wenigsten etwas dafuer, wie es ist. Es ist
        »nur« ein Produkt seiner Umwelt.

        Grüße,
         CK

        --
        No Shoes On Mat!
        http://wwwtech.de/
        1. Hallo Tom,

          Das "Kind" scheint es nicht sonderlich zu berühren. Der Bengel
          ist auch schon in höchstem Maße kriminell. Ich ahbe schon mal nen
          Eimer Wasser neben die Haustür gestellt und alles Brennbare aus
          dem Windfang entfernt. Der bringt es fertig, und schmeißt mir was
          durch den Briefschlitz. Gewalt ist für ihn ein Vorbild.

          Sowas ist eine Schutz-Reaktion. Der Jugendliche will wahrscheinlich

          Das ändert wenig an der "Gefährdungslage" für die Umwelt.

          gar nicht so agressiv sein, es ist »nur« ein Ventil. Das soll das
          Verhalten nicht entschuldigen.

          Das würde ich so pauschal nicht behaupten.
          Das hängt von verschiedenen Umständen ab....
          und ja ich habe inzwischen 16 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Kinder und Jugendlichen.

          Du scheinst nicht sonderlich viel Ahnung von Kindern zu haben, oder?

          Es waere wirklich wichtig, gerade dem Kind zu helfen. Wenn es nichts

          Wie?
          Zunächst müßen Leute intervenieren die viel näher an der Familie / dem Jungen dran sind.
          Zunächts heißt es mal Sicherheit zu schaffen für die Frau (der Junge scheint ja nicht körperlich gefährdet zu sein.
          Mitleid ist völlig fehl am Platz.

          Nein, das Kind kann am wenigsten etwas dafuer, wie es ist. Es ist
          »nur« ein Produkt seiner Umwelt.

          Ich behaupte, dass Kinder nicht nur ein Produkt Ihrer Umwelt sind.
          Es gibt dort durchaus verschiedene Erscheinungen und manche Kinder kommen aus normalen Verhältnissen und sind trotzdem nicht "erziehbar" und das von Natur aus.
          Wiederum andere da fragst Du Dich warum ausgerechnet die es geschafft haben.

          Viele Grüße TomIRL

          1. Hi TomIRL,

            ich war gespannt, wie Du Deine liberale Haltung auf diesen Fall anwendest.

            Nein, das Kind kann am wenigsten etwas dafuer, wie es ist. Es ist »nur« ein Produkt seiner Umwelt.
            Ich behaupte, dass Kinder nicht nur ein Produkt Ihrer Umwelt sind.

            Es ist zumindest erstaunlich, welchen Weg Kinder auch bei ungünstiger Umwelt bewältigen können. Meist regiert aber doch die soziale Vererbung. Ich hatte letztes Jahr ein Treffen von meiner Grundschulklasse (!) und es war wirklich interessant, wie voerhersagbar die meisten Lebenswege waren....

            Dein Argument mit der Natur der Kinder finde ich in dieser Form etwas unscharf. Meinst Du sowas wie Gen-Lotto?

            Unser gesamtes Rechtssystem geht davon aus, dass jeder zuerst mal für seine Taten verantwortlich gemacht werden kann. Meistens stimmt das nicht im moralischen Sinne mangels wirklicher Freiheit, aber eine Alternative habe ich auch nicht auf Lager. Häufig sind doch die äußeren Faktoren übermächtig, vielleicht auch das Glückselement, Du weißt ja selber, wie schwer es zur Zeit ist, beruflich etwas aus sich zu machen, auch wenn man sich bemüht. Unsere Väter hatten es da leichter.

            Viele Grüße
            Mathias Bigge

          2. Hallo TomIRL,

            Das "Kind" scheint es nicht sonderlich zu berühren. Der Bengel
            ist auch schon in höchstem Maße kriminell. Ich ahbe schon mal
            nen Eimer Wasser neben die Haustür gestellt und alles Brennbare
            aus dem Windfang entfernt. Der bringt es fertig, und schmeißt
            mir was durch den Briefschlitz. Gewalt ist für ihn ein Vorbild.

            Sowas ist eine Schutz-Reaktion. Der Jugendliche will
            wahrscheinlich

            Das ändert wenig an der "Gefährdungslage" für die Umwelt.

            Habe ich auch nicht gesagt.

            gar nicht so agressiv sein, es ist »nur« ein Ventil. Das soll das
            Verhalten nicht entschuldigen.

            Das würde ich so pauschal nicht behaupten.

            Nun, ich habe in meiner Heimatgemeinde sehr viel mit Kindern aus
            sog. »sozial schwachen« Familien gearbeitet, und ich kann dir sagen,
            sie sind in der ueberwiegenden Anzahl der Faelle ein Produkt ihrer
            Umwelt. Man konnte recht problemlos vom Verhalten des Kindes auf
            dessen soziale Situation schliessen, das war immer sehr
            offensichtlich.

            Allerdings konnten sie sich auch haeufig aus solchen Verstrickungen
            befreien, wenn man sie ein wenig an der Hand genommen hat und ihnen
            gezeigt hat, dass es auch andere Wege gibt. Man musste es nur auch
            tun.

            Es waere wirklich wichtig, gerade dem Kind zu helfen. Wenn es
            nichts

            Wie?
            Zunächst müßen Leute intervenieren die viel näher an der
            Familie / dem Jungen dran sind.
            Zunächts heißt es mal Sicherheit zu schaffen für die Frau (der
            Junge scheint ja nicht körperlich gefährdet zu sein.
            Mitleid ist völlig fehl am Platz.

            Ein Anruf beim Jugendamt genuegt. Ich habe das schon mehrfach
            miterlebt. Ein Anruf beim Jugendamt in einer solchen Krisen-
            Situation, und es wird jemand vorbeigeschickt, der das Kind da
            erstmal wegholt. Dann wird der Vorfall untersucht und es wird
            (idR) angemessen reagiert: Kind kommt vorlaeufig erstmal in eine
            Pflegefamilie, Mutter & Vater wird ein Ultimatum gestellt, nach
            ein paar Wochen wird der Fall neu untersucht.

            Nein, das Kind kann am wenigsten etwas dafuer, wie es ist. Es ist
            »nur« ein Produkt seiner Umwelt.

            Ich behaupte, dass Kinder nicht nur ein Produkt Ihrer Umwelt sind.
            Es gibt dort durchaus verschiedene Erscheinungen und manche Kinder
            kommen aus normalen Verhältnissen und sind trotzdem nicht
            "erziehbar" und das von Natur aus.

            Selbstverstaendlich gibt es Kinder, die aus »normalen Verhaeltnissen«
            stammen, aber trotz allem kriminell werden. Es sind nichtmal
            Ausnahmen. Das liegt an deiner Definition von »normal«. Normal ist
            _nicht_, dass Pappi und Mami keine Zeit fuer das Kind haben
            (Stichwort Schluesselkind). Wenn ein Kind liebende Eltern hat, die
            aber auch durchaus mal hart durchgreifen koennen, wird es eigentlich
            nicht kriminell und entwickelt sich »normal«.

            Wiederum andere da fragst Du Dich warum ausgerechnet die es
            geschafft haben.

            Bezugsperson im naeheren Umfeld, die einem eine Alternative vorleben.

            Grüße,
             CK

            --
            Nur die Weisesten und die Dümmsten können sich nicht ändern.
            http://wwwtech.de/
            1. Hallo, Christian!

              Ein Anruf beim Jugendamt genuegt. Ich habe das schon mehrfach
              miterlebt. Ein Anruf beim Jugendamt in einer solchen Krisen-
              Situation, und es wird jemand vorbeigeschickt, der das Kind da
              erstmal wegholt. Dann wird der Vorfall untersucht und es wird
              (idR) angemessen reagiert: Kind kommt vorlaeufig erstmal in eine
              Pflegefamilie, Mutter & Vater wird ein Ultimatum gestellt, nach
              ein paar Wochen wird der Fall neu untersucht.

              nach dem, was ich so an "storys" über das jugendamt gehört habe, würde ich mir schwer überlegen, diese empfehlung auszusprechen.
              das jugendamt ist eine institution, die nichts und niemandem rechenschaft schuldig ist.
              dem bruder meines freundes hat das gericht die kinder weggenommen und der mutter zugesprochen. diese hat wegen suff danach die kinder ins heim gegeben.
              und der vater hat _ein_ _mal_ im monat besuchsrecht. er bekommt aber die kinder nicht, obwohl er sich um sie kümmern könnte. (die kinder _wollen_ zu ihrem vater.)
              die kinder dürfen kein handy (man könnte sie ja wenigstens mal anrufen), keinen vom onkel geschenkten videorecorder (wegen der konkurenz im heim) und auch sonst nix haben.
              im tv bei fliege war ne frau, der das jugendamt aufgrund einer (ich glaube anonymen) anzeige sieben kinder einschliessl. baby weggenommen hat und die seit jahren dafür kämft, die kinder zurück zu bekommen.
              das jugendamt ist ein staat im staate ohne kontrollmöglichkeit.
              soweit meine bescheidenen kenntnisse dazu.

              freundl. Grüsse aus Berlin, Raik

              1. das jugendamt ist ein staat im staate ohne kontrollmöglichkeit.
                soweit meine bescheidenen kenntnisse dazu.

                Das kann ich für Berlin übrigens bestätigen.
                Das mag in einer Westfälischen Kleinstadt funktionieren in Berlin klappt es definitiv nicht.
                Wegen dem besonderen Schutz der Kinder und Jugendlichen darf nur das Gericht intervenieren, und die sind Personell nicht in der Lage zeitnah Entscheidungen zu treffen.
                Auch Christians Optimismus über die Nähe von Bezugspersonen teile ich nicht.

                Jugendarbeit mit Kriminellen aller Coleur in Berlin läst mich viele Sachen da weniger optimistisch sehen.

                TomIRL

                1. Hallo, TomIRL!

                  das jugendamt ist ein staat im staate ohne kontrollmöglichkeit.
                  soweit meine bescheidenen kenntnisse dazu.
                  Das kann ich für Berlin übrigens bestätigen.
                  Das mag in einer Westfälischen Kleinstadt funktionieren in Berlin klappt es definitiv nicht.

                  es ging übrigens um münster und obwohl das nicht gerade ne millionenstadt ist, ist das jugendamt dort berüchtigt.

                  freundl. Grüsse aus Berlin, Raik

              2. Moin moin

                Ein Anruf beim Jugendamt genuegt. Ich habe das schon mehrfach
                miterlebt. Ein Anruf beim Jugendamt in einer solchen Krisen-
                Situation, und es wird jemand vorbeigeschickt, der das Kind da
                erstmal wegholt. Dann wird der Vorfall untersucht und es wird
                (idR) angemessen reagiert: Kind kommt vorlaeufig erstmal in eine
                Pflegefamilie, Mutter & Vater wird ein Ultimatum gestellt, nach
                ein paar Wochen wird der Fall neu untersucht.

                nach dem, was ich so an "storys" über das jugendamt gehört habe, würde ich mir schwer überlegen, diese empfehlung auszusprechen.

                Wenn man allen diesen #stories glaubt, braucht man sich natürlich auch nicht mehr zu engagieren. _Sehr_ bequem!

                das jugendamt ist eine institution, die nichts und niemandem rechenschaft schuldig ist.

                Quatsch.

                dem bruder meines freundes hat das gericht die kinder weggenommen und der mutter zugesprochen. diese hat wegen suff danach die kinder ins heim gegeben.

                Deine Information reicht zur Beurteilung des Falles nicht aus...

                und der vater hat _ein_ _mal_ im monat besuchsrecht. er bekommt aber die kinder nicht, obwohl er sich um sie kümmern könnte. (die kinder _wollen_ zu ihrem vater.)

                Auch das reicht nicht. Du teilst uns ja nicht einmal die Begründungen für die Entscheidungen mit!

                die kinder dürfen kein handy (man könnte sie ja wenigstens mal anrufen), keinen vom onkel geschenkten videorecorder (wegen der konkurenz im heim) und auch sonst nix haben.

                Das ist auch gut so. Abner du weißt das sicher besser?

                Wie lange hast Du den im heim gewohnt, wenn ich mal fragen darf?

                im tv bei fliege war ne frau, der das jugendamt aufgrund einer (ich glaube anonymen) anzeige sieben kinder einschliessl. baby weggenommen hat und die seit jahren dafür kämft, die kinder zurück zu bekommen.

