Hallo,
Wer setzt "die Deutschen absichtlich diesem Wettbewerb aus"? Welche Wahl haben wir? Die Grenzen dicht? Das Boot voll?
Na hör mal. Die deutsche Regierung sollte doch darauf einen Einfluß haben. Was soll das also heißen: "Welche Wahl haben wir?". Andere Nationen setzen doch auch (teils strenge) Regeln für die Zuwanderung. Warum soll das nicht möglich sein?
Weil es nicht funktionieren wird. Wer sich abschottet, den verläßt die globalisierte Wirtschaft mit der Zeit.
Der Großteil der Migranten stellt hier etwas auf die Beine. Die wenigsten lassen sich ins "soziale Netz" fallen.
Das ließ mal die Quelle in meinem anderen Posting.
Ja, diese Meinungen kenne ich. Sie sind auch legitim. Sie werden sich in der demokratischen Diskussion beweisen und Mehrheiten finden müssen.
Zu einigen Thesen:
"Minderheit im eigenen Land"
Das geht davon aus, dass so etwas wie das "eigene Land", die "eigene Nation", das "eigene Volk" für immer und in alle Ewigkeit von Bedeutung ist. Das entspricht nicht meiner Meinung. Es entspricht auch nicht den geschichtlichen Tatsachen. In Wirklichkeit waren immer die Volkswirtschaften erfolgreich, die sich öffneten, nicht die, welche sich abschotteten. Das Problem ist dabei natürlich, dass sich die Kultur mit verändern wird. Das muss aber keine Veränderung zum Schlechten sein. Die Aussage, dass das niedrige Bildungsniveau der Zuwanderer sich negativ auf das allgemeine Bildungsniveau auswirken _muss_, stimmt so auch nur für eine Generation. Man darf natürlich nicht Integration als "zum Deutschen machen" missverstehen. Und man darf natürlich auch andererseits nicht jeden Unsinn aus anderen Kulturen, besonders nicht gewalttätigen und diskriminierenden Unsinn, tolerieren. Dieser Prozess wird schwierig. Er ist aber nicht vermeidbar.
"Zuwanderung ist wirtschaftlich nicht notwendig"
Die Studie räumt selbst ein, dass "familien- und arbeitsmarktpolitische Maßnahmen" notwendig werden, um "die demographisch bedingten Engpässe auf dem Arbeitsmarkt in den nächsten ein bis zwei Jahrzehnten ohne weitere große Zuwanderungen" aufzufangen. Auch das wird Geld kosten. Und die Abschottung wird _zusätzlich_ Geld kosten. Und wir werden als "Deutschland" diese Kosten nicht voll auf die EU und die "Sicheren Drittstaaten" abwälzen können.
"Von Zuwanderung profitiert in erster Linie der Migrant"
Da sehe ich eher eine Situation, von der beide Seiten profitieren. Wenn die Zugewanderten sich hier eingerichtet haben, dann haben deren Nachkommen viele Jahre über die angegebenen 25 Jahre hinaus Zeit, die Kosten der Integration ihrer Eltern "abzubezahlen".
Zusammenfassend:
Die Studie rät zur Abschottung und zur Investition in "familien- und arbeitsmarktpolitische Maßnahmen" um Deutschland als Deutschland in der heutigen Kulturform zu erhalten. Die Wirtschaft orientiert sich aber längst global und wird sich nicht umorientieren, nur weil Deutschland sich nicht umorientieren will.
viele Grüße
Axel