Hardware: zusätzlicher IDE-Controler
Christoph Schnauß
- sonstiges
hallo Forum,
ich habe in einem Rechner eine zusätzliche Karte stecken, die mir zwei zusätzliche IDE-Controler (und damit über Master/Slave bis zu vier zusätzliche Platten) bereitstellt. Das Teil (Promise PDC20268 Ultra100 TX2 Bus Master IDE Controller) hatte ich im Juli 2001 für stolze 110,- DM gekauft und es hat ein paar Jahre lang auch brav seinen Dienst verrichtet. Vor rund vier/fünf Wochen fingen aber Platten, die ich daran hängen hatte, regelmäßig an, leise zu "klicken" und aus dem laufenden Betrieb auszusteigen. Was sehr ärgerlich ist, da der Rechner dann unabhängig vom gerade gefahrenen System nach sehr kurzer Zeit einfach "stehenbleibt". Dabei gingen mir bei mehreren Platten auch die logischen Informationen (MBR, Startsektoren von Partitionen) verloren, was vermutlich auch einer der Gründe dafür war, daß ich mir ein Virus einfangen konnte (siehe ein älterer Thread weiter unten).
Ich habs also auf diese Karte geschoben und mir vor wenigen Tagen eine neue Steckkarte mit ebenfalls bis zu vier Anschlußmöglichkeiten zugelegt, diesmal einen "Silicon Image Sil 0680 Ultra-133 Medley ATA Raid Controller". Dieses neue Stück mußte ich mir zwei Tage lang anschauen, bis ich wußte, welcher der auf der mitgelieferten mini-CD enthaltenen Treiber auf welchem System benötigt wird. Eigentümlicherweise braucht Win98SE dafür gar keinen Treiber, und Linux (SUSE, Gentoo) nicht einmal eine entsprechende Kerneloption - aber WindowsXP will einen. Na gut, den hat es gekiegt.
Und jetzt passiert mir genau dasselbe wie mit meiner "alten" Zusatzkarte auch: spätestens nach etwa 2 Stunden Systembetrieb macht es ein paarmal leise "klick" und der Controler verabschiedet sich einschließlich der dort gerade angeschlossenen Platten. MBR und Partitionstabelle wieder futsch. Aber wenigstens (noch?) kein neues Virus, ich war ja auch noch gar nicht wieder online und konnte mir gar nichts Neues einfangen. Inzwischen habe ich so ziemlich ein Dutzend unterschiedliche Platten auf diese Weise "bearbeitet". Solange keine wichtigeren "Daten" drauf sind (die habe ich natürlich schnellstmöglich auf DVD zwischengebunkert) ist das auch noch nicht weiter schlimm.
Aber es nervt natürlich, und ich mag die "Arbeitsumgebung", die ich in den letzten vier Jahren hatte, auch nicht gerne wieder aufgeben. Kann da noch irgendeine andere Hardeware-Komponente unter Altersschwäche leiden? Für diese Silicon-Steckkarte habe ich mir extra vom Händler (macht er auch nur, weil ich ein guter Kunde bin) eine 14-Tage-Geld-zurück-Garantie geben lassen und werde dem auch am nächsten Werktag auf die Nerven gehen. Aber mich interessiert, ob eventuell jemand anderes schonmal vergleichbare Erfahrungen gemacht hat.
Grüße aus Berlin
Christoph S.
Moin!
Kann da noch irgendeine andere Hardeware-Komponente unter Altersschwäche leiden?
Das Netzteil?
MFFG (Mit freundlich- friedfertigem Grinsen)
fastix®
hallo fastix®,
Kann da noch irgendeine andere Hardware-Komponente unter Altersschwäche leiden?
Das Netzteil?
Hm, daran gedacht hab ich auch. Aber da müßten ja auch die "normalen" Anschlüsse onboard betroffen sein, also erste und zweite Platte am ersten IDE-Controler und DVD-Laufwerk und Brenner am zweiten. Sind sie aber nicht. Das "Phänomen" tritt nur an meiner Zusatzkarte auf. Wenn ich die deaktiviere, arbeitet der Rechner völlig normal und läßt sich sogar übertakten - was ich normalerweise nicht für nützlich halte, testweise aber schonmal mache, gerade dann, wenn ich wissen will, wie weit mein Netzteil belastbar ist.
Natürlich kann ich auch mit zwei Platten (eine für mehrere Linux-System-Installationen, die andere für WindowsXP und gemeinsam nutzbare Datenpartitionen) ganz gut weiterarbeiten. Nur hab ich keinen Platz mehr für virtuelle Maschinen (VMware) und keinen Ablageort mehr für große ISO-Files und Videos - dabei hatte ich grade angefangen, an Videoschnitt Gefallen zu finden :-(
Grüße aus Berlin
Christoph S.
hallo fastix®,
Kann da noch irgendeine andere Hardware-Komponente unter Altersschwäche leiden?
