Tag Markus.
wie ich zu meinem Beduaern heute lesen musste, hat auch Österreich beschlossen, die idiotische Impressumspflicht einzuführen. Diese aber wahrscheinlich in einem noch strengeren Ausmaß als man sie in Deutschland hat.
Die Anbieterkennung gibt es auch in Österreich schon seit dem 1.1.2002 (siehe Art. 1 § 5 ECG, abrufbar u.a. auf http://www.ris.bka.gv.at/bundesrecht/). Was dem Deutschen sein TDG ist dem Österreicher sein ECG.
Siehe Artikel auf orf.at
Freut mich, dass die österreichischen Medien genauso eine miserable und sensationslüsterne Informationspolitik betreiben wie die deutschen. Aber vom ORF hätte ich es doch ein bisschen seriöser und mit ein paar Hintergrundinfos erwartet. So trägt der von dir verlinkte Artikel eigentlich nur zur allgemeinen Verunsicherung bei (wie bei dir).
In Deutschland ist es doch so, dass man ein Impressum nur angeben muss, wenn man eine "gewerbliche" Webseite betreibt. In Österreich wird es aber ab 1. Juli so sein, dass man ein Impressum dann angeben muss, wenn die Webseite zur "Bildung der öffentlichen Meinung" beiträgt.
Auch in Österreich wird zwischen "Teledienst" und "Mediendienst" unterschieden. Das österreichische Mediengesetz regelt das Recht der Medien im journalistischen Sinne, ähnlich wie der deutsche MDStV. Und im MedienG gibt es bereits einen Art. 1 § 24, wo die Impressumspflicht geregelt ist. Da dieser nach dem derzeitigen Wortlaut nur für Printmedien gilt, war es nur konsequent, ihn auch auf Onlinemedien auszudehnen. Nach dem ersten Überflug scheint mir, dass die in Kürze geltende Gesetzeslage in Österreich annähernd der in Deutschland entsprechen wird.
Dem Grundgedanken des Internets entsprechend halte ich ein Impressum nicht nur für kommerzielle sondern auch für Seiten mit journalistischem Inhalt für zwingend erforderlich. Jedes Printmedium muss ein Impressum enthalten, selbst wenn es nur einmal im Jahr erscheint, das muss auch für Onlinemedien gelten. Ich möchte nicht auf irgendeiner privaten Seite im WWW irgendwas schlechtes über mich oder meine Familie lesen müssen ohne dass ich weiß, wer dahintersteckt. Und gerade im Netz der Netze ist die Gefahr ungemein höher, dass Informationen schnell und möglichst weit verbreitet werden, während man ein Printmedium in aller Regel kaufen oder wenigstens aus dem Briefkasten fischen muss.
Siechfred
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«Ich liebe euch doch alle!»