                Ja und? Was soll denn dieses Einzelbeispiel? Mag ja sein, daß es hier zu einer Fehlentscheidung gekommen ist. Aber erstens werden im Fernsehen nur die extremsten Fälle überhaupt gezeigt, weil anscheinend nur die in unserer Zeit der Superlative interessant sind und zweitens ist gerade dies der beweis dafür, daß das Jugendamt sehr wohl kontrlliert wird. Es gibt ja eine ganze Menge von Kontrollmechanismen und jeder kann etwas tun!

                Wenn keiner was tut, DANN kann das Jugendamt natürlich amchen, was es will...

                Auch hier gilt wieder Schweigen ist Schuld!

                das jugendamt ist ein staat im staate ohne kontrollmöglichkeit.
                soweit meine bescheidenen kenntnisse dazu.

                Bescheiden ist ein verniedlicher Ausdruck für Deine Unwissenheit. Wenigstens hättest Du mal ein paar Statistiken lesen sollen o. ä. bevor Du hier mit Einzebeispielen eine Institution pauschal verteufelst, die jeden Tag Kinder vor Schlägen und Schlimmerem bewahrt.

                Ich habe im Heim gelebt und ich kenne einige Hundert Mädchen und Jungen, die nur dort vor ihren Eltern sicher waren. Und dabei ging es um sadistische sexuelle Praktiken über Jahre hinweg, um tägliche Prügel bis hin zur Verstümmelung und manche Eltern prügeln ihr Kind auch tot, wenn sie einfach überfordert sind.

                So schlimm ist es bei mir nicht gewesen - aber mir hat das "böse" Jugendamt ja auch rechtzeitig die Möglichkeit gegeben, von zu hause wegzugehen.

                Um mal was persönliches preiszugeben - ich will mich ja nicht mitschuldig machen...

                Gruß,
                Marc.

                --
                sh:( fo:| ch:? rl:? br:> n4:& ie:% mo:} va:} de:] zu:) fl:( ss:| ls: js:(
                http://www.peter.in-berlin.de/projekte/selfcode/?code=sh%3A%28+fo%3A%7C+ch%3A%3F+rl%3A%3F+br%3A%3E+n4%3A%26+ie%3A%25+mo%3A%7D+va%3A%7D+de%3A%5D+zu%3A%29+fl%3A%28+ss%3A%7C+ls%3A+js%3A%28
                1. Hallo, Marc!

                  nach dem, was ich so an "storys" über das jugendamt gehört habe, würde ich mir schwer überlegen, diese empfehlung auszusprechen.

                  Wenn man allen diesen #stories glaubt, braucht man sich natürlich auch nicht mehr zu engagieren. _Sehr_ bequem!

                  wo habe ich geschrieben, dass man _überhaupt_nichts_ tun soll?
                  bitte unterlasse solche unterstellungen.

                  das jugendamt ist eine institution, die nichts und niemandem rechenschaft schuldig ist.
                  Quatsch.

                  ach ja? die übergeordneten landesjugendämter wurden ersatzlos abgeschafft. kannst du konkret benennen, wer jetzt dafür zuständig ist, entscheidungen der jugendämter nötigen falls aufzuheben?

                  Deine Information reicht zur Beurteilung des Falles nicht aus...

                  ich werde hier auch nicht alle informationen breittreten, die ich zu dem fall habe.

                  und der vater hat _ein_ _mal_ im monat besuchsrecht. er bekommt aber die kinder nicht, obwohl er sich um sie kümmern könnte. (die kinder _wollen_ zu ihrem vater.)
                  Auch das reicht nicht. Du teilst uns ja nicht einmal die Begründungen für die Entscheidungen mit!

                  grund für die entscheidung, die kinder der mutter zu geben: sie ist die mutter. dass diese danach selber die kinder ins heim steckt, reicht mir jedenfalls nicht als begründung dafür, dass der vater nicht in der lage sein soll, besser fütr seine kinder zu sorgen. jedenfalls ist nicht zu befürchten, dass er ihnen gewalt antut.

                  die kinder dürfen kein handy (man könnte sie ja wenigstens mal anrufen), keinen vom onkel geschenkten videorecorder (wegen der konkurenz im heim) und auch sonst nix haben.
                  Das ist auch gut so. Abner du weißt das sicher besser?

                  ja, schickt sie nachhause zu ihrem vater, den sie lieben.

                  Wie lange hast Du den im heim gewohnt, wenn ich mal fragen darf?

                  muss ich im kz gewesen sein, um mich dazu äussern zu dürfen?

                  Ja und? Was soll denn dieses Einzelbeispiel?

                  hitler hat 60 millionen deutschen arbeit gegeben. durfte er deshalb 6 millionen juden vergasen?

                  freundl. Grüsse aus Berlin, Raik

                  1. Hallo Raik,

                    das jugendamt ist eine institution, die nichts und niemandem
                    rechenschaft schuldig ist.
                    Quatsch.

                    ach ja? die übergeordneten landesjugendämter wurden ersatzlos
                    abgeschafft. kannst du konkret benennen, wer jetzt dafür zuständig
                    ist, entscheidungen der jugendämter nötigen falls aufzuheben?

                    Die Judikative. In Zusammenarbeit mit der Exekutiven.

                    grund für die entscheidung, die kinder der mutter zu geben: sie
                    ist die mutter.

                    Das ist in der Tat ein sehr grosser Missstand hier in Deutschland.
                    Als Vater hat man praktisch keine Chance, die Kinder zugesprochen
                    zu bekommen.

                    Grüße,
                     CK

                    --
                    Sobald dir ein Gedanke kommt, lache über ihn.
                    http://wwwtech.de/
                    1. Hello,

                      Das ist in der Tat ein sehr grosser Missstand hier in Deutschland.
                      Als Vater hat man praktisch keine Chance, die Kinder zugesprochen
                      zu bekommen.

                      Doch, wenn die Mutter rauschgiftsüchtig wird oder Säuferin oder Hure.

                      Im nächsten Leben bin ich schlauer. Man kann da ja auch nachhelfen :-((

                      Harzliche Grüße aus http://www.annerschbarrich.de

                      Tom

                      --
                      Fortschritt entsteht nur durch die Auseinandersetzung der Kreativen
                      Nur selber lernen macht schlau
                      1. Hallo Tom,

                        Das ist in der Tat ein sehr grosser Missstand hier in
                        Deutschland. Als Vater hat man praktisch keine Chance, die
                        Kinder zugesprochen zu bekommen.

                        Doch, wenn die Mutter rauschgiftsüchtig wird oder Säuferin oder
                        Hure.

                        Selbst dann ist die Chance groesser, dass die Kinder in ein Heim
                        gesteckt werden.

                        Grüße,
                         CK

                        --
                        [remote-signature:http://www.defunced.de/cgi-bin/signature.pl]
                        http://wwwtech.de/
                    2. Hi Christian,

                      Das ist in der Tat ein sehr grosser Missstand hier in Deutschland. Als Vater hat man praktisch keine Chance, die Kinder zugesprochen zu bekommen.

                      Bei den Scheidungsverfahren wird heute meist versucht, ein gemeinsames Sorgerecht zu begründen. Wenn die Eltern allerdings im Streit an die Sache herangehen, ist das für alle Beteiligten der Super-Gau, vor allem für die Kinder. Es ist wirklich verantwortungslos, denn wenn es zum heiligen Stand der Ehe gereicht hat, sollte es zumindest möglich sein, sich gütlich im Sinne der Kinder zu einigen. Wenn beide Eltern alle rechtlichen Register ziehen, sind die Familiengerichte meist damit überfordert, die Sache aufzudröseln. Dann kommt es meist zu jahrelangen Rechtsstreitigkeiten mit allerlei Nebenärger und starken Verletzungen für die Kinder. Besser wird es erst, wenn die Kinder 14 sind und selbst über ihren Aufenthalt entscheiden zu können.

                      Es gibt einfach Dinge, die man besser menschlich und nicht juristisch klärt. Vielleicht wäre eine "Lösung" eine saftige Strafe für beide Eltern, wenn deutlich wird, dass sie auf dem Rücken ihrer Kinder ihren Ehekrieg auf Distanz fortzusetzen versuchen....

                      Viele Grüße
                      Mathias Bigge

                      1. Hello,

                        Es gibt einfach Dinge, die man besser menschlich und nicht juristisch klärt. Vielleicht wäre eine "Lösung" eine saftige Strafe für beide Eltern, wenn deutlich wird, dass sie auf dem Rücken ihrer Kinder ihren Ehekrieg auf Distanz fortzusetzen versuchen....

                        Ja, aber keine Geldstrafe, sondern ein jahr lang Keuschheitsgürtel. Denn meistens hat ja mindestens einer von beiden schon was Neues...

                        Harzliche Grüße aus http://www.annerschbarrich.de

                        Tom

                        --
                        Fortschritt entsteht nur durch die Auseinandersetzung der Kreativen
                        Nur selber lernen macht schlau
      4. Moin moin

        Das "Kind" scheint es nicht sonderlich zu berühren. Der Bengel ist auch schon in höchstem Maße kriminell. Ich ahbe schon mal nen Eimer Wasser neben die Haustür gestellt und alles Brennbare aus dem Windfang entfernt. Der bringt es fertig, und schmeißt mir was durch den Briefschlitz. Gewalt ist für ihn ein Vorbild.

        Gerade dann sollte das Jugendamt eingeschaschaltet werden!

        Es ging eben schon wieder los, und die Frau hat geschrien und geweint, schlimmer noch als vorhin.

        Die Frau ist erwachsen und hat sich ihren Mann ausgesucht (kein Mensch wird über Nacht zum Arschloch). Auch wenn das vielleicht hart klingt, aber sicher haben sie vorher genug Freunde gewarnt.

        Auch jetzt hat sie allerhand Möglichkeiten (Jugendamt, Frauenhaus, Telefonseelsorge, Polizei usw.) - wenn sie die alle nicht nutzt, mußt Du nicht Deinen Kopf für sie hinhalten. Es sei denn, sie bittet Dich um Hilfe. Dann bleibt Dir keine Wahl.

        Was den Macker betrifft. Wenn der weiß, daß Du im Streitfall zur Polizei geht, läßt er sicher die Finger von Dir! Es gibt nur ganz wenige Schläger, die gerne im Knast sitzen!

        Aber auch die anderen Nachbarn auf der Straße sagen nur "das hat keinen Zweck die Polizei zu rufen, die machen sowieso nichts" Sind sonst alles ganz "ordentliche fleißige" Leute hier, aber eben keine Millionäre. Da frage ich mich aber, was ist "ordentlich"? Schnauze halten und ungerührt zuhören/-sehen?

        Das ist das wirkliche Problem - obwohl die KZ-Häftlinge oft über öffentliche Straßen zur Arbeit getrieben wurden, wie die Kühe zur Weide, hat es angeblich keiner mitbekommen.

        Das 3. Reich hat es nicht wegen den "wenigen" Tätern gegeben sondern wegen Millionen von Wegguckern und Profiteuren - und die waren nicht alle deutsch!

        Schweigen ist Schuld!

        Gruß,
        Marc.

        --
        sh:( fo:| ch:? rl:? br:> n4:& ie:% mo:} va:} de:] zu:) fl:( ss:| ls: js:(
        http://www.peter.in-berlin.de/projekte/selfcode/?code=sh%3A%28+fo%3A%7C+ch%3A%3F+rl%3A%3F+br%3A%3E+n4%3A%26+ie%3A%25+mo%3A%7D+va%3A%7D+de%3A%5D+zu%3A%29+fl%3A%28+ss%3A%7C+ls%3A+js%3A%28
        1. » Das ist das wirkliche Problem - obwohl die KZ-Häftlinge oft über öffentliche Straßen zur Arbeit getrieben wurden, wie die Kühe zur Weide, hat es angeblich keiner mitbekommen.

          Das 3. Reich hat es nicht wegen den "wenigen" Tätern gegeben sondern wegen Millionen von Wegguckern und Profiteuren - und die waren nicht alle deutsch!

          Ganz schön weiter Bogen vom Familienstreit zur NS Zeit findest Du nicht auch.
          Im übrigen, im goldenen Westen groß geworden nie Diktatur und Repression erlebt aber andere Leute verurteilen.
          GHehts bei Dir eigentlich noch?

          Wie willst Du beurteilen warum Leute wie reagiert haben warum?
          Hasts Du mal Deinen Arsch in einer richtigen Polizeirazzia hingehalten?
          Hast Du je mal 2 Stunden an der Wand gestanden ohne zu wissen was passiert?

          Man eh solche Schlaumeier wie Dich braucht die Welt.

