Christoph Schnauß: achja, der "Männertag"

hallo Forum,

ich habe grade in diversen Boards und Foren so viele bierbäuchige und mit verdächtig gelben Flüssigkeiten gefüllten Gläsern umherfuchtelnde Comicfiguren gesehen, daß ich vermute, mein heutiges Fluchtprogramm könnte jeder Erklärungsnötigung müßig sein. Ich werde mich jetzt aufs Fahrrad schwingen, so weit wie möglich aus der Hauptstadt herausfahren und ein paar Waldwege aufsuchen, auf denen mir hoffentlich keine gläserschwenkenden Bierbäuche entgegengewankt kommen, sondern an deren Rändern vielleicht die eine oder andre Holunderblüte Ausblick auf eine prächtige Beerenernte im Herbst verspricht.

Was hat man eigentlich als Nation davon, wenn es einen solchen Tag gibt, an dem so ziemlich jeder erwartet, daß sich diejenigen, die ein spezifisches bei derber Kälte ins nahezu Unsichtbare schrumpfendes Körperteil ihr eigen nennen (müssen), in stummer kollektiver Übereinstimmung voll Bier laufen lassen - wohl wissend, daß das in Kälte erstarrte Körperteil seiner Ventilfunktion spätestens ab 20 Uhr nur noch in minimalem Maß nachkommen kann? Häufig werden von dem Ding ja in Verkennung der Realität auch noch andere Leistungen verlangt, was selbstverständlich erfolglos bleiben muß, wie die seit Jahren rückläufige Geburtenrate zeigt.

Alkohol ist ein keimtötendes Mittel. Wenn wir also schon einen "Männertag" brauchen, sollte die Nation doch darauf Wert legen, daß an einem solchen Tag gerade _kein_ solches Mittel eingenommen, sondern an seiner Stelle sowas Wohlschmeckendes wie Holundersaft vorgeschrieben wird. Kurz: "Allohol" gehört zum Männertag verboten, sonst ist es ja ein "Antimännertag". Aber obwohl das vielen bewußt zu sein scheint, haben Mahnungen dieser Art in der Regel überhaupt keinen Erfolg. Ich verstehe da die tieferen Zusammenhänge noch nicht ganz ...

Christoph S.

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  1. Hi.

    Alkohol ist ein keimtötendes Mittel.

    Na dann wollen wird mal diesen...

    "Allohol" gehört zum Männertag verboten

    ...Gedanken gleich im Keim ersticken: Trink!

  2. Mit dem Fahrrad aus der Stadt fahren war wohl nur im übertragenen Sinn gemeint. In der Stadt wird man kaum klingelnde, radfahrende , mit Bier und Grünzweigen beladene Männer sehen (zumindest hier in Mitte). Daß betrifft dann wohl eher den Berliner umkreis, die Tour aus Pankow zum Liebnitzsee ist eine beliebte Herrentagstour.

    Diese Jahr hab ich aber absolut keine Lust, letztes Jahr zum Liebnitzsee (und zurück ;) ) war eine Tortur.

    Ob sich jemand einmal das Jahr zusäuft finde ich ,bleibt ihm überlassen. Grundsätzlich sehe ich kein pro/contra gegen ein alljähriges Saufgelage.

    Gruß,

    Jan

    1. Hi,

      Mit dem Fahrrad aus der Stadt fahren war wohl nur im übertragenen Sinn gemeint. In der Stadt wird man kaum klingelnde, radfahrende , mit Bier und Grünzweigen beladene Männer sehen (zumindest hier in Mitte). Daß betrifft dann wohl eher den Berliner umkreis, die Tour aus Pankow zum Liebnitzsee ist eine beliebte Herrentagstour.

      naja, hier in HSH habe ich schon die ersten Gruppen Jugendlicher (die mit großer Wahrscheinlichkeit noch keine Väter sind) mit Bierkästen gesehen. Jeder hatte einen Kasten …

      Viele Grüße und einen schönen Feiertag

      Jörg

    2. moin Jan  :)

      Mit dem Fahrrad aus der Stadt fahren war wohl nur im übertragenen Sinn gemeint. In der Stadt wird man kaum klingelnde, radfahrende , mit Bier und Grünzweigen beladene Männer sehen (zumindest hier in Mitte).

