Wichtige Petition: Offene Standarts in der Bundesverwaltung.
Markus Barthel
- zur info
29. September 2005 wurde eine Öffentliche Petition in den Petitionsausschuss des Bundestages eingebracht.
Es geht um die Verwendung offener Standards in der Bundesverwaltung. Z.B. OpenDocument statt MS-Doc.
Jetzt ist es vor allem wichtig, dass so viele wie möglich mitzeichnen, also "für die Petition stimmen". Es sind schon ca 3700 Mitzeichner zusammen. Das ist gut aber es müssen noch mehr werden.
Also nehmt euch eine Minute Zeit.
http://itc.napier.ac.uk/e-Petition/bundestag/view_petition.asp?PetitionID=11
(last euch nicht von der uk-Domain irritieren. Der Server steht in Schottland. Bisher wissen wohl nur die Verantwortlichen warum :-( )
Interessant ist auch, dass der Bund z.B. auch sehr viel Geld sparen könnte wenn er OpenOffice statt MS-Office benutzt.
Deutschland wäre damit nicht alleine. Es haben Z.B. Mississippi, Kolumbien und eine französische Behörde angekündigt OpenDocument zu verwenden.
Danke für eure Mithilfe.
hi,
- September 2005 wurde eine Öffentliche Petition in den Petitionsausschuss des Bundestages eingebracht.
Es geht um die Verwendung offener Standards in der Bundesverwaltung. Z.B. OpenDocument statt MS-Doc.
Wissen wir :-)
gruß,
wahsaga
Hi!
Ausserdem heisst es Standar_d_.
Trotz allem ist die Petition natürlich wichtig.
Gruß aus Iserlohn
Martin
Hallo
Ausserdem heisst es Standar_d_.
Und "heißt" heißt hei_ß_t. *scnr*
Tschö, Auge
Hallo,
Ausserdem heisst es Standar_d_.
Danke. Wenigstens jemand, der das Rechtschreiben noch beherrscht.
Markus.
Hallo.
Ausserdem heisst es Standar_d_.
Und "heißt" heißt hei_ß_t. *scnr*
Außerdem ...
MfG, at
Hallo
Ausserdem heisst es Standar_d_.
Und "heißt" heißt hei_ß_t. *scnr*
Außerdem ...
Wieder nur die Hälfte gesehen. :-)
Tschö, Auge
Hi!
Ausserdem heisst es Standar_d_.
Und "heißt" heißt hei_ß_t. *scnr*
Außerdem ...
Ich sag nur: Schlechtschreibreform...
Gruß aus Iserlohn
Martin
Hallo
Ausserdem heisst es Standar_d_.
Und "heißt" heißt hei_ß_t. *scnr*
Außerdem ...
Ich sag nur: Schlechtschreibreform...
:-)
<oberlehrermodus style="zeigefinger:erhoben;">Auf deinen Fall trifft das aber nicht zu. Schließlich wurde das auch vorher mit "ß" geschrieben (außer in der Schweiz).</oberlehrermodus> ;-)
Tschö, Auge
HI!
<oberlehrermodus style="zeigefinger:erhoben;">Auf deinen Fall trifft das aber nicht zu. Schließlich wurde das auch vorher mit "ß" geschrieben (außer in der Schweiz).</oberlehrermodus> ;-)
Tja, ich bin wohl zu konsequent für dieses Reförmcehn...
Gruß aus Iserlohn
Martin
Hallo
HI!
<oberlehrermodus style="zeigefinger:erhoben;">Auf deinen Fall trifft das aber nicht zu. Schließlich wurde das auch vorher mit "ß" geschrieben (außer in der Schweiz).</oberlehrermodus> ;-)
Tja, ich bin wohl zu konsequent für dieses Reförmcehn...
Wenn man's denn überhaupt so nennen will. :-)
Da wird ja, so nach und nach, einiges rückabgewickelt.
Tschö, Auge
Hallo,
Grundsätzlich habe ich nichts gegen die Verwendung von Alternativ-
Software anstelle von MSFT Produkten.
Interessant ist auch, dass der Bund z.B. auch sehr viel Geld sparen
könnte wenn er OpenOffice statt MS-Office benutzt.