          TomIRL

          1. Hallo TomIRL,

            woher weisst du soviel ueber den Poster?

            Grüße,
             CK

            --
            If God had a beard, he'd be a UNIX programmer.
            http://wwwtech.de/
            1. Hallo TomIRL,

              woher weisst du soviel ueber den Poster?

              1. Schau mal auf seine HP...
              2. https://forum.selfhtml.org/?t=86882&m=515234
              So schreibt keiner der in der DDR in einem Heim groß geworden ist.
              _Ganz_sicher_nicht_!

              ToMIRL

              1. Hallo TomIRL,

                woher weisst du soviel ueber den Poster?

                1. Schau mal auf seine HP...

                Da steht nichts ueber den Poster, das ist eine Firmen-Website.

                1. https://forum.selfhtml.org/?t=86882&m=515234

                Da schreibt er auch nichts ueber sich, ausser, dass er in einem
                Heim aufgewachsen ist.

                So schreibt keiner der in der DDR in einem Heim groß geworden ist.
                _Ganz_sicher_nicht_!

                Das denkst _du_. Aber es gibt auch andere Ansichten als deine. Sei
                bitte vorsichtig mit dem, was du anderen unterstellst. Nur, weil du
                dir etwas nicht vorstellen kannst, heisst das nicht, dass es das
                nicht gibt.

                Grüße,
                 CK

                --
                Wenn gewöhnliche Menschen Wissen erlangen, sind sie weise. Wenn Weise Einsicht erlangen, sind sie gewöhlnliche Menschen.
                http://wwwtech.de/
                1. Das denkst _du_. Aber es gibt auch andere Ansichten als deine. Sei
                  bitte vorsichtig mit dem, was du anderen unterstellst. Nur, weil du
                  dir etwas nicht vorstellen kannst, heisst das nicht, dass es das
                  nicht gibt.

                  Hast Du mit Kinderheimen in der DDR zu tun gehabt?
                  Warum glaubst Du dass ich mir so sicher bin?

                  Marc stellt Leute die bei Gefahr für Leib und Leben es nicht mit sich vereinbaren konnten gegen bestimmt Gesellschaftliche Verhältnise anzukämpfen auf eine Stufe mit Leuten die nichts gegen Gewalt in Ihrem Umfeld  tun, obwohl das Risiko in letzterem Fall überschaubar ist.
                  Das tut er ohne tatsächlich beurteilen zu können was es bedeutet staatlichen Repressionen ausgesetzt zu sein. Ja und genau das kann ich aus diesem Posting herauslesen.
                  Und glaube mir es ist sehr einfach aus einem Geschichtsbuch zu lernen als es am eigenen Leib zu spüren, wobei ich nicht behaupte das ich staatlichen Repressionen ausgesetzt war.
                  Und ich kann sehr gut verstehen warum viele Leute in der DDR nicht gegen die Verhältnisse angekämpft haben.
                  Es ist nämlich nicht immer Schwäche.
                  Stelle Dir vor Du mußt etwas gegen bestimmte Leute oder Umstände unternehemn und die Konsequenz ist, dass Du in den Knast gehst und Deine Freundin auf Lebenszeit Toiletten putzen muß.
                  Dein Kinder kein Abitur machen können obwohl Ihre Leistungen ausreichen u.s.w..
                  Oder im Fall der NS Zeit du des Nachts von der Gestapo abgeholt wirst und gefoltert wirst.
                  Würdest Du dann immer noch so viel Courage haben?

                  Ich möchte von Dir keine Antwort haben, gesellschaftliche Verhältnisse kann man nur wirklich dann verstehen wenn man mit Ihnen auskommen mußte.

                  Noch einen schönen Sommerabend im eigentlich friedlichen und schönen Deutschland.

                  TomIRL

                  1. Hallo TomIRL,

                    was Marc denkt oder meint, ist hier irrelevant. Mir geht es auch
                    nicht um die Verhaeltnisse in der damaligen DDR. Mir geht es hier
                    um dich. Du kennst den Poster nicht, also halte dich bitte etwas
                    mit dem zurueck, was du ueber ihn sagst. Was du tust ist Nachrede
                    bzw. Verleumdnung. _Das_ ist das, was mich stoert. Ob ich mit Marc
                    uebereinstimme oder nicht, ist voellig aussen vor, dazu habe ich
                    mich nicht geaeussert.

                    Grüße,
                     CK

                    --
                    Wer sich zu überschwänglich freut, wir später Grund zum Weinen haben.
                    http://wwwtech.de/
                    1. Hallo TomIRL,

                      was Marc denkt oder meint, ist hier irrelevant. Mir geht es auch
                      nicht um die Verhaeltnisse in der damaligen DDR. Mir geht es hier
                      um dich. Du kennst den Poster nicht, also halte dich bitte etwas
                      mit dem zurueck, was du ueber ihn sagst. Was du tust ist Nachrede
                      bzw. Verleumdnung.

                      Was Du schreibst ist so nicht richtig,
                      Lies mal im StGB nach..
                      Das er hier 2 Sachen auf eine Stufe gestellt hat, die miteinander nichts zu tun haben ist erwiesen und Tatsache.
                      Dass ich etwas behauptet habe das geeignet ist Ihn in der Öffentlichkeit verächtlich zu machen bestreite ich und es ist auch nicht zu ersehen wo das passiert sein soll.
                      Oder willst Du behaupten, das allein die Aussage das er im Westen groß geworden ist, in der Öffentlichkeit ein schlechtes Licht auf Ihn wirft?
                      Oh großer Gott mehr als 80% der Bevölkerung sind im "Westen oder nach der Wende groß geworden. Welche Schande.

                      Nebenbei wenn dem so wäre müßtest Du wg. des Straftatbestandes diese Posting löschen.
                      Unter Umständen wärst Du sogar zur Anzeige verpflichtet.

                      Also lassen wir es dabei.

                      Viele Grüße und noch einen schönen Abend

                      TomIRL

                      1. Hallo TomIRL,

                        du willst das gar nicht verstehen, nicht wahr?

                        Egal. *plonk*.

                        Grüße,
                         CK

                        --
                        Wenn der Schüler bereit ist, erscheint der Meister.
                        http://wwwtech.de/
                      2. Hallo.

                        Dass ich etwas behauptet habe das geeignet ist Ihn in der Öffentlichkeit verächtlich zu machen bestreite ich und es ist auch nicht zu ersehen wo das passiert sein soll.

                        Eine Handvoll Kommata hätte diesen Satz durchaus lesbarer gestalten können.
                        MfG, at

  4. Das ist ja sehr interessant.
    Ich habe eben mein Auto abgeholt, welches ich gestern stehen lassen musste weil ich zu viel getrunken hatte.
    Gleich gehe ich was essen.
    Gruss

    1. Hello,

      Das ist ja sehr interessant.
      Ich habe eben mein Auto abgeholt, welches ich gestern stehen lassen musste weil ich zu viel getrunken hatte.
      Gleich gehe ich was essen.

      Das finde ich gut. Hoffentlich beißt Du nicht aus Versehen auf einen Seeigel oder hast einen giftigen Pilz in der Soße.

      Harzliche Grüße aus http://www.annerschbarrich.de

      Tom

      --
      Fortschritt entsteht nur durch die Auseinandersetzung der Kreativen
      Nur selber lernen macht schlau
  5. Hi!

    Als das Pol-Gespann nach kurzer Rückfrge, ob Anzeige erstattet werden solle, geht, höre ich noch durchs geöffnete Dachfenster: "...wegen welchem Scheiß die Leute heutzutage bei uns anrufen..."

    Eine ähnliche Sache hatte ich im letzten Sommer:
    Um ca. 2.30 Uhr morgens konnte ich wegen der Wärme (ja, auch Dachwohnung ;-) nicht mehr schlafen und lag wach. In der Nachbarschaft bellte ein Hund. Als er auch um 3.00 Uhr noch bellte, kam mir das seltsam vor. Ich habe mich angezogen und geschaut, wo der Hund bellte und ob ich den Nachbar evt. kenne. Ich kannte ihn nicht und der Garten, in dem der Hund bellte, war von einer hohen Hecke umgeben, so dass ich keine Einsicht hatte. In den Garten einsteigen wollte ich denn aber auch nicht.

    Um 3.15 Uhr, der Hund bellte immer noch, habe ich mir gedacht, fahr mal gerade zur Polizei, angezogen bist du eh schon. Ich möchte hier betonen, dass es mir nicht um das Gebell an sich ging, sondern darum, dass da ja durch aus etwas passiert sein könnte (Einbruch, Hundebesitzer zusammengebrochen, was weiß ich). Dies habe ich auch versucht, dem wachhabenden Polizisten klar zu machen.

    Der Heini bei der Polizei sagte jedoch nach Schilderung der Begebenheit zu mir (Kurzform):
    "Also bei uns auf dem Lande, da regelt man so etwas unter sich. Da zeigt man Rückgrat, klingelt bei dem Nachbarn an und klärt das mit dem persönlich. Und Sie müssen auch bedenken, wenn wir da jetzt mit dem Streifenwagen hinfahren, was sollen denn dann die Leute sagen? Die zerreißen sich dann ja das Maul über den armen Kerl, bei dem wir da vorfahren! Also, wenn Sie _unbedingt_ wollen, dass wir da hinfahren, dann machen wir das natürlich, aber wollen Sie das _wirklich_?"

    Da macht man sich also Gedanken um seine Mitmenschen, und so wird's einem gedankt. Ich habe dann auf den polizeilichen Beistand verzichtet und mich wieder hingelegt. So gegen 4.00 Uhr ist dann auch der Hund verstummt, warum auch immer ...

    Im Nachhinein habe ich übrigens erfahren, dass genau _dieser_ Beamte, mit dem ich es zu tun hatte, eine faule S** ist, die einfach keinen Bock hat, nachts um 3 noch rauszufahren. Aber es ist schon so, wie du es machst, machst du es falsch. Von "oben" heißt es immer, "Leute, kümmert euch mehr umeinander" und wenn man es dann tut, ist man der Ar***, der nur seinen Nachbarn verklagen (oder zumindest anzeigen) will.

    Was aber nicht heißen soll, dass _alle_ Polizisten so sind! Ich kenne auch andere.

    Schönen Sonntag noch!
    O'Brien

  6. hi,

    Als das Pol-Gespann nach kurzer Rückfrge, ob Anzeige erstattet werden solle, geht, höre ich noch durchs geöffnete Dachfenster: "...wegen welchem Scheiß die Leute heutzutage bei uns anrufen..."

    da hätte ich sofort was zurückgerufen ...

    "erstaunlich, was heutzutage alles uniform tragen darf" oder sowas in der art.

    gruß,
    wahsaga

    --
    I'll try being nicer if you'll try being smarter.
    1. Hello,

      Als das Pol-Gespann nach kurzer Rückfrge, ob Anzeige erstattet werden solle, geht, höre ich noch durchs geöffnete Dachfenster: "...wegen welchem Scheiß die Leute heutzutage bei uns anrufen..."

      da hätte ich sofort was zurückgerufen ...

      "erstaunlich, was heutzutage alles uniform tragen darf" oder sowas in der art.

      erstens haben die ja nicht gewusst, dass ich alles haarklien höre, was zwei Etagen tiefer auf der Straße geprochen wird und außerdem wollte ich nicht selber unbedingt die nacht in der Zelle verbringen. Das wahre Leben funktioniert eben anders, als das "Großstadrevier" im Fernsehen. Gibts die Sendung eigentlich noch? Mit Jan Fedder & Co?

      Harzliche Grüße aus http://www.annerschbarrich.de

      Tom

      --
      Fortschritt entsteht nur durch die Auseinandersetzung der Kreativen
      Nur selber lernen macht schlau
      1. hi,

        und außerdem wollte ich nicht selber unbedingt die nacht in der Zelle verbringen.

        den _beweis_, dass du das gerufen hast, hätte ich die gerne erbringen sehen.

        gruß,
        wahsaga

        --
        I'll try being nicer if you'll try being smarter.
        1. Hi wahsaga,

          den _beweis_, dass du das gerufen hast, hätte ich die gerne erbringen sehen.

          Zwei Beamte gegen den guten Tom, Wahsaga, Deine Rechtsberatung, ich weiß nicht. Am Ende sitzt der wertgute Fachposter im Schrank!

          Viele Grüße
          Mathias Bigge

          1. Hi Leute

            Zwei Beamte gegen den guten Tom, Wahsaga, Deine Rechtsberatung, ich weiß nicht. Am Ende sitzt der wertgute Fachposter im Schrank!