      Also ich gestern auf den 200er-Bus am Popl wartete, fuhren drei Traktoren (Trekker?) vorbei, deren Anhänger mit haufenweise Grünzeug und den schon beschriebenen bierseeligen Gestalten beladen waren ;)
      Alle drei waren lautstark und langsam - so dass sich der gesamte Touri-Verkehr auf  dem Platz verlangsamte.
      Meine Mitwartenden winkten fröhlich und freuten sich nen Keks (besonders die Japaner).

      Und ich dachte sowas gibt es nur in meinem Heimatdorf ;)

      liebe Grüße aus Berlin
      lina-

      --
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  3. ... Ich verstehe da die tieferen Zusammenhänge noch nicht ganz ...

    Trink mit, wenn Trinker trinken!
    (Tommi Stumpf)

    Struppi.

    --
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  4. Moin allerseits!

    ich habe grade in diversen Boards und Foren so viele bierbäuchige und mit verdächtig gelben Flüssigkeiten gefüllten Gläsern umherfuchtelnde Comicfiguren gesehen, ...

    hm?

    mir hoffentlich keine gläserschwenkenden Bierbäuche entgegengewankt kommen,

    hä?

    Was hat man eigentlich als Nation davon, wenn es einen solchen Tag gibt, an dem so ziemlich jeder erwartet, daß sich diejenigen, die ein spezifisches bei derber Kälte ins nahezu Unsichtbare schrumpfendes Körperteil ihr eigen nennen (müssen), in stummer kollektiver Übereinstimmung voll Bier laufen lassen

    Ähm, ich glaube, ich habe hier ein kleines Verständnisproblem.
    Männertag? Das höre (lese) ich zum ersten Mal.
    Sich die Hucke vollsaufen?
    Vielleicht - aber nicht mehr oder nicht weniger als an jedem anderen Feiertag (Wochenende) auch.

    Die Verhaltensmuster, die du für den "Männertag" beschreibst, kenne ich eher vom 1.Mai. Ich weiß nicht, wie wirklich gläubige Christen diesen Tag begehen (ähm, Himmelfahrt, nicht den 1.Mai), aber für mich ist Christi Himmelfahrt eigentlich nur eine willkommene Pause in der Arbeitswoche zum Relaxen und Durchhängen - ein Feiertag, der mit erfreulicher Regelmäßigkeit auf einen Donnerstag fällt. Die relative Ruhe in der Nachbarschaft und im Umland lässt mich vermuten, dass viele das ähnlich sehen.
    Gut, dieses Jahr ist es mit dem Relaxen und Durchhängen nicht weit her, da meine Mutter heute Geburtstag hat; da ist also heute Familienparty angesagt.

    wohl wissend, daß das in Kälte erstarrte Körperteil seiner Ventilfunktion spätestens ab 20 Uhr nur noch in minimalem Maß nachkommen kann?

    Wie meinst du das? Wenn ein schnell durchlaufendes Treibmittel oben eingefüllt wird (Kaffee, Bier, ganz extrem: Weizenbier), dann will das nach kurzer Zeit unten wieder raus. Egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit.
    Ich weiß zwar, dass diese Funktion mit zunehmendem Alter oft ein wenig gebremst ist, und dass du der unbestätigte (aber auch unangefochtene) Alterspräsident des Forums bist. Aber trotzdem ... *g*

    Alkohol ist ein keimtötendes Mittel. Wenn wir also schon einen "Männertag" brauchen, ...

    Brauchen wir den wirklich? Deiner Darstellung nach eher nicht, finde ich.

    Kurz: "Allohol" gehört zum Männertag verboten, sonst ist es ja ein "Antimännertag".

    Allohol macht Birne hohl.
    Is' Birne hohl, mehr Platz für Allohol.
    Aber differenzierst du hier bewusst nicht zwischen Männern, Vätern und Möchtegern-Vätern?

    Ich verstehe da die tieferen Zusammenhänge noch nicht ganz ...

    Ich auch nicht.

    Happy relaxing,
     Martin

    --
    Wissen erwirbt man, indem man immer das Kleingedruckte sorgfältig liest.
    Erfahrung bekommt man, indem man das nicht tut.
  5. Tachchen!