Ja, Wahnsinn. Oder auch nicht. Es müssten dann tausende über AAmt-
Maßnahmen finanzierte MCSE/MCDSTs umgeschult werden, von den End-
Benutzern mal ganz zu schweigen, um wieder genauso produktiv ihren
Tätigkeiten nachgehen zu können wie jetzt.
Ist Geld (die Lizenzkosten) das wirklich einzige Problem, der wirkliche
Grund auf OpenOffice umzusteigen (die Frage geht an dich)? Was kosten
denn MS-Office Standard Volumen Lizenzen, wie sie von jeder größeren
Institution erworben werden? Etwa 215 € für ne Office Standard Version.
Betreffs Support ... meinst du, dass sich ein typischer Verwaltungs-
fachangestellter in einer deutschen Behörde hilfesuchend für seine
nach der OpenOffice Umstellung aufgetretenen Benutzungsprobleme
hilfesuchend in irgendwelchen Techie-Support-Foren durchwühlt?
Und richtiger Support kostet auch Geld.
Deutschland wäre damit nicht alleine. Es haben Z.B. Mississippi,
Kolumbien und eine französische Behörde angekündigt OpenDocument
zu verwenden.
A) ! angekündigt !
B) Das sind alles so bahnbrechend wichtige Konsumenten. (Sie werden
ihre eigenen Gründe dafür haben.) Und mit Kolumbien kommt man als
Deutsche Behörde auch so intensiv für Dokumentenaustausch in
Kontakt ;)
Mal schauen, wieviele Millionen Petitionsunterstützer und hochkarätige
Konsumenten da in den nächsten Wochen noch auf den Zug aufspringen. :)
Ciao, Frank
Tag Frank.
Interessant ist auch, dass der Bund z.B. auch sehr viel Geld sparen
könnte wenn er OpenOffice statt MS-Office benutzt.
Ja, Wahnsinn. Oder auch nicht.
Eher nicht, denke ich. In Zeiten chronischer Ebbe in den öffentlichen Kassen dürfte es eher unwahrscheinlich sein, dass diese Investition irgendwie finanzierbar ist. Und ohne Investitionen wird eine solch umfassende Umstellung nicht möglich sein.
Betreffs Support ... meinst du, dass sich ein typischer Verwaltungs-
fachangestellter in einer deutschen Behörde hilfesuchend für seine
nach der OpenOffice Umstellung aufgetretenen Benutzungsprobleme
hilfesuchend in irgendwelchen Techie-Support-Foren durchwühlt?
Nein, er wird seinen Administrator fragen, der darf sich dann durch Foren wühlen. Glaube mir, ich weiß, wovon ich rede, schließlich war ich mal EDV-Fachprüfer (tolles Wort ;-)). Das fängt schon damit an, dass man jeden Morgen unzählige Anrufe der Art bekommt "Ich finde meine Symbolleiste xyz nicht mehr, kannst du mal schnell ... gestern war sie noch da.".
Und richtiger Support kostet auch Geld.
Vor allem guter Support. *Jede* Software braucht Support, egal ob Open- oder Closesource (s.o.). Es wird also nicht lange dauern, bis sich Dienstleister am Markt etablieren, die sich den Support für Opensource-Software genauso gut bezahlen lassen wie die jetzigen Anbieter. Gar nicht reden will ich von den Anbietern, die dann linuxlike ihre eigene OO-Distri rausbringen werden mit CD und 1000-seitigem Hochglanzhandbuch, das Ganze für mindestens 100 EUR/Stück. Wo da der Spareffekt liegen soll, vermag sich mir nicht zu erschließen.
Und seien wir doch mal ehrlich: der Anteil an MS-Nutzern verglichen mit den Nutzern von OpenSource ist immer noch sehr hoch. Die würde man alle dazu bringen müssen, sich umzustellen. Und außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass Microsoft und die anderen Monopolisten diesen lukrativen Markt kampflos hergeben.
Alles in allem halte ich die Petition vom Grundgedanken her für nicht verkehrt, aber nur wenig durchdacht und vor allem ohne Ansehen der Umstellungs- und Folgekosten.
Siechfred
Hallo Siechfred,
Alles in allem halte ich die Petition vom Grundgedanken her für nicht verkehrt, aber nur wenig durchdacht und vor allem ohne Ansehen der Umstellungs- und Folgekosten.
