Hi Ludger,
ich schreibe das Adjektiv "Deutsch" immer gross. Ist das nicht OK?
Doch. Gerade in übernormierten Bereichen ist es wichtig, dass es Menschen gibt, die die Grenzen sprengen, um Innovationen erst möglich zu machen. Im Bereich der Sprache sind das oft hyperkorrekte Mittelschichtfrauen, die sich im Engagement für den sozialen Aufstieg ihrer Familien einer überkorrekten Sprechweise befleißigen und dabei durchaus neue Formen und Tonlagen finden, die sie für bourgeois halten. Gerade auf diesem Gebiet ist es also im Sinne der Gleichstellung gut, dass Du dich als Mann einbringst und innovativ tätig wirst. Zudem wird dadurch herausgearbeitet, dass die Regeln der deutschen Sprahe als Mittel, das Gedachte, Erlebte und Empfundene in Worte zu kleiden, durchaus auch Unzulängliches zu bieten hat, etwa die eigenartige Regelkonstellation, dass man "Dortmunder Bier" groß schreibt, "deutsches Bier" aber klein, wo doch Deutschland die eindeutig größere geographische Bezugsebene referenziert. Dein wertgutes Posting hat sich also darum verdient gemacht, solche Aporien der digitalen Kommunikationsebene - ich verwende den Begriff im Sinne der Kommunikationstheorie Schulz von Thuns - herauszuarbeiten.
In diesem Sinne möchte ich mein Posting nicht schließen, ohne dir ein zu weiterer innovativer Tätigkeit ermutigendes e2-e5 zuzurufen!
Viele Grüße
Mathias Bigge