            Und das wollen wir ja nicht. *g* vielleicht wird es bald Zeit für eine Self-Defense-Artikel-Reihe - Aber nicht nach dem (nicht nur) amerikanischen Mr. 9mm.

            FG

            Tom2

            --
            SELF-Code: (http://emmanuel.dammerer.at/selfcode.html)
            ss:| zu:) ls:& fo:) de:] va:) ch:] sh:( n4:& rl:° br:> js:| ie:% fl:( mo:}
        2. Hiho,

          den _beweis_, dass du das gerufen hast, hätte ich die gerne erbringen sehen.

          Beweis durch Zeugnis beigeladener Beamter des PolVollZDienstes. Nach stetiger Rechtsprechung ist nicht ersichtlich, warum diese eine Falschaussage zu Lasten eines ihnen völlig fremden tätigen sollten. Auch kann hier davon ausgegangen werden, dass die Beamten in der konkreten Situation sowieso schon erhöhte Aufmerksamkeit an den Tag gelegt haben und daher "Verhören" ausgeschlossen werden kann.

          Mehr? ;)

          Gruß, Thoralf

          --
          Sic Luceat Lux!
          1. hi,

            Beweis durch Zeugnis beigeladener Beamter des PolVollZDienstes. Nach stetiger Rechtsprechung ist nicht ersichtlich, warum diese eine Falschaussage zu Lasten eines ihnen völlig fremden tätigen sollten.

            sie können keine eindeutige aussage treffen, weil sie mich dabei nicht _gesehen_ haben.
            das dürfte denen kein richter abnehmen.

            ausserdem wäre ich in dem fall der beklagte, und klagende wären die beamten bzw. evtl. stellvertretend deren diensther.

            ein "völlig fremder" bin ich damit nicht mehr.
            es machen _die_ beamten eine aussage gegen mich, die ich beleidigt haben soll.

            Auch kann hier davon ausgegangen werden, dass die Beamten in der konkreten Situation sowieso schon erhöhte Aufmerksamkeit an den Tag gelegt haben und daher "Verhören" ausgeschlossen werden kann.

            dürfte vor gericht bei der sachlage m.E. kaum ausreichend sein.

            gruß,
            wahsaga

            --
            "Look, that's why there's rules, understand? So that you can _think_ about them, before you break 'em."
            1. Hi wahsaga,

              es machen _die_ beamten eine aussage gegen mich, die ich beleidigt haben soll.
              dürfte vor gericht bei der sachlage m.E. kaum ausreichend sein.

              Genau auf dieser Basis wird regelmäßig geurteilt...

              Viele Grüße
              Mathias Bigge

            2. N'Abend,

              ohne herablassend wirken zu wollen, hast Du schon jemals ein Verfahren miterlebt?

              Beweis durch Zeugnis beigeladener Beamter des PolVollZDienstes. Nach stetiger Rechtsprechung ist nicht ersichtlich, warum diese eine Falschaussage zu Lasten eines ihnen völlig fremden tätigen sollten.
              sie können keine eindeutige aussage treffen, weil sie mich dabei nicht _gesehen_ haben.
              das dürfte denen kein richter abnehmen.

              Das reicht völlig aus. Sie waren aufmerksam und haben gehört, dass das aus Deiner Wohnung kam.

              ausserdem wäre ich in dem fall der beklagte, und klagende wären die beamten bzw. evtl. stellvertretend deren diensther.

              Nein, Du wärst Angeklagter und beide Beamte wären Zeugen.

              ein "völlig fremder" bin ich damit nicht mehr.
              es machen _die_ beamten eine aussage gegen mich, die ich beleidigt haben soll.

              Für den Richter bist Du ein völlig fremder. Du kannst davon ausgehen, dass am zuständigen Amtsgericht die meisten Polizeibeamten schon das eine oder andere Mal Zeugen waren, vorzugsweise in Verkehrssachen.

              Auch kann hier davon ausgegangen werden, dass die Beamten in der konkreten Situation sowieso schon erhöhte Aufmerksamkeit an den Tag gelegt haben und daher "Verhören" ausgeschlossen werden kann.
              dürfte vor gericht bei der sachlage m.E. kaum ausreichend sein.

              Schön wär's. ;)

              Gruß, Thoralf

              --
              Sic Luceat Lux!
  7. Hallo Tom,

    so sarkastisch es sein mag, mein erster Gedanke war: Willkommen in der Großstadt. Das Problem ist doch ganz deutlich, dass heute einmischen nicht nur nicht mehr belohnt wird, sondern bestraft wird. Und wann immer Du Dich wehrst, läufst Du Gefahr, noch mehr Ärger zu kriegen. Das System funktioniert nicht mehr. ;)

    Schwitzenden Gruß, Thoralf

    --
    Sic Luceat Lux!
    1. Hi Thoralf,

      so sarkastisch es sein mag, mein erster Gedanke war: Willkommen in der Großstadt. Das Problem ist doch ganz deutlich, dass heute einmischen nicht nur nicht mehr belohnt wird, sondern bestraft wird. Und wann immer Du Dich wehrst, läufst Du Gefahr, noch mehr Ärger zu kriegen. Das System funktioniert nicht mehr. ;)

      Das war nie anders. "Sehr fatal, bemerkte Schlich, aber diesmal nicht für mich!" dichtete schon Wilhelm Busch, und zeichnete ein dickes Männchen, dass quietschvergnügt an den Katastrophen der anderen vorbeischlich, bis es ihn selber erwischte.

      Wenn man nichts macht, wobei man eventuell Ärger kriegen könnte, hat man allerdings wenig vom Lebn *g*

      Viele Grüße
      Mathias Bigge

      1. Hallo,

        Das war nie anders. "Sehr fatal, bemerkte Schlich, aber diesmal nicht für mich!" dichtete schon Wilhelm Busch, und zeichnete ein dickes Männchen, dass quietschvergnügt an den Katastrophen der anderen vorbeischlich, bis es ihn selber erwischte.

        Wenn man nichts macht, wobei man eventuell Ärger kriegen könnte, hat man allerdings wenig vom Lebn *g*

        das beides unterschreibe ich bedenkenlos. Allerdings gehe ich schon sehr lange kein Risiko für Menschen ein, die nicht willens und bemüht sind, sich selbst zu helfen. Schade um die Energie, so hart dass manchmal sein mag.

        Gruß, Thoralf

        --
        Sic Luceat Lux!
    2. hi,

      so sarkastisch es sein mag, mein erster Gedanke war: Willkommen in der Großstadt. Das Problem ist doch ganz deutlich, dass heute einmischen nicht nur nicht mehr belohnt wird, sondern bestraft wird. Und wann immer Du Dich wehrst, läufst Du Gefahr, noch mehr Ärger zu kriegen. Das System funktioniert nicht mehr. ;)

      und da rufen unsere politiker immer schön zum "aufstand der anständigen" auf, wenn mal wieder irgendwo ein ausländer oder obdachloser verprügelt wird ...

      aber die nazis hatten eine schwere kindheit, also gibt's ein paar monate auf bewehrung auch für schwere körperverletzung, und danach stehen sie vor deiner tür, um sich zu rächen.

      komisch, wieso bei den tollen aussichten kaum einer mehr bereit ist, einzuschreiten und dem mitmenschen zu hilfe zu eilen.

      "nichts gesehen" rettet die eigene haut immer noch am besten. leider.

      gruß,
      wahsaga

      --
      I'll try being nicer if you'll try being smarter.
      1. Moin moin

        so sarkastisch es sein mag, mein erster Gedanke war: Willkommen in der Großstadt. Das Problem ist doch ganz deutlich, dass heute einmischen nicht nur nicht mehr belohnt wird, sondern bestraft wird. Und wann immer Du Dich wehrst, läufst Du Gefahr, noch mehr Ärger zu kriegen. Das System funktioniert nicht mehr. ;)

        und da rufen unsere politiker immer schön zum "aufstand der anständigen" auf, wenn mal wieder irgendwo ein ausländer oder obdachloser verprügelt wird ...

        aber die nazis hatten eine schwere kindheit, also gibt's ein paar monate auf bewehrung auch für schwere körperverletzung, und danach stehen sie vor deiner tür, um sich zu rächen.

        komisch, wieso bei den tollen aussichten kaum einer mehr bereit ist, einzuschreiten und dem mitmenschen zu hilfe zu eilen.

        "nichts gesehen" rettet die eigene haut immer noch am besten. leider.

        Klar, wenn helfen die Ausnahme ist. Wenn aber bei jedem Schreien zehn Leute die Polizei rufen und 30 dem Agressor direkt aufs Maul hauen, kann es auch sein, daß es besser wird.

        Gruß,
        Marc.

        PS: Zur guten, alten Rechtschreibung heimgekehrt...

        --
        sh:( fo:| ch:? rl:? br:> n4:& ie:% mo:} va:} de:] zu:) fl:( ss:| ls: js:(
        http://www.peter.in-berlin.de/projekte/selfcode/?code=sh%3A%28+fo%3A%7C+ch%3A%3F+rl%3A%3F+br%3A%3E+n4%3A%26+ie%3A%25+mo%3A%7D+va%3A%7D+de%3A%5D+zu%3A%29+fl%3A%28+ss%3A%7C+ls%3A+js%3A%28
        1. Hallo,

          Klar, wenn helfen die Ausnahme ist. Wenn aber bei jedem Schreien zehn Leute die Polizei rufen und 30 dem Agressor direkt aufs Maul hauen, kann es auch sein, daß es besser wird.

          Ändert dann aber eben leidert nichts daran, dass heute vieles mit Toleranz belohnt wird. Sicherlich ist Verständnis der richtige Weg, aber ich bin der Ansicht, dass an sehr vielen Stellen im deutschen Strafsystem die Grenzen der Toleranz verwischt werden mit aller Konsequenz. Härtere Gangart bringt nichts, auch beim Händeabhacken und Todesstrafe wurde gestohlen und gemordert. Aber eine gewisse Inkonsequenz ist in meinen Augen mehr und mehr zu erkennen. Warum muss z.B. im Fall des Turbo-Rolfs der schreienden Meute und dem Mob nachgegeben werden. Warum wird im Fall des Koks-Moderators Friedmann anders gemessen als bei dem kleinen Provinzanwalt. Alles normale Vorgänge, aber die Summe kreiert Eindrücke, die gesellschaftlich verkorkst werden.

          Gruß, Thoralf

          --
          Sic Luceat Lux!
  8. Ich glaube, das nächste Mal werde ich meine Musik einfach lauter stellen.
    Das enttäuschendste war der Spruch von dem männlichen Polizisten aus dem gemischten Doppel...
    Jetzt könnte ICH mich besaufen!

    Hallo Tom,

    habe auch den einen oder anderen Frust in der Richtung gehabt. Z. B. organisierte Diebstähle nach Beobachtungen mit Digitalkamera: "Ist doch nur Beschaffungskriminalität von Drogenabhängigen". (Würden die die Digicam nicht verscheuern ... statt Sie in einem Versteck über mehrere Nächte zur Beobachtung zu lassen?

    Dann gibt es aber noch den anderen Teil Deiner Geschichte: Manchmal denke ich, wir sind hier irgendwie falsch davor unsere "Freiheit" zu verstehen. Hießt doch nicht jeder kann tun und lassen was er will (insb. "seine" Frau oder Kinder) schlagen, Arbeitsplätze erst unrentabel werden lasssen und sie dann wegen "billigerer ausländischer Konkurrenz" abbauen, usw.

    Da gab es mal eine Buch mit dem Titel "Prinzip Verantwortung". Mir sind die, die das ernst nehmen sympathisch.

    Kopf hoch und weiter machen (nicht besaufen nur mal einen zur Brust nehmen!)

    Joachim

    1. Hi Joachim,

      ... Manchmal denke ich, wir sind hier irgendwie falsch. "Freiheit" heißt doch nicht, jeder kann tun und lassen was er will (insb. "seine" Frau oder Kinder) schlagen, Arbeitsplätze erst unrentabel werden lasssen und sie dann wegen "billigerer ausländischer Konkurrenz" abbauen, usw.

