Hi,
Bist Du schon mal so richtig verliebt gewesen? Bestimmt,oder? Also wenn ich da an meine Phasen schwerer Verliebtheit zurückdenke, dann hätte ich auch die Wüste Gobi oder sogar Münchener Innenstadt als Umgebung akzeptiert, nur um bei _ihr_ zu sein :-)
klar, das ist mir durchaus auch vertraut, ist aber wohl ein Spezialfall (wobei mir die Münchener Innenstadt auch ohne die dort wohnende "große Liebe" schon hinreichend attraktiv erscheint). Aber über Houston,TX (bzw. einen der Vororte) hab ich schon ernsthaft nachgedacht, ist jetzt ziemlich genau 10 Jahre her - wobei die Texanerin, mit der ich damals ein inniges, aber wegen der Entfernung schwieriges Verhältnis hatte, gerade die gegenteilige Einstellung vertrat, wie du sie weiter unten als Beispiel aufführst. Sie fühlte sich vorwiegend als Amerikanerin, nicht als Texanerin. Untypisch für Texas, soll's aber wohl geben.
Ich mag Deutschland als Land im geographischen Sinn.
Da muss man jetzt aber nicht viel Worte klauben, um dich der Vaterlandsliebe zu bezichtigen :-)
Okay, in der Form lass ich sie mir auch unterstellen. Aber Vaterlandsliebe wird eben meistens mit kulturellen, historischen oder auch politischen Gedanken assoziiert. Und damit habe ich relativ wenig am Hut - das sind alles Themengebiete, über die man Bescheid wissen sollte, aber ich muss mich nicht mit ihnen identifizieren. Das ist so ähnlich, wie ich mich für verschiedene Religionen interessiere, aus rein sachlicher Neugier, obwohl ich selbst (inzwischen) keiner Kirche angehöre.
Mir würde es schon reichen, wenn die Zuordnung zu einer Verwaltungseinheit - nichts weiter ist ein Staat für mich
Das erinnert mich an einen Geschichtsstunde, die (vermeintlich) nur aus Zahlenkolonnen besteht oder an Jura-Studenten, die sich an die (vermeintlich) rein sprachsemantische Interpretation von Gesetzestexten machen,(vermeintlich) ohne politische Reflexion.
Richtig, eine neutrale Betrachtung von Fakten und deren Beziehungen untereinander, zu denen man selbst aber keinen Bezug [hat|finden kann|finden will].
Das Leben ist aber eben kein Programmablaufplan sondern besteht aus Reflektionen, Ahnungen, unpassendem Wetter und anderen nicht sachlich herleitbaren Dingen und ist damit untrennbar von Gefühlen und Metaebenen durchwebt, mit Erinnerungen und anderen Anhaftungen verbunden.
Ja, das ist ja auch alles richtig und wichtig. Ich sehe aber nicht den Zusammenhang zu einem wie auch immer gearteten Nationalbewusstsein.
Schönen Tag noch,
Martin
Wissen erwirbt man, indem man immer das Kleingedruckte sorgfältig liest.
Erfahrung bekommt man, indem man das nicht tut.