Ich tippe auf Mainboard, ich vermute mal das der Steckplatz für den Controller Dir einen Streich spielt.
Viele Grüße TomIRL
hallo,
Ich tippe auf Mainboard, ich vermute mal das der Steckplatz für den Controller Dir einen Streich spielt.
Ja, auch das wäre eine Möglichkeit. Ich habe ein ASUS P4P800 mit insgesamt 5 PCI-Steckplätzen, wovon drei belegt werden müssen: eine Realtek-Karte fürs DSL-Modem, die TV-Karte und eben dieser Controler. Natürlich kann ich ein bißchen herumstöpseln und die Karten immer mal woanders einstecken. Das Ergebnis ist immer dasselbe - und schließlich liefern mir weder die Netzwerkkarte noch meine TV-Karte Fehler. Allerdings bleiben beide ebenfalls "stehen", wenn dieser Controler aussteigt: das TV-Bild friert ein, und das Forum hier wird unerreichbar.
Grüße aus Berlin
Christoph S.
Moin!
Ja, auch das wäre eine Möglichkeit. Ich habe ein ASUS P4P800 mit insgesamt 5 PCI-Steckplätzen, wovon drei belegt werden müssen: eine Realtek-Karte fürs DSL-Modem, die TV-Karte und eben dieser Controler. Natürlich kann ich ein bißchen herumstöpseln und die Karten immer mal woanders einstecken. Das Ergebnis ist immer dasselbe - und schließlich liefern mir weder die Netzwerkkarte noch meine TV-Karte Fehler. Allerdings bleiben beide ebenfalls "stehen", wenn dieser Controler aussteigt: das TV-Bild friert ein, und das Forum hier wird unerreichbar.
Das klingt doch deutlich nach einem übergreifenden Systemproblem: Dein Rechner stürzt ab.
Und typischer Auslöser für einen unerklärlichen Systemabsturz kann eine unzureichende Stromversorgung sein. Bedenke auch, dass es nicht nur darauf ankommt, dass die abgeforderte elektrische Leistung insgesamt vom Netzteil bereitgestellt werden kann - es kommt auch auf die Volt-Schiene an, die belastet wird. Es wird beispielsweise nicht funktionieren, bei einem 300-Watt-Netzteil die 12-Volt-Leitung mit 280 Watt zu belasten, und die 5-Volt-Leitung nur mit 20 Watt.
Ein zweiter Problemauslöser können "verdampfte" Elkos sein. Auf dem Mainboard befinden sich in der Nähe der CPU einige große ELektrolykondensatoren, welche die Spannungsversorgung der CPU glätten sollen. Wenn die Elektrolytflüssigkeit darin verdampt ist, was sich in Flüssigkeitsaustritt auf dem Board (Klebereste in dem Bereich - Elektrolyt ist sehr dickflüssig gemacht) oder "offenen" Sollbruchstellen am Kondensatordeckel äußert, dann funktioniert das Board bei normaler Benutzung möglicherweise noch, die CPU stürzt aber eventuell bei zu starker Beanspruchung des Netzteils ab, weil die Spannung aus den viel schwächeren Elkos unter einen kritischen Wert einbricht.
- Sven Rautenberg
hallo Sven,
Und typischer Auslöser für einen unerklärlichen Systemabsturz kann eine unzureichende Stromversorgung sein. Bedenke auch, dass es nicht nur darauf ankommt, dass die abgeforderte elektrische Leistung insgesamt vom Netzteil bereitgestellt werden kann
Das entspricht ungefähr dem, was fastix vermutet hat.
es kommt auch auf die Volt-Schiene an, die belastet wird. Es wird beispielsweise nicht funktionieren, bei einem 300-Watt-Netzteil die 12-Volt-Leitung mit 280 Watt zu belasten, und die 5-Volt-Leitung nur mit 20 Watt.
Klingt vernünftig, aber ich kenne nur wenige Prüfmöglichkeiten. Was ich mir im BIOS anschauen kann, liegt alles innerhalb des Normalen. Ich habe noch eine ältere Version von AIDA (seit einiger Zeit heißt das Everest) da, und die zeigt mir auch keine solchen Abweichungen.
Ein zweiter Problemauslöser können "verdampfte" Elkos sein.
Ich habe nachgesehen. "Flüssigkeitsaustritt auf dem Board (Klebereste in dem Bereich)" ist nicht festzustellen.
