Hallo,
und wenn Du wirklich etwas entwickelt hast, was es so noch nicht gegeben hat, wirst Du ohne Gerichtsurteil keine 100%ige Sicherheit bekommen. Denn Du weißt eben nie, wie im konkreten Verfahren entschieden werden wird.
Und daher macht auch eine anwaltliche Beratung nur eingeschränkten Sinn.
Wie würdest Du es zum Beispiel werten, wenn der Anbieter von Dir verlangen würde, dass Dein Script robots.txt (oder vergleichbar) auswertet und Dich auf diesem Wege aussperrt. Also klar zum Ausdruck bringt, auch technisch, dass er dies unterbinden will?
Eine robots.txt gibt es nicht. Ist aber auch nicht verwunderlich, da die Seiten nur nach einem Login zugreifbar sind. Es gibt lediglich ein META-Tag auf jeder Seite:
<meta name="Robots" content="INDEX,NOFOLLOW">
Oder wie würdest Du die Programme einstufen, die ganze Seiten herunterladen? Machen technisch nichts anderes als ein Browser, trotzdem können die teilweise DoS-Charakter entwickeln.
Sind aber rechtlich unproblematisch ...
Am zuverlässigsten dürfte neben verbindlicher Beratung das Hören auf den eigenen Bauch helfen: Wie würdest Du es finden, wenn jemand Dein Programm auf Deine Projekte loslässt? Wenn Du da ehrlich und ruhigen Gewissens sagen kannst, es würde Dich überhaupt nicht stören, dann hast Du gute Chancen, dass es okay ist. Sonst ist es zumindest zweifelhaft. *g*
Gute Idee. Und eine Antwort gibt es darauf auch bereits. Der für die Seiten technisch Verantwortliche findet mein Projekt gut und befürwortet es. Seine Bosse sehen das jedoch anders und beziehen sich auf die "Änderung von copyright-geschützten" Seiten.
Dazu muss aber auch gesagt werden, dass dem technisch Verantwortlichen eine Weiterentwicklung untersagt ist.
Das mag sich jetzt komisch anhören, ist aber so und macht eingeschränkt auch Sinn, wenn man die Situation etwas genauer kennt.
Mein Programm agiert dazu im Gegensatz jedoch direkt in dem vom Benutzer angezeigten Fenster und lebt mit diesem sozusagen in Symbiose (es werden auch in dem Ursprungsfenster Funktionen implantiert, die mit dem als Popup laufenden Programm Informationen austauschen.)
Was ist in Sachen Datenschutz bei diesem Austausch? Du schneidest da viele, viele Fragen an.
Ist gewährleistet. Rein technisch wäre mein Programm natürlich in der Lage die angezeigten Daten per Parameter-Übergabe an externe Seiten zu übermitteln. Es interessiert sich aber überhaupt nicht für die enthaltenen Daten, sondern agiert lediglich mit den Gestaltungselementen.
Und wenn das Geld schon für eine Erstberatung nicht da ist, dann ist ein EV-Verfahren mit entsprechenden Streitwerten ausreichend, um das Projekt finanziell totzulegen, unabhängig von der Rechtslage und der Einschätzung des Gerichts.
Ich habe nicht geschrieben, dass das Geld nicht da ist. Es stünde nur derzeit in keinem Verhältnis zum möglichen Ertrag - von der Verwertbarkeit der Auskünfte mal ganz abgesehen (s.o.).
Aktuell handelt es sich nur um ein Musterprojekt mit einer geringen Anzahl an potentiellen Anwendern. Sollte ich die Technik jedoch an einer Stelle einsetzen wollen, die größeres Potential verspricht, müsste ich die Situation neu bewerten.
Wobei mir auch klar ist, dass es für die rechtliche Bewertung nicht darauf ankommt, ob es 10 oder 10.000 Benutzer sind.
In jedem Fall vielen Dank - die Diskussion hat mir sehr geholfen.
Ralf