Nun, irgendwie muss man es angehen und die Unterstüzung offener Standards sind auch wirtschaftspolitisch sinnvoll, da sie europäischen Unternehmen bessere Chancen bieten, in einem USA-dominierten Softwaremarkt Fuß zu fassen.
Wenn man genügend Druck ausübt und das vielleicht sogar auf EU-Ebene angeht, wird sich MS vermutlich auch bewegen. PDF wollen sie ja mittlerweile unterstüzen. Bei OpenDocument werden sie sich natürlich länger wehren, weil MS Office dadurch natürlich ersetzbar wird.
Grüße
Daniel
Tag Daniel.
Nun, irgendwie muss man es angehen
Muss man das wirlich? So recht überzeugt bin ich davon noch nicht.
und die Unterstüzung offener Standards sind auch wirtschaftspolitisch sinnvoll, da sie europäischen Unternehmen bessere Chancen bieten, in einem USA-dominierten Softwaremarkt Fuß zu fassen.
Auch das scheint mir ein wenig zu weit hergeholt zu sein, aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren.
Wenn man genügend Druck ausübt und das vielleicht sogar auf EU-Ebene angeht, wird sich MS vermutlich auch bewegen.
So wie bei dem Kartellverfahren gegen MS, das unlängst zu Ende ging? Glaubst du wirklich, dass sich irgendjemand dem Druck beugen wird? Ich glaube, dass die Brüsseler Anti-Microsoft-Farce deutlich genug gezeigt hat, dass sich der Monopolist nicht so einfach abdrängen lässt.
Siechfred
Hallo,
Wenn man genügend Druck ausübt und das vielleicht sogar auf EU-Ebene angeht, wird sich MS vermutlich auch bewegen.
So wie bei dem Kartellverfahren gegen MS, das unlängst zu Ende ging?
Wenn ich mich kurz mit wirklich abstrusen Expertenwissen [1] einmischen darf:
Das ist übrigens schon im Gange. 2004 lud eine Untergruppe der Europäischen Komission Sun und Microsoft ein, deren XML-basierte Officeformate vorzustellen. Das ging offenbar mit einem halbwegs salomonischen Urteil mit leichtem Wanken in Richtung OpenDocument aus. Resultat scheint zu sein, dass OpenDocument über kurz oder lang ein ISO-Standard wird, wie man im Tim Brays Weblog - einer der Autoren des XML-Standards - nachlesen kann: http://tbray.org/ongoing/When/200x/2004/09/24/SmartEC
Offenbar mag jemand bei der EC die Idee von freien, offenen Standards. Und wenn ich jetzt auf der Webseite der Abteilung „Interoperable Delivery of European eGovernment Services to public Administrations, Businesses and Citizens“ (IDABC) der Europäischen Kommission (Hat da jemand Bürokratie gesagt?) in deren Arbeitsprogramm für 2005 bis 2009 (PDF) schaue, finde ich auf Seite 186ff. (Hat da jemand Bürokratie gesagt?) die Maßnahme „Promoting an Open Document Exchange Format“ mit expliziter Erwähnung von OpenDocument und der Entwicklung passender MS Office Plugins, für einem Proof of Concept von letzterem machen sie glatt 200.000 Euro locker. Wie gesagt: Da scheint jemand die Idee zu mögen. Man wird sehen, wie weit sich das durch die schwerfälligen Bürokratien fortsetzen wird.
Tim
[1] Ich bin nur vor Jahr und Tag per Zufall mal darauf gestoßen und habe mich gerade daran erinnert. Ich schwör! Kein Grund, mich als EU-Experten zu titulieren. Bloß nicht!
Tag Tim.
Offenbar mag jemand bei der EC die Idee von freien, offenen Standards.