      Du hast Recht, die ganze Richtung stimmt nicht. Aber man kann das Problem immer nur aus dem eigenen, beschränkten Blickwinkel sehen und sieht sich jeder Menge Zwänge ausgesetzt, nicht nur als "zivilkuragierter" Nachbar, sondern auch als Polizist, Jugendamtler, Personalchef oder was auch immer. -

      Und wenn man sich hier als Nachbar die Frage stellt "Was kann ich erreichen?" oder genauer: "Was kann sich durch mein Eingreifen ändern?" dann ist die Auswahl an realistischen Antworten dürftig:

      • Die Eheleute vertragen sich wieder? Nicht wirklich.
      • Ihr Sohn erhält eine bessere Erziehung? In nem Heim oder wie?
      • Ein Unglück (Körperverletzung)verhindern? Höchstens bekommt Tom auch noch was ab.
      • Es ist endlich Ruhe, so dass man schlafen oder arbeiten kann? Wenn überhaupt, dann nur bis morgen.
      • Das Gewissen ist beruhigt und er hält sich für einen guten Staatsbürger? - Ja, vielleicht, wenn er's nötig hat.

      Alle diese Antworten taugen wohl nicht viel.

      Wenn Tom sich diese Frage ehrlich beantwortet, ergibt sich von selbst, was zu tun ist. Vermutlich hat er keinen guten Grund zum Eingreifen. Also dann: "Ohren zu!"

      Gruß
      Hans35

  9. Hello,

    Einige Minuten schon dröhnt angstvolles Frauengeschrei und kräftiges Männergebrülle sowie die Geräusche von berstenden Möbeln und klirrendem Geschirr über die Straße. Die sonst so friedliche Stille ist getrübt. Ich denke "das darf man einfach nicht überhören" und gehe vor die Haustür, schaue auf die Straße. Da steht vor dem Nachbarhaus drei Häuschen weiter ein Junge auf dem Mountainbike, vielleicht 13 oder 14 Jahre alt. Ich weiß, dass er zu dem Haus, aus denem immer noch wachsende Agressionsgeräusche kommen, gehört.

    naja,der wird auch sein grund gehabt haben.Frauen sind nicht immer die heiligen,nur weil sie das sogen. schwache Geschlecht sind.

    Ich frage ihn, ob das denn ok sei und bekomme nur die pampige Antwort, dass das doch "normaler Streit" sei und mich gefälligst um meinen eigenen Scheiß kümmern solle.

    Er mag vielleicht recht gehabt haben.Es ist doch besser erst seinen dreck vor eigener Haustür zu kehren,
    als die fehler bei den anderen zu suchen?!Oder bist und warst Du immer fehlerlos?

    Ich glaube, das nächste Mal werde ich meine Musik einfach lauter stellen.

    Das wär vielleicht ne gute idee,dann hören Deine Nachbarn einmal abwechselnd was anderes als das gebrülle von einem ehemann.

    Das enttäuschendste war der Spruch von dem männlichen Polizisten aus dem gemischten Doppel...

    man(n) lernt eben nie aus ;-)
    Wobei ich dazu sagen muss,was mich an diesem fall als einziges gestört hätte wär der Lärm des Nachbarn,der meine ohren belästigt,aber die Lösung des problems hast Du ja
    bereits erläutert.
    Grüsse
    Alain

    1. hi,

      naja,der wird auch sein grund gehabt haben.Frauen sind nicht immer die heiligen,nur weil sie das sogen. schwache Geschlecht sind.

      rechtfertigt das in deinen augen, einen streit auf körperlicher ebene auszutragen?

      Er mag vielleicht recht gehabt haben.Es ist doch besser erst seinen dreck vor eigener Haustür zu kehren,
      als die fehler bei den anderen zu suchen?!Oder bist und warst Du immer fehlerlos?

      was hat das denn damit zu tun?

      um mal auf das beispiel mit dem verprügelten ausländer zurückzukommen: auch einfach wegsehen, irgendwas wird der neg^h^h^hafrikaner ja bestimmt angestellt haben ...?

      gruß,
      wahsaga

      --
      I'll try being nicer if you'll try being smarter.
      1. hi,

        um mal auf das beispiel mit dem verprügelten ausländer zurückzukommen: auch einfach wegsehen, irgendwas wird der neg^h^h^hafrikaner ja bestimmt angestellt haben ...?

        Na und,wenn schon?Warum müssen wir (weisse) uns den immer und überall einmischen und die anderen belehren,
        nur weil wir glauben,dass wir zivilisierter,klüger und fortschrittlicher sind als andere ?
        Wer bestimmt das eigentlich,was normaler,was menschlicher etc. ist?Wir?
        Ich denke,es ist unsere Aroganz und unbelehrbarkeit,die den anderen unsere sogenante richtige zivilisation aufdrängt,nur weil wir denken
        wir wären besser als andere.Vielleicht weil wir reich sind?
        Naja reich sind wir (der durchschnittsbürger)ja schon lange nicht mehr.
        Was ist überhaubt reich,einer der viel Geld hat oder einer,der auch mit wenig glücklich ist?
        Mit Gewalt löst keine probleme egal ob man jetzt in Irak den sadam stürzt oder jemand verprügelt,weil der oder sie
        seinen teller nicht leer gegessen hat.
        Aber kannst Du mir erklären,warum Kinder heut zu tage gewaltanfälliger sind als früher?Warum gibts auf
        pausenplätze schlägereien?Warum sind Frauen immer mehr an gewalttaten beteiligt?Warum verprügeln schon Mädchen kleine jungs?
        Kannst Du mir das vielleicht erklären?
        Wenn Du mich fragst,wären Frauen genauso wie Männer zu gewalt anfällig wenn sie stärker wären als Männer Körperlich gesehen,wenn nicht noch schlimmer
        als die Männer.
        Die Männer,die mir sagen,sie würden niemals eine Frau schlagen,aber von Frauen verprügelt werden,sind entweder dumm,heuchler oder versager in meinen Augen.
        Bei mir gilt,gleiches recht für alle ;-)
        Gruss
        Alain

  10. Moin!

    Einige Minuten schon dröhnt angstvolles Frauengeschrei und kräftiges Männergebrülle sowie die Geräusche von berstenden Möbeln und klirrendem Geschirr über die Straße.

    Hatte ich auch mal. Aber im eigenen Haus. Ich also runter, geklingelt, dem Typen versprochen, dass ich die Bude durch die geschlossene Tür betrete und er sie durch das geschlossene Fenster verlässt wenn das Mädel noch mal schreit.

    Hat zumindest solange geholfen, wie die da gewohnt haben. Auch wenn er was von er wäre sicher stärker als ich gebrabbelt hat.

    Bei den Bullen weiss doch jeder, das die keine Rechte haben. Könnten die das so machen wie ich, ohne das es am nächsten Morgen in der Zeitung steht, dann sähe das anders aus. Andererseits ist es aber zum Glück nicht so oder eben genau wie es ist.

    Und nein: es ist ein Fehler so abzustumpfen, wie der offenbar größte Teil der Gesellschaft. Das ist mir übrigens auch negativ an der hiesigen Gesellschaft aufgefallen, als ich wiedervereinigt wurde. Zu Hause gabs das so nicht- da hätte ich mich hinter den Nachbarn anstellen müssen um mein Sprüchlein aufsagen zu dürfen. Also: Bleib so.

    MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

    fastix®

    --
    Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Development. Auch  für seriöse Agenturen.
    1. Hi fastix®,

      Und nein: es ist ein Fehler so abzustumpfen, wie der offenbar größte Teil der Gesellschaft. Das ist mir übrigens auch negativ an der hiesigen Gesellschaft aufgefallen, als ich wiedervereinigt wurde. Zu Hause gabs das so nicht- da hätte ich mich hinter den Nachbarn anstellen müssen um mein Sprüchlein aufsagen zu dürfen. Also: Bleib so.

      Deine Aufforderung unterstütze ich. Es scheint mir überhaupt ein Element von Lebensqualität zu sein, dass man sich traut, was zu sagen, wenn etwas schief läuft, vor allem in der unmittelbaren Umgebung.

      Deine Erinnerung an die DDR finde ich auch interessant. Aus meiner Sicht ist da ein wenig rosarote Brille im Spiel. Ich war oft in der DDR und mir ist vor allem aufgefallen, dass es kein anderes Land gab, in dem sich die kleinen Leute derart gegenseitig tyrannisiert haben: Der Kellner, der die Gäste in spe aus bloßer Tyrranei 1 Stunde vor dem leeren Lokal im Regen stehen ließ, der muffelige Busfahrer, die Bedienung, die nicht bediente, der Koch, der nicht kochen konnte oder wollte, der arrogante Ton der Behörden.

      Und die Verwahrlosung durch Alkohol, die häufig hinter den Familienstreitigkeiten steht, gab es meiner Meinung nach auch. Eine Freundin von mir hat über Mörderinnen promoviert (Fach: Psychologie) und dabei auch Fälle aus der ehemaligen DDR untersucht, ich erinnere mich an eine Fallbeschreibung, wo ein durch Alkohol und Verwahrlosung bestimmtes Leben einer der Täterinnen beschrieben wurde, vor allem auf dem Dorf scheint es sowas gegeben zu haben, obwohl sich natürlich Versuche finden lassen, dort einzugreifen, vor allem durch die offiziell geprägten sozialen Kontrollinstanzen (Betreib, Gewerkschaft, Ämter), die aber keinen Erfolg hatten.

      Es ist aus der Außenperspektive überraschend, die positiven Erinnerungen an ein diktatorisches Regime mit so begrenzten Lebensmöglichkeiten zu lesen, was hier manchmal durchscheint. Vielleicht fehlt mir da einfach der Blick auf die privaten Bereiche, in denen die kleinen Leute den Mangel und die graue Enge solidarisch zu meistern versucht haben. Aus dieser Sicht erscheint vielleicht die enttäuschende Realität des Kapitalismus als defizitärer als die DDR-Vergangenheit, wo man wenigstens nicht isoliert und allein war mit seinen Nöten.

      Wie lange hast Du denn die DDR bewusst erlebt, wie stellt sich das aus Deiner Sicht dar? Vielleicht müssten wir solche Dinge mal stärker thematisieren, dann werden die politischen Debatten vielleicht konkreter...

      Viele Grüße
      Mathias Bigge

      1. Hi Mattes,

        Deine Aufforderung unterstütze ich.....wenn etwas schief läuft, vor allem in der unmittelbaren Umgebung.

        Es scheint ein Element von Lebensqualität zu sein, wenn man nicht im Zuge von Konfliktvermeidung allen Streitigkeiten aus dem Wege geht.
        Meist sind die Leute die sich in solchen Angelgeheiten einmischen auch in anderen Lebensbereichen aktiv.
        Das führt mitunter dazu dass man überall auf die selben Leute trift. :-)

        Deine Erinnerung an die DDR finde ich auch interessant. Aus meiner Sicht ist da ein wenig rosarote Brille im Spiel. Ich war oft in der .... wollte, der arrogante Ton der Behörden.

        Mal im Ernst, kannst Du Dir vorstellen, dass Du anders behandelt wurdest als die DDR Bürger?
        Und ich denke der Mensch kann nur Differenzen wahrnehmen.
        Das glaube ich in allen Lebensbereichen so.
        Da die DDR Bürger keine Vergleichsmöglichkeit hatten gabs für Sie keinen Unterschied.
        Das mit den Behörden merkt man übrigens bis heute.
        Ich kann Dir mit nahezu 100% Treffsicherheit sagen ob der Angestellte mir gegenüber OSsi oder Wessi ist. Das gilt natürlich nur für die älteren Angestellten.
        Der Umgang mit den Behörden war im konservativen Heilbronn übrigens leichter als hier in Berlin.

        Und die Verwahrlosung durch Alkohol, die häufig hinter den Familienstreitigkeiten steht, gab es meiner Meinung nach auch. Eine Freundin von mir hat über Mörderinnen promoviert (Fach: Psychologie) und dabei auch Fälle aus der ehemaligen DDR untersucht, [....] Kontrollinstanzen (Betreib, Gewerkschaft, Ämter), die aber keinen Erfolg hatten.

        Auf den Dörfern war vieles anders und überhaupt in Berlin war vieles anders.
        Natürlich gab es genug Verwahrlosung. Die Umlandkreise von Berlin haben dies meist deutlich gespürt, weil es für bestimmte Personengruppen Berlinverbot gab. Diese Leute sind dann in die angrenzenden Kleinstädte gerzogen und haben zumeist die Bahnhofskioske bevölkert.
        Die Verwahrlosung war übrigens geringer, weil es genug Zwangsmaßnahmen gab.
        Man ist nämlich auch schon mal wegen asozialer Lebensführung in den Bau gegegangen wenn man sich zu weit absacken ließ und nicht mehr zu Arbeit erschien.

