Hi Axel,
Es ist meiner Ansicht nach derzeit in, zu verkünden, man müsse nur die "rechten" Gedanken aus den Köpfen bekommen, dann würde auch die Gewaltbereitschaft aufhören.
Ich hoffe nicht, dass Du mich zu den Verkündern eines solchen Unfugs rechnest.
Es wird nicht funktionieren, weil in den Köpfen der Gewaltbereiten gar keine fassbaren "rechten" Gedanken sind, sondern nur unbestimmter Hass und Wut.
Das sehe ich anders. Die Ressentiments haben teilweise schon konkreten Inhalt, man kann da etwas vermitteln, wenn man die konkreten Realitäten darstellt.
Weiterhin finde ich es wichtig, mit potentiell Verführbaren über die Parolen zu reden.
Ja, das muss man, allerdings demokratisch, nicht dogmatisch.
Naja, richtig, wenn man dauernd mit dem Zeigefinger daherkommt, erreicht man bei niemandem etwas.
Diese Tendenz passt nicht nur zufällig zur rechten Ideologie und ist nicht beliebig für andere Ziele mobilisierbar, vor allem kaum für positive.
<ironie>Positive Ziele wären linke Ziele?</ironie>
Ehrlich gesagt ein ziemlich oberflächlicher Versuch. Es gibt Leute, die etwas aufbauen wollen und Menschen, die lieber etwas kaputt machen. Das sehe ich jenseits von Links und Rechts, richtig? Vielleicht ist das wirklich ein zentrales Merkmal von Terror und Gewalt, dass sie an Zerstörung und negativen Werten orientiert sind, nicht daran, etwas aufzubauen.
Mit den Tätern ist wohl nicht zu diskutieren und es gilt auch hier die wirklichen Ursachen zu bekämpfen. Aber natürlich spielt der Islam für bestimmte Formen des Terrors eine Rolle und ist der zentrale Anknüpfungspunkt dafür, neue Kämpfer zu gewinnen.
Hm, der Islam? Oder eine Fehlinterpretation von "Rechtgläubigkeit", "Ehre" und "Reinheit"? ...
Jede Religion ist Resultat einer Reihe von Interpretationen und Beschlüssen, es gibt keine "wahre" Religion "hinter" diesen historisch gewachsenen Gebilden. Inwieweit sich die Dschihadis zu Recht oder zu Unrecht auf den Koran und den Islam berufen, ist nicht leicht zu entscheiden. Es gibt aber Gründe, warum islamische Länder und Gruppen nach innen und außen besonders häufig in gewaltsame Auseinandersetzungen verwickelt sind.
Viele Grüße
Mathias Bigge