    1. Ich bin kein Freund des selbst getrunkenen Alkohols,
    aber bevor ich irgendetwas auf Holunderbasis trinke ... :-/

    2. Selbst nach Jahren mit Galileo & Co habe ich noch von keiner
    Gesellschaft gehört oder gelesen, die nicht feste Feiertage hat
    und anlässliche eben dieser Alkohol konsumiert ... im Zweifel zu viel.
    (Sorgen sollten einen die Nichtfeiertage mit viel mehr Alkohol)

    3. Auf diese gesellschaftlich verordneten Feiertage mit ihrem eigenen
    Promillecharme können alle verbal einprügeln wie sie wollen (in meiner
    Region gerne mal auf Karneval). Aber solange ich dort nicht auch trinken
    muss, dafür aber erlebe, wie wildfremde Menschen miteinander in der
    Kneipe tanzen und ich über 12 Leute hinweg meine Cola angereicht bekomme
    und das Wechselgeld auf dem gleichen Weg sicher bei der Thekenfrau landet,
    scheinen mir Vor- und Nachteile solcher Tage mindestens ausgeglichen.

    Gruß

    Die schwarze Piste

    --
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  6. Hell-O!

    Traditionell wird der heutige Tag ja als Vatertag "gefeiert". Komisch nur, dass man als Vater keine Muße für bollerwagenbewehrte Besäufnisse mehr hat ...

    Siechfred

    --
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  7. Hallo Christoph,

    Ich verstehe da die tieferen Zusammenhänge noch nicht ganz ...

    macht nichts, kommt schon noch. Spätestens bei ein, zwei Gläsern Holunderbeerwein.

    Grüsse

    Cyx23

  8. Sup!

    Es gibt keinen Männertag. Heute ist "Towel day", verdammt!

    Gruesse,

    Bio

    --
    Der Mann im Ohr ist eine Frau.
  9. Hallo Christoph!

    Welchen Tag meinst du denn?

    Ich werde mich jetzt aufs Fahrrad schwingen, so weit wie möglich aus der Hauptstadt herausfahren und ein paar Waldwege aufsuchen, auf denen mir hoffentlich keine gläserschwenkenden Bierbäuche entgegengewankt kommen

    Und hat es geklappt?

    Was hat man eigentlich als Nation davon, wenn es einen solchen Tag gibt, an dem so ziemlich jeder erwartet, daß sich diejenigen, die ein spezifisches bei derber Kälte ins nahezu Unsichtbare schrumpfendes Körperteil ihr eigen nennen (müssen), in stummer kollektiver Übereinstimmung voll Bier laufen lassen - wohl wissend, daß das in Kälte erstarrte Körperteil seiner Ventilfunktion spätestens ab 20 Uhr nur noch in minimalem Maß nachkommen kann? Häufig werden von dem Ding ja in Verkennung der Realität auch noch andere Leistungen verlangt, was selbstverständlich erfolglos bleiben muß, wie die seit Jahren rückläufige Geburtenrate zeigt.

    Haha, du bist genial, diese Absatz sollte man sich bis zum Oktoberfest aufheben >:-> Wenn man deine Sätze mit der Realität vergleicht, warum nennt man uns eigentlich nicht das Volk der Trinker und Tränker, bzw. nach deiner Aussage betrifft dies nur den männlichen Teil der Bevölkerung. Ich kann dies weder bestätigen noch wiederlegen, da Alkohol für mich nicht mehr als ein Genußmittel ist, und Genuß hört beim exzessiven Konsum auf.

    Zu den Ursprüngen des Volksbesäufnisses kann man übrigens allerlei Interessantes im Wikipedia-Artikel Vatertag lesen. Vielleicht hat sich der „Herrentag“ durch das Patriarchat so eingebürgert: Die Analogie zum Muttertag wäre nichts besonderes, da »der Vater« eh von Untertanen umgeben ist.

    Alkohol ist ein keimtötendes Mittel. Wenn wir also schon einen "Männertag" brauchen, sollte die Nation doch darauf Wert legen, daß an einem solchen Tag gerade _kein_ solches Mittel eingenommen, sondern an seiner Stelle sowas Wohlschmeckendes wie Holundersaft vorgeschrieben wird. Kurz: "Allohol" gehört zum Männertag verboten, sonst ist es ja ein "Antimännertag".

    Du hast vollkommen Recht: <verschwoerungstheorie grad="wild">Da Bier weibliche Hormone enthält, wurde der Vatertag/Herrentag von den Frauen erfunden, um unsere Männlichkeit entscheidend zu schwächen.</verschwoerungstheorie>

    Ich verstehe da die tieferen Zusammenhänge noch nicht ganz ...

    Wenn du schon Dittsche zitierst, probier doch auf seine Art dieses Rätsel zu lösen ;-)

    Schönes Wochenende,
    Robert