Das einzige, was ich selber vor ungefähr fünf Wochen gemacht habe, war der Einbau eines neuen Lüfters, weil mir der alte zu sehr eingestaubt war und ich den erstmal gründlich reinigen wollte. Da muß ja immer ein bißchen Kontaktpaste verwendet werden, aber auch das ist passiert.
Den Rechner mitsamt allen Bauteilen (Netzteil, Mainboard ...) habe ich im März 2004 gekauft und nur ein paar andere Bauteile, die ich eh noch hatte, zuhause reingeschraubt: Platten, TV-Karte und eben meine Promise-Controler-Karte. Nach den AGB des Händlers habe ich auf alle Bauteile 24 Monate Garantie - großartig, die Garantiezeit für Mainboard und Netzteil ist also vor drei Wochen abgelaufen. Ich werde morgen mal bei ihm vorbeischauen und alle meine Rhetorik einsetzen. Vielleicht hilft das was.
Grüße aus Berlin
Christoph S.
Moin!
es kommt auch auf die Volt-Schiene an, die belastet wird. Es wird beispielsweise nicht funktionieren, bei einem 300-Watt-Netzteil die 12-Volt-Leitung mit 280 Watt zu belasten, und die 5-Volt-Leitung nur mit 20 Watt.
Klingt vernünftig, aber ich kenne nur wenige Prüfmöglichkeiten. Was ich mir im BIOS anschauen kann, liegt alles innerhalb des Normalen.
Das BIOS-Programm belastet ja auch weder CPU noch verursacht es HD-Aktivität.
Abgesehen davon bezweifle ich, dass die Anzeige im BIOS eine Auflösung von Zehntelsekunden besitzt - und du das dann auch sehen könntest. Für das Abstürzen der CPU reicht aber ein hinreichend kurzer Moment der Unterversorgung. Abgesehen davon, dass die Sensoren des Mainboards nicht unbedingt dort messen, wo die CPU ihren Saft kriegt (oder eben nicht).
Den Rechner mitsamt allen Bauteilen (Netzteil, Mainboard ...) habe ich im März 2004 gekauft und nur ein paar andere Bauteile, die ich eh noch hatte, zuhause reingeschraubt: Platten, TV-Karte und eben meine Promise-Controler-Karte. Nach den AGB des Händlers habe ich auf alle Bauteile 24 Monate Garantie - großartig, die Garantiezeit für Mainboard und Netzteil ist also vor drei Wochen abgelaufen. Ich werde morgen mal bei ihm vorbeischauen und alle meine Rhetorik einsetzen. Vielleicht hilft das was.
Für zusätzliche Einbauten (und dein Controller inklusive Festplatten dürften das doch sein) gibts vermutlich keine Händlergewährleistung.
Ach ja: Es heißt "Gewährleistung", und nach mehr als 6 Monaten liegt die Beweislast, dass ein nicht funktionierendes Gerät den Fehler schon bei Kauf hatte, bei dir.
"Garantie" ist was ganz anderes, nämlich ein freiwilliges Versprechen des Herstellers (selten auch des Händlers), dass das Gerät einen gewissen Zeitraum lang fehlerfrei funktioniert und andernfalls unter gewissen Bedingungen ersetzt, repariert oder sonstwie behandelt wird - alle Garantiebedingungen unterliegen aber allein dem, der dieses Garantieversprechen gemacht hat.
- Sven Rautenberg
hallo Sven,
Was ich mir im BIOS anschauen kann, liegt alles innerhalb des Normalen.
Das BIOS-Programm belastet ja auch weder CPU noch verursacht es HD-Aktivität.
Das ist schon richtig. Aber ich habe inzwischen auch mehrfach folgendes Szenario gehabt:
Für zusätzliche Einbauten (und dein Controller inklusive Festplatten dürften das doch sein) gibts vermutlich keine Händlergewährleistung.
Nein, dafür nicht. Das heißt, wenn ich mir eine zusätzlich eingebaute Platte zerschieße, ist der Händler fein raus - aber der Plattenhersteller (Maxtor) nicht, dessen _Garantie_ drei bis fünf Jahre beträgt. Maxtor hat mir denn auch schon mal eine beschädigte 40GB-Platte ohne Aufpreis in eine nagelneue 80GB-Platte umgetauscht ;-)
Ach ja: Es heißt "Gewährleistung", und nach mehr als 6 Monaten liegt die Beweislast, dass ein nicht funktionierendes Gerät den Fehler schon bei Kauf hatte, bei dir.