        Es ist aus der Außenperspektive überraschend, die positiven Erinnerungen an ein diktatorisches Regime mit so begrenzten Lebensmöglichkeiten zu lesen, was hier manchmal durchscheint. Vielleicht fehlt mir da einfach der Blick auf die privaten Bereiche, in denen die kleinen Leute den Mangel und die graue Enge solidarisch zu meistern versucht haben. Aus dieser Sicht erscheint vielleicht die enttäuschende Realität des Kapitalismus als defizitärer als die DDR-Vergangenheit, wo man wenigstens nicht isoliert und allein war mit seinen Nöten.

        Nein Mattes die Sicht vom Fastix ist sogar noch wenig postiv...
        Es gibt viele Leute die die ganze Sache viel postiver sehen, und dieses ist selbst dann noch wenn Sie selbst Opfer von Restriktionen geworden sind.
        Um ein Gesellschaftssystem zu begreifen _muß_ man in Ihm gelebt haben.
        Die Abläufe und Beziehungen zwischen den Menschen die ganz stark durch das gesellschaftlich Umfeld geprägt werden, lassen sich nicht wirklich von aussen beobachten und im "Nachgang" beschreiben.
        Hinzu kommen verschieden Verdrängungsmechanismen, die psychologisch durchaus sinnvoll sind, damit wir nicht als Neurotische Idioten durchs Leben gehen.
        Stell Dir mal vor Du würdest alle negativen Erfahrungen permanent Präsent in Deinem Gedächtniss haben... Na dann viel Spaß.

        Wie lange hast Du denn die DDR bewusst erlebt, wie stellt sich das aus Deiner Sicht dar? Vielleicht müssten wir solche Dinge mal stärker thematisieren, dann werden die politischen Debatten vielleicht konkreter...

        Als ich bin ziemlich "rot" erzogen worden, was vor allen Dingen dem Schutz meines Vaters diente, der schon in der DDR Armee aktiv war.
        Er ist übrigens heute noch in der Bundeswehr und auf Natoebene aktiv und wohl vor allen Dingen seiner fachlichen Qualitäten sehr geschätzt. Seit 1989 weiss ich, dass meine Eltern viel mehr wußten als Sie mir zuvor erzählt hatten,.
        Wir haben einige Zeit in Russland gelebt und meine Eltern haben die dortige Krise in ihrem Anfangsstadium erleben dürfen.
        Ich weiss auch, das mein Vater einige unangenehme Sachen erspart blieben weil Vorgesetzte oder andere Personen rechtzeitig die Hand über Ihn gehalten haben.
        Ich wußte von all dem NICHTS, bis 1989.
        Damals 15 jährig ist so ziemlich alles durcheinander gekommen was durcheinander gehen konnte.
        Neben den üblichen Problemen kamen dann nämlich noch die gesellschaftlichen Probleme hinzu.

        Was habe ich daraus gelernt?
        Presse  vor allen Magazine wie (Monitor vom WDR und die TAZ) leben vom gezielten verschweigen von Informationen.
        Presse überhaupt taugt als Informationsquelle allenfalls zur Grundinformation. Man besorge sich die Quellen der Presse.

        Sozialismus als Gesellschaftssystem taugt als genauso viel wie die real exstiertende soziale Marktwirtschaft alla CDU und SPD.

        Auch im heutigen System ist der Mensch alles andere als frei.
        Und nein, die Freiheit der Menschen wird nicht größer, wenn man die Soziale Absicherung erhöht. Wirkliche Freiheit gibt es nur wenn der Mensch Entfaltungsfreiräume erhält. Und die Gesellschaft Ihm auch zutraut, dass er für sich selbst sorgen kann.

        Und noch etwas ganz wichtiges...
        Konsum ist für das Glücksempfinden des Menschen völlig nebensächlich.

        Viele Grüße TomIRL

        1. Hi TomIRL,

          Mal im Ernst, kannst Du Dir vorstellen, dass Du anders behandelt wurdest als die DDR Bürger?

          Das war überdeutlich. Wir Wessis wurden besser behandelt, weil man unser Geld brauchte. Es war für einen Wessi ein bewusster Entschluss, sich in die sozialistische Wartegemeinschaft einzureihen, und nicht an der Schlange vorbei an den besten Tisch oder gleich in Intershop und Interhotel zu gehen. Ich habe es einige Male gemacht und etwas daraus gelernt.

          Da die DDR Bürger keine Vergleichsmöglichkeit hatten gabs für Sie keinen Unterschied.

          Sie haben sich die Gegenwelt aus Fernsehen und Erzählungen der Rentner mit Reiseerlaubnis zurecht interpoliert. Diese rosafarbene Sicht des kapitalistischen Paradieses war meines Erachtens die Folie für die radikale Enttäuschung nach anfänglicher Euphorie.

          Das mit den Behörden merkt man übrigens bis heute.
          Ich kann Dir mit nahezu 100% Treffsicherheit sagen ob der Angestellte mir gegenüber OSsi oder Wessi ist.

          Das sehe ich genauso.

          Nein Mattes die Sicht vom Fastix ist sogar noch wenig postiv... Es gibt viele Leute die die ganze Sache viel postiver sehen, und dieses ist selbst dann noch wenn Sie selbst Opfer von Restriktionen geworden sind.

          Das ist für mich zwar erklärbar, aber dennoch überraschend.

          Um ein Gesellschaftssystem zu begreifen _muß_ man in Ihm gelebt haben.

          Das sehe ich anders. Es gibt sicher verschiedene Perspektiven, es gibt die Qualität des eigenen Erlebnisses, aber dennoch wissen wir heute auf der abstrakten Ebene mehr über die Realität der DDR als die Bürger der DDR damals wissen konnten.
          Es ist bedauerlich, dass viele bis heute nicht ein wenig nachgeholt haben. Vielleicht sollte man Sempruns "Ein schöner Sonntag" zur Schullektüre machen, um einen Einblick in die politischen Strukturen der Kommunisten zu vermitteln.

          Die Abläufe und Beziehungen zwischen den Menschen die ganz stark durch das gesellschaftlich Umfeld geprägt werden, lassen sich nicht wirklich von aussen beobachten und im "Nachgang" beschreiben.

          Es ist ein Perspektivenwechsel, den jede Geschichts- oder Politikwissenschaft vornehmen muss. Dabei gehen Dinge verloren, es kommen aber auch Erkenntnisgewinne hinzu.

          Hinzu kommen verschieden Verdrängungsmechanismen, die psychologisch durchaus sinnvoll sind, damit wir nicht als Neurotische Idioten durchs Leben gehen.

          Ja, das ist die Erklärung, vielleicht auch ein Effekt, der für jede persönliche Geschichtserfahrung gilt: Die Zeit, in der man jünger war, ist für fast jeden die bessere Lebenszeit. "Ich glaube an das Glück, ich weiß, es kehrt zurück."

          Er ist übrigens heute noch in der Bundeswehr und auf Natoebene aktiv und wohl vor allen Dingen seiner fachlichen Qualitäten sehr geschätzt. Seit 1989 weiss ich, dass meine Eltern viel mehr wußten als Sie mir zuvor erzählt hatten,.

          Und wahrscheinlich zu Deinem und ihrem Schutz nicht erzählen konnten. Mit einer Karriere im Kommunismus war man immer auch exponiert und tendenziell bedroht.

          Was habe ich daraus gelernt?
          Presse  vor allen Magazine wie (Monitor vom WDR und die TAZ) leben vom gezielten verschweigen von Informationen.

          Das ist eine interessante Frage. Tatsächlich werden ganze Bereiche des Lebens von den Medien totgeschwiegen, die Gründe dafür halte ich aber für komplex. Ein Grund ist das geringe Interesse an den Hintergründen, zum Teil auch die Faulheit und Bequemlichkeit von Rezipienten und Journalisten. Beispiel: Ein Bericht über ein "buntes" Thema ist in einem Tag konzipiert und gemacht, ein kritischer politischer Bericht erfordert die 10fache Arbeit und fällt dann vielleicht in der Redaktion noch durch, weil man Angst vor rechtlichen Problemen und sonstigem Ärger hat.

          Presse überhaupt taugt als Informationsquelle allenfalls zur Grundinformation. Man besorge sich die Quellen der Presse.

          Der Unterschied zwischen den Quellen der Presse im politischen Bereich und den Quellen selbst (dpa und CO) tendiert leider gegen Null, eine der bitteren Wahrheiten der aktuellen Medien. Nimm ein aktuelles Problem und sieh Dir die Uniformität der Berichte an: Da sitzen die Redakteure vor dem Bildschirm und kürzen dpa-Meldungen....

          Sozialismus als Gesellschaftssystem taugt als genauso viel wie die real exstiertende soziale Marktwirtschaft alla CDU und SPD.

          Diese These von Dir zu hören überrascht mich.

          Und nein, die Freiheit der Menschen wird nicht größer, wenn man die Soziale Absicherung erhöht. Wirkliche Freiheit gibt es nur wenn der Mensch Entfaltungsfreiräume erhält. Und die Gesellschaft Ihm auch zutraut, dass er für sich selbst sorgen kann.

          "Wenn die Freiheit des einzelnen zur Bedingung der Freiheit aller wird", wie es überraschenderweise der olle Marx mal formuliert hat. Ein DDR-Autor, ich meine Stefan Hermlin, hat mal einen schönen Text darüber geschrieben, wie sowas in der DDR umgebogen wurde, damit's auf die diktatorische Realität passt.

          Konsum ist für das Glücksempfinden des Menschen völlig nebensächlich.

          Es hat was von Drogenkonsum: Kurzer Orgasmus, lange Reue....

          Viele Grüße
          Mathias Bigge

          1. Moin!

            Sozialismus als Gesellschaftssystem taugt als genauso viel wie die real exstiertende soziale Marktwirtschaft alla CDU und SPD.
            Diese These von Dir zu hören überrascht mich.

            Warum? Das eine System hatte wegen der symptomatischen geringen Triebkraft nichts zu verteilen, die Macht konzentrierte sich auf wenige "gleichere", welche alles unternahmen, um ihre Macht zu betonieren und das andere System birgt in sich zum einen die expotentiell steigende Ungleichverteilung der Güter- und somit der Macht und zum anderen natürlich dass dann auch wieder einige wenige es vornehmen ihre Macht zu betonieren. Dazu gehört übrigens auch die Schaffung von Markzugangshindernissen für neue Unternehmen (siehe z.b. Softwarepatente etc.)

            Wo bitte ist jetzt der wirkliche Unterschied?

            MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

            fastix®

            --
            Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Development. Auch  für seriöse Agenturen.
            1. Hi fastix®,

              es gibt durchaus Unterschiede zwischen verschiedenen Dingen, die man nicht mag. Dein Vergleich hat einfach zu wenig Substanz. Die DDR war in allen Lebensbereichen anders organisiert als die Bundesrepublik, ich denke, Du weißt das auch, und ich verstehe deshalb Deine Gleichsetzung als sarkastische Kritik an der Bundesrepublik.

              Bei aller berechtigten Kritik am Kapitalismus bleibt aber doch ein Unterschied bestehen, den die mir ansonsten recht unsympathische Margret Thatcher so auf den Punkt gebracht hat:

              "We don't need no walls, to keep our people in."

              Es klingt recht simpel, enthält aber auch eine Menge Wahrheit. Wieviele Menschen wären in der DDR geblieben, wenn man etwa 1980 ein Loch in der Mauer hätte öffnen können.... Die Abstimmung mit den Füßen wäre immer gegen das Regime ausgefallen, während immer noch Menschen alles daransetzen, in die Bundesrepublik reisen und hier leben zu können.

              Viele Grüße
              Mathias Bigge

              1. Moin!

                ich denke, Du weißt das auch, und ich verstehe deshalb Deine Gleichsetzung als sarkastische Kritik an der Bundesrepublik.

                Was sie ohne zweifel ist. Allerdings durchaus mit einem "bitter-" vor dem Sarkasmus.

                "We don't need no walls, to keep our people in."

                Allein schon das Errichten eines Hindernisses bewirkt beim geistig hinreichend gesundem Menschen einen gewissen Drang eben dieses zu überwinden. Darauf beruht der Sport und auch der schrumpfende "gesunde" Teil des Kapitalismus. Die derzeitige Wirtschaftsform führt ja jetzt schon ganz offensichtlich dazu, dass es weniger zu verteilen gibt. Immer mehr Arbeitslose und sinkende Realeinkommen sind ein Zeugnis dafür, wie es klarer nicht sein kann. Der Wohlstandszenit dieser Gesellschaft ist überschritten, sie muss und wird sich verändern.