Sieht so aus. Allerdings frage ich mich ernsthaft, wer die 706 Seiten starke Dokumentation (OO-Textdokument) umsetzen will. Um das Format lesen zu können, wird Otto-Normal-User Hilfe brauchen. Das wäre sonst etwa so, als würde man von einem User erwarten, dass er die für sich relevanten Informationen aus dem Quelltext einer HTML-Datei extrahiert. Und das ist die Crux an der Idee: Wer kann sicherstellen, dass ein OpenDocument auch in 20 Jahren noch lesbar sein wird? Wäre es da nicht letztlich sinnvoll, zusätzlich zu den Dokumenten auch den entsprechenden Viewer zu archivieren? Und wenn dem so wäre, wo liegt dann der Vorteil? Welche Software (außer wohl OpenOffice) ist denn momentan in der Lage, das Format anzuzeigen? Der einzige Vorteil, den ich momentan sehe, ist der, dass man theoretisch jede Software dazu verwenden könnte. Sollte sie nicht OpenSource sein, müsste ein PlugIn geschrieben werden. Also ist man schließlich auch darauf angewiesen, dass der User die Möglichkeit hat, sich die Dokumente anzusehen. Was also ist daran der Vorteil gegenüber PDF (außer des offenen Standards)?
Alles in allem sind mir zu viele Punkte zu unklar, als dass ich diese Idee unterstützen könnte.
Siechfred
Hallo Siechfred,
KOffice unterstüzt es ebenfalls oder wird es in kürze tun. Es ist anzunehmen, das die meisten anderen Anbieter (es gibt schon noch eine Hand voll) nachziehen werden.
Zum Punkt "Zunkunfssicherheit": Der Vorteil eines Standards ist dabei, dass man eine Spezifikation hat und das die Fortentwicklung davon kontrolierter statt findet. Natürlich kann es passieren, dass irgendwann keine Software für dann aktuelle Systeme mehr verfügbar sind. Der Aufwand, den man betreiben muss, um dennoch an die Daten zu kommen, ist aber deutlich geringer, wenn man nicht erst noch Reverseengineering betreiben muss, wobei man noch nicht einmal genau weiß, mit wie vielen verschiedenen Formatversionen man zu tun hat.
Zum Punkt "muss man das irgendwann anpacken": Etablierung von Standards ist meiner Meinung nach für die Entwicklung der Informationsverarbeitung sehr wichtig. Da ist noch ziemlich viel möglich, was die Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit von Software stark verbessert. Von daher denke ich, dass man das politisch unterstüzen sollte.
Grüße
Daniel
Tag Daniel.
Zum Punkt "muss man das irgendwann anpacken": Etablierung von Standards ist meiner Meinung nach für die Entwicklung der Informationsverarbeitung sehr wichtig.
Da gebe ich dir Recht.
Da ist noch ziemlich viel möglich, was die Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit von Software stark verbessert. Von daher denke ich, dass man das politisch unterstüzen sollte.
Nein, ich bin noch nicht davon überzeugt, dass es nach derzeitigem Stand sinnvoll ist. Sicher wird es das irgendwann sein, aber der Aufwand, der betrieben werden müsste, steht nach meiner bescheidenen Meinung (noch) in keinem Verhältnis zum Nutzen.
Siechfred
Hallo Siechfred,
Nein, ich bin noch nicht davon überzeugt, dass es nach derzeitigem Stand sinnvoll ist. Sicher wird es das irgendwann sein, aber der Aufwand, der betrieben werden müsste, steht nach meiner bescheidenen Meinung (noch) in keinem Verhältnis zum Nutzen.
Nun, wenn man jetzt her geht und sagt, "ab morgen wollen wir nur noch offene Standards in der Bundesverwaltung einsetzen", geht das sicher grandios schief.
Aber die Politik immer mal wieder zu stupfen, damit sie darüber nachdenkt, ist sicher sinnvoll.
Entsprechende Gesetze und Richtlinien brauchen ihre Zeit und selbst wenn es dann vielleicht in 2 Jahren schon so etwas gibt, dauert es noch einige Zeit, bis das tatsächlich umgesetzt werden kann.
Es ist z.B. sicher sinnvoll, bei Einführung neuer Software darauf zu achten, dass offene Standards verwendet werden. Außerdem kann man überlegen, wie man z.B. die Möglichkeit schafft, offene Standards teilweise zu nutzen.
Im Fall von OpenDocument könnte man ja z.B. ein entsprechendes MS-Office-Plugin anschaffen (solche Plugins sind vermutlich nicht besonders teuer) bzw. entwickeln lassen und so ermöglichen, dass einzelne Behörden umstellen, wenn sowieso ein Softwarewechsel ansteht.
