Hi!
Beispiel: Im Deutschen gilt z.B. die Faustregel "Man spricht, wie man schreibt".
Obige Faustregel betrifft die Länge von Vokalen nicht.
Also gehören Vokale nicht zur deutschen Sprache?
Eine Faustregel ist eine Faustregel. Nicht mehr, nicht weniger. Dass die nicht alles abdeckt, sollte sich von selber verstehen. Diese Faustregel deckt aber schon verdammt viel ab, denn
Abgesehen davon: Ein "e" wird im Deutschen immer gleich ausgesprochen. Zwar einmal kürzer und einmal länger, aber nie wie ein "i". Bei den meisten Anglizismen ist das nichtmehr der Fall.
Wie O'Brien schon schrieb: die Faustregel kann man getrost vergessen.
Gut, vergiss sie.
Nun, ich hab vielleicht was verpasst, war aber bisher der Meinung, wir diskutieren über Vor- und Nachteile der Anglizismen-Schwemme in der deutschen Sprache.
Und welchen Einfluss können wir damit auf Österreich und den dortigen Sprachgebrauch nehmen? Wenn überhaupt, dann sollten wir uns zuallererst auf den bundesweiten Sprachgebrauch beschränken.
Wir können Österreich gern außen vor lassen, es wird aber in Deutschland auch immer mehr Usus, dass Politiker sinnlose Anglizismen verwenden. Der Mensch hat (wenn auch eingeschränkt) Mittel und Wege, Politiker und Politik zu beeinflussen. Ich glaub, näher muss ich das nicht erklären.
Um eine deutsche Aussage verstehen und problemlos wiedergeben zu können, darf man keines Englisch-Kurses bedürfen.
Aber um eine englische Aussage verstehen und problemlos wiedergeben zu können.
Richtig. Obiges Zitat stammt aber aus einem deutschen Satz. Ich gebe die Aussage nochmal vereinfacht und sinngemäß wieder:
"Diese Partei betreibt Dirty Campaigning." Die Intention des Sprechers war es, einen deutschen Satz zu produzieren. Der Autor, der ebenfalls deutsch spricht, hat mit den letzten zwei Wörtern Probleme, weil sie sich eben nicht gut in die deutsche Sprache einfügen. Insofern ist es fast schon grob fahrlässig so einen Unsinn von sich zu geben.
Gruß
Bernhard