                Es klingt recht simpel, enthält aber auch eine Menge Wahrheit. Wieviele Menschen wären in der DDR geblieben, wenn man etwa 1980 ein Loch in der Mauer hätte öffnen können....

                Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob nicht doch ein recht anschaulicher Teil zurückgekrochen wäre, die Betonköpfe vom ehern-rostigen Sockel der Macht entfernt und über ein etwas besseres Modell nachgedacht hätte. Ich bin mir aber sicher die Wiedervereinigung, die ja vielmehr ein übereilter Anschluß war, barg Chancen, die einfach nicht genutzt wurden. Bezeichnenderweise führe ich die Nichtnutzung der Chancen auf die gleiche Überheblichkeit der Mächtigen zurück an der letztendlich auch die Beton-, Stacheldraht und Mauer- Zone zugrundeging. Es ist folglich auch nicht so, dass ich mir die DDR mitsamst dem Betonkommunismus wieder zurückwünsche- nur manchmal, aber immer öfter dann, wenn ich einen philosophischen Blick hinter die bunt beleuchteten potemkinschen Fassaden und unter den Lack werfe, habe ich eben das Gefühl den Teufel gegen den Belzbub getauscht zu haben, finde grauen, spröden Beton, besserverdienenden Grünspan und denselben staubenden Rost.

                Wie kann ich mich im Angesicht der überheblichen Missachtung eines Ackermanns, Zwickel (dem ich den Verrat besonders übel nehme), Bohlens, zweier Schuhmachers, irgendwelcher Quandt- Erben und etlicher anderer lediglich reich Geborener gegenüber denen, die deren Reichtum erwirtschaftet haben, hier glücklich fühlen? Das System hier ist ebenso faulig und wie man sieht gärt es sogar beträchtlich. Die beharrliche Verweigerung einer Volksabstimmung betrachte ich als Versuch den Deckel drauf zu halten, um die jetzigen Verhältnisse zu betonieren. Schaun wir mal, was die Abstimmung mit den Füßen bringen wird. Glaubt wirklich irgendjemand, die Montagsdemos richten sich gegen Hartz IV? Das ist ein tragischer Irrtum: 1989 musste lange nicht nur die Mauer weg.

                "Wir sind das Volk!" heisst: "Ihr habt nicht das Recht im Namen des deutschen Volkes zu handeln- gebt uns die Macht zurück." Sag ich mal.

                MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

                fastix®

                --
                Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Development. Auch  für seriöse Agenturen.
                1. Hi fastix®,

                  "We don't need no walls, to keep our people in."
                  Allein schon das Errichten eines Hindernisses bewirkt beim geistig hinreichend gesundem Menschen einen gewissen Drang eben dieses zu überwinden.

                  Das ist mir zu einfach. Du hast Glück gehabt und konntest gerade rechtzeitig reisen, als Du alt genug warst. Es hat mir viel bedeutet, als junger Kerl die Welt sehen zu können, nach Holland zu fahren, mit einem hübschen Mädchen verliebt nach Paris, in die kommunistischen Länder, nach Italien. Das war den Gleichaltrigen im Osten durch eine Art landesweiten Knast unmöglich.

                  Die Mauer war eine moralische Bankrotterklärung des Sowjetkommunismus, nicht die erste und nicht die letzte. Die erste, die ich bewusst wahrgenommen habe, war der Einmarsch des Warschauer Pakts in die CSSR und die Zerschlagung der Dubcek-Bewegung für einen freiheitlichen und modernen Sozialismus.

                  Später habe ich dann nachgelesen, über die Lager in der Stalin-Zeit, über den Leidensweg vieler russischer Kriegsgefangener, die aus dem deutschen Konzentrationslagern direkt nach Sibirien weiterverfrachtet wurden. Wie viele der Komunisten, die in Buchenwald überlebt hatten und zuerst in der DDR eine Rolle gespielt hatten, doch noch in den Sowjetlagern endeten, wurde in der DDR-Gedenkstätte nicht dokumentiert, auch nicht, dass die Sowjets Buchenwald gleich nach dem Krieg weiter als Lager benutzt haben, übrigens mit einer ähnlichen Kill-Rate wie die Nazis.

                  Das Sowjetsystem war lange vor Hitler nur noch eine absolute Diktatur ungekannten Ausmaßes, weil sie nicht nur das politische und militärische Leben, sondern auch die Bedürfnisse jedes Einzelnen kontrollierte. Das soll kein Vergleich in dem Sinne sein, wer schlimmer war, das macht wenig Sinn angesichts der Millionen Opfer. Aber die Realität des zweiten Drittels des 20. Jahrhunderts war die Welt der Konzentrationslager, die sich über den halben Planeten zogen, der organisierte Mord an Millionen von Menschen, der Terror als Regierungsprinzip.

                  Die derzeitige Wirtschaftsform führt ja jetzt schon ganz offensichtlich dazu, dass es weniger zu verteilen gibt. Immer mehr Arbeitslose und sinkende Realeinkommen sind ein Zeugnis dafür, wie es klarer nicht sein kann. Der Wohlstandszenit dieser Gesellschaft ist überschritten, sie muss und wird sich verändern.

                  Kapitalismus ist permanente Revolution, natürlich gegen die Natur des Menschen, der versucht, sich in einer bekannten Situation häuslich niederzulassen. Deshalb gab und gibt es immer wieder Protest, Krisen und Widerstand. Und Kapitalismus erzeugt ungleiche Verteilung von Reichtum, durchläuft Krisen und Verteilungskämpfe, hier in Deutschland aber zunehmend auch über nationale Grenzen hinweg.

                  Auf der anderen Seite entfesselt der Kapitalismus die Produktivkräfte, zum Wohl und zum Unheil des Menschen. Viele von den Jungen hier vergessen, dass die gesmte IT-Welt, die Atomtechnologie, das Privatfernsehen, Industrieroboter, Gentechnologie usw. erst in den letzten Jahrzehnten entwickelt worden sind. Was daraus entsteht, ist nicht vorhersagbar, zumindest zeichnet sich aber ab, dass die Welt neue Steuerungs- und Kontrollmechanismen braucht, damit die Technologieentwicklung nicht zur Katastrophe für die Mehrheit wird. Dafür müssen wir uns einsetzen, denke ich.

                  ... die Wiedervereinigung ... barg Chancen, die einfach nicht genutzt wurden

                  Es wurde sicher vieles falsch gemacht, vor allem von der CDU/FDP-Regierung zu viel Geld unkontrolliert unter die Leute gestreut, Wohlstand auf Pump hergestellt, so dass heute die Enttäuschung um so bitterer ist.

                  Jetzt fehlen diese Mittel, um gezielt etwas unternehmen zu können, um Reformen einzuleiten, die den Namen verdienen, auch im Westen.

                  Wie kann ich mich im Angesicht der überheblichen Missachtung eines Ackermanns, Zwickel (dem ich den Verrat besonders übel nehme), Bohlens, zweier Schuhmachers, irgendwelcher Quandt- Erben und etlicher anderer lediglich reich Geborener gegenüber denen, die deren Reichtum erwirtschaftet haben, hier glücklich fühlen?

                  Die Zusammenstellung Deines Wachsfigurenkabinetts finde ich ehrlich gesagt schon etwas skurril *g*

                  Glaubt wirklich irgendjemand, die Montagsdemos richten sich gegen Hartz IV? Das ist ein tragischer Irrtum: 1989 musste lange nicht nur die Mauer weg.

                  Das denke ich auch. Aber noch sind es nicht die Betroffenen, die auf die Straße gehen, zumindest im Westen, sondern eher engagierte Studenten und Gerwerkschaftsleute. Ein wirklicher Widerstand würde entstehen, wenn die Betroffenen sich nicht länger ohne Murren deklassieren ließen. Eine spannende Situation. Die politische Klasse braucht Druck, davon bin ich fest überzeugt.

                  "Wir sind das Volk!" heisst: "Ihr habt nicht das Recht im Namen des deutschen Volkes zu handeln- gebt uns die Macht zurück." Sag ich mal.

                  In der DDR war die Parole natürlich viel anspielungsreicher als hier und heute und bezog sich direkt auf die Ideologie der "Volks"demokratie. Ich würde mir wirklich bescheuert vorkommen, durch Dortmund zu rennen und "Wir sind das Volk!" zu jubeln. Da fand ich "Raus aus der Nato, rein ins Vergnügen!" oder "Amis raus aus USA, Winnetou ist wieder da!" schon unterhaltsamer.  Na, es werden sich schon Formen entwickeln. Eine Kopie des DDR-Aufstandes, der sehr klare und einfache Ziele hatte ("Die Mauer muss weg!"), dürfte für unsere Verhältnisse kaum ausreichen....

                  Viele Grüße
                  Mathias Bigge

                  1. Moin!

                    Hi fastix®,

                    "We don't need no walls, to keep our people in."
                    Allein schon das Errichten eines Hindernisses bewirkt beim geistig hinreichend gesundem Menschen einen gewissen Drang eben dieses zu überwinden.
                    Das ist mir zu einfach.

                    Manches ist eben überaschend wenig kompliziert.

                    Du hast Glück gehabt und konntest gerade rechtzeitig reisen, als Du alt genug warst.

                    hehe :)
                    Ich war 28 und "gerade" noch jung genug un was davon zu haben. Aber ganz ehrlich: die Reisen, die ich zu Zeiten des Eisernen Vorhanges gemacht habe möchte ich auch jetzt nicht missen. Und es haben sich gewisse Traditionen daraus entwickelt.

                    http://home.arcor.de/maennertag/maenner/mt220.htm (Die Seite wird nicht von mir gemacht!)

                    Es hat mir viel bedeutet, als junger Kerl die Welt sehen zu können, nach Holland zu fahren, mit einem hübschen Mädchen verliebt nach Paris, in die kommunistischen Länder, nach Italien. Das war den Gleichaltrigen im Osten durch eine Art landesweiten Knast unmöglich.

                    Ich habe mit und ohne Weibsbildern am Lagerfeuer gesessen, hektoliterweise Bier und Wein getrunken, Laut "40 Meilen im Quadrat" gesungen, Honeckerwitze erzählt bis der nach Chile abgehauen ist. He ehrlich: Ich möchte auf keinen dieser Momente verzichten.

                    Die Mauer war eine moralische Bankrotterklärung des Sowjetkommunismus

                    Fürwahr.

                    nicht die erste und nicht die letzte. Die erste, die ich bewusst wahrgenommen habe, war der Einmarsch des Warschauer Pakts in die CSSR und die Zerschlagung der Dubcek-Bewegung für einen freiheitlichen und modernen Sozialismus.

                    Das war die "Fortsetzung" der Mauer mit anderen Mitteln. Für mich war

                    Lager in der Stalin-Zeit, Sowjetlagern,übrigens mit einer ähnlichen Kill-Rate wie die Nazis.

                    Es war bekannt. definitiv. Ich wusste es, jeder konnte es wissen. Gab ja Westfernsehen satt. Zu "meiner Zeit" war das alles übrigens wesentlich entspannter. Es gab nicht genug Munition um alle Staatsfeinde zu erschießen und außerdem hatten, die, die da an den Fleischtöpfen der Macht saßen echt genug mit sich selbst zu tun.

                    Aber die Realität des zweiten Drittels des 20. Jahrhunderts war die Welt der Konzentrationslager, die sich über den halben Planeten zogen, der organisierte Mord an Millionen von Menschen, der Terror als Regierungsprinzip.

                    Ist das heute wirklich anders? Was ist in China los, in Afrika, im Irak?

                    Kapitalismus ist permanente Revolution

                    Nein. Er erstickt in sich selbst, wie andere Wirtschaftsformen vorher auch.

                    Ich meine:

                    • Jäger und Sammler
                    • Sklavenhaltergesellschaft
                    • Feudalismus

                    Jede dieser Wirtschaftsformen erreichte irgendwann eine Effektivität, die nicht mehr unter Beibehaltung der Machtverteilung und Struktur zu steigern war. Dann mahm im allgemeinen die Ungleichverteilung zu und es kam zum Knall. Fakt ist: der Marktwirtschaft wird es auch so ergehen. Der "Sozialismus" ist aber wohl nicht die Alternative gewesen.

                    Auf der anderen Seite entfesselt der Kapitalismus die Produktivkräfte, zum Wohl und zum Unheil des Menschen. Viele von den Jungen hier vergessen, dass die gesmte IT-Welt, die Atomtechnologie, das Privatfernsehen, Industrieroboter, Gentechnologie usw. erst in den letzten Jahrzehnten entwickelt worden sind. Was daraus entsteht, ist nicht vorhersagbar, zumindest zeichnet sich aber ab, dass die Welt neue Steuerungs- und Kontrollmechanismen braucht, damit die Technologieentwicklung nicht zur Katastrophe für die Mehrheit wird. Dafür müssen wir uns einsetzen, denke ich.