Grüße
Daniel
Hallo,
Sieht so aus. Allerdings frage ich mich ernsthaft, wer die 706 Seiten starke Dokumentation (OO-Textdokument) umsetzen will.
Ach nur 700 Seiten? Das verwundert mich, bei einer Spezifikation, die ein Containerformat und XML-Formate für Texte, Tabellenkalkulationen, Datenbanken, Diagramme, Templates, Stile, Präsentationen definiert. Hätte ich mit mehr gerechnet, ehrlich gesagt. Da wurde wohl gut abstrahiert.
(Zum Vergleich: Die HTML 4 Spezifikation hat als PDF knapp 400 Seiten, CSS 2 knapp 300.)
Um das Format lesen zu können, wird Otto-Normal-User Hilfe brauchen. Das wäre sonst etwa so, als würde man von einem User erwarten, dass er die für sich relevanten Informationen aus dem Quelltext einer HTML-Datei extrahiert.
Äh, kann das sein, dass Du was missverstanden hast? Der Nutzer soll mit den Innereien des Formates nichts zu tun haben, er soll darauf klicken und das Officeprogramm seiner Wahl soll sich öffnen.
Und das ist die Crux an der Idee: Wer kann sicherstellen, dass ein OpenDocument auch in 20 Jahren noch lesbar sein wird?
Abgesehen von der Standardisierung: Die eingesetzten Techniken. Es ist kein kryptisches Binärformat, wie die Bytes 456 bis 498 den Titel des Dokumentes beinhalten, aber nur, wenn das Dokument an einem Freitag dem 13. abgespeichert wurde, ansonsten sind das die Bytes 345 bis 387. Es ist - abgesehen von der Datenkompression als Jar/Zip - ein Klartextformat. Und die eingesetzte ansonsten eingesetzten Technologien sind auch nicht gerade Exoten. Zip begleitet uns seit Jahren, die Textkodierung dürfte wahrscheinlich in den meisten Fällen UTF-8 sein, das so langsam den Stand einnimmt, das ASCII die letzten Jahrzehnte gehabt hat. Und XML ist auch kein Exot.
Wäre es da nicht letztlich sinnvoll, zusätzlich zu den Dokumenten auch den entsprechenden Viewer zu archivieren?
Das natürlich immer. Wobei ich vermute, dass das einzige Dokument, dass seinen eigenen Viewer mit archiviert hat, immer noch die Buchreiche Computers & Typesetting sein wird. Andererseits: Du kannst mit Deinem Mailclient auch noch Mails anzeigen, die vor 20 Jahren geschrieben wurden.
Welche Software (außer wohl OpenOffice) ist denn momentan in der Lage, das Format anzuzeigen?
Und zu bearbeiten? Die Officesuite KOffice. Die Textverarbeitung Abiword. Die Textverarbeitung Scribus. Angekündigt: Textmaker, Visioo Writer, Corels Wordperfect Office, IBMs Workplace. Gnumeric.
Der einzige Vorteil, den ich momentan sehe, ist der, dass man theoretisch jede Software dazu verwenden könnte.
Ebend. Ohne, dass jede Software ihr eigenes Süppchen kocht. Das ist ja der Knackpunkt an der ganzen Geschichte.
Was also ist daran der Vorteil gegenüber PDF (außer des offenen Standards)?
Ähm, PDF ist inzwischen auch ein offener Standard. PDF/X und PDF/A sind inzwischen auch ISO-Standards. Nur ist der Anwendungszweck ein anderer. Kann PDF z.B. Tabellenkalkulationen? Eher nicht. Für Langzeitarchivierung würde ich eher PDF nehmen, ja, zum Austausch mit jemanden anderen, der das Dokument auch noch weiterbearbeiten muss, lieber ein entsprechendes Format.
Tim
Tag Tim.
Äh, kann das sein, dass Du was missverstanden hast? Der Nutzer soll mit den Innereien des Formates nichts zu tun haben, er soll darauf klicken und das Officeprogramm seiner Wahl soll sich öffnen.
Wenn es dieses Format denn lesen kann, darauf wollte ich hinaus.
Welche Software (außer wohl OpenOffice) ist denn momentan in der Lage, das Format anzuzeigen?
Und zu bearbeiten? Die Officesuite KOffice. Die Textverarbeitung Abiword. Die Textverarbeitung Scribus. Angekündigt: Textmaker, Visioo Writer, Corels Wordperfect Office, IBMs Workplace. Gnumeric.
