Josef: Hattingen gesprengt

Tach
Welcher Mensch brachte eigentlich den Spruch auf, dass ein Bild mehr als tausend Worte sagen könnte. Weil Bilder können ja wohl nur bedingt, den Sachverhalt erläutern wohingegen ich mich mit dem Menschen der mir was sagt unterhalten kann, Missverständnisse klären kann, gemeinsame Konnotationen finden mag, oder eben auch nicht. Eichentlich wollte ich auch nur ein link zu einer Bilderserie senden und ich weiß noch nicht was ich davon halten soll,

http://www.wdr.de/themen/panorama/9/stahlwerk_hattingen/index.jhtml

Der artikel ist zwar echt scheiße, aber allein der Umstand, dass das überhaupt erwähnt wird, ist ja schon mal was.

Die Hattinger Stahlwerker haben halt einen guten, aber aussichtslosen Kampf gegen die Rationalisierungsbestrebungen der Konzerne geführt, kann auch sein, dass das einfach so ist: Der Mensch erscheint im Holozän und verschwindet wieder. Nein ich habe keine Frage

Gruß Danke

  1. Hi Josef,

    Die Hattinger Stahlwerker haben halt einen guten, aber aussichtslosen Kampf gegen die Rationalisierungsbestrebungen der Konzerne geführt, kann auch sein, dass das einfach so ist: Der Mensch erscheint im Holozän und verschwindet wieder. Nein ich habe keine Frage

    Stahlwerke und Kokereien verschwanden nicht im Holozän, sondern in Richtung China. Kronenbrauerei, Hoesch-Stahlwerk und die hoch subventionierte Kokerei Kaiserstuhl, alle aus Dortmund, sind also hübsch wieder beisammen. Zur Zeit denkt man angesichts der Weltmarktentwicklung laut darüber nach, den Bau einer neuen Kokerei zu subventionieren *g*

    Absurd ist die Quelle solcher Forderungen: In der ersten Reihe stehen dieselben Politiker, die zuvor den Abbau der Industrie herbeigepredigt hatten....

    Viele Grüße
    Mathias Bigge

    1. Hi

      Zur Zeit denkt man angesichts der Weltmarktentwicklung laut darüber nach, den Bau einer neuen Kokerei zu subventionieren *g*

      Weltmarktentwicklung ist gut ... die Chinesen kaufen für ihren Boom den Markt leer.

      Absurd ist die Quelle solcher Forderungen: In der ersten Reihe stehen dieselben Politiker, die zuvor den Abbau der Industrie herbeigepredigt hatten....

      Wahrscheinlich um die Kokerei in ein paar Jahren wieder an die Chinesen zu verschenken ...

      Tschau
       Rolf

      1. Hi LanX²,

        Wahrscheinlich um die Kokerei in ein paar Jahren wieder an die Chinesen zu verschenken ...

        Möglich ist das, der Grund dürfte die Angst sein, die eigene Industrie ausreichend mit Rohstoffen zu versorgen, vielleicht auch die Hoffnungen auf einen warmen Guss aus der Subventionsgießkanne.... Im Moment herrscht aber wirklich Knappheit auf dem Rohstoffmarkt, der Schrottpreis ist so hoch, dass überall Autoaufkäufer versuchen, die Schrottkisten für ihre Verwerter zusammenzubekommen.

        Viele Grüße
        Mathias Bigge

    2. Hi,

      Absurd ist die Quelle solcher Forderungen: In der ersten Reihe stehen dieselben Politiker, die zuvor den Abbau der Industrie herbeigepredigt hatten....

      das riecht nach SPD-Politik.

      So wie der Hans Eichel in letzter Zeit seinen eigentlich vernuenftigen Konsolidierungskurs zugunsten einer nachfrageorientierten und bekanntermassen schwachsinnigen "Wahlgewinnwirtschaftspolitik" aufegeben musste und der neue Liebling aktueller SPD-Politiker der unsaegliche Hr.Bofinger geworden ist, so wird auch dieser nach der naechsten gewonnenen Wahl wieder seine Sachen packen muessen und durch einen Eichel II ersetzt werden, der dann wiederum kraeftiger konsolidieren wird.

      (Hr.Bofinger (War das nicht mal ein James Bond Titel?) wird also alles tun, damit die SPD die naechste Wahl verliert. Naja, vielleicht nicht mal das, er kann sich ja auch von den Gewerkschaften "bestellen" lassen.)

      Gruss,
      Ludger

      --
      "Waehlt ruhig weiter SPD!"
      1. Hi Ludger,

        Absurd ist die Quelle solcher Forderungen: In der ersten Reihe stehen dieselben Politiker, die zuvor den Abbau der Industrie herbeigepredigt hatten....
        das riecht nach SPD-Politik.

