moin Axel :)
- Wie schaffen wir eine Umgebung, in der ich problemlos meine Karriere (und ich meine nicht nur nen albernen Halbtags-ich-arbeite-weil-mir-sonst-die-Decke-auf-den-Kopf-fällt-Job) und meine Familie unter einen Hut bekomme?
Welche Probleme siehst Du hier? Kinderbetreuung? Haushaltshilfe?
Genau an diesen Ecken. Die Kinderbetreuung von staatlicher Seite ist völlig sinnlos, da zum Beispiel die Kindergärten in meiner Umgebung schon um 15 Uhr schliessen. Kinderkrippen wie zu DDR-Zeiten gibt es nicht - also bin ich darauf angewiesen, drei Jahre daheim zu bleiben ... wobei es ja in einigen Bundesländern schon Bestrebungen gibt, Kinder auch schon ab 2 Jahren aúfzunehmen. Ergo bleiben zwei Alternativen: ein Erziehungspart bleibt daheim (bzw. arbeitet später halbtags) oder es muss eine Tagesmutter her.
Zweitere Alternative ist teuer - richtig teuer! Zumindest wenn man eine ganztägige Betreuung wünscht.
Ich verstehe nicht, wo das Problem liegt Kindergärten länger zu öffnen und Ganztagsschulen einzurichten. Ja klar - das liebe Geld! Aber ist es _das_ nicht wert? Wie viele Akademikerinnen bleiben kinderlos nur weil die Perspektive fehlt. Wozu soll man sich bilden, wenn man mit der gewonnen Bildung nicht ordentlich arbeiten kann?
Ich hab da eine sehr konkrete Meinung - die hier allerdings (wie ich schon feststellen musste) auf Ablehnung stößt: Die Bundeswehr sollte eine Berufswehr werden, es gibt ein soziales Jahr für alle (damit die fehlenden Zivis kein "Loch" hinterlassen), die gesparten Gelder werden für die Kinderbetreuung eingesetzt. Hinzukommen sollte ein Konzept, dass Mütter finanziell entschädigt, die ihre Kinder nicht in Kitas geben können (wollen) und darum private Tagesmütter in Anspruch nehmen (sowas in der Art ist in Planung glaube ich).
Ob diese Rechnung aufgeht kann ich allerdings nicht beurteilen - ne nette Idee wär es alle mal ;)
Dafür gibt es Dienstleister bzw. es sollte sie geben. Langfristig sehe ich das wirklich als Dienstleistungssektor, dessen Leistungen Du von Deinem Verdienst bezahlen musst, was Du auch kannst, weil Du Deinen Verdienst zusätzlich zur staatlichen Grundsicherung bekommst, welche Dein Überleben und das Deiner Kinder absichert. Das hatten wir, glaube ich, schon mal diskutiert.
Richtig. Hier wären wir wieder bei der Grundsicherung und wenn ich mich recht entsinne waren wir uns einig, dass das ein schöner Traum ist, der vorerst nicht zu verwirklichen ist.
Ja - ich wäre ja auch für eine Grundsicherung ... aber persönlich glaube ich nicht daran, dass das in absehbarer Zeit umsetzbar ist.
Wie willst du die Menschen und die Politiker davon überzeugen, dass das eine gute Idee ist?
- Wie schaffen wir eine Umgebung, in der es gewährleistet ist, dass meine Kinder eine ordentliche Schulausbildung bekommen? (nicht nur meine natürlich - und ich rede nicht von Privatschulen)
Da hast Du, meiner Meinung nach, Ängste, die herbeigeredet sind. Es gibt in unserem Schulsystem einiges zu verbessern. Unbrauchbar und "ein Grund zum Weglaufen" ist es aber deshalb nicht.
Findest du? Die Qualität der Ausbildung ist hier in Berlin maßgeblich vom Wohnort abhängig und sowas darf einfach nicht sein!
<maßlose Übertreibung>Wenn ich mein Kind im schönen Prenzlauer Berg zur Schule schicke, kann ich sicher sein, dass es in einer Klasse mit anderen Kindern von gut verdienenden Eltern kommt, die kulturell und intellektuell interessiert sind.
Lebe ich dagegen im Wedding müsste ich meinem Kind erstmal türkisch beibringen, damit es in der Schule folgen kann.</maßlose Übertreibung>
- Wie schaffen wir es, dass Grundlagenforschung und Entwicklung nicht von der Industrie gesteuert wird (zumindest sollte dieser Rahmen verringert werden - dieses Konzept ganz abzuschaffen wäre auch dumm)?
Einfache Antwort: Indem der Staat die Grundlagenforschung, aber _nur_ diese, finanziert.
Gegenargumente: 10-seitiges Pamphlet mit Gründen, warum das nicht möglich ist. ;-)
Dessen bin ich mir bewusst ;) Leider.
Aber ich verfolge die Wissenschaftslandschaft ein wenig und muss feststellen, dass es Gang und Gäbe ist, dass Forschungsprojekte abgebrochen werden, weil "sie sich nicht rentieren". Nicht etwa weil die Forschung auf diesem Gebiet stagniert und keine neuen Erkenntnisse mehr bringt - sondern weil es keine (sichtbare) Möglichkeit gibt Geld damit zu verdienen. Solche Umstände machen mich traurig *mit welpen augen schau*
Das sind Fragen, die mich beschäftigen - die ich in z.B. Kanada oder auch Schweden und Finnland besser gelöst sehe.
Wie sind sie dort gelöst?
Zumindest die Kinderbetreuungsfragen ist in den skandinavischen Ländern ähnlich meinen Vorstellungen umgesetzt. Zu Kanada kann ich nichts Konkretes sagen. Ich habe nur von einem Bekannten aus der USA gehört, dass dort Frauen mit Familie und Karriere wesentlich besser gestellt sind (als in den USA - was glaube ich nicht sehr schwierig ist *G*)
liebe Grüße aus Berlin
lina-
Self-Code: ie:% fl:( br:^ va:) ls:/ fo:| rl:( ss:) de:] js:| mo:)