Das sind alles Exoten, welche die wenigsten einsetzen. Ich stelle mir gerade meinen alten Herrn vor, der ziemlich viel für seinen Job im WWW recherchiert, u.a. auch auf Seiten der deutschen Verwaltung. Wenn sich da nicht auf einen Linkklick ein Viewer öffnet, ist er aufgeschmissen - und ich muss es ausbaden ;-) Was ich damit sagen will: der weit überwiegende Teil der User ist m.E. noch nicht bereit für einen neuen Standard. Wenn es die Verwaltung intern einführen will - bitte, doch auch für diesen Fall fürchte ich, dass die Kosten den Nutzen übersteigen werden. Wenn allein eine Sinnhaftigkeitsstudie 200.000 EUR kosten soll ...
Siechfred
Hallo Siechfred,
Das sind alles Exoten, welche die wenigsten einsetzen.
Ja sicher, außer MS gibt es in diesem Markt nur exoten und diese Monopolstellung ist natürlich auch der Grund, warum die Einführung eines offenen Standards von heute auf morgen ziemlich teuer würde. In einem gesunden Markt würde ein Hersteller tun, was ein Kunde will.
Ich stelle mir gerade meinen alten Herrn vor, der ziemlich viel für seinen Job im WWW recherchiert, u.a. auch auf Seiten der deutschen Verwaltung.
Naja, das sind stellen, wo sinnvollerweise PDF zum Einsatz kommt. Ich denke nicht, dass das jemand ändern will.
der weit überwiegende Teil der User ist m.E. noch nicht bereit für einen neuen Standard.
Die meisten Leute sind meist nicht bereit für irgend etwas neues. Es ist auch Aufgabe der Politik, solche Veränderung herbeizuführen.
Den Leuten den Teppich unter den Füßen wegzuziehen, ist zugegebenermaßen kein erfolgversprechender Weg.
Wenn allein eine Sinnhaftigkeitsstudie 200.000 EUR kosten soll ...
Naja, das dürfte nicht überdurchschnittlich viel sein für eine Studie.
In anderen Bereichen werden auch Studien gemacht, um herauszufinden, was sinnvoll ist. Billig sind die nie, ob sie immer so teuer sein müssten, ist ein anderes Thema.
Grüße
Daniel
Hallo Siechfred,
Alles in allem halte ich die Petition vom Grundgedanken her für nicht verkehrt, aber nur wenig durchdacht und vor allem ohne Ansehen der Umstellungs- und Folgekosten.
In der Petition steht ja auch nichts über OpenOffice drin. Und in der Petition selbst steht ja auch etwas von wegen "Umstellungsfristen" (die sicherlich nicht zu knapp ausfallen werden und auch sollten) und Microsoft hat ja durchaus die Chance, bis dahin OpenDocument in Office zu implementieren. [1] Wenn sie das machen, stünde einem Einsatz von Office ja nichts im Wege - selbst wenn diese Petition 1:1 umgesetzt wird. Bei der Petition geht es nur darum, dass bei veröffentlichten Dateien auf einen offenen Standard gesetzt wird, damit man als Bürger auch mit anderen Produkten arbeiten kann, als die Behörden. Welche konkrete Software eingesetzt wird, steht da nicht. Deswegen verstehe ich nicht, warum alle hier bei OpenDocument gleich an OpenOffice denken, es gibt bereits jetzt einige andere Programme, die OpenDocument unterstützen; bis also eine derartige Verordnung (oder Gesetz oder was auch immer), wie von der Petition gefordert wird, erlassen würde, gibt es mit Sicherheit mehr Programme, die das unterstützen. Weiterhin gibt es bereits jetzt mindestens 2 Projekte von Drittpersonen, OpenDocument-Plugins für Microsoft Office zu schreiben.
Viele Grüße,
Christian
[1] Nein, ich glaube nicht, dass sie das tun werden. ;-)
Tag Christian.
Und in der Petition selbst steht ja auch etwas von wegen "Umstellungsfristen" (die sicherlich nicht zu knapp ausfallen werden und auch sollten) und Microsoft hat ja durchaus die Chance, bis dahin OpenDocument in Office zu implementieren. [1] Wenn sie das machen, stünde einem Einsatz von Office ja nichts im Wege - selbst wenn diese Petition 1:1 umgesetzt wird.
