Hallo Walter,
obwohl du vorgibst, sowohl die Vor- und Nachteile von Linux als auch von Windows durchzuleuchten, ist deine Einstellung doch sehr offensichtlich von Windows geprägt.
Daher von mir nun eine kleine Gegeninitiative, die aber freundlich gemeint ist und dich und andere vielleicht ein wenig informieren kann.
1. Die sogenannte Kostenlos-Mentalität ist eigentlich weniger das, was hinter Linux und dem OpenSource-Gedanken steckt. Indem die Leute den anderen ihre Projekte frei ins Netz stellen, können viele unterschiedliche Entwickler aus vielen Ländern daran arbeiten. Es ist nicht nur der Begriff "kostenlos", vielmehr steckt dahinter eine einfache Sache: Du nimmst dir viel heraus, steckst aber (meistens) auch wieder etwas hinein. Im Gegensatz zu Geld ist das im OpenSource-Sektor also die Leistung, die die Programmierer in ihre Projekte stecken. Und da Zeit Geld ist und viele Leute ihre Zeit für Linux und andere OpenSource-Projekte opfern, ist dort auch gewissermaßen viel Geld im Spiel - zumindest von der Theorie her. Vermeide den Begriff "kostenlos" und nimm lieber das Wort "frei", wobei dieses im Sinne von Freiheit zu verstehen ist.
Diese Nehmen- und Geben-Philosophie ist das, was die ganzen OpenSource-Projekte überhaupt vorantreibt. Das ist es, was die Leute daran begeistert!
2. Ich sollte vielleicht mal den Preis für die Software zusammenstellen, die meine Familie und ich gekauft haben. Ich bin mir sicher dass man sich für die Endsumme mehrere Wochen Urlaub leisten kann, und zwar in einem richtig schönen 4-Sterne-Hotel.
Heute weiß ich, wie ich ein komplettes (legales) System für ganz wenig Geld zusammenstellen kann, dass es sich selbst der Ärmste aller Computerbesitzer leisten kann. Und da ist im Gegenzug zu Windows schon alles dabei: Office-Programme, Brennprogramme, Bildbearbeitung, Videoschnitt, Finanzprogramme und vieles mehr. Die Liste ist lang.
3. Stichwort "Linux auf Desktop": Linux kann derzeit nicht mit Windows am gleichen Strang ziehen. Indem die meisten Programmhersteller ihre Software (darunter auch Treiber und natürlich Hardware) ausschließlich für Windows (und auch evtl. Mac) herstellen, machen sie sich und vor allem die Kunden von Windows und anderen Microsoft-Produkten abhängig. Das ist es, was Linux heute noch fehlt. Dennoch: Linux auf dem Desktop war nie besser als heute. Die Entwicklung der WindowManager (KDE, Gnome, XFCE etc.) geht rasant voran, ebenso wie andere Programme. Etwas, was es unter Windows noch nicht gab, habe ich in KDE seit langem, darunter fällt unter anderem die Vorschau von Bildern, Texten und sogar Musik beim Bewegen der Maus darüber. Wenn ich ein Bild über ein anderes drüberkopieren will, bekomme ich beide Bilder und die Metainformationen zu jedem Bild angezeigt, außerdem ist der Dialog mit der Entscheidung riesig. "Umbenennen, Überspringen, Alle überspringen, Überschreiben, Alle überschreiben, Abbrechen". Und ich habe diese Vorschau sogar schon gesehen, als ich ein Musikstück über ein anderes Musikstück mit dem gleichen Namen kopieren wollte - mit 2 kleinen Playern zum Anhören beider Stücke.
Es war oft so, dass Windows von anderen Programmen abgekupfert hat. Das wird bestimmt hier auch so sein. Und da sitze ich persönlich doch lieber näher an der Quelle ;-)
Ich halte Linux für perfekt auf dem Server, und für sehr gut auf dem normalen Desktop-Rechner. Und Linux für Desktops entwickelt sich garantiert weiter, eine Wende ist schon seit Jahren zu beobachten.
So, nun habe ich mal ein wenig Licht auf die Linux-Seite gebracht. *SCNR*
Bis bald
Marc Reichelt || http://www.marcreichelt.de/
Linux is like a wigwam - no windows, no gates and an Apache inside!
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