Jaein. Bei meinem Händler hieß es tatsächlich vor zwei Jahren noch "Garantie". Auf den Papieren für die neue Zusatzkarte, die ich vor paar Tagen gekauft habe, heißt es inzwischen "Gewährleistung" - da hat der Händler offenbar auch was gelernt.
"Garantie" ist was ganz anderes, nämlich ein freiwilliges Versprechen des Herstellers (selten auch des Händlers), dass das Gerät einen gewissen Zeitraum lang fehlerfrei funktioniert und andernfalls unter gewissen Bedingungen ersetzt, repariert oder sonstwie behandelt wird - alle Garantiebedingungen unterliegen aber allein dem, der dieses Garantieversprechen gemacht hat.
Prinzipiell richtig. Immerhin ist es ein interessanter und oftmals zu wenig beachteter Aspekt, daß es in rechtlicher Hinsicht Unterschiede zwischen "Garantie" und "Gewährleistung" gibt. Das müßte unter dem Topic "Recht" vielleicht mal genauer diskutiert werden.
Spielt für mich aber keine so große Rolle. Ich kann mit meinem Händler eigentlich ganz gut, da ich seit Jahren Kunde bin und bisher noch keinen Anlaß zu irgendeiner Reklamation hatte - ein paar Fachsimpeleien gabs schonmal, daher ist ihm klar, daß ich nicht absolut ahnungslos bin. Anspruch auf eine Ersatzleistung habe ich natürlich nicht mehr, da die Frist vor drei Wochen vollkommen ausgelaufen ist, egal, ob man das nun Gewährleistung oder Garantie nennen möchte. Macht nichts. Fragen und ihn rhetorisch einlullen - das kann man ja mal versuchen. Mehr als bedauernd mit den Schultern zucken kann er ja auch nicht.
Grüße aus Berlin
Christoph S.
Ach ja: Es heißt "Gewährleistung", und nach mehr als 6 Monaten liegt die Beweislast, dass ein nicht funktionierendes Gerät den Fehler schon bei Kauf hatte, bei dir.
Jaein. Bei meinem Händler hieß es tatsächlich vor zwei Jahren noch "Garantie".
Selbst wenn der Händler noch Garantie draufstehen hatte, ist er fein raus, weil eine Grantie im Umfang genau definiert sein muß.
Deshalb gibts ja auch immer die bescheuerten Grantiekärtchen, wo der Kram drin steht.
Außerdem kann dein Händler auf das von Ihm zusammengebaute Gerät sehr wohl eine Garantie geben.
Das Problem ist nur, wenn Du jetzt ne Herstellergarantie haben willst, dann darf der Händler Dir sogar Bearbeitungskosten überhelfen. Außerdem löst der Händler sein Problem über den üblichen Händlertausch dauert so 4-6 Wochen. Toll, was will man 4-6 Wochen mit einem PC ohne Mainboard?
»
Prinzipiell richtig. Immerhin ist es ein interessanter und oftmals zu wenig beachteter Aspekt, daß es in rechtlicher Hinsicht Unterschiede zwischen "Garantie" und "Gewährleistung" gibt. Das müßte unter dem Topic "Recht" vielleicht mal genauer diskutiert werden.
Strapazier Deinen Händler nicht so sehr:
Also der Gewinn bei so einem Mainboard sollte bei 10 EUR ungefähr liegen. Dafür kriegst Du einen Plausch mit dem Verkäufer ca. 20 Minuten. Dafür willst Du haben einen Garantietausch auch über die 24 Monate hinweg, das alles möglichst schnell also 2-3 Tage läst Du Ihm vermutlich schon?
Dein Händler hat aber unter Umständen die Möglichkeit ein paar Teile mehr zu tauschen..
Also wenn Du Deinen Händler glücklich machen willst, dann schaffe Ihm die Kiste hin handle mit Ihm ne Reperaturpauschale (ca.30 EUR) zzgl Material aus und dann lass Ihn mal gucken.
Vielleicht ist es ja doch das Netzteil oder doch das Mainboard oder vielleicht haben zufällig auch nur alle Controler bisher den Schaden gehabt. Und oh Wunder 3 Tage später hast Du einen funktionsfähigen PC bei Dir zu Hause. Und alle sind glücklich!
TomIRL
hallo,
Vielleicht ist es ja doch das Netzteil oder doch das Mainboard oder vielleicht haben zufällig auch nur alle Controler bisher den Schaden gehabt. Und oh Wunder 3 Tage später hast Du einen funktionsfähigen PC bei Dir zu Hause. Und alle sind glücklich!
Das sind sie ja jetzt schon. Nichts stimmt fröhlicher als Schadenfreude - wenns einen anderen trifft *g*
Grüße aus Berlin
Christoph S.