Ja, aber es ging in einem meiner Vorpostings um Kostenersparnis, die ich so nicht sehe. Jeder kommerzielle Anbieter wird sich die Erweiterung seiner Software in der Form bezahlen lassen.
Bei der Petition geht es nur darum, dass bei veröffentlichten Dateien auf einen offenen Standard gesetzt wird, damit man als Bürger auch mit anderen Produkten arbeiten kann, als die Behörden.
Das wäre für mich erst relevant, wenn sich diese Standards durchgesetzt haben. Darüber hinaus gibt es ja schon einen offenen Standard, zumindest auf elektronische Dokumente bezogen, nämlich HTML :-) So lange jedenfalls kann Otto-Normal-Bürger nicht zugemutet werden, sich auf einen anderen als den gewohnten Standard umzustellen, sei er auch noch so offen. Für die Umsetzung und die Akzeptanz wird ein Zeitraum zu veranschlagen sein, der den hinsichtlich des PDF-Formats weit überschreiten wird.
Deswegen verstehe ich nicht, warum alle hier bei OpenDocument gleich an OpenOffice denken
Aus genau dem selben Grund, aus dem alle bei der Petition gedacht haben mögen "Fein, jetzt fliegt die MS-Software endlich raus aus der Verwaltung", obwohl PDF nicht von MS ist :-) Im Übrigen fände ich eine Petition, die eine Vereinheitlichung in Form der Einigung auf *einen* Standard zum Gegenstand hätte, für den Moment hilfreicher.
Siechfred
Moin!
Im Übrigen fände ich eine Petition, die eine Vereinheitlichung in Form der Einigung auf *einen* Standard zum Gegenstand hätte, für den Moment hilfreicher.
Je nachdem, welcher Standard das dann wäre, würde irgendjemand benachteiligt.
Wäre das OOo-Format der Gewinner, würde Microsoft relativ schnell ein Import-Export-Plugin bauen können - die Sourcen liegen ja offen, außerdem ist es nur gzip-komprimiertes XML.
Wäre das MSOffice-Format der Gewinner, würde das aber ein Festzementieren auf Microsoft bedeuten - zumal es DAS MSO-Format ja gar nicht gibt, unter ".doc" verbergen sich diverse Format-Versionen. Und Microsoft wäre sicher nicht gehindert, allein zum Ausbooten der Konkurrenz, die das Format per Reverse Engineering untersucht und importierbar macht, in neuen Office-Versionen "geeignete Änderungen" einzubauen - auße rman zwingt Microsoft zur Offenlegung des Dateiformats, um anderen Interessenten das reguläre Programmieren eines Importfilters zu ermöglichen. Das wird Microsoft aber nicht wollen.
- Sven Rautenberg
Tag Sven.
Wäre das OOo-Format der Gewinner, würde Microsoft relativ schnell ein Import-Export-Plugin bauen können - die Sourcen liegen ja offen, außerdem ist es nur gzip-komprimiertes XML.
Es geht hier nicht um Microsoft, sondern um Adobe. Die Verwaltung ist bei elektronischen Dokumenten mittlerweile fast durchgängig auf dem PDF-Trip. Und dieser Standard ist jedenfalls nicht so "close" wie das DOC-Format, schließlich gibt es bspw. Ghostscript.
Siechfred
Hi Siechfred,
ich versuchte mit "Ja, Wahnsinn. Oder auch nicht." eher auszudrücken,
dass die Feststellung, der Bund würde "sehr viel Geld sparen" wahnsinnig
oberflächlich gedacht war.
Nur "guter" Support ist "richtiger" Support ;)
Deine Praxiserfahrungen kann ich nur zu gut nachvollziehen.
Ciao, Frank
Hi Markus,
Deutschland wäre damit nicht alleine. Es haben Z.B. Mississippi, Kolumbien und eine französische Behörde angekündigt OpenDocument zu verwenden.
Es gibt durchaus einige Dinge, die ich Mississipi und Kolumbien nicht nachmachen möchte *g*
Aber im Ernst, gibt es so etwas wie eine wichtige Petition?
Viele Grüße
Mathias Bigge