Hallo,
Integration. Man kann sich nicht in ein Land integrieren (also "ein Ganzes herstellen") sondern nur in eine Gruppe (bzw Gruppen untereinander). Es geht also nicht allein um heere Ideale oder schöne Landschaften sondern erstmal um Menschen.
hm, nicht nur. Es geht um Menschen in ihrer Umgebung! Die Menschen sind wichtig, keine Frage. Aber ich würde mich keiner Gruppe von Menschen anschließen wollen, und seien sie noch so edel und sympathisch, die es schick finden, in der Wüste Gobi zu leben. Die Umgebung muss schon auch stimmen.
Geschichte. Nur wer sich selbst akzeptiert, kann sich selbst lieben.
ACK. Was das allerdings mit der Nation oder Nationalität zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. Wie ich oben schon bestätigt habe: Es geht primär um die Menschen. Ob die Menschen, mit denen ich zusammenleben möchte, einen deutschen, türkischen, indonesischen oder peruanischen Pass haben, ist doch völlig wurscht, solange sie alle miteinander zurechtkommen.
[...] kann es mit der nationalen Identität nicht wirklich klappen.
Das meine ich: Was für eine Rolle spielt es, welchem Staat ich angehöre? Ist doch bloß 'ne Formsache. Okay, ich bin Deutscher, na und? Ich würde mich mit einem niederländischen oder finnischen Pass genauso wohl fühlen, und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich dann von meinen Mitmenschen besser oder weniger gut akzeptiert würde. Wichtig ist, wo und mit wem ich lebe. Meinetwegen auch als Deutscher in den USA, warum nicht?
Das merken wir an unseren für Außenstehende nicht mehr nachvollziehbaren Diskussionen über die richtige Strophe der Nationalhymne, den Stolz auf die Nationalität, die Liebe zum Vaterland, die Weiterentwicklung oder "Verfremdung" der Sprache und was weiß ich noch, was hier in Deutschland gern deutsch diskutiert wird.
Das ist ja nicht einmal für mich als Einheimischen wirklich verständlich.
Liebe. Liebe ist alles, Liebe ist unteilbar. Das ist wie in der Ehe: Ich liebe nicht die guten Seiten meiner Frau, sondern ich liebe meine Frau. Das umfasst auch ihre Macken und Sünden, ihre unveränderbare Geschichte ebenso wie die offen vor ihr liegende Zukunft.
Endlich mal ein Aspekt, der sich nicht an Nationalitäten festmacht.
Deutschland. Johannes Rau hat das mal an seinem Patriotismus (Er war ein bekennender Patriot) deutlich gemacht(aus dem Gedächtnis zitiert): Patriot lieben ihr Vaterland. Nationalisten verachten die Vaterländer anderer Völker. Ich will ein Patriot sein.
Ich nicht. Ich mag Deutschland als Land im geographischen Sinn. Aber Patriotismus? Nein danke.
Mir würde es fürs Erste reichen, wenn die Deutschen Deutsche sein wollen.
Mir würde es schon reichen, wenn die Zuordnung zu einer Verwaltungseinheit - nichts weiter ist ein Staat für mich - nicht immer so hoch bewertet würde.
Schönen Tag noch,
Martin
Most experts agree: Any feature of a program that you can't turn off if you want to, is a bug.
Except with Microsoft, where it is just the other way round.