        Ja. Es waren allerdings FDP-Politiker...

        vernuenftigen Konsolidierungskurs zugunsten einer nachfrageorientierten und bekanntermassen schwachsinnigen "Wahlgewinnwirtschaftspolitik" aufegeben

        Nachfrageorientierte Politik != Geldverschleudern

        Viele Grüße
        Mathias Bigge

        1. Hi,

          Absurd ist die Quelle solcher Forderungen: In der ersten Reihe stehen dieselben Politiker, die zuvor den Abbau der Industrie herbeigepredigt hatten....
          das riecht nach SPD-Politik.
          Ja. Es waren allerdings FDP-Politiker...

          aus welcher Partei?

          vernuenftigen Konsolidierungskurs zugunsten einer nachfrageorientierten und bekanntermassen schwachsinnigen "Wahlgewinnwirtschaftspolitik" aufegeben
          Nachfrageorientierte Politik != Geldverschleudern

          Man kann die Nachfrage subventionieren und steigern, aber der volkswirtschaftliche Nutzen ist immer negativ. Das war ein jahrelanger Konsens zwischen den Wirtschaftswissenschaftlern seit Mitte der Achtziger. Bis Bofinger kam.

          Gruss,
          Ludger

          1. Hi Ludger,

            Man kann die Nachfrage subventionieren und steigern, aber der volkswirtschaftliche Nutzen ist immer negativ.

            Sorry, aber der Konsens, der da vorgespielt wird, hat nichts mit Wissenschaft, sondern massiv etwas mit Interessen zu tun. Und es gab durchaus immer andere Meinungen, etwa in der Keynes-Linie.

            Viele Grüße
            Mathias Bigge

            1. Hi,

              Man kann die Nachfrage subventionieren und steigern, aber der volkswirtschaftliche Nutzen ist immer negativ.
              Sorry, aber der Konsens, der da vorgespielt wird, hat nichts mit Wissenschaft, sondern massiv etwas mit Interessen zu tun.

              Dir ist klar, dass Du ein Totschlagargument heranziehst? (Die Meinung ganz oben ist genauso wahr, wie die Tatsache, dass Bayern Muenchen eine gute Vereinsfuehrung hat.)

              Und es gab durchaus immer andere Meinungen, etwa in der Keynes-Linie.

              Das waren aber immer Interessenvertreter, herbeigerufen von den Gewerkschaften oder wenn die Regierenden mal gerade links drauf sind.

              BTW - kennst Du diesen den Gewerkschaften nahestehenden WIrtschaftsprofessor Hickel aus Bremen? Der wird auch von den Gewerkschaften bezahlt. Den finde ich ganz nett, weil der gelegentlich durchblicken laesst, dass er seine Meinungen nur vortraegt, aber nicht immer dran glaubt.

              <www.eichborn.de/s2/ default.asp?id=12&autornr=8490>

              Gruss,
              Ludger

              1. hi,

                Den finde ich ganz nett, weil der gelegentlich durchblicken laesst, dass er seine Meinungen nur vortraegt, aber nicht immer dran glaubt.

                das man damit bei dir sympathien erntet, ist ja nicht allzu verwunderlich.

                gruß,
                wahsaga

                --
                "Look, that's why there's rules, understand? So that you _think_ before you break 'em."
                1. Hi,

                  Den finde ich ganz nett, weil der gelegentlich durchblicken laesst, dass er seine Meinungen nur vortraegt, aber nicht immer dran glaubt.

                  das man damit bei dir sympathien erntet, ist ja nicht allzu verwunderlich.

                  nun, fuer Geld traegt Prof.Hickel abwegige den Gewerkschaften geneigte Meinungen vor. Und weils ihm ein wenig peinlich ist, laesst ers durchblicken.

                  Das ist mir wesentlich sympatischer als ein Bofinger, der ja bis an die Grenze des Ertraeglichen von sich ueberzeugt Meinungen zum besten gibt, die man im Jahr 2005 eigentlich nicht mehr haben darf.

                  Um es ganz klar zu sagen, gefaehrlich fuer die Deutsche Wirtschaft sind natuerlich beide, also Hr.Bofinger und Hr.Hickel.

                  Gruss,
                  Ludger

                  1. Hi Ludger,

                    gefaehrlich fuer die Deutsche Wirtschaft

                    1 Fehler

                    Viele Grüße
                    Mathias Bigge

                    1. Hi,

                      gefaehrlich fuer die Deutsche Wirtschaft
                      1 Fehler

                      was war falsch?

                      Gruss,
                      Ludger

                      1. Hi Ludger,

                        gefaehrlich fuer die Deutsche Wirtschaft
                        1 Fehler
                        was war falsch?

