Moin!
[…] Die zyklische Krise ist eine Gesetzmäßigkeit. Die Einheit hat der schon im Abschwung befindlichen Wirtschaft neue Absatzmärkte geöffnet und so den Abschwung hinausgezögert und verlängert. Dafür wurden leider die Mittel des "Aufbau Ost" verschleudert.
Bei der fetten Subventionierung »1,5 Billionen Euro« unserer Wirtschaft ist es kein Wunder, dass BDI und Konsorten größenwahnsinnig geworden sind.
alle Ostdeutschen leben auf Kosten der Westdeutschen
Würde mich nicht wundern, wenn man Ostlöhne bekommt, aber Westpreise bezahlen soll.
Diesen Zusammenhang verstehe ich nicht. Kannst Du ihn erläutern?
Soweit ich das in Erinnerung habe, bekommen die Arbeitnehmer in Ostdeutschland doch niedrigere Löhne als im Westen, allerdings dürfte das Preisniveau, Stichwort Lebenshaltungskosten, doch kaum niedriger als in Westdeutschland sein. Folglich hat/hätte ein im Osten arbeitender Mensch einen prozentual geringeren Lohn im Verhältnis zu seinen Ausgaben und vor allem weniger Geld zum freien Konsumieren als sein Kollege in den „alten Bundesländern“. Meine Aussage sollte eine sarkastische Anspielung auf diese Tatsache sein, frei nach dem Motto, „die brauchen ja unser Geld, damit sie (überhaupt) über die Runden kommen.“
[…] Aber wo wir beim sachlichen Diskutieren sind: Das _ist_ wirklich ein Problem, an dem die Rechten ansetzen. Unter dem Motto: "Ihr wollt eine Perspektive? Ihr wollt Führung? Dass Kommunismus nicht funktioniert, habt ihr ja gesehen. Dass soziale Marktwirtschaft nicht funktioniert, seht ihr grade. Nehmt uns!"
Dass es bei dieser Tatsachenlage schwierig ist, die Leute vom richtigen statt rechten Weg zu überzeugen, sieht für mich nicht gerade einfach aus, da die Rechten einfach das verlockendere Angebot vorlegen, obwohl sie nicht die besseren Argumente haben; sobald man allerdings emotionalisiert, wird es schwierig, überhaupt noch eine rationale Auseinandersetzung zu führen.
[…] Bei 1,5 Billionen Euro Kosten der Deutschen Einheit kann ich ja verstehen, dass die Westdeutschen sauer sind. Aber bitte, bevor Ihr über die Ostdeutschen urteilt, kommt her und seht Euch an, dass hier nicht die Millionenvillen stehen, jeder Ostdeutsche eine Jacht besitzt und ein Vermögen auf dem Konto hat ;-).
Ich könnte mir vorstellen, dass viele Westdeutsche sauer auf „den Osten“ sind, weil dort „Geld versickert (ist)“, ohne, dass man wirkliche Resultate sieht. Dass dort nur so wenige wie im Westen im Geld schwimmen, dürfte hinreichend bekannt sein.
Das Geld hat einfach die westdeutsche Wirtschaft über mindestens 10 Jahre gerettet, in der sie eigentlich gesetzmäßig (gesund)geschrumpft wäre.
Nach so langer Nachwende-Erfahrung solltest du doch wissen, dass es im „guten Kapitalismus“ keine „bösen Firmen“ gibt. Wenn der Staat pleite ist, liegt es doch auch daran, dass zuviel Geld verschleudert wird, und nicht, dass viele Unternehmen gar keine Steuern zahlen. Enger Gürtel ja, Verbreiterung der Einnahmebasis niemals.
Viele Grüße,
Robert