hallo Forum,
ich habe grade in diversen Boards und Foren so viele bierbäuchige und mit verdächtig gelben Flüssigkeiten gefüllten Gläsern umherfuchtelnde Comicfiguren gesehen, daß ich vermute, mein heutiges Fluchtprogramm könnte jeder Erklärungsnötigung müßig sein. Ich werde mich jetzt aufs Fahrrad schwingen, so weit wie möglich aus der Hauptstadt herausfahren und ein paar Waldwege aufsuchen, auf denen mir hoffentlich keine gläserschwenkenden Bierbäuche entgegengewankt kommen, sondern an deren Rändern vielleicht die eine oder andre Holunderblüte Ausblick auf eine prächtige Beerenernte im Herbst verspricht.
Was hat man eigentlich als Nation davon, wenn es einen solchen Tag gibt, an dem so ziemlich jeder erwartet, daß sich diejenigen, die ein spezifisches bei derber Kälte ins nahezu Unsichtbare schrumpfendes Körperteil ihr eigen nennen (müssen), in stummer kollektiver Übereinstimmung voll Bier laufen lassen - wohl wissend, daß das in Kälte erstarrte Körperteil seiner Ventilfunktion spätestens ab 20 Uhr nur noch in minimalem Maß nachkommen kann? Häufig werden von dem Ding ja in Verkennung der Realität auch noch andere Leistungen verlangt, was selbstverständlich erfolglos bleiben muß, wie die seit Jahren rückläufige Geburtenrate zeigt.
Alkohol ist ein keimtötendes Mittel. Wenn wir also schon einen "Männertag" brauchen, sollte die Nation doch darauf Wert legen, daß an einem solchen Tag gerade _kein_ solches Mittel eingenommen, sondern an seiner Stelle sowas Wohlschmeckendes wie Holundersaft vorgeschrieben wird. Kurz: "Allohol" gehört zum Männertag verboten, sonst ist es ja ein "Antimännertag". Aber obwohl das vielen bewußt zu sein scheint, haben Mahnungen dieser Art in der Regel überhaupt keinen Erfolg. Ich verstehe da die tieferen Zusammenhänge noch nicht ganz ...
Christoph S.