                    Das ist mein Text!

                    Jetzt fehlen diese Mittel, um gezielt etwas unternehmen zu können, um Reformen einzuleiten, die den Namen verdienen, auch im Westen.

                    Der Westen hätte _gleich_ mit verändert werden müssen. warum das nicht ging sagen uns jetzt ständig die Historiker.

                    Die Zusammenstellung Deines Wachsfigurenkabinetts finde ich ehrlich gesagt schon etwas skurril *g*

                    Skrurrilität ist eine Grundeigenschaft eines Wachsfigurenkabinetts. Jeder von denen hat was besonderes:

                    • Ackermann mit dem "Ich bin der Supersieger-Victory- Zeichen".
                    • Zwickel: Gewerkschaftsboss mit Millionenabfindung für den Verrat an den eigenen Leuten.
                    • Bohlen, der verkörpert für mich ziemlich viel negatives auf einmal. Zum Beispiel Erfolg durch dumpfe Mittelmäßigkeit im unteren Drittel.
                    • die Schuhmacherbrüder wollen in Deuschland keine Steuern zahlen, aber Geld verdienen.
                    • die Quandts: beherrschen BMW, halten sich vornehm wie vordergründig aus allem raus, aber im Hintergrund waren die doch bestimmt auch Mannesmann- Aktienbesitzer - damit schließt sich der Kreis. Übrigens: einen großteil des Deals, der Wertsteigerung der Aktien und auch letztlich die Millionenabfindungen zahlt jetzt der deutsche Michel mit seinen Steuern, weil Vodaphone einen recht netten Teil der Einkaufssumme abschreiben kann und wird. Wie produktiv...Victory! Sieg! Ich verarsche Euch alle!

                    Das denke ich auch. Aber noch sind es nicht die Betroffenen,

                    Wenn es nicht um Hartz IV geht, sind dann die von von Hartz IV betroffenen die Betroffenen?

                    In der DDR war die Parole natürlich viel anspielungsreicher als hier und heute

                    Nein. Es hat heute dieselbe Anspielung. Die Bundesreplublik reklamiert für sich demo- kratisch zu sein. Sie ist aber büro- kratisch. Das war die DDR auch...

                    Ich würde mir wirklich bescheuert vorkommen, durch Dortmund zu rennen und "Wir sind das Volk!" zu jubeln.

                    Das wird nicht gejubelt, das wird skandiert! Und was in Dortmund daran stört ist das Gefühl ein wenig Abstand zu den zu den Brüdern und Schwestern im Osten wahren zu müssen.

                    Es sei, wie es sei. Vielleicht brüllt ihr ja lieber: "Klüngel in die Produktion: Ohne Arbeit keinen Lohn!" :)

                    Eine Kopie des DDR-Aufstandes, der sehr klare und einfache Ziele hatte ("Die Mauer muss weg!"), dürfte für unsere Verhältnisse kaum ausreichen....

                    Nochmal: Es ging gar nicht um die Mauer. Die war nur ebenso symptomatisch, wie es jetzt Hartz IV ist.

                    MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

                    fastix®

                    --
                    Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Development. Auch  für seriöse Agenturen.
                  2. Hallo, Mathias!

                    "We don't need no walls, to keep our people in."

                    ja, daran kann man gut sehen, dass sich im grunde nichts geändert hat. früher _durfte_ man nicht ins (kapitalistische) ausland, heute halten einen andere zwänge hier fest.
                    ob ich (im osten) nicht protestieren durfte, oder mein protest (im westen) "ausgesessen" wird, macht in der konsequenz nicht wirklich einen unterschied.

                    Es wurde sicher vieles falsch gemacht, vor allem von der CDU/FDP-Regierung zu viel Geld unkontrolliert unter die Leute gestreut, Wohlstand auf Pump hergestellt, so dass heute die Enttäuschung um so bitterer ist.

                    vor allem, weil es dabei nicht "nur" um einen windigen "fliegenden autohändler" geht, der mir einen schrotthaufen für teures geld untergejubelt hat, sondern um die wirtschaftliche existenz meines _gesamten_ lebens. ich soll: steigende rentenbeiträge für die alten zahlen, mich gleichzeitig mit rapide sinkenden leistungen für meine eigene rente zufriedengeben (die vermutlich um ein vielfaches unter meinen, in diese "versicherung" eingezahlten beiträgen liegen), die versorgungslücke mit einer zusätzlichen versicherung füllen (von der nicht sicher ist, ob sie nicht hartz 32 zum opfer fällt), und dieses wunder mit einem weiter sinkendem lohn vollbringen. nebenbei soll ich davon auch noch leben. und etwas zum wirtschaftskreislauf beitragen.

                    Glaubt wirklich irgendjemand, die Montagsdemos richten sich gegen Hartz IV? Das ist ein tragischer Irrtum: 1989 musste lange nicht nur die Mauer weg.
                    Das denke ich auch. Aber noch sind es nicht die Betroffenen, die auf die Straße gehen, zumindest im Westen, sondern eher engagierte Studenten und Gerwerkschaftsleute.

                    also ich habe in mehreren berichten gelesen, dass in verschiedenen städten arbeitslose diese demos initiiert haben.

                    Ein wirklicher Widerstand würde entstehen, wenn die Betroffenen sich nicht länger ohne Murren deklassieren ließen. Eine spannende Situation. Die politische Klasse braucht Druck, davon bin ich fest überzeugt.

                    nein, die bevölkerung muss begreifen, dass sich demokratie nicht allein per gesetz festschreiben lässt, sondern durch tägliche beteiligung daran jeden tag wieder gelebt werden muss. ohne diese beteiligung und aktive kontrolle jedes "furzes" eines politikers werden diese ihre machtstellung immer wieder missbrauchen ("macht korumpiert."). die chance, die gesetzlichen bedingungen dafür zu verbessern, haben wir 1989 nicht genutzt.

                    freundl. Grüsse aus Berlin, Raik

                    1. Hi Raik,

                      "We don't need no walls, to keep our people in."
                      ja, daran kann man gut sehen, dass sich im grunde nichts geändert hat. früher _durfte_ man nicht ins (kapitalistische) ausland, heute halten einen andere zwänge hier fest.

                      Ach wo, Rucksack packen und los, das geht immer noch!

                      ob ich (im osten) nicht protestieren durfte, oder mein protest (im westen) "ausgesessen" wird, macht in der konsequenz nicht wirklich einen unterschied.

                      Das sehe ich als verkürzte Gleichstellung von Diktatur und Demokratie.

                      Das denke ich auch. Aber noch sind es nicht die Betroffenen, die auf die Straße gehen, zumindest im Westen, sondern eher engagierte Studenten und Gerwerkschaftsleute.
                      also ich habe in mehreren berichten gelesen, dass in verschiedenen städten arbeitslose diese demos initiiert haben.

                      Wenn die Betroffenen sich wirklich wehren würden, müssten es ein paar Menneckes mehr sein, oder?

                      nein, die bevölkerung muss begreifen, dass sich demokratie nicht allein per gesetz festschreiben lässt, sondern durch tägliche beteiligung daran jeden tag wieder gelebt werden muss. ohne diese beteiligung und aktive kontrolle jedes "furzes" eines politikers werden diese ihre machtstellung immer wieder missbrauchen ("macht korumpiert.").

                      Da sind wir ganz einer Meinung.

                      Viele Grüße
                      Mathias Bigge

                      1. Hallo, Mathias!

                        Ach wo, Rucksack packen und los, das geht immer noch!

                        ja, mangels finanzen wieder höchstens in richtung osten.

                        ob ich (im osten) nicht protestieren durfte, oder mein protest (im westen) "ausgesessen" wird, macht in der konsequenz nicht wirklich einen unterschied.
                        Das sehe ich als verkürzte Gleichstellung von Diktatur und Demokratie.

                        nicht wirklich.
                        meine vorstellung von der "herrschaft des volkes" umfasst etwas mehr, als die praktische möglichkeit der stimm_abgabe_ alle 4 jahre. die restlichen möglichkeiten, auf die politik einfluss zu nehmen, wie volksabstimmung u.s.w. sind in meinen augen eher theoretischer natur, weil die davor stehenden hürden nun mal für den arbeitenden menschen zu hoch sind. wer davon gebrauch machen will, muss schon teilzeitpolitiker werden, weil sich der nötige aufwand nicht in der freizeit eines acht stunden (und bald mehr?) arbeitenden menschen unterbringen lässt. und gerade in der gegenwärtigen situation werden es sich wohl die wenigsten leisten können, für eine politische betätigung ihren job an den nagel zu hängen, womit das "politik machen" wieder einer elite vorbehalten bleibt.
                        gerade, _dass_ unsere politiker im bezug auf die meinung des volkes so oft erfolgreich mikado spielen können (wer sich zuerst bewegt, hat verloren), macht mich so wütend und unzufrieden mit diesem system.
                        ohne massnahmen (korekturen an der falschen steuerpolitik) zur belebung der binnennachfrage ist hartz4 eine farce. es wird weiter gebetsmühlenartig das alte lied von der angeblich für den aufschwung notwendigen entlastung der "leistungsträger" (wer soll das überhaupt sein?!?) gesungen. und das soll ihnen im hals stecken bleiben, daran sollen sie, verdammt noch mal ersticken!

                        Das denke ich auch. Aber noch sind es nicht die Betroffenen, die auf die Straße gehen, zumindest im Westen, sondern eher engagierte Studenten und Gerwerkschaftsleute.
                        also ich habe in mehreren berichten gelesen, dass in verschiedenen städten arbeitslose diese demos initiiert haben.
                        Wenn die Betroffenen sich wirklich wehren würden, müssten es ein paar Menneckes mehr sein, oder?

                        ich _hoffe_, dass es in den nächsten wochen noch gewaltig mehr werden.

                        nein, die bevölkerung muss begreifen, dass sich demokratie nicht allein per gesetz festschreiben lässt, sondern durch tägliche beteiligung daran jeden tag wieder gelebt werden muss. ohne diese beteiligung und aktive kontrolle jedes "furzes" eines politikers werden diese ihre machtstellung immer wieder missbrauchen ("macht korumpiert.").
                        Da sind wir ganz einer Meinung.

                        das freut mich und es macht mut, zu sehen, dass ich mit meiner meinung nicht alleine dastehe.

                        freundl. Grüsse aus Berlin, Raik

                        1. Moin!

                          Ach wo, Rucksack packen und los, das geht immer noch!
                          ja, mangels finanzen wieder höchstens in richtung osten.

                          Mach mir den Osten nicht schlecht. Ich fühl mich im slowakischen z.B. immer noch pudelwohl.

                          MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

                          fastix®

                          --
                          Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Development. Auch  für seriöse Agenturen.
                          1. Hallo, fastix®!

                            Mach mir den Osten nicht schlecht. Ich fühl mich im slowakischen z.B. immer noch pudelwohl.

                            hradek nad nisou hatte damals nen coolen zeltplatz. den urlaub dort werde ich nicht vergessen.
                            das ändert aber nichts daran, dass andere bedingungen letzten endes zu den gleichen einschränkungen führen.
                            der sogenannte "real existierende "sozialismus" " führt zur gleichen verteilung von privilegien, reichtum und not, wie der kapitalismus, den einige beschönigend als "soziale marktwirtschaft" bezeichnet wissen wollen.

                            freundl. Grüsse aus Berlin, Raik

      2. Moin!

        Wie lange hast Du denn die DDR bewusst erlebt, wie stellt sich das aus Deiner Sicht dar? Vielleicht müssten wir solche Dinge mal stärker thematisieren, dann werden die politischen Debatten vielleicht konkreter...

        1963 geboren... und bis 1989 alles voll mitgenommen. Mag sein, dass ich eine rosarote Brille hab, kann aber auch sein, dass bestimmte Dinge aus der Erfahrung und Kenntnis _meines_ sozialen Umfelds resultieren. Es gab durchaus eine Ghettobildung. Und scheinbar hatte ich stets eines der besseren Quartiere. Übrigens: ohne mich vom Staat vereinnahmen zu lassen.

        MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)

        fastix®

        --
        Als Freiberufler bin ich immer auf der Suche nach Aufträgen: Schulungen, Development. Auch  für seriöse Agenturen.