                        "Deutsche"

                        Viele Grüße
                        Mathias Bigge

                        1. Hi,

                          gefaehrlich fuer die Deutsche Wirtschaft
                          1 Fehler
                          was war falsch?
                          "Deutsche"

                          ich schreibe das Adjektiv "Deutsch" immer gross. Ist das nicht OK?

                          Gruss,
                          Ludger

                          1. Hi Ludger,

                            ich schreibe das Adjektiv "Deutsch" immer gross. Ist das nicht OK?

                            Doch. Gerade in übernormierten Bereichen ist es wichtig, dass es Menschen gibt, die die Grenzen sprengen, um Innovationen erst möglich zu machen. Im Bereich der Sprache sind das oft hyperkorrekte Mittelschichtfrauen, die sich im Engagement für den sozialen Aufstieg ihrer Familien einer überkorrekten Sprechweise befleißigen und dabei durchaus neue Formen und Tonlagen finden, die sie für bourgeois halten. Gerade auf diesem Gebiet ist es also im Sinne der Gleichstellung gut, dass Du dich als Mann einbringst und innovativ tätig wirst. Zudem wird dadurch herausgearbeitet, dass die Regeln der deutschen Sprahe als Mittel, das Gedachte, Erlebte und Empfundene in Worte zu kleiden, durchaus auch Unzulängliches zu bieten hat, etwa die eigenartige Regelkonstellation, dass man "Dortmunder Bier" groß schreibt, "deutsches Bier" aber klein, wo doch Deutschland die eindeutig größere geographische Bezugsebene referenziert. Dein wertgutes Posting hat sich also darum verdient gemacht, solche Aporien der digitalen Kommunikationsebene - ich verwende den Begriff im Sinne der Kommunikationstheorie Schulz von Thuns - herauszuarbeiten.

                            In diesem Sinne möchte ich mein Posting nicht schließen, ohne dir ein zu weiterer innovativer Tätigkeit ermutigendes e2-e5 zuzurufen!

                            Viele Grüße
                            Mathias Bigge

                            1. Hallo,

                              Doch. Gerade in übernormierten Bereichen ist es wichtig, dass es Menschen gibt, die die Grenzen sprengen, um Innovationen erst möglich zu machen.

                              "....mit der deutschen Sprache und der Rechschreibung ist es
                                  wie mit dem beherrschen eines Instruments. Wenn man
                                  außergewöhnlich gut wird und mit den Noten/Worten und Buchstaben
                                  jonglieren kann wie es nur einem Teil der Menschen vergönnt ist,
                                  ist es nur eine Frage der Zeit bis man die alten Regeln hinter
                                  sich lässt um Neues noch nie da gewesenes zu schaffen."

                              F. Scheller, "Wieso ich Rechtschreibfehler mache" (Outlog)

                              Viele Grüße!
                              _Dirk :-)

                            2. Hi,

                              In diesem Sinne möchte ich mein Posting nicht schließen, ohne dir ein zu weiterer innovativer Tätigkeit ermutigendes e2-e5 zuzurufen!

                              ganz (bier)ernst wirst Du Deinen Beitrag sicherlich nicht gemeint haben. Ich schreibe "Deutsch" eigentlich auch nur darum gross, weil sich hier einige darueber vermutlich doch ziemlich aufregen (vor Wut im Dreieck springen will ich nicht gerade sagen).

                              Allerdings hatte ich irgendwie in Erinnerung, dass es frueher ueblich war das Adjektiv Deutsch gross zu schreiben. Belegen kann ich das jetzt trotz minutenlanger Recherche leider nicht.

                              Gruss,
                              Ludger

                              PS:
                              Irgendwer hat mal im Mittelalter die Rochade erfunden, wovon dann Millionen von Schachspielern profitiert haben, weil das Spiel "schneller" wurde.

              2. Hi Ludger,

                Und es gab durchaus immer andere Meinungen, etwa in der Keynes-Linie.
                Das waren aber immer Interessenvertreter, herbeigerufen von den Gewerkschaften oder wenn die Regierenden mal gerade links drauf sind.

                Das war mal ein Eckstein konservativer Wirtschaftspolitik als Hauptargument gegen die marxistische Krisentheorie. *g*

                BTW - kennst Du diesen den Gewerkschaften nahestehenden WIrtschaftsprofessor Hickel aus Bremen? Der wird auch von den Gewerkschaften bezahlt.

                Und ich dachte von der Universität Bremen...

                Viele Grüße
                Mathias Bigge

  2. Hallo Josef,

    Eichentlich wollte ich auch nur ein link zu einer Bilderserie senden ..

    Etwas ähnliches: Der Herdecker Haiko Hebig hat einiges an Photos von stillgelegter Industrie im Ruhrgebiet auf seiner Webseite: Industrial Night and Magic

    Tim