Hi,
Nun, die Manager versuchen den boersenvaluierten Unternehmenswert zu erhoehen, dieser ist nicht kurzfristig.
Ich habe mich ein wenig mit Aktien beschäftigt, da bist Du nicht auf dem Laufenden: Gerade das ist ein vieldiskutiertes Problem. Nur wenige Aktionäre bzw. die für sie stimmberechtigten Gesellschaften (Fonds, Banken usw.) dulden über längere Sicht eine Unternehmenspolitik, die langfristig erfolgreich sein könnte, kurzfristig aber weder Dividenden noch Wertzuwachs der Anteile erwirkt. Der Anleger wandert immer schneller weiter zu Papieren, die unmittelbare Anlageerfolge versprechen, das Geschäft ist hektischer geworden.
weiss ich nicht. Ich bin Aktionaer und langfristig orientiert. Ich wuesste auch gar nicht welche Papiere ich stattdessen kaufen sollte, wenns mal nicht so gut performt, eines der kleinen Papierchen.
Den "schnellen" Erfolg gibt es an der Boerse nicht. Und wenn es diesen nicht gibt, dann muessten rein kurzfristig orientierte Anleger auch scheitern.
Ausnahme u.a.: Spekulationen auf Waehrungen in grossen Stil, Anleger, die auf Terrorakte wetten, Fonds (bspw. hedge fonds), die gegen eine Firma wetten und auch die Unterstuetzung in den Medien dafuer haben (aktuelle Mode so zu sagen)
Aber da hoert der Spass auf, da gibts dann Prozesse, Ermittler, Empoerung in der Oeffentlichkeit. Also, serioes ist das nicht.
Es ist Ideologie zu glauben, wir lebten in einer gänzlich frei am Markt konkurrierenden Wirtschaft.
Wir schuetzen uns in der Tat noch kraeftig.
Aus Deiner neoliberalen Sicht dürfte eine weitere Deregulierung wünschenswert sein, ich dagegen befürworte, auch wohl kaum eine Überraschung, die Weiterentwicklung von Steuerinstrumenten.
'neoliberal' und bspw. auch 'Kapitalismus' sind Kampfbegriffe, also die natuerlichen Gegner von Argumentationen.
Ja, den Markt muss man steuern, aber mit einer geringen Anzahl von "Steuerinstrumenten". Auch, weil man bei zu viel "steuern" nicht mehr von der einzelnen Massnahme auf die Wirkung schliessen kann, also so zusagen die empirischen Mittel nicht mehr bereit stehen.
- Glücklich ist, wer vergisst:
Die Finanzmisere der Bundesrepublik verdanken wir in erster Linie einer 16jährigen CDUCSUFDP-Regierung.
Die Misere verdanken wir den Sozen, die seit 1969 die grosse buerokratisierte Umverteilung erfunden haben und zwar auf Schuldenbasis. Dr.Kohl hat dann anfangs noch ein wenig dagegengesteuert und spaeter leider nur noch Denkmalpflege betrieben (ab 1989 ca.).
- Die Hoffnung stirbt zuletzt:
Ich würde mich über einen Erfolg der zu erwartenden schwarzgelben Regierung wirklich freuen, in einigen Bereichen ist die Not wirklich groß, etwa im Bereich der Ausbildungsplätze für Jugendliche, da ist die Situation wirklich schlimmer denn je.
Ich rege an die Situation ganzheitlich verstehen zu versuchen und da siehts dann ganz ganz schlecht aus:
1.) Schulden
2.) "Diffusion" von Arbeitsplaetzen und Markt ("im Osten alles billiger")
3.) nach 35 Jahren Sozualstaatismus keine wirtschaftsfoerdernde Waehlermeinung mehr vorhanden, das Wissen um den rechten Weg ist verlorengegangen beim Waehler
4.) Foederalismus (auch "Euro-Foederalismus")
... (kleiner Auschnitt meiner personelichen hit list)
Den "Reformen" einer Frau Merkel und eines Herrn Stoiber wird also ganz voraussichtlich auch nicht zu trauen sein, denn die wollen ja wiedergewaehlt werden. Zumindest einmal. :